Nachdem er in der Casa Iunia kein allzu gern gesehener Gast mehr war, musste sich Seneca nach einer anderweitigen Unterkunft für die verbleibenden Tage in Rom umsehen. Natürlich war diese Suche nur von kurzer Dauer, schließlich quoll Rom geradezu über von solche Insulae und Gasthäusern, sodass er mit seinem Sold praktisch freie Wahl hatte.
Er entschied sich für den Mittelweg. Keinen großen Luxus, aber eben auch nicht die letzte Absteige. Ein einfaches Bett, ein Tisch, ein paar Stühle und das weitere Nötigste. Aber die Unterkunft lag zentral, war sauber und die anderen Bewohner waren freundlich.. Zumindest die die Seneca schon getroffen hatte..
An diesem Tag war bereits mit Seiana bei seinem Patron gewesen, welcher ihm ein Angebot gemacht hatte dass er eigentlich nicht ausschlagen wollte oder konnte. Seine Verlobte jedoch war nicht in diesen Plan eingeweiht gewesen weil Seneca es ihr verschwiegen hatte. Er hatte sie nicht belogen, darauf legte er wert, er hatte es lediglich nicht geschafft sie vorab über das bereits ausgesprochene Angebot zu informieren.
So oder so hatte dieser Umstand Potenzial für Unstimmigkeiten, sodass Seneca seine Verlobte direkt einmal in seine provisorische Bleibe einlud, damit beide diese ganze Angelegenheit einmal durchsprechen konnten..