Die Fremdenmärkte waren größer als alles, was Lucius jemals kennen gelernt hatte - sie kamen ihm sogar noch chaotischer und ausgedehnter vor als die Trajansmärkte in Rom. Vor allem wahrscheinlich, weil hier in allen Sprachen des Ostens gefeilscht und verhandelt wurde und der junge Petronier schon Mühe mit dem Griechischen hatte, das hier die Standardsprache der Bevölkerung war. Das und die Menschenmassen, die sich hier zwischen Basarständen, Bretterbuden und Einkaufszeilen tummelten, machte es für den Subpräfekten irgendwie unangenehm, hier zu sein. Aber irgendwie war er doch auch neugierig gewesen, was es hier in der Hauptstadt des römischen Ostens so alles zu kaufen gab.
Und so schob auch er sich durch Menschen aller Herren Länder, deren unterschiedliche Hautfarben Lucius die Frage aufkommen ließen, warum Nubier schwarz, Ägypter braun, Griechen bronzefarben und er selbst käseweiß (beziehungsweise rot) war - ob es was mit der Sonne zu tun hatte, die hier so unbarmherzig brannte? Aber am Ende konnte er auch keine Antwort deduzieren, obwohl es ja heißer wurde, je südlicher man ging und die Erklärung somit durchaus logisch war.