Wer im Leben kein Ziel hat, verläuft sich

  • Da sagte man eine Donnerwetter reinigt die Luft. Aber das was da gerade über Runa hereingebrochen war, war wohl eher ein Erdbeben, denn einem Donnerwetter gewesen. Es hatte es doch ihre ganze Welt irgendwie zum Einsturz gebracht.


    Sie ritt nun also wohin? Das wusste wohl nur die Götter allein...
    Ja wo sollte sie auch hin, nach hause? Hatte sie überhaupt noch eins? Nein wahrscheinlich eher nicht.
    War sie sauer auf ihren Vater ja war sie und wie. Nein nicht weil er sauer war, DAS konnte sie sogar verstehen, aber dass er ihr nicht einmal die Chance gegeben hatte zu erklären, dass er sie behandelt hatte wie ein kleines Kind, dass er …


    Ja sie hatte immer versucht ihm einen gute Tochter zu sein, nein sie hatte viele mehr sein wollen. Sie hatte doch zeitlebens versucht ihm den Sohn, den er nicht hatte zu ersetzen. Auch wenn er immer gesagt hatte, dass es ihn nicht störte, wusste sie doch, dass er sich nicht sehnlicher wünschte. Und genau darum hatte sie immer versucht ihm diesen Sohn zu ersetzen.
    Aber heute war ihr klar geworden, dass sie dies nicht konnte, dass sie es nie gekonnt hatte.
    Ja einen Sohn hätte man wohl um eine Erklärung gebeten. Aber ein Tochter? Nein deren Meinung zählte nicht. Die hatte einfach zu gehorchen und gut.
    Warum verdammte Axt hatte er denn dann darauf bestanden, dass sie sich auch mit der germanischen Seite ihrer Familie beschäftigt? Er musste doch wissen, dass germanische Frauen in vielen Dingen freier waren. Hätte er doch einfach Mutter frei Hand gelassen, dann wäre Runa heute wohl schon ohne Murren unter der Haube...


    Die Nacht war über sie hereingebrochen, eine finstere Mondlose Nacht. „Wie bezeichnend.“ bemerkte Runa trocken. Es hatte keinen Sinn mehr weiter zureiten. Also suchte sie sich einen Platz nahe des Ufers den Flusses an dem sie entlang geritten war.
    Irgendwann nachdem sie das Pferd versorgt hatte saß sie nun mit angezogenen Beinen da und starrte auf die dunkle Wasseroberfläche, die wie es schien das letzte Licht aufzog, so das es wirklich finster wie im Bärenarsch war.


    Und sie sprach... mit wem? Nun das weiß wohl nur Runa allein.
    „Ich habe ihn nicht belogen.“
    „Hast du nicht?“
    „Nein.“
    „Sicher?“
    „JA sicher, ich habe ihm was verschwiegen aber nicht belogen.“
    „Ist das nicht wie...“
    „Nein!“
    „Sicher?“
    „Ja!“
    „Aber du hast ihn hintergangen!“
    „NEIN!“
    „Doch!“
    „Habe ich nicht.“
    „Doch hast du, überleg mal genau.“
    „Ich habe mich verliebt. Verdammte Axt ich habe mich einfach nur verliebt! Was ist daran falsch?“
    „Nichts. Aber Liebe ist nun mal in den Planungen deines Vaters nicht vorgesehen.“
    „Aber was ist wenn es doch passiert?“
    „Du hast dir für deine Liebe einfach den falschen rausgesucht.“
    „Habe ich nicht.“
    „Doch hast du!“
    „Nein.“
    „Dein Vater wird ihn köpfen, vierteilen.. oder einfach nur mit der Axt erschlagen, dass ist dir klar oder?“
    „Nein wird er nicht.“
    „Sicher?“
    „Ja verdammt noch mal.“
    „Wenn du es sagst.“
    „Vielleicht lässt er ihn ja auch nur aus der Stadt jagen?“
    „Nein!“
    „Sicher?“
    „Janein.“
    „Siehst du.“
    „Nein das wird er nicht tun. Curio ist so was wie der Sohn, den er nie hatte. Er wird ihm verzeihen.“
    „Sicher?“
    „Ja verdammt es ist doch nicht mal was passiert.“
    „Nicht?“
    „Nein es ist nichts passiert.“
    „Und warum sitzt du dann hier und liegst nicht in deinem warmen Bett?“
    „Verdammte Axt Loki es reicht... lass mich in Ruhe und nerve wen anderes."
    „Hihihihi...“


    Und urplötzlich war wieder Ruhe und Runa starrte immer noch auf das Wasser...

  • Nach einer Weile der Ruhe...


    „Na immer noch am Grübeln?“
    „Lass mich in Ruhe!“
    „Och nicht doch gleich so biestig.“
    „Du hast deinen Spaß oder? Hast du es Vater geflüstert?“
    „Damit hatte ich nichts zu tun, schade eigentlich, denn das ganze gefällt mir.“
    „Schön das wenigstens einer seinen Spaß hat.“
    „Ach komm nun hab dich nicht so... er wird ihn schon nicht erschlagen hast du selber gesagt.“
    „Arsch.“
    „Ich? Ich habe doch gar nichts gemacht. Du bist es doch allein Schuld.“
    „Ja ja alles meine Schuld... verdammte Axt du hast ja Recht, vielleicht sollte ich einfach ins Wasser..?“
    „Unterstehe dich!“
    „Warum? Weil du dich dann nicht mehr an meinem Unglück weiden kannst."
    „Auch, aber meinst du nicht, dass er ihn dann doch noch erschlägt.“
    „Hampf.“
    „Siehst!"
    „Loki? Du kennst dich doch damit aus.“
    „Womit?“
    „Na eben damit das schwarze Schaf der Familie zu sein und bei seiner Liebsten danben zu greifen.“
    „Was?“
    „Na du musst doch zugeben, dass deine Frau nicht gerade beliebt ist und deiner Kinder nun ja... die anderen würden sie wohl lieber erschlagen...“
    „Ähm.. ja … nein.. also..“
    „Ich mach dir keinen Vorwurf, aber vielleicht kannst du ja helfen, also mal so ganz gegen deine Natur?“
    „Wie meine Natur?“
    „Na ja üblicherweise ist helfen ja nicht so dein Ding, man kann viel von dir sagen, aber nicht dass du ein Helfersyndrom hast.“
    „Hm...“
    „Also was ist kannst du helfen?“
    „Ich überlegst mir...“


    Stille
    „Loki? Loki? LOKI?“

  • Gerade hatte sie in das Haupthaus zurückgehen wollen als sie schnelles Hufgetrappel vernahm. Gerade noch konnte sie Runa erkennen, die in den Sonnenuntergang ritt. Nela brauchte wiederum nicht lange um eins und eins zusammen zu zählen. da hatte es wohl Streit gegeben. Am Ende machte sie ihre Drohung wirklich noch wahr und ritt nach Roma um Vestalin zu werden. Das konnte sie nicht zulassen. Ohne sich großartig um andere zu kümmern, rannte sie in den Stall zu ihrem Pferd. Da die Zeit drängte, zog sie ihrer Stute nur das Zaumzeug über und stieg dann ohne Sattel auf. Das hatte sie auf dem Landgut ihrer hispanischen Familie gelernt und hier auch nicht geändert wenn sie es nicht musste. Nun waren also die nächsten schnellen Hufschläge zu vernehmen. Nela folgte ihrer Verwandten, die wirklich sehr schnell unterwegs war. Es wurde immer dunkler und sie hoffte, dass Runa langsam zur Vernunft kam und anhielt. So lange sie aber noch den Schatten erkennen konnte, folgte sie ihr. Als wirklich kaum noch etwas zu erkennen war, stieg Runa ab und auch Nela tat es. Sie führte ihre Stute am Zügel die letzten Schritte zu Fuß. Dann hörte sie Runa sprechen. Diese konnte sie aber noch gar nicht mitbekommen haben. Wenn sie das bisher nicht gemerkt, wäre das jetzt auch eher unwahrscheinlich. Dennoch redete Runa und Nela wunderte sich doch sehr. Aus einiger Entfernung hörte sie also Bruchstücke einer Unterhaltung. Was war das nur für ein sinnloses Gerede? Die junge Decima machte sich wirklich große Gedanken um ihre Verwandte und so trat sie endlich aus den Schatten und vor Runa. "Bei den Göttern, wie kannst du nur in so einer Situation auch noch nach Loki rufen? Bist du von allen guten Göttern verlassen?" Es war dunkel und so konnte Runa vermutlich Nelas überraschtes wie auch besorgtes Gesicht nicht erkennen und wenn doch, dann würde sie genau das dort sehen können. Nela sah sich schnell noch mal über die Schulter und hoffte, dass Loki nicht wirklich anwesend war. Man konnte doch diesen Gott nicht auch noch freiwillig zu sich rufen wo ihm doch jeder Schabernack zugeschoben wurde, der passieren konnte."Warte kurz, ich binde nur meine Stute schnell an und dann erklärst du mir was ist überhaupt los ist?" Das tat sie dann auch. Sie brachte ihr zu dem anderen und kehrte dann zu Runa zurück. "Also?" Das war wohl Aufforderung genug.

  • Runa fuhr herum und stand augenblicklich auf ihren Beinen. „Was? Wie....“ fragte sie erschrocken. „Verdammte Axt Nela was machst du hier?“ fragte sie dann sichtlich überrascht. Wie – ja natürlich mit dem Pferd, aber wieso war sie hier? „Ich hab Loki nicht...“
    Schon ging Nela weg um ihr Pferd festzumachen. Ließ sie denn heute keiner ausreden? Als ob sie Loki rufen würde. Klar Runa, auch wenn es wohl gerade so aussah, war Runa nicht geistig umnachtet und auch nicht vom Wahnsinn befallen, also warum sollte sie Loki rufen.
    „Also?...“ sagte Runa und zog eine Augenbraue nach oben. „Was glaubst du?“ doch nachdem sie das gesagt hatte, brach Runa förmlich in sich zusammen. „Vater weiß von mir und Curio. Er weiß es und nach eine Schimpftirade (was wirklich noch gnädig ausgedrückt war) hat er mir erklärt (natürlich nicht erklärt sondern einfach vor die Füße geworfen) das ich den Fundanier heiraten werde.“ Runa drehte sich um und schaute wieder auf den Fluss. „Gerade ist er wohl bei Curio und reißt ihm den Kopf ab... Was wohl auch deine Frage beantwortet.. ja die Götter haben mich verlassen.“
    Ja genau das musste es sein. Anders konnte sich Runa das was hier gerade passierte nicht erklären.
    „Es ist alles vorbei Nela alles....“ Sagte Runa die immer noch auf das dunkle Wasser starrte, also würde darin die Erkenntnis liegen... oder die Lösung?

  • Nela stand etwas hilflos Runa gegenüber und wusste nicht so recht was sie machen sollte. Es blieb ihr doch nichts anderes übrig als ihr nur mit einem offenen Ohr zur Seite zu stehen und sie nach besten Kräften zu trösten. Hatte sie also doch richtig vermutet als Runa so mit ihrem Pferd von dannen gestoben war. Die junge Decima ließ Runa erst mal erzählen und sich ihrem Herzen Luft machen. Dann begann sie das Gespräch der Reihe nach abzuarbeiten. Vielleicht half das Runa auch ein wenig zur Ruhe zu kommen. "Als ich mitbekomme habe, dass du wegreitest, fiel mir ein was du erzählt hattest. Von Roma und den Vestallinnen. Ich kann dich doch nicht dorthin lassen. Dann wäre ich ja ganz allein hier." Auch wenn es gerade wirklich egoistisch klang, hatte sie das Gefühl, dass kein anderes Argument jetzt auch noch irgendwie gezogen hätte. Vielleicht brachte die Tatsache, dass Nela dann - nun so kurz nach dem sie sich zusammengerauft hatten - alleine wäre, den Verstand der Anderen dazu in anderen Bahnen zu denken. Bei ihrer Mutter hatte es manchmal geholfen. Dass Runas Vater nun Bescheid wusste, war wirklich ein Problem, aber ihrer Meinung nach, kein Unlösbares. Zur not musste sie ihr Temperament wirklich mal gegen diesen richten. "Das werden wir noch sehen ob du das wirklich machen musst. Es ist noch nichts zu Ende. Das verspreche ich dir. Wir haben noch Möglichkeiten." Daran glaubte Nela wirklich und nun nahm sie Runa in den Arm und drückte sie fest an sich. So lange wie diese es eben brauchen würde. "Er wird ihm den Kopf schon nicht abreißen. Das werden die Götter sicher verhindern und auch dich haben sie nicht verlassen. Sie scheinen nur gerade woandershin ihre Aufmerksamkeit gerichtet zu haben. Vielleicht passiert gerade noch woanders etwas noch viel Schlimmeres." Nachdem sie sich dann voneinander gelöst hatten, sah Nela Runa fest an. "Und du hast doch nach Loki gerufen. Ich habe es gehört."

  • Runa lächelte als sie sich umdrehte, ok sie versuchte es, mehr ein reichlich schiefes grinsen war das ganze nicht. Aber wie sagt man so der Versuch zählt.
    „Naja ob nun Rom oder als Ehefrau des Pontifex Sextus Fundanius Ticinius in Clarenna, in beiden Fälle wärst du wohl allein hier.“ Runa drehte sich nun wieder zum Fluss um. „Ich glaube nicht das Vater seine Meinung nochmal ändern wird. Er war wirklich wirklich sauer... sauer ist wohl nicht das richtig Wort...“ Runa drehte sich wieder zu Nela um. „... ich habe ihn noch nie, wirklich noch nie so erlebt Nela, wirklich noch nie.“ Runa atmete tief durch. „Ich konnte Curio nicht mal warnen. Vater ist direkt zu ihm. Oh Nela was ist wenn Vater ihm jetzt alles verdirbt? Sein Patronat hinwirft? Es wäre das Ende für Curio und seine Pläne.“
    Runa ließ sich tröstend im Arm halten, auch wenn das nur etwas Halt gab, aber am Ganzen nichts ändern konnte. Inzwischen rannen ihr die Tränen auch wie ein Wasserfall über die Wangen. „Nela es ist alles aus und vorbei. Auch wenn ich dir dankbar für deine Hilfe wäre. Ich glaube auch nicht das du noch was retten kannst. Das einzige was ich wohl noch tun kann...“ Runa stockte, ja das Unvermeidliche auszusprechen machte es nur endgültig. „.. ist mich Vater Plänen zu beugen, wenn er dafür wenigstens Curio noch eine Chance gibt. Ich habe meine wohl gründlich versaut.“ Nun erschien wieder das schiefe Grinsen. „Eine gehorsame Tochter bin ich nicht grade oder?“
    Dann schaute sie Nela mit einem komischen Blick an. „Ich habe ihn nicht gerufen, also nicht so wie du denkst. Er kam zu mir.“ Ja der kleine Drecksack war immer das zu finden wo das Leid wohl am größten war. „Also ja vielleicht habe ich ihn gerufen, aber nur weil er mir vielleicht helfen kann?“ Nun musste ihre Verwandte wirklich denken, das Runa sich irendwo massiv den Kopf angestoßen hatte. Loki und helfen?

  • Wieder hörte Nela einfach nur zu was ihre Verwandte ihr sagte und versuchte sich daraus einen Reim zu machen. Es tat ihr wirklich sehr leid, dass Runas Vater so ein Sturkopf war und er sich scheinbar keinesfalls von den Bedürfnissen seiner Tochter leiten lassen wollte sondern von seinen eigenen. "Vielleicht war es nur einfach der erste Schrecken und wenn er erst mal darüber weg ist, dann wird er sich schon einkriegen und vielleicht ist ihm auch gar nicht bewusst was er damit anrichtet und wenn er von jemanden Dritten ein paar Worte dazu hört, denkt er noch mal drüber nach." Das hoffte Nela jedenfalls und sie hoffte, dass ihre mutter oder ihre Familie in Roma nie auf die Idee kommen würde auch bei ihr solch eine Sache abzuziehen. Sie konnte Runa nur all zu gut verstehen. Da ihre Mutter ja auch erst spät geheiratet hatte und den Mann, den sie liebte, konnte diese doch nun nichts anderes von ihr verlangen. "Es wäre sicher auch für deinen Vater nicht gut wenn er so einfach sein Patronat aufkündigt. Die Leute würde sich auch darüber die Mäuler zerreißen." Da sah sie eher eine geringere Gefahr. "Wie sollen wir denn wissen ob nicht doch noch etwas zu retten ist, wenn wir es nicht versucht haben? Du kannst doch nicht gleich im Vorhinein wissen was passieren könnte." Es war also noch lange nicht alles Wasser den Rhenus hinunter geflossen. Jedenfalls sah Nela das so. "Ich wäre es vermutlich auch nicht," erklärte sie dann mit einem schiefen Grinsen. "Ich würde sicher auch nicht so begeistert sein wenn meine Mutter oder die Familien mit irgendwelchen Heiratsplänen an mich herantreten würden und ich müsste dann irgendeinen alten Zausel heiraten." Das würde ihr Blut wohl wirklich so zum Rasen bringen, dass der daraus resultierende Wutanfall lange dauern würde und noch lange in Erinnerung blieb. Was ihr dann allerdings wirklich Einiges an Kopfzerbrechen bereitete war Loki oder viel mehr die Tatsache, dass Runa meinte er könnte ihr helfen. "Das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Loki hilft Niemandem, Nie!" Das musste doch auch ihre Verwandte wissen.

  • Runa setzte sich und klopfte mit einer Hand auf den Platz neben sich.
    Sie wirkte unnatürlich ruhg und gefasst.
    „Nein Nela er ändert seinen Meinung nicht. Du hättest seine Augen...“ Runa stockte kurz.“.. seine Augen sehen sollen, als es ihm bewusst wurde. Nela, mit Wut könnte ich umgehen, aber in Vaters Augen stand so viel Enttäuschung...“ Ja damit konnte Runa viel schwerer umgehen, als mit der Wut des Vaters. „Weißt du Vater und ich wir hatten immer, also eigentlich bis heute ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Es war ja allein deswegen schon so unsagbar schwer, dass ich es ihm verheimlicht habe.. verheimlichen musste.“ Runa schaute wieder auf das Wasser, in welchem sich inzwischen vereinzelte Sterne spiegelten. „Ich glaube, ich denke, nein ich weiß dass ich wohl alles zerstört habe, er wird mir nie wieder sein vertrauen schenken. Und ich glaube auch nicht, dass dritte helfen können. Aber natürlich halte ich dich nicht davon ab.“ Hoffnung? Sollte es wirklich noch Hoffnung? Runa glaubte zwar nicht daran, klammerte sich aber an diese Möglichkeit.
    „Aber Nela wenn das alles nichts nützt, dann werde ich wohl diesen alten Knacker...“ Runa erschauderte, wieder kamen die Bilder von einem grausamen alten Mann in ihr hoch, der nicht gerade freundlich ( um es milde auszudrücken) mit ihr umging. Sie zuckte merklich zusammen. „... heiraten, wenn Vater dafür Curio vergibt, ihm noch eine Chance einräumt.“
    Ja Man konnte wohl deutlich erkennen, das es Runa kaum noch um sich selbst ging. Natürlich würde sie zu gern, wenn es denn eine Möglichkeit gäbe.... aber die sah sie nicht. So war es in ihren Augen ihre verdammte Pflicht wenigstens Curio noch zu helfen.
    Nun legte die den Kopf auf ihren Knien ab und sah Nela an. „Auch Loki kann helfen, denn keiner weiß wohl so gut wie er, wie es ist, wenn die Liebste nicht von der Familie akzeptiert wird, wenn man wegen seiner Liebe verstoßen wird.“
    Nun war wohl auch für Nela klar, warm Runa sich gerade wohl Loki am nächste fühlte, warum sie ihn um Hilfe bat. „Und selbst wenn er nicht hilft, Nela schlimmer kann es ja wohl kaum werden oder?“ Wieder erschien ein schiefes grinsen auf Runa Gesicht. Ja schlimmer gins nun wirklich nimmer...

  • Nachdem Runa sich gesetzt hatte und auf den Boden klopfte, nahm auch Nela Platz. neben ihrer Verwandten saß sie nun und hörte dieser zu. Doch sie wollte nicht glauben was Runa ihr da erzählte. "Enttäuscht wird er sicher sein und das kann man irgendwie schon verstehen. Gerade wenn ihr bisher so ein gutes Verhältnis zueinander hattet und er nun von der ganzen Sache so überrumpelt wurde. Es wird sicher auch nur der erste Schrecken gewesen sei und wenn er genügend Ruhe gehabt hatte noch mal über alles nachzudenken, wird er sicher verstehen, dass es falsch ist seinen Plan umzusetzen." Da sprach einfach der Optimist in Nela. "Gib ihm Zeit, dann wird sich schon alles richten und er wird sich wieder einkriegen und auch euer Verhältnis wird sich wieder richten. Eltern verzeihen doch die taten ihrer Kinder viel schneller als alle anderen. Es sind doch ihre Kinder." Das jedenfalls hoffte Nela. Als sie noch kleiner waren und wenn sie dann etwas angestellt hatten, war ihre Mutter ja auch wütend gewesen, aber bald hatte sie ihnen vergeben. Das Problem jetzt war ja keine Kleinigkeit mehr, aber sicher auch noch aus der Welt zu schaffen. Musste es sein. Es tat ihr im Herzen weh ihre Verwandte so zu sehen und ihr so wenig helfen zu können. „So lange du diesen alten Knacker nicht geheiratet hast, gibt es noch immer Hoffnung. Für dich, für Curio, für euch beide.“


    Schlimmer konnte es irgendwie immer werden, genauso wie es auch besser werden konnte. Aber das konnte und wollte sie ihr nicht sagen. Sie war zum Trost spenden hier. „Loki, kann das vielleicht verstehen, aber so schlimm ist es noch lange nicht, dass man sich da an ihn wenden müsste und außerdem bin ich jetzt da und da brauchst du keine andere Gesellschaft.“ Nela lächelte ihre Verwandte an und stand wieder auf. “Ich glaube wir sollten wohl ein kleines Feuer machen. Heute werden wir nicht mehr nach Hause zurück können.“ Es war dunkel und sie wusste gerade auch nicht so genau wo sie waren. Sie begann in der Nähe ein wenig Holz zu sammeln. “Du hast nicht durch Zufall einen Feuerstein mitgenommen als du so einfach von dannen bist?“ Nela hatte nur daran gedacht Runa zu folgen und weder über die Tageszeit nachgedacht noch darüber, dass sie vielleicht im Freien übernachten würden müssen.

  • Zufällig? Runa war zwar Hals über Kopf, aber nicht Kopflos aufgebrochen. Im Gegensatz zu Nela, die ja Runa einfach nur gefolgt war, hatte Runa sehr wohl einige wichtige Dinge zusammen gepackt. Ein paar Kleider für die nächsten Tage, ein Messer, einen Leib Käse, Brot und natürlich auch einen Feuerstein. Runa war ja mit der festen Absicht aufgebrochen nie nie nie nie wieder zur Villa zurückzukehren, was wohl Nela jetzt auch erkennen musste, nach dem sie das „kleine“ Reisegepäck von Runa sehen konnte.
    „Zufällig...“ sagte Runa und hielt den Feuerstein hoch. „Wir brauchen noch etwas Reisig und ein paar kleine Stämme.“

    Schnell war das nötig zusammengesucht und es kostete die beiden doch recht ungeübten Frauen etwas Mühe ab Schluss endlich brannte das Feuer doch.


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    Runa starrte eine Weile ins Feuer. „Nela... ich glaube da ist nichts mehr zu retten.“ Runa zog die Beine an, schlag ihre Arme darum und bettete ihren Kopf auf ihren Knien. „Weißt du Nela. Vater hat sich immer einen Sohn gewünscht. Ich habs versucht... wirklich ich habe es versucht... aber ich konnte und kann ihm den Sohn nicht ersetzen...und in Curio hat er so was wie einen Sohn gesehen.. ich habe ihm das jetzt genommen...
    Nein Nela, da ist nichts mehr zu retten. Am besten für alle wäre wohl, ich würde einfach verschwinden....“

    Runa starrte wieder in die Flamen, als würde dort die Lösung ihrer Probleme liegen.

  • Auch wenn es Nela im ersten Moment erschreckte, so war es doch ganz gut, dass Runa ein paar Dinge mitgenommen hatte. Sonst müssten sie die Nacht im Dunkeln verbringen. Diese Aussicht hätte ihr gar nicht behagt. Nun konnten sie allerdings ein Feuer entzünden. Die notwendigen Dinge hatten die beiden Frauen dann zusammengetragen und irgendwann konnten sie sich dann auch über die Flammen freuen, die sie dem Holz abgerungen hatten. "Ich kann verstehen, dass dir in dieser schweren Zeit nur noch alles dunkel und schwarz vorkommt und du die Hoffnung im Augenblick nicht sehen kannst. Doch gibt nicht so einfach auf. Du bist eine Duccia, eine Tochter der Wolfriks-Sippe. Meine Mutter hat mal gesagt, dass es unser Los zu sein scheint immer wieder um das kämpfen zu müssen, das wir im Leben haben wollen und das uns wichtig ist." Nela machte eine kleine Pause. Sie suchte erneut nach Worten wie sie Runa aufmuntern konnte. "Es ist nicht unsere Art den Kopf in den Sand zu stecken oder einfach abzuhauen. Ich kann verstehen, dass dein Vater von dir und auch von Curio enttäuscht ist, gerade wo er wohl in ihm den lang ersehnten Sohn gesehen hat. aber du bist auch seine Tochter und gerade wo du doch immer wieder versucht hast ihm alles recht zu machen, sollte er auch dich verstehen können. Vielleicht war er einfach noch nicht bereit dazu. Aber auch er wird sich abregen. Das muss er einfach." Dann stubste sie Runa mit ihrem Ellenbogen ein wenig in die Seite, "Außerdem kannst du mich doch noch immer nicht mit denen allen allein lassen. ich würde ja wahnsinnig werden dabei. Am Ende rede ich dann auch noch mit loki. Welch abstruse Vorstellung," sagte Nela mit einem Kichern. Runa sollte einen Weg aus ihrem Loch finden. Nela konnte es doch nicht gut heißen, dass noch eine Duccia so mit ihrem Leben haderte, wie es ihre Mutter tat. Diese reichte doch schon. "Jetzt lass uns doch mal sehen was du da noch dabei hast." Noch immer zeigte Nela ihr bezauberndstes Lächeln, das fast immer ansteckend war.

  • Runa hatte nicht vor, den Kopf in den Sand zu stecken, wenn sie das gewollt hätte würde sie jetzt wohl in ihrem Zimmer hocken und Trübsal blasen. Nein sie war hier, weil sie ihrem Vater die Stirn bieten wollte. Aber eigentlich wollte sie da jetzt auch gar nicht mehr drüber reden.
    Einzig eines wollte sie noch los werden.
    „Vater! Ist ein oller Dickkopf!“ Das sie den geerbt hatte ließ sie einfach unerwähnt.
    Und schon hab sie sich ihre Bündel auf den Schoss und beförderte so einige Köstlichkeiten zu tage. Ja man konnte eindeutig sehen, dass Runa nicht vor gehabt hatte nicht gleich morgen wieder nach Hause zu gehen, was sie jetzt wohl musste, zumindest in die Nähe der Villa. Sie konnte unmöglich zulassen, das Nela zum einen mitkam und zum anderen allein durch die Wälder ritt. Wenn ihr was passieren würde, dass würde sich Runa nie verzeihen.
    „Käse, Brot, Trockenfleisch und...“ Runa hielt triumphierend einen Krug nach oben. “.. das gute Bier der Duccier.“

  • Für einen Moment fragte sie sich ob ihr Vater genauso reagiert hätte wie Runas. Sie war sich nicht sicher. Da würde sie wohl ihre Mutter fragen müssen und das wollte sie nicht weil sonst andere Wunden aufgerissen werden würden. So konnte sie nur mutmaßen und bei den Geschichten, die sie von der Familie gehört hatte, wäre das wirklich im Bereich des Möglichen gewesen. Vielleicht reagierten alle Väter so übertrieben wenn es um die Töchter ging, die es geschafft hatten sich einen Platz im Herzen ihrer Väter zu erobern. "Ja, das scheint er wohl zu sein," bestätigte sie dann Runas Aussage. "Da hat wohl mein irgendwann Zukünftiger Glück, dass diese Entscheidung von anderen getroffen wird." Sie kicherte leise. Nela war sich sicher, dass auch sie irgendwann unter die Haube kommen würde, aber da würde es dann keinen Vater geben der ihren potentiellen Ehemann noch ein mal mehr auf Herz und Nieren prüfen würde.


    Dann wurde es aber interessant. Runa öffnete ihren Beutel und förderte leckere Dinge zu Tage. "Du wolltest wirklich weg und wärst es auch wenn ich dir nicht nachgeritten wäre, oder?" Diese Gewissheit machte sich in Nela breit und ließ sie für einen kleinen Moment traurig drein blicken. Schnell hellte sich ihr Blick aber wieder auf. Hier war kein Ort zum Trübsal blasen. "Wirklich alles für ein gutes Essen außer Haus dabei und sogar Bier." Nela grinste ein wenig breiter. "Wenigstens keinen Met, den vertrage ich so gar nicht." Sie nahm Runa ein paar Dinge ab, damit diese dann etwas vom Brot schneiden konnte, vom Fleisch und vom Käse. So würde es doch noch ein netter - wenn auch ungeplanter - Abend im Freien werden.

  • Runa teilte das Essen in mundgerechte Stücke und legte diese fein säuberlich auf ein Tuch.
    Natürlich wurde auch eine Portion für die Götter bereitgestellt. Dann aber schlugen die beiden kräftig zu, sowohl beim Essen, als auch beim Bier. Sie redeten noch lange über dies und das. Bis sie schlussendlich ob des späten Abends und des reichlichen Biergenusses irgendwann einschliefen.


    - - - -


    So erwachten sie auch nicht wie sonst üblich mit dem ersten Hahnenschreis sonder erst als die Sonnen sich ihren Weg schon gen Mittag bahnte.
    Runa rieb sie den Schlaf aus den Augen und wusch sie im naheliegenden Fluss. Nela tat es ihr gleich.
    Sie brauchte noch eine ganze Weile, bis sie endlich bereit waren.
    Runa wollte Nela ja wieder in die Nähe der Villa bringen, von der sie wusste, das sie in Richtung Osten liegen musste.
    Da ihnen nicht klar war wie spät es schon war, folgten sie der Sonne, von der sie dachten, dass sie noch im Osten stand.
    Ihr Weg führte sie aber mit jeden Hufschlag weiter gen Süden...

  • Das Abendessen ließ keine Wünsche offen. Runa hatte eingepackt was es zu Hause auch gegeben hätte. Es war einfach nur etwas rustikaler gewesen. Irgendwann war dann der Schlaf über sie gekommen und hatte sie ins Land der Träume entführt und länger als üblich dort behalten. Dies hatte jedoch ein Problem zur Folge. Da sie bereits in der Dämmerung ausgeritten waren und es auch schnell gehen musste, war keine Zeit geblieben sich den Weg zu merken oder eben markante Stellen, die man wiederfinden könnte wenn man denn an ihnen vorbeikommen würde. Aber weder das eine oder das andere war an diesem Tag der Fall gewesen. So kam es, dass sie sich verliefen und der Sonne in die falsche Richtung folgten. Irgendwann kamen Nela Zweifel an der Richtigkeit der Richtung, die sie eingeschlagen hatten. "Runa, ich weiß ja nicht." Nela ließ erneut den Blick schweifen. Irgendwie kam ihr diese Gegend so vollkommen unbekannt vor und das sollte sie doch eigentlich nicht sein wenn sie so langsam in heimatliche Gefilde hatten eintauchen sollen. "Irgendwie beschleicht mich immer mehr das Gefühl, dass wir hier falsch sind." Nela hatte ihr Pferd inzwischen angehalten und versuchte irgendetwas zu erkennen, das ihr Orientierung geben konnte.

  • Inzwischen zweifelte auch Runa, denn anstatt das der Wald lichter wurde, wurde er immer dichter und dunkler. Sie entfernten sich also eher von bevölkerten Gebieten, als dass sie ihnen näher kamen. Sie hielt ihr Pferd also an und richtete sich auf, aber egal wie sehr sie sich auch streckte sie konnte nichts außer Bäume erkennen.
    „Verdammte Axt, ich glaube du hast recht. Wir sollte zurückreiten.“ So wendeten sie also ihre Pferde um ihren eigenen Spuren zurück zu folgen. Was sie aber also schwierig herausstellte, denn die Trockenheit der letzten Wochen hatte auch den Wald ausgetrocknet und so hatte sie kaum Spuren hinterlassen, Anstatt nun also nach Norden zu reiten, was sie eigentlich müssten drifteten sie immer mehr Richtung Westen ab.


    ---



    Thorgall und noch drei weitere Knechte waren nun schon den halben Tag unterwegs, als sie weit nach der Mittagsstunde, dass Nachtlager der beiden Duccia fanden, die Spuren führten nach Süden.
    „Verdammt was haben die beiden vor?“ brummte einer der Männer in seinen Bart.
    Die Männer kamen nur langsam vorwärts und im Gegensatz zu den beiden Frauen, fanden sie sehr wohl Spuren der Mädchen im Wald. So konnten sie sie also verfolgen und nur den Kopf über deren Zickzackkurs schütteln.


    ---


    Die Sonne neigte sich nun schon langsam wieder dem Untergang entgegen, es wurde immer dunkler in dem Wald. „Wir werden wohl noch eine Nacht hier verbringen müssen." Sagte Runa und wollte gerade von ihrem Pferd absteigen, als sie Hufgetrippel vernahm.
    Nun sprang sie schnell von ihrem Pferd. „Nela los runter, wir müssen uns verstecken.“

  • Das Zurückreiten war wirklich eine gute Idee gewesen. Das Problem war nur, dass es sich hier um zwei Frauen mit wenig Draußenerfahrung handelte und für die Spuren lesen eher ein Kinderspaß gewesen war, denn eine richtige Ausbildung. Langer Worte kurzer Sinn, es half nichts wirklich. Sie verirrten sich eigentlich nur noch mehr. Was dann aber noch schlimmer war, die Reiter die sich auf ein Mal näherten. Runa rief schon, dass sie sich verstecken sollten und so stieg Nela so schnell sie konnte ab und versuchte sich und ihr Pferd hinter einem Busch zu verstecken. Genauso wie es Runa tat.


    Thogall und die drei anderen Knechte hatten schnell aufgeholt und fanden immer frischere Spuren. Sie waren den beiden jungen Frauen eindeutig auf der Spur und kamen immer näher.


    Nela blickte durch den Busch und erkannte einen der Knechte. "Sieh doch nur Runa. Die kennen wir doch." Das hatte sie der anderen leise zu geflüstert. Dann durchbrach Nela aber auch schon das Gebüsch und ging auf den Weg. "Was macht ihr denn hier?" So einfach zu geben, dass sie sich wirklich verirrt hatten, dass wollte Nela nicht. Dennoch war sie erleichtert, dass sie endlich gefunden worden waren.

  • Die Erleichterung von Nela konnte Runa nur bedingt teilen, denn im Gegensatz zu Nela hatte Runa ja nicht die Absicht nach Hause zurückzukehren.
    So kam sie also auch nur widerwillig mit einer entsprechenden Mine aus ihrem „Versteck“ hinter den Büschen hervor. Aufzusitzen und davon zu reiten hätte ja jetzt wohl kaum noch sind. Also tat Runa das was ihr im Moment einfiel. Sie kehrte mal ganz die Duccia nach außen.
    „Oh Thorgall, schön dass ihr da seid, dann könnt ihr Nela ja nach Hause bringen.“
    Der Knecht war es nun, der wohl mehr als nur verwirrt drein schaute, aber nur wenige Momente brauchte um sich zu fangen und nun auch seiner Wut freien Lauf zu lassen.
    „WAS?!“ er schnaufte. „WIR bringen EUCH BEIDE! Nach Hause.“ Das war nun schon mal klar gestellt. Er würde sicher nicht mit nur einem der beiden Mädchen zurückkehren.
    „Runa Tochter des Phelan. Dein Vater hat es wohl eindeutig versäumt, bei deiner Erziehung eine strenge Hand wallten zu lassen. Aber du kannst Gift drauf nehmen, dass ich, wenn du nicht SOFORT mit kommst, nicht so gnädig bin.“ Thorgall war sauer. „Also wenn du nicht gleich hier ne Trachtprügel willst, dann schwingst du deinen Arsch auf das Pferd und kommst mit!“ Thorgalls Worte und seine Haltung ließen keinen zweifel daran, dass er das gesagte auch in die Tat umsetzen würde.
    Runa schaute ihn entzetzt an. „Das wagst du nicht!“
    „Fordere mich nicht heraus!“ Thorgall konnte Runa eigentlich gut leiden, aber er hatte es ihr ja auch schon oft genug gesagt, dass sie in seinen Augen viel zu sehr verwöhnt wurde in einigen Dingen unteranderen war er der Meinung, dass es der Duccia wohl nicht geschadete hätte, wenn ihr Vater ihr mal ab und an Erziehung eingeprügelt hätte. Ihm selber hatte das ja auch nicht geschadet.
    „ALSO?!“
    Runa stand fassungslos an unfähig sich zu bewegen. Fast schon hilfesuchend ging ihr Blick zu Nela. Nein sie wollte nicht zurück!

  • Nela war wirklich glücklich nicht noch eine Nacht draußen im Wald verbringen zu müssen. Es war ein angenehmes Abenteuer gewesen eine Nacht dort im Wald zu schlafen aber mehr musste nicht sein und nun hatte sie auch Hilfe dabei Runa zurückzubringen. Dementsprechend überrascht blickte sie diese an als sie die Männer anwies nur Nela nach Hause zu bringen. Dann zuckte sie zusammen als Thorgall sich in einem Wutausbruch erging wie sie ihn noch nicht erlebt hatte. Mit hängenden Schultern und gesenkten Blick lauschte sie der Schimpftirade. "Runa, du solltest wirklich aufsteigen. Weglaufen bringt doch nichts." Vermutlich könnte sich ihre Verwandte nun etwas verraten vorkommen, aber sie wollte doch nur das Beste für sie und weglaufen gehörte da ganz sicher nicht dazu. "Komm, setz dich aufs Pferd und lasse uns noch mal zu Hause ganz in Ruhe über alles reden." Vielleicht konnte sie diese ja so überzeugen. Danach setzte sie sich auf ihr Pferd und wartete darauf, dass es Runa ihr gleich tat und Thorgall nicht noch wütender wurde.

  • Das war ja so klar, das Nela ihr nun auch noch in den Rücken fiel. Ja es war ja wirklich klar. Schließlich war Nela ihr ja genau aus diesem Grund gefolgt um sie zurückzuholen.
    Aber Runa war einfach nicht bereit und vor allem stinke sauer auf ihren Vater und im Moment gerade auf Thorgall.
    „NEIN!“ halte es also entschieden durch den Wald. „Ihr seid es ja auch nicht die so einen alten Knacker heiraten sollen.“ Runa wusste nur zu gut, dass ihr Vater seine Entscheidung weder mit gut zureden noch mit Drohungen zurücknehmen würde. Denn er war nun mal der größere Starrkopf, von irgendwem musste Runa das ja auch haben.
    Sie war wütend, frustriert und fühlte sich nun mehr denn je von allen verraten.
    Also Thorgall nun einen Schritt auf sie zumachte, fauchte sie ihn regelrecht an. „Fass mich an und du wirst es bereuen, dass schwöre ich dir bei allen Göttern.“ In ihrer Hand hielt sie nun das Messer, mit welchem sie noch am Abend zuvor das Brot geschnitten hatte.

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