[Taberna Medica Alpina]

  • Alles in Ordnung. In allerbester Ordnung. In absoluter und vollkommener Ordnung. Was man nicht so alles dahersalbaderte im Lauf seines Lebens. Ohne jeglichen Verstand. Ohne auch nur einen Atemzug lang inne zu halten, um den tieferen Sinn dessen zu erkunden, was man man da von sich gab. Wortbatzen. Satzklumpen. Auswurf. Wiedergekäut, aus dem Schlund gewürgt und achtlos ausgespuckt wie einen Kornhülse. Wie dumm man doch war, wie blind für das Glitzern der Wahrheit hinter Schleim und Speichel. Und Blut. Alles in Ordnung. Drei Worte die Alles erklärten, Alles vorweg nahmen. Ordnung war über Allem. Immer. Egal, in welcher Form sie sich zeigte, ob mit Glück, Schmerz, Liebe oder Tod. Malleus musste lachen. Wenn er lachte, biss ihn zwar der hechelnde graue Hund in die Rippen, aber auch das war in Ordnung. Sie kannten sich. Schon sehr lange. Das letzte mal waren sie sich in einer bewaldeten Talsenke etwa vierzig Meilen südöstlich von Ratiaria begegnet. Damals hatte sich der Hund an seinem Hals gütlich getan. Das war siebenundzwanzig Jahre her. Nun war er wieder da, um sich den nächsten Bissen zu holen. Malleus konnte das gut verstehen, und er empfand auch keinen Hass auf das Tier, war es doch auch nur ein Teil der Ordnung die Alles zusammenhielt. Irgendwann, vielleicht heute, vielleicht morgen, würde der Hund sein Mahl beenden. Gut möglich, dass er den Tag und die Stunde bereits kannte und deshalb so geduldig war. Noch aber pulsierte das Blut durch seine Beute.


    Ganz in der Nähe, nur ein paar Schritte entfernt, hatte sich ein anderer Hund niedergelassen, um sich am Fleisch des jungen Curio zu laben. Malleus war sich den Tatsachen vollkommen bewusst. Schließlich war er wach und am Leben. Seine Sinne mochten sich nach innen gekehrt haben, verlassen hatten sie ihn nicht. Er roch sein Blut. Schmeckte die rostige Patina auf seiner Zunge. Spürte die zerrenden Bisse des grauen Hundes. Hörte gedämpfte Stimmen von nebenan. Sah auch die rotbraune Wolke über sich hinwegziehen, in der er Alpina mehr erahnte als erkannte. All das wahrzunehmen gelang ihm noch immer, sich zu bewegen jedoch, gelang ihm kaum. Sein Körper fühlte sich an wie begraben. Fünf Ellen tief verscharrt in feuchtem Lehmboden und gekrönt mit einer Steinkuppel aus kindsgroßen Findlingen. Alles war in Ordnung, soviel stand fest. Und diese Ordnung, das wurde ihm zunehmend klarer, verlangte von ihm, die Gier seines alten Bekannten nicht zu sättigen, solange seine Pflichten nicht erfüllt, seine Schulden nicht abgegolten und seine Versprechen nicht erfüllt waren. Sterben ist keine Entschuldigung für Nachlässigkeit. Wie oft hatte er das seinen Rekruten an die Köpfe geworfen? Nicht oft genug, wie er auf den Schlachtfeldern von Moesia und Pannonia hatte feststellen müssen. Hier wurde nicht gestorben! Hier nicht und auch nicht nebenan. Das sah der Tagesbefehl nicht vor.


    Die Zähne so fest zusammengebissen, dass sein Kopf sich anfühlte, als bestünde er nur aus zwei knackenden Kiefern, versuchte Malleus, sich zur Seite zu drehen, die Wolken vor seinen Augen zu vertreiben und zu sehen, was um ihn her geschah. Es dauerte Ewigkeiten, und der Hund hatte seine helle Freude daran. Sollte er, das ging schon in Ordnung. Was Malleus dann endlich sah, war die quälende Mühsal allerdings nicht wert. Er starrte auf eine Wand, eine kühle glatte Wand. Daneben ein Durchgang. Das war alles. Was im Raum jenseits des Durchganges vor sich ging, blieb seinen blinzelnden Blicken verborgen. Aber er vernahm Schritte. Immerhin. Und er konnte die monoton vor sich hinmurmelnde Stimme einer Frau hören. Ansonsten nahm er nicht viel wahr. Nur die Wand, die Schritte, die Stimme und das Wühlen der Hundeschnauze zwischen seinen Rippen.

  • Runa war völlig abwesend und ganz mit ihren Gedanken bei Curio. Sie hätte also beinahe einen Herzinfarkt bekommen, als die Tür zur Taberna aufflog. Sofort beugte sie sich schützen über ihren Mann. Wer konnte schon wissen, wer da in den Raum stürmte. Zum Glück stellte sich heraus, dass es der Chirurgicus war. „Ja das ist mein Mann der Aedil Helvetius Curio.“ Sagte sie und nahm wie im Trance das Tuch weg. Doch dann erinnerte sie sich an die Worte von Alpina. 'Die Wunde wird heilen...' Und 'Malleus ... Er hat sehr viel Blut verloren und ich befürchte, dass die Lunge verletzt sein könnte.'
    Ein Blick auf ihren Mann ein Blick zu Malleus....
    „Bitte die Wunde von meinem Mann muss nur genäht werden,... aber er... ist schwer verletzt. Kümmere dich erst um ihn.“ Auch wenn es ihr unsagbar schwer fiel. Und sie es zugern gehabt hätte, dass Curio versorgt wäre, reichte ihr Sachverstand doch aus um zu erkennen, dass Malleus dringender Hilfe benötigte. „Kümmere dich erst um ihn!“ sagte sie also nochmals mit Nachdruck und presste das Tuch wieder auf Curios Wunde.

  • Es war warm. Die Sonne schien auf die große Wiese vor der Villa Rustica Helvetia am Rande des Mons Vosegus, wenige Meilen westlich von Noviomagus. Eine kleine Gruppe von Kindern spielte auf dieser Wiese, darunter auch Curio, der sich soeben auf rücklings auf die Wiese hatte fallen lassen und sich nun die warmen Sonnenstrahlen ins Gesicht fallen ließ. Er spürte die weiche Wiese durch seine naturfarbene Tunika, ein Grashalm kitelte ihn im Nacken, dass die sonst so weiche Wiese heute etwas härter wirkte, fast hölzern, das ignorierte der Helvetier geflissentlich, denn schon drang Lachen an sein Ohr. Es war das glockenhelle Lachen seiner kleinen Schwester, die er zwar nicht sehen, aber umso lauter hören konnte. Sie musste sich irgendwo hinter ihm befinden und bewegte sich zudem von links nach rechts und wieder zurück. Lucius war auch da und Titus auch, und ein paar andere Kinder derjenigen Veteranen, die seinem Vater, dem alten Primus Pilus, auf das Landgut gefolgt waren und dort als Pächter oder Arbeiter des Alten auch eine Familie gegründet hatten. Auch diese konnte Curio nicht sehen, doch wusste er das sie da waren. Es schien eine absolute Wahrheit zu sein, die er nicht in Frage stellte, denn das Wissen darum, dass es wahr war, überführte dieses Wissen in Realität, machte es wahr und regelrecht greifbar. Die helvetischen Eltern schienen weit weg zu sein. Weder in Hör- und erst recht nicht in Sichtweite, denn das Bild von tobenden helvetischen Söhnen passte nicht so ganz in das strenge Bild eines ehemaligen Militärs und seiner sittenstrengen, aber mütterlich gütigen Ehefrau. Es war gut.


    Hier konnte er bleiben. Eigentlich. Wären da nicht die Eindrücke, die nun wieder auf ihn eindrangen und ihn gewaltsam zurückzogen. Die Rufe Alpinas, Stimmengewirr von bekannten und unbekannten Stimmen, in Sprachen die er verstand und die ihm fremd waren, der Geruch von Pflanzen und Kräutern gemischt mit Schweiß. Geräusche und Gerüche der Angst, so resümierte das Gehirn des Helvetiers, doch als er nun erneut versuchte, die Augen zu öffnen, durchfuhr ihn wieder dieser grässliche Schmerz, dessen Ausgangspunkt sein Kopf war, der sich aber durch seinen ganzen Körper zu ziehen schien. Er stöhnte kurz auf, musste dem Schmerz irgendwie Ausdruck verleihen, denn Worte brachte er nicht hinaus. Er hätte nichtmal gewusst, was er sagen sollte und wenn er versuchte, Worte zu finden, verschwammen sie in seinem schmerzenden Kopf zu einem Brei aus Buchstaben und Lauten, die er nicht aneinanderzureihen wusste.


    Es hatte keinen Sinn. Er spürte die Anwesenheit einer vertrauten Person und sie schien es auch zu sein, die ihn durch ihre bloße Anwesenheit im Leben hielt, doch wusste er nicht, wer diese Person war. Er hörte ihre Stimme, eine vertraute, doch zugleich unbekannte Stimme in einer noch fremderen Sprache. Das ihn diese Stimme beruhigte und dafür sorgte, dass er sich sicher und versorgt fühlte, brachte ihn dazu, sich wieder etwas zu entspannen und erneut wegzudämmern. Sein Atem jedoch ging weiter. Unbeirrt. Denn trotz allem und sogar trotz der Aussicht auf die Wiese mit den warmen Sonnenstrahlen, wollte er nicht endgültig dorthin Zumindest noch nicht.


  • Publius Gavius Balbus


    Die blonde Frau bestätigte Balbus Vermutung. Der Mann auf der Kline war der Aedil. Sie lüftete kurz die Abdeckung der Wunde. Eine ordentliche Platzwunde, eventuell ein paar Knochenabsplitterungen, nicht lebensbedrohlich. Doch schien der Mann bewusstlos. Der Chirurgicus nahm das Handgelenk des Aedils und zählte. Der Puls war beschleunigt, aber nicht besorgniserregend. Er legte die Hand auf den Brustkorb. Die Atmung war normal. Mit zwei Fingern spreizte Balbus die Lider des rechten Auges auseinander. Die Pupille war geweitet. Er öffnete ihm das zweite Auge. Gleicher Befund. Also auf jeden Fall eine Commotio Cerebri, vielleicht eine Contusio Cerebri. Welchen Schaden das Gehirn genommen hatte, war noch nicht abzusehen. Doch die Wundversorgung hatte Zeit. Wenn es stimmte, was die Frau sagte, dann war der zweite Mann schlimmer verletzt. Balbus richtete sich wieder auf.
    "Ich komme gleich wieder. Halte die Wunde weiter bedeckt."


    Der hagere Chirurgicus trat an den Mann, der auf dem Boden neben der Tür lag. Die rothaarige Frau daneben, sprach ihn an.
    "Salve, Gavius Balbus. Ich bin Susina Alpina, Hebamme und Kräuterfrau. Das ist meine Taberna Medica. Dieser Mann hier ist der Leibwächter meines Schwagers, des Aedils. Er heißt Cossus Malleus. Bei dem Überfall, jedenfalls gehe ich davon aus, dass es sowas war, ist er schwer verletzt worden. Eine Stichwunde im Brustkorb und eine Schnittwunde am Arm. Das Blut ist hell und blasig. Ich befürchte, die Lunge ist getroffen. Aber sieh selbst."


    Sie löste den Verband und Balbus sah auf die Wunde, die dem Mann offenbar durch ein Gladius zugefügt worden war. Blut quoll hervor. Tatsächlich hatte die Kräuterfrau recht. Die Farbe und die Bläschen kündeten von einer Verletzung der Lunge Balbus legte beide Hände auf den Brustkorb. Die linke Brustseite hob sich kaum, während rechts die Atemexkursion normal war. Der Chirurgicus legte sein Ohr auf die Brust des Mannes. Nun stand es fest. Der unterste Lungenlappen links war kollabiert. Balbus fluchte leise. Er sprach den Mann an.
    "He du, Malleus? Hörst du mich?"
    Mit kräftigen Klapsen an die Wange versuchte er den Mann zum Leben zu erwecken. Ein weiterer Blick auf die Wunde und ein Aufspreizen der Wundränder offenbarte, dass die Spitze des Gladius eine Rippe durchschlagen hatte, aus diesem Grund jedoch nicht tief eingedrungen war. Den Schaden hatte offenbar die geborstene Rippe angerichtet. Ein Lichtblick. Dann konnte es sein, dass nur wenig Lungengewebe zerstört war. Wenn sich die Wunde schnell schloss, würde der Mann vielleicht überleben.


    "Hol Wein und heißes Wasser, saubere Lumpen und Verbandsmaterial sowie meine Sachen aus der Satteltasche des Esels. Ich muss gleich anfangen können", befahl der Chirurgicus und sah sich währende Alpina eilte die Wunde am Arm an. Eine Schnittverletzung. Wenige Stiche würden ausreichen, um sie zu schließen.

  • [Blockierte Grafik: http://oi65.tinypic.com/1zfiiah.jpgBolanus


    Bolanus war in der Aufregung einfach Kaeso, Liam und dem Medicus hinterher gestapft und fand sich nun anstatt im Besprechungsraum des Aedllen in der Taberna Medica wieder. Was er hier vorfand, machte ihn endgültig fertig. „Oh .. oh ..verflucht.“, stammelte er betroffen. Helvetius Curio schien schon tot, Cossus Malleus auf dem besten Wege. So schlimm hatte er es sich dann doch nicht vorgestellt. Schon gar nicht so blutig. An der Stirn des Aedilen, an den Kleidern des Leibwächters, an den Händen der Kräuterfrau, auf den Kissen, am Boden – überall Blut. Und er sah es nicht nur, er roch es auch. „Ich .. ich .. bin .. jetzt da.“ bröckelte es stockend aus ihm heraus. Ob einer der Anwesenden von seinen Worten Notiz genommen hatte, blieb unklar. Reaktionen kamen jedenfalls keine. Dass sich die Dinge so entwickelt hatten, war Bolanus gar nicht recht. Eigentlich sah der Notfallplan vor, sich umgehend hier zu melden, entweder bei Malleus oder bei Acanthos. Nun lag aber der eine keuchend in seinem Blut und vom anderen war weit und breit nichts zu sehen. Zudem wurde er das peinliche Gefühl nicht los, hier bloß im Weg zu stehen. Es war ohnehin schon voll genug in Susina Alpina’s Taberna. Besser, er machte schleunigst, dass er hier wieder rauskam.


    Im Grunde war ja alles bereits eingehend besprochen worden. Sollte es nötig werden, sich in der Casa zu verschanzen, war es seine Aufgabe, draußen die nähere Umgebung zu sondieren und sich nach jeder gedrehten Runde mit einem ganz bestimmten Klopfzeichen beim Ianitor bemerkbar zu machen. Alles klar soweit. Dumm nur, dass derjenige, der ihn nach drei Horae ablösen sollte, gerade vom Medicus untersucht wurde, und den wiederum schien das, was er sah, nicht gerade mit Begeisterung zu erfüllen. Also keine Ablösung sondern doppelte Wachschicht. Na wunderbar.


    Bolanus hatte gute Lust, verschiedene Aspekte des Planes hier und jetzt noch einmal mit Acanthos auszudiskutieren, als aber der Medicus nach Tüchern und Instrumenten verlangte, wurde ihm schlagartig schwül. Das musste er sich nicht antun. „Ich werde dann mal meinen Posten beziehen.“, warf er unadressiert in Runde. „Acanthos weiß Bescheid.“ Und wenn er die ganze Nacht draußen patrouillieren musste, immer noch besser als dem Lanius beim Entbeinen zuzusehen. Ihm war sowieso schon speiübel.




  • Endlich waren wir in der Taberne, ich sah Runa, Alpina und auch den Chirurgicus. Es hatte sich nichts geändert, noch immer überall Blut. Wie konnte ich helfen. Nein nicht jetzt sofort, ich spürte den Durst, un bändigen Durst und der Schweiß rann noch immer in Bächen an mir runter. So konnte ich nichts tun. Ich schlängelte mich zwischen die Menschen in der überfüllten Taberna .


    Nach einer Weile war ich zurück, presste mich an die Wand um nicht zu stören, um alles zu sehen und jederzeit mich helfend an zu bieten. Betete stumm um die Hilfe der Götter. Jetzt war eines sicher, ich wollte das Wissen des Chirurgicus erlernen, damit ich einmal selber den Menschen helfen konnte, um nicht nur hilflos daneben zu stehen.


  • Publius Gavius Balbus


    Die gewünschten Hilfsmittel wurden gebracht. Balbus wusch sich die Hände, nahm einen kräftigen Schluck Wein und stellte die Karaffe in greifbare Nähe.
    Als die Hebamme mit dem Inhalt seiner Satteltaschen zurückkehrte, machte sich der Chirurgicus sogleich an die Arbeit. Er entrollte das lederne Futteral in dem seine Instrumente waren.


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    Dann rief der den Jungen her, der tatenlos an einer Wand lehnte. "He du da, Junge! Komm her! Ich brauche deine Hilfe!" Balbus wartete bis der schwarzhaarige Junge bei ihm war. Er drückte ihm ein flaches Holzstück in die Hand. "Knie dich an den Kopf dieses Mannes. Noch ist er nicht bei Sinnen. Aber wenn ich erst anfange, wird er vermutlich schnell wach werden und sich wehren. Das was ich hier mache ist schmerzhaft. Halte ihn gut fest und drück ihm dieses Holzstück in den Mund, damit er daraufbeißen kann. Bist du fertig? Los geht´s!"


    Der Chirurgicus nahm einen Wundhaken und fädelte ihn in den einen Wundrand ein. Zu Alpina gewandt befahl er: "Hier! Halte das!"
    Dann nahm er einen zweiten Wundhaken und fädelte ihn in die andere Seite. Er zog die Wunde damit auseinander. Blut quoll hervor und Malleus bäumte sich auf. Er röchelte, versuchte sich zur Wehr zu setzen und spuckte Blut. "Festhalten!" Zischte der Wundarzt zornig dem Jungen zu.
    Balbus wusch die Wunde aus. Man konnte das von der Spitze des Gladius zersprengte Stück der Rippe sehen. Der hagere Chirurgicus griff sich eine Zange und begann in der Wunde nach dem Knochenstück zu tasten. Das Röcheln des Patienten steigerte sich zum Schreien. "Nun drück ihm schon das Holz ins Maul, Junge!" fuhr Balbus Kaeso an.


    Alpina hielt zitternd den Wundhaken und goss immer wieder ein wenig Essigwasser in die Wunde, damit der Chirurgicus sehen konnte, was er tat. Nach einiger Zeit schien er das Knochenstück so reponiert zu haben, dass er zufrieden nickte. "Kannst loslassen" instruierte er die Hebamme. Zu Kaeso jedoch sagte er. "Du noch nicht. Ich nähe jetzt die Wunde und auch gleich noch die am Arm. Also bleibst du in Position und hältst ihn weiter fest. Es wird nochmal ungemütlich."


    Unter Alpinas Assistenz nähte er die Wunde an der Brust und auch den Schnitt am Arm. Als er den letzten Faden mit dem Skalpell durchtrennt hatte, nickte er Kaeso grinsend zu. "Gut gemacht, Jüngelchen! Das ist doch mal was anderes für einen Mann wie dich als Schwangere und alte Weiber mit Blümchen und Kräutlein zu versorgen, oder? Hier ist ein ganzer Kerl gefragt. So einen blutenden Fleischberg zusammenflicken ist Männersache!"
    Balbus rieb seine blutigen Hände an einem Tuch ab.
    "Wir sind noch nicht fertig. Da drüben wartet noch Arbeit. Magst du mir dabei helfen? Dann kann die Kräuterfrau diesen Mann hier in Schlaf versetzen. Ruf mal die Leibwächter, damit sie ihn wegtragen. Er wird einige Zeit brauchen bis er wieder seinen Brustkorb einem Gladius als Zielscheibe hinhält."

    Gavius Balbus warf Alpina einen spöttischen Blick zu. "Gib ihm ein wenig von deinen schmerzlindernden und schlaffördernden Opiumtränen. Aber nicht zu wenig. So ein Kerl wie er verträgt was!"






  • Aufmerksam beobachtete ich jede Bewegung des Chirurgicus, betrachtete aus der Distanz die Geräte. Gerne hätte ich sie in die Hand genommen und genauer betrachtet, doch dafür war jetzt nicht die richtige Zeit.
    Leicht zuckte ich zusammen, als er mich anrief und tat hastig was er mir Auftrug, schließlich war ich froh, ihm behilflich zu sein.
    Meine Augen hatte ich auf seine Hände und sein Tun gerichtet, damit mir ja nichts entging. Bewunderte wie er ohne das geringste zögern schnell arbeitet. Sah zum ersten mal in einen durch eine Wunde geöffnete Körperstelle. Sah wie er dort drinnen mit dem Gerät herumstocherte. Der Sinn tat sich mir nicht auf, notierte mir dies im Geiste, vielleicht hatte ich später die Gelegenheit ihn danach zu fragen.
    Zuckte als Malleus röchelte zusammen und der Chirurgicus mich lauter anfuhr. Wie konnte ich nur über meine Beobachtungen den Patienten vergessen. Dann hörte ich erleichtert sein „Kannst loslassen„ , denn mein Körper versteifte sich. Gerade noch rechtzeitig vor seiner Ansage, „Du noch nicht“ hielt ich Malleus in meiner Position weiter. Fasziniert schaute ich weiter seine flinken Fingern zu.


    Stolz war ich über das Lob nach vollendeter Arbeit, doch was er dann sagte gefiel mir nicht, ich ärgerte mich darüber, bei einer anderen Gelegenheit hätte ich ihm das auch gesagt. Ich wollte zwar sein können erlernen, trotzdem war die Arbeit welche Alpina mit viel Fleiß und Liebe verrichtet, ihre Hingabe mit der sie allen Menschen zu helfen versuchte etwas, wie ich fand, wertvolles und wichtiges. Man durfte darüber nicht spotten, denn ohne ihr großes, uraltes Wissen gäbe es niemanden der sich um die Menschen kümmerten. Für Könner, wie der Chirurgicus einer war, zählte doch nur das Geld. Wenn es nur nur solche wie ihn geben würde, wer würde sich dann um die einfachen Menschen und die Ärmsten kümmern? Ich nahm mir vor, dies niemals zu vergessen.


    Natürlich wollte ich ihm auch noch weiter helfen, alleine um den Helvetier ging es. Auch wenn ich erbost den spöttischen Blick sah, welchen er Alpina zu warf.


  • Publius Gavius Balbus


    Der Chirurgicus stand auf und wies Kaeso an, seine Instrumente zu reinigen.
    "Mach das da mal sauber", befahl er kurz angebunden und erst als er sah, dass der Junge hilflos mit den blutigen Instrumenten in der Hand dastand, erbarmte er sich und zeigte ihm wie. Er ließ sich eine Schüssel mit heißem frischen Wasser geben. Dahinein gab er einen ordentlichen Schuss Essig. Dann wusch er den ersten Wundhaken in dem bereits durch das Händewaschen und die Wundreinigung verunreinigten Wasser aus. Anschließend tauschte er ihn in das saubere Wasser und bewegte ihn dort einige Male. Mit einem frischen Tuch trocknete er das Instrument ab und schob sie in das Futeral zurück. "So macht man das. Besser wäre noch eine Flamme über der man diejenigen Teile reinigen könnte, die Kontakt zur Wunde haben. Meinst du, du kannst eine Öllampe oder eine Kerze besorgen?"


    Während Kaeso zunächst die Instrumente reinigte und dann auch noch eine Öllampe besorgte, wandte sich der Chirurgicus seinem zweiten Patienten zu. Er trat an den Helvetier heran und klopfte ihm mehr oder minder zärtlich auf die Wangen. "Helvetius Curio! Hörst du mich?" Und als dieser nicht reagierte, versuchte es Balbus noch zwei weitere Male, wobei die Härte der Streiche zunahm. "Hörst du mich?" "Mach die Augen auf, Helvetius!" - Keine Reaktion.
    Der Chirurgicus kniff den Bewusstlosen in den Oberarm, dann drückte er ihm den Fingernagel in die weiche Haut zwischen Oberlippe und Nase - keine Reaktion. Zuletzt nahm er einen seiner Wundhaken und piekte Curio in die Fingerbeere des Zeigefingers. Unwillig stöhnte der Aedil auf und zog die Hand weg, doch öffnete er die Augen nicht und schien auch sonst nicht ansprechbar.
    "Nun denn", sagte Gavius Balbus mit einem Grinsen zu der blonden Frau des Aedils. "Dann kann ich mir wenigstens die Betäubung sparen."


    Kaeso, der inzwischen die Instrumente in der Flamme gereinigt und wieder eingeräumt hatte, wurde angewiesen sich an den Kopf des Aedils zu stellen und diesen festzuhalten. Das Holzstück lag griffbereit, falls doch noch Leben in den Patienten käme.
    Balbus nickte der Frau des Aedils zu. "Jetzt kannst du die Abdeckung wegnehmen."
    Er sah auf die durch die aufklaffende Wunde sichtbare Schädelkalotte. "Es bleibt mir auch nichts erspart, nicht wahr?", murmelte er griesgrämig und nahm erneut einen tiefen Schluck aus der Weinkaraffe. Dann reinigte er die Wunde. "Siehst du, Junge, dort ist ein Stück des Schädelknochens abgesplittert. Er hat noch mal Glück gehabt, dass er so einen Dickschädel hat. Sonst sähe es düster aus für ihn. Das Stück muss entfernt werden, die Knochenränder gereinigt. Du nimmst die Wundhaken und hältst mir die Haut weg. Los, fang an!"
    Der Chirurgicus dultete keine Widerrede.

  • Immer noch in seiner heilen kleinen Welt mit der warmen Sonne auf der Haut, dem fröhlichen Lachen seiner Schwester und der beruhigenden, wenn auch fremdartigen Stimme hatte Curio das Gefühl, dass eigentlich alles in Ordnung sein müsste. Wäre da nur nicht das Wummern in seinem Kopf, das sich durch seinen ganzen Körper zog. Eigentlich war er sich auch gar nicht so sicher, was eigentlich los war, doch verweigerte sein Gehirn eine längere Nachdenkensphase. Immer wenn er beginnen wollte, Schlüsse zu ziehen, verabschiedete es sich und wieder landete er auf der warmen Wiese, wo es auch eigentlich viel zu unbequem war, nachzudenken, weswegen er es auch einfach unterließ. Doch grade als er sich wieder bequem auf die Wiese legen wollte, störte ihn da doch jemand. Zuerst eine leisere Stimme, dann schrie sie plötzlich, dann piekte irgendwas an seinen Arm. Nicht dass er sich zu wehren gedachte, dafür war das hier grade zu angenehm. Und daher lehnte sich zurück, sollten die ihm doch gestohlen bleiben. Sollten sie ihn doch suchen und wenn sie ihn fanden, konnten sie ihn immer noch in die Villa Rustica zerren, wo es doch nur wieder eine Standpauke seines Vaters bekäme, aber das war er ja schon gewohnt, das konnte er ab, schließlich ging es ja auch irgendwann vorbei und dann konnte er schnell wieder hier liegen.

  • Ich hatte wie von dem Chirurgicus angewiesen die Instrumente gereinigt und mich über seinen Umgangston gewundert, dachte mir dann doch, vielleicht wird man so wenn man wenig Zeit hat um Wunden zu versorgen. Trotzdem war mir Alpinas Art lieber.
    Betäubungsmittel? Verwundert hob ich die Augenbraue, gibt es so etwas auch, fragte ich mich während er den Aedil anrief, an ihm herum klopfte, zerrte und kniff.
    Wie das Knochenstück muss entfernt werden? Entsetzt starrte ich darauf und spürte entsetzen in mir hochsteigen. Dann hat er doch ein Loch im Schädel. Zitternd und dennoch fasziniert ergriff ich den Wundhaken und tat wie befohlen, denn jetzt war keine Zeit für lange Überlegungen.


  • Publius Gavius Balbus


    Der Junge hielt die Wundhaken, Balbus griff eine Pinzette aus dem Futeral. Er stocherte in der Wunde und zog dann einen Knochensplitter hervor.
    "Da haben wir ihn. Zum Glück ist es nur eine Absplitterung, die Schädeldecke ist intakt."


    Der Chirurgicus griff sich eine Art Löffelchen mit kleinen Zähnen am Rand und begann die Knochenränder zu reinigen, dann drehte er das Instrument um und glättete mit dem spatenförmigen Ende die Fläche. Zufrieden nickte er.
    "Siehst du, dafür braucht man die verschiedenen Instrumente. Jetzt wollen wir das Denkorgan des guten Aedils mal wieder verpacken und vor weiteren Verunreinigungen schützen. Was?"
    Balbus lachte scheppernd. Er wies Kaeso an, die Wundhaken zu entfernen und fädelte einen Faden in eine der Nadeln, die das Futeral bereithielt.
    "Nochmal festhalten, Junge! Ich nähe ihn jetzt zu." Mit etwa 6 Stichen vernähte der Chirurgicus die Platzwunde. Der Aedil kam auch dabei nicht zu sich.


    Der Blick des Chirurgicus Balbus ging zu der blonden Germanin. "Nun, gute Frau, solltest du zu Minerva beten, dass sie ihm einen Rest seiner Weiseheit gelassen hat und dass er dich noch als seine Frau erkennt, wenn er die Augen aufschlägt. Er braucht jetzt in erster Linie Ruhe, einen dunklen Raum und in den ersten zwei Tagen keinerlei Nahrung. Wasser nur wenig, wenn er danach verlangt. Ich komme morgen, um nach ihm zu sehen und meinen Lohn abzuholen. Für beide zusammen 30 Denare. Die Kräuterfrau soll sich in den ersten Tagen mit der Schmerzmedikation zurückhalten, sonst wissen wir nicht woher er verwirrt ist, vom Schlafmohn oder von dem Schlag auf seinen Eierkopf."


    Balbus drückte Kaeso erneut die Instrumente in die Hand. "Hier, das muss wieder gereinigt werden. Du weißt ja jetzt, wie. Du hast dich gar nicht so dumm angestellt, Kleiner. Sag Bescheid wenn dir die Schwangeren und alten Weiber zu langweilig werden. Ich hätte Verwendung für einen tatkräftigen Gehilfen."

  • Runa bekam nichts mit von der Behandlung welche an Malleus durchgeführt wurde. Sie war ganz bei ihrem Mann, streichelte ihn sanft mit der freien Hand die Wange und redete leise, ganz leise auf ihn ein.
    [SIZE=7]„Curio bleib bei mir. Hörst du? Du musst bei mir bleiben. Geh nicht fort. Curio ich liebe dich – ich brauche dich, hörst du bleib bei mir.“[/SIZE] Immer und immer wieder flüsterte sie diese Worte in sein Ohr.


    Bis ja bis der Chirurgicus ihren Mann ansprach erst leise dann immer lauter. Runa wäre dem Chirurgicus unter anderen Umständen wohl an die Gurgel gesprungen, denn für sie sah es so aus, als quäle er ihren Mann unnötig, dass Aufstöhnen bestätigte sie noch in dieser Annahme.
    Sie musste wegschauen, als er schließlich anfing mit seinen Gerätschaften im Kopf ihres Mannes herumzustochern.
    Schließlich hatte er sein Werk beendet, doch an Curios Zustand hatte sich nicht geändert.
    Mädchen? Hatte er gerade Mädchen gesagt?


    Runa trat wieder zu ihrem Mann, hielt nun sein Hand ganz fest in der ihren. „Ja ich werde beten.“


    Dann strafften sich jedoch ihre Schultern. „Jemand muss meiner Familie Bescheid geben. Ich will das derjenige der das getan hat gefunden und zur Rechenschaft gezogen wird. Informiert meinem Vater Duccius Verus, meinem Onkel Duccius Marcus sowie meinem Onkel, den Statthalter Duccius Vala . Sie werden wissen was zu tun ist.“


    Zu dem Chirurgicus gewandt, der wohl nun auch wissen würde, dass da kein einfaches Mädchen vor ihm stand, sagte sie. „Du wirst dein Geld erhalten. Danke für deine Arbeit.“ Mehr sagte sie nicht. Sie konnte nicht. Natürlich hoffte sie so sehr, dass alles wieder gut wird.


    Doch sie konnte sich jetzt keinem Selbstmitleid hingeben. Curio brauchte sie. „LIAM?“ Rief sie nach dem Sklaven. „Bring Curio in unser Schlafzimmer und Gwyn oll die Fenster abdunkeln. Danach richtet das Gästezimmer für Malleus her und bringt ihn dort hin.“
    Ja Runa übernahm gerade eindeutig die Führung. Alpina hatte genug mit der Versorgung zu tun. Kaeso würde ihr zur Hand gehen. Also war es ihre Aufgaben sie um den Rest des Haushaltes zu kümmern.
    "Ach und Acanthos soll zu mir kommen, ich muss ihn sprechen.“ Schließlich musste geklärt werden, wer die Duccier informierte. Und wie die nächsten Tage ablaufen würden. Runa wusste wohl das es einen Notfallplan gab, aber wie der genau aussah, würde Acanthos ihr jetzt erklären müssen.

  • Schwer atmend starrte Malleus in’s rostbraune Halbdunkel seiner geschlossenen Lider. Er war noch da. Der graue Hund dagegen nicht. Zwar fühlte sich seine rechte Rumpfseite an, als lecke das Untier noch immer mit rauer Zunge über glühendes Fleisch, aber dem war nicht so. Das war nur Schmerz. Nichts weiter. Eben noch hatte die Bestie in blinder Raserei auf ihm gewütet wie der Fenriswolf am Abend der Götter. Jetzt war sie fort; hatte sich knurrend in den Schatten zurückgezogen, um in aller Ruhe auf seine Beute zu warten.


    Malleus machte sich keine Illusionen. Seine Tage waren längst gezählt. Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft würden sie wieder aufeinandertreffen. Im Dämmerlicht einer engen Gasse vielleicht, im Rausch eines Kampfes oder in den Flammen eines Fiebertraumes – wer konnte das schon sagen? Bevor es aber soweit war, würde er dem Vieh unmissverständlich klar machen, dass er nicht gedachte, sich von dessen lauernder Präsenz aus dem Tritt bringen zu lassen. Schon gar nicht jetzt, nachdem ihm wieder einmal vor Augen geführt worden war, wie stetig sein Lebensfluss der großen Mündung zustrebte. Am Werk seiner Tage würde er von den Ahnen dereinst gemessen werden, nicht an deren Zahl. Noch war er mehr als ein Ledersack voll Hundefutter.


    Es war mühsam, sich der sanften Brandung zu widersetzen, die ihn hob und senkte wie die wiegenden Arme einer Milchamme. Und es wurde mit jedem saugenden Atemzug mühsamer. Dennoch versuchte er, dagegen anzukämpfen. Nichts konnte ehrloser sein, nichts verabscheuungswürdiger als auf Wache einzunicken. Zumal wenn die Kameraden bereits vom Feind bedroht wurden. „Wo .. ist der .. Aedil?“ presste er keuchend vor Anstrengung hervor. „Wie .. geht es ihm?“


    Ob er laut genug gesprochen hatte, um wahrgenommen zu werden, vermochte er nicht zu sagen. Seine Worte noch einmal zu wiederholen, gelang ihm trotz aller Mühen nicht mehr. Zu verlockend war das Auf und Ab der warmen Wogen, zu einlullend das rauschende Niedergehen der Wellenkämme. Alles war wie es war, und wie es war, war es in Ordnung.

  • Alpina versorgte die frisch vernähten Wunden mit einem Verband, dann begleitete sie Liam und Bolanus , die Malleus in das Gästezimmer brachten. Dort wollte sie ihm einen schmerzlindernden und schlaffördernden Trank aus Schlafmohntränen verabreichen, den sie zubereitet hatte. Sie hob sachte seinen Kopf und den Oberkörper an. Malleus erwachte und fragte atemlos nach dem Aedil.
    "Der Aedil ist in Sicherheit und ebenso wie du versorgt worden. Ihr beide braucht jetzt viel Ruhe um zu genesen. Schlaf jetzt, tapferer Malleus. Du hast getan was du konntest. Helvetius Curio wird überleben."


    Dann setzte sie ihm den Becher an die Lippen und ließ ihn trinken. Er würde jetzt lang und tief schlafen.

  • Dankbar hatte ich den Chirurgicus wegen seines Lobes angelächelt und dann ein letztes Mal seine Instrumente mit großer Sorgfalt gereinigt. Nickte bei seiner Bemerkung, von wegen wenn ich genug hätte, dann solle ich mich melden. Ich bezweifelte, dass ich genug haben würde, war mir aber sicher, dass ich auf sein Angebot eingehen würde, nur um von ihm zu lernen.


    Von nun an folgte ich Alpina wie ein Schatten, sie wusste wie die Verwundeten gepflegt werden mussten und ich wollte von ihr lernen, ihr aber auch zur Hand gehen, selbst wenn ich ihr noch keine große Hilfe war.

  • Seit dem letzten Besuch Alpinas und der letzten Untersuchung Octavenas war eine Weile vergangen und schließlich erschien die Petronia - inzwischen deutlich runder als beim letzten Mal - in der Taberna Medica, um sich erneut von der Hebamme untersuchen zu lassen.
    "Salve."

  • Als Octavena die Taberna Medica betrat war deutlich zu erkennen, dass die Schwangerschaft schon fortgeschritten war. Ob es daran lag, dass es bereits das zweite Kind der Petronierin war? Der Bauch kam Alpina jedenfalls größer vor als bei der letzten Schwangerschaft.
    "Salve, Octavena!", begrüßte sie die Frau des Duccischen Familienoberhauptes. "Du hättest dich nicht herbemühen müssen. Ich wäre gekommen, wenn du mir einen Boten geschickt hättest."

    Die Hebamme zog den Hocker hinter dem Tresen hervor und schob ihn der Schwangeren hin.

  • "Ich weiß", erwiderte Octavena auf Alpinas Begrüßung hin und lächelte gelassen, während sie dankbar auf dem Hocker Platz nahm. "Aber ich wollte ohnehin in die Stadt, da bin ich direkt selbst vorbei gekommen."

  • An diesem Morgen war ich besonders früh in der Taberna Medica, auf keinem Fall durfte ich Zeit verlieren. Wenn Alpina, was ich mir nicht vorstellen konnte, redete ich mir selber ein, die Frage nicht beantworten konnte, so musste ich dann weiter nachforschen. Ich wollte unter keinen Umständen noch eine Nacht mit meiner Göttin verpassen. Voller Ungeduld erwartete ich meine Lehrerin.

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