In Begleitung einiger Sklaven des Hauses ließ sich Flamma eines herrlichen Tages in einer Sänfte auf die Märkte Roms tragen.
Dabei ließ sie immer wieder ihren Blick über die ausgelegten Waren schweifen, rümpfte hier und da mal die Nase, wenn die Gerüche der nahe liegenden Garküchen zu ihr herüberwehten oder genoss einfach das geschäftige Treiben oder die bewundernden Blicke der Menschen um sie herum.
Ismene und einige andere Sklaven, die sie zusätzlich begleiteten und zu Fuß neben den Sänftenträgern liefen, waren beladen mit Dingen, die ihre schöne Herrin soeben erworben hatte: kostbares Geschmeide und teure Stoffe. Diverse Duftwässerchen und Cremes in kleinen Terra Sigilata Amphoren, zierliche Sandaletten.
In den nächsten Tagen würden einige Schneiderinnen zur Villa Flavia kommen, um ihre Maße zu nehmen und Kleider nach ihrem Wunsch nähen.
Flamma liebte diesen sündhaft luxuriösen Lebensstil und sie liebte das Gefühl, dass sie es sich leisen konnte, weil die Flavier unbestritten zu den wohlhabendsten Familien des Imperium gehörten.
Aber irgendetwas fehlte...
Erneut musterte Flamma die Menschen um sie herum und entdeckte eine andere Domina, die jedoch unübersehbar nur der bessergestellten Mittelschicht angehörte, an einem der Stände stehen bleiben.
Es begleiteten sie drei Sklaven, der eine jedoch schien eine Sonderstellung zu haben.
Da wurde der Flavia schlagartig bewusst, was ihr noch fehlte: Ein Leibsklave.
Natürlich hatte sie Ismene, aber de Iure gehörte sie noch immer ihrem Onkel und was zudem eine Frau...die wiederum nicht alles konnte, was ein Mann konnte.
"Tragt mich zum Sklavenmarkt", befahl Flamma sogleich den Trägern, die ihrer Aufforderung eiligst Folge leisteten.