Hilflos stand Nela da und beobachtete das ganze Geschehen. Sie konnte Runa ja schon verstehen. Sie würde ja auch nicht einfach irgendjemanden heiraten wollen, den ihr jemand zugedacht hatte. Schon gar nicht wenn sie bereits jemanden liebte. Aber weglaufen war doch nicht die beste Idee. "Runa, bitte glaube mir. Es wird schon irgendeine Lösung geben. Aber weglaufen ist es nicht. Ich helfe dir, das hatte ich dir doch versprochen." Daraufhin bedachte Thorgall sie mit einem bösen Blick und Nela war wieder ruhig. So sauer wie der Knecht war, schwieg man lieber und erklärte nicht, dass sie ja eigentlich nur vorgehabt hatte Runa zurückzubringen.
Thorgall hatte nun die Nase voll. "Du kannst mir mit allen Götter drohen. Das Donnerwetter, das es zu Hause gibt wenn ich dich nicht zurückbringe, macht mir mehr Angst. Dein Vater wird toben, also mache es nicht schlimmer als es schon ist." Als er dann das Messer in den Händen von Runa sah, wurden seine Augen ein wenig größer genauso wie seine Wut. "Mädchen? Bist du jetzt von allen guten Geistern verlassen? Steck das Messer weg sonst machst du es doch noch schlimmer," hallte nun seine laute Stimme durch den Wald. Er hatte keine Lust mehr noch länger zu warten und seine Geduld war nun wirklich am Ende. Verzogenes Gör. Mit drei langen Schritten war er bei ihr und hatte ihr schneller als sie schauen konnte das Messer entwunden. Er hatte ihr eine Tracht Prügel angedroht und sie hatte ihn herausgefordert. Er hielt die junge Frau fest in den Armen, setzte sich auf einen umgefallenen Baumstumpf und legte sie übers Knie. Drei Mal ließ er seine Hand auf ihren Hintern niederfahren. "Und jetzt bewege deinen Hintern auf das Pferd oder es gibt so viel, dass du nicht mehr sitzen kannst." Seine Worte waren ein leises Zischen und nachdem er sie losgelassen hatte, hoffte er, dass sie sich endlich einkriegte und auf das hörte, was er ihr gesagt hatte.