[Gästecubiculum] Gespräch Alpina - Timarcha

  • | Decria Timarcha


    Timarcha saß alleine im Gästecubiculum, das sie sich mit ihrem Mann teilte. Der war heute in der Stadt unterwegs und traf sich mit ein paar alten Veteranen, die ebenfalls hier in Mogontiacum wohnten. Sie hingegen verschönerte grade die Kleide von ihr und ihrer Tochter, die ebenfalls unterwegs war, aber natürlich nicht alleine, sondern mit ihrem älteren Bruder Cornutus, mit dem sie zum Rhenus gehen wollte. Die beiden Helvetierinnen wollten bei der Hochzeit ein gutes Bild abgeben und da galt es auch die beiden Kleider ein bisschen zu verzieren. Als es klopfte, erhob sie den Blick zu Tür und ließ ein gut vernehmliches


    Herein.


    ertönen. Immer noch die Sticksachen in der Hand blickte sie nun zur Tür, wer da mit ihr sprechen wollte.

  • Von innen ertöte ein deutliches "Herein!".


    Alpina schob die Tür auf.


    "Salve Timarcha. Ich bin es, Alpina. Darf ich dich einen Augenblick stören?"


    Vorsichtig sah sich Alpina um. Weder Corvinus Vater noch die Lana waren anwesend. Sie schloss die Tür hinter sich und trat in den Raum.

  • | Decria Timarcha


    Mit einem Lächeln begrüßte Timarcha die eintretende Alpina. Nachdem diese sich umgeschaut hatte, ob die Decria allein war, trat sie einen weiteren Schritt in Raum. Auf ihre Frage schüttelte die Angesprochene nur ihren Kopf und legte ihre Sticksachen beiseite.


    Nein, nein, du störst nicht, meine Liebe. Setz dich zu mir.



    Sie tätschelte mit ihrer Hand auf die breite Schlafliege direkt neben sich und wartete, bis sich die junge Frau gesetzt hatte. Dann blickte sie sie mit offenen, interessierten Augen an.


    Nun, worüber möchtest du sprechen?

  • Alpina freute sich, dass sie Timarcha nicht störte, sie lächelte und setzte sich wie gewünscht neben ihre "Schwiegermutter".


    "Ich wollte mit dir über meine bevorstehende Entbindung sprechen. Noch habe ich keine Senkwehen und auch ist der Bauch noch nicht nach unten gesunken. Ich gehe also davon aus, dass es noch mehr als zwei Wochen dauern wird, aber da ist etwas, das mir Sorgen macht."


    Sie hielt kurz inne und dachte über die passende Formulierung nach.
    "Nun, das Kind hat sich noch nicht gedreht. Ich habe alle möglichen Mittelchen ausprobiert, aber bislang ohne Erfolg... ich fürchte mit jedem Tag schwinden die Chancen, dass es sich noch richtig herum drehen wird... da wäre nur noch eine Methode, die wir versuchen könnten, aber dazu bräuchte ich deine Hilfe..."


    Alpina sah Timarcha offen an und wartete auf eine Antwort.

  • | Decria Timarcha


    Timachra lächelte glücklich, als Alpina berichtete, dass sie das Kind nun in gut zwei Wochen erwartete. Es wäre Timarchas erstes Enkelkind und würde hoffentlich auch dafür sorgen, dass sich ihr ältester Sohn ein bisschen mehr und Anstand und Sitte kümmern würde. Natürlich wäre es als Soldat nicht einfach, aber ihr Mann und sie hatten es ja auch geschafft.


    Sehr schön, sehr schön.


    sagte sie nun, und ihre Hand auf Alpinas. Denn offenbar machte sie über irgendwas Sorgen.


    Immer noch nicht... bei Lucina, das kleine scheint ja wirklich schon jetzt die schlechtesten Eigenschaften der Helvetier auszuleben.


    Verschmitzt lächelte sie Alpina an, wurde dann aber wieder ernst.


    Natürlich helfe ich dir. Sag mir einfach, was ich tun soll und dann probieren wir es einfach aus.


    Timarcha war mit geniengleicher Geduld ausgestattet, wenn sie es denn wollte. Allerdings musste man sich diese Geduld der Decria erstmal verdienen. Das Tragen eines kleinen Helvetierbrockens war definitiv eine solche Leistung und daher hhalf sie jetzt auch, wo sie konnte.

  • Dankbar sah Alpina die erfahrene Frau an, die neben ihr saß.


    "Es ist noch zu früh dafür, denn das Manöver birgt ein gewisses Risiko. Aber wenn sich in zwei Wochen noch keine Änderung ergeben hat, möchte ich eine äußere Wendung versuchen. Dabei müsstest du auf meine Anweisungen versuchen, das Kind durch den Bauch hindurch zu drehen. Ich werde kaum helfen können, denn jede Anstrengung von mir würde ein Anspannen der Bauchmuskeln bewirken und damit ein Drehen von außen unmöglich machen. Manchmal führt das Manöver zum Reißen der Fruchtblase, dann bedeutet das, dass wir das Kind in jedem Fall holen müssten. Deshalb möchte ich noch etwas warten. Es ist aber erleichternd für mich zu wissen, dass du mir helfen willst."


    Sie griff nach Timarchas Hand.


    "Ich habe ein wenig Angst, wenn ich ehrlich bin. Ich möchte Corvinus nicht enttäuschen... ich möchte ihm so gerne ein gesundes Kind schenken..."


    Alpina sprach es nicht aus, aber sie wusste wohl, dass es manchmal gute Gründe dafür gab, warum sich ein Kind nicht drehte. Einer der Gründe war, dass sich die Nabelschnur um den Hals gewickelt haben könnte und nun einfach zu kurz war - sich das kleine Wesen also deshalb nicht umdrehen konnte.

  • | Decria Timarcha


    Timarcha schaute die junge Frau mitfühlend an. Auch sie hatte bei dem ersten Kind diese Gedanken, nach der Geburt war ihr aber klar geworden, dass die Männer zwar gerne große Reden über ihre Vaterschaft schwangen, es aber die Frauen waren, die die Arbeit dafür machten. Erst trugen sie die Kinder neun Monate mit sich herum und mussten sie dann noch unter Umständen zur Welt bringen, die alles andere als angenehm waren. Daher drückte sie die Hand der jungen Frau und lächelte ihr aufmunternd zu.


    Meine Liebe, wenn du glaubst, Lucius könnte wütend auf dich sein, wenn tatsächlich etwas mit dem Kind sein sollte, solltest du dir das ganz, ganz schnell aus dem Kopf schlagen. Falls er es nämlich wagen sollte, tatsächlich so zu denken, werde ich ihm seine Widderbeine persönlich lang ziehen in einer Art und Weise, dass er sich nach seiner Grundausbildung in der Legio zurücksehnt. Da kenne ich keinen Spaß. Denn wenn etwas mit dem Kind sein sollte, dann ist es weder deine, noch seine Schuld, sondern eine Entscheidung der Geburtsgötter.


    Die Grundausbildung war nämlich reine Schinderei, nicht mehr und auch nicht weniger. Das wusste Timarcha nicht nur von ihrem Sohn, sondern auch von ihrem Mann und ihrem Vater. Tja, Tochter, Frau und Mutter von Militärs zu sein veränderte nunmal die Sichtweise einer Frau.


    Und du machst dir keine Sorgen. Wir werden alles dafür vorbereiten, wenn du soweit bist... Allerdings werde ich sicherlich Hilfe brauchen und da du mir nicht helfen kannst, weißt du aber bestimmt jemanden, der mir dabei zur Hand gehen kann. Und sag bitte nicht Lucius oder Iullus, die beiden würden das nämlich nicht durchhalten, falls es zu einer Geburt kommen sollte.

  • Timarcha versuchte Alpina zu beruhigen, was ihre Ängste bezüglich Corvinus Vorfreude auf ein gesundes Kind anging. Sie musste lächeln als ihre Schwiegermutter äußerte, ihm die Widderbeine langzuziehen, wenn er enttäuscht von Alpina wäre. Nein, das würde er sicher nicht wollen und eigentlich traute sie es ihm auch gar nicht zu.


    Dann bat Timarcha Alpina noch eine weitere Helferin dazuzunehmen. Männer waren dafür selbstverständlich nicht geeignet. Ganz abgesehen davon, dass Corvinus ohnehin nicht so einfach greifbar war.


    "Ich könnte mir vorstellen, dass Coriolana eine gute Hilfe wäre. Als ich meine Mutter zu den ersten Entbindungen begleitete war ich deutlich jünger. Und sie ist greifbar wenn es plötzlich losgehen solle. Für die äußere Wendung könnte sie auch hilfreich sein. Traust du es ihr zu"

  • | Decria Timarcha


    Timarcha lächelte nun auch wieder, als sich Alpina ein bisschen beruhigte. Dann schlug sie Coriolana vor. Die Decria dachte einen Moment nach. Sie würde das bestimmt schaffen und vor allem hatte sie dann auch schon mal die Möglichkeit, zu sehen, wozu eine Schwangerschaft führte. Umso besser. Daher nickte sie.


    Eine sehr gut Idee, Alpina. Dann bleibt es ja auch in der Familie.


    sagte sie mit einem Zwinkern und hatte damit eigentlich auch klar gemacht, dass sie Alpina mittlerweile bereits zur Familie dazuzählte.


    Was ist eigentlich mit deiner Mutter? Möchte sie zur Geburt herkommen?

  • Als Timarcha zustimmte, Lana zur Geburt hinzuzuhiehen, freute sich Alpina. Auf ihre Frage nach Alpinas Mutter schüttelte sie jedoch energisch den Kopf.


    "Nein, meine Mutter wäre niemals rechtzeitig hier. Die Anreise dauert zu lang. Und dazu kommt noch..." Alpina stockte. "... dass ich ihr noch nichts von der Schwangerschaft gesagt habe... ich weiß, ich hätte es längst tun sollen, doch ich war nicht sicher, was sie dazu sagen würde. Meine Schwester und ich sind doch auch Kinder eines Soldaten. Mein Vater hatte meiner Mutter immer versprochen, sie zu heiraten sobald er aus dem Dienst austreten würde und uns damit zu römischen Bürgerinnen zu machen..." Sie biss sich auf die Lippen. "Aber er hat sein Versprechen nicht gehalten und meine Mutter verlassen. Ich glaube sie wird nicht allzu begeistert sein, zu hören, dass ich mein Herz auch an einen Legionär verloren habe..."


    Verschämt sah Alpina zu Boden. Es war ihr peinlich, dass sie ihrer Mutter noch immer nicht die Wahrheit gesagt hatte.

  • | Decria Timarcha


    Nun aber bekam die junge Frau einen tadelnden Blick. Hatte Timarcha nicht schon bei ihrer Ankunft darauf hingewirkt, dass Alpina ihre Mutter informierte, damit es bei dieser nicht so lief, wie bei Timarcha und ihren Söhnen? Und hatt Alpina nicht versprochen, ihr noch am gleichen Tag zu schreiben? Die Decria begann langsam, an ihrer Autorität zu zweifeln.


    Meinst du denn, dass ihre Reaktion besser wird, je länger du wartest? Ich kann mir das nicht vorstellen.


    Sie atmete hörbar aus und schaute dann kurz an die Decke. Konnten die jungen Leute nicht einfach mit ihren Eltern sprechen? Viele Probleme würden dadurch wahrscheinlich gar nicht erst entstehen. Coriolana machte es doch vor. Die hatte nämlich keine Geheminisse vor ihren Eltern... Oder zumindest keine, von denen Timarcha wusste.


    Na ja, es liegt bei dir. Doch ewig wirst du es ihr nicht verheimlichen können. Oder willst du ihr etwa verschweigen, dass sie Großmutter wird? Oder sie abwimmeln, wenn sie herreisen möchte? Oder dein Kind hierlassen, wenn du sie besuchst?

  • Unter Timarchas tadelndem Blick sackte Alpina in sich zusammen. Nun, sie würde wohl noch heute den Brief an ihre Mutter schreiben müssen.


    "Nein, die Reaktion meiner Mutter wird sicherlich dieselbe sein, egal wie lange ich warte..." gab sie kleinlaut zu.


    Jede der Fragen, die ihr Timarcha nun vor den Latz knallte, konnte sie mit "nein" beantworten. Sie wurde immer zerknirschter.


    "Du hast ja Recht, Timarcha. Ich setzte mich sofort nach unserem Gespräch hin und schreibe ihr."


    Nach einer kurzen Pause versuchte Alpina die Stimmung zu retten, indem sie das Thema wechselte.


    "Was müssen wir denn für die Hochzeitsfeierlichkeiten hier im Haus noch vorbereiten. Soll es eine große Tafel geben oder eher Häppchen, die herumgereicht werden? Werden wir Musiker oder Tänzer einladen? Ich werde ja wohl als Hausherrin auftreten müssen und gemeinsam mit deinen Söhnen wohl diesen Teil des Festes organisieren, nicht wahr?"

  • | Decria Timarcha


    Timarcha nickte zufrieden. Eigentlich hätte sie ihrer Mutter schon vor Wochen schreiben müssen. Vielleicht wäre sie dann auch noch pünktlich zur Geburt gekommen. Aber was sollte das ganze Nachdenken, solange sie ihre Mutter nicht im Dunkeln ließ, war ja alles in Ordnung. Dann wechselte Alpina auch das Thema und schon war Timarcha wieder in ihrem Element.


    Die Hochzeitsvorbereitungen also...


    setzte sie an, als ihr klar wurde, dass Alpina grade von sich als Hausherrin gesprochen hatte. Ein leichtes Zucken zeigte sich an ihrem Mundwinkel, doch sie widersprach nicht. Natürlich hatte sie recht und Timarcha wusste auch ziemlich genau, wem sie zu verdanken hatte, dass ihr das an dieser Stelle nochmal klargemacht wurde. Curio nämlich, der ihr bei den letzten Gesprächen genau das immer wieder zu verstehen gegeben hatte. Na ja, aber Timarcha würde ja auch nicht ewig hierbleiben und dann müsste jemand ihre Stellung übernehmen.


    Groß gegessen haben wir ja bereits bei den Ducciern. Daher brauchen wir hier nur ein paar Häppchen, aber genug Getränke, dass sie für die ganze Nacht ausreichen. Neben Wein und Bier wahrscheinlich auch Met für die Duccier. Außerdem müssen wir den Brautlauf und das Willkommen organisieren. Für den Brautlauf brauchen wir Leute für die einzelnen Aufgaben. Hat Iullus da schon mit dir über deine Aufgabe gesprochen?

  • Natürlich entging Alpina das Zucken in Timarchas Mundwinkel nicht, als sie von sich als Hausherrin sprach. Doch Curio hatte es Alpina gerade erst noch einmal klar gemacht. Sie war nicht wirklich heiß auf die viele Arbeit und Anstrengung - jetzt so direkt auf der Zielgeraden - wenn man so wollte. Aber es gehörte dazu und für Curio und Runa wollte sie es dann doch gerne auf sich nehmen.
    Wie auch immer, interessiert hörte sie zu, was Timarcha über die Hochzeit zu sagen hatte.


    "Ja, Curio hat mir gesagt, dass Coriolana und ich hinter Runa... äh Duccia Silvana gehen sollen. Eine von uns den Rocken eine die Spindel in der Hand. Er hat aber noch keine Rollen verteilt. Hast du schon eines von beidem für deine Tochter vorgesehen? Ich werde dann selbstverständlich das andere übernehmen."


    Alpina legte den Kopf schief und wartete auf die Antwort.

  • | Decria Timarcha


    Timarcha nickte, bevor sie überlegte, was sie ihr am liebsten zuweisen würde. Eigentlich war die Entscheidung recht einfach.


    Der Rocken ist ja etwas schwerer als die Spindel. Daher kann Coriolana am besten den Rocken tragen.


    Dann konnten sie Alpina sconen wo sie konnten und dennoch könnte sie eine zentrale Rolle einnehmen.


    Zudem werde ich ja an der germanischen Fleischbeschau teilnehmen müssen. Und ich wollte zudem Lucius bitten, sich mir anzuschließen, da mein Mann bereits klargestellt hat, dass er es nicht machen wird. Währenddessen wärest du also mit meineren jüngeren Kindern alleine für die Gäste verantwortlich.


    Was Timarcha von der Hochzeitsnacht unter Zeugen hielt, hatte sie damit wohl klargemacht. Allerdings war das für die Duccier ja bekanntermaßen eine nichtverhandelbare Tradition und was tat sie nicht alles dafür, dass ihr Sohn die kleine Duccia heiraten konnte.

  • Mit einem demütigen Nicken bestätigte Alpina Timarchas Entscheidung, dass sie die Spindel tragen sollte. Insgeheim jubelte sie. Seit ihrer Zeit bei Osrun hatte die Spindel eine nahezu magische Bedeutung für Alpina.


    "Sehr gern, Timarcha. Ich werde die Spindel tragen."


    Deutlich war die Abneigung der römischen Matrone gegenüber dem germanischen Brauch der öffentlichen Entjungferung zu spüren. Der Begriff "Fleischbeschau" zeigte dies. Corvinus würde also mit seiner Mutter der Vereinigung des Hochzeitspaares beiwohnen, während sie sich um die Gäste kümmern sollte.


    "Es wird außer Getränken also nicht mehr viel angeboten werden. Wie wäre es mit verschiedenen Häppchen, Süßspeisen, Nüsse und Gebäck? Ach ja, gehören Nüsse nicht auch zum Brautlauf?"


    Alpina hatte so etwas in Erinnerung. Dann fiel ihr noch etwas ein.


    "So viel ich weiß brauchen wir noch Wolle und Fett für den Türpfosten, als Geschenk für die Göttin Cardea, nicht wahr? Zumindestens wenn die Ankunft nach dem römischen Brauch zelebriert wird."


    Interessiert beobachtete Alpina inwieweit Timarcha und Curvus die römsichen Tradtionen bei den Ducciern durchgesetzt hatten.

  • | Decria Timarcha


    Alpina dachte mit. Sowas mochte Timarcha.


    Wie gesagt, zum Essen nur Kleinigkeiten. Vielleicht können wir ja auch ein paar deiner raetischen Spezialitäten zubereiten. Und ja, wir brauchen Nüsse, wobei wir die am besten schon an der Villa Duccia verteilen. Das übernehme ich aber gerne und da die Fabricier ja auch wieder da sein werden, werden mir Narcissa und Tullina sicher auch dabei zur Hand gehen können. Dir wäre ich dankbar, wenn du vorne einen Blick auf das Brautpaar hast, damit dort auch alles glatt läuft. Zum Beispiel müssen sie auch am letzten Kreuzungsschrein vor der Casa ein Ass ablegen.


    Hatte sie noch was vergessen? Timarcha überlegte und strich dabei mit dem Mittelfinger über den Daumen der rechten Hand.


    Nun, die Aufteilung ist klar. Bei der Villa Duccia finden vor allem die germanischen Riten statt und hier vor allem die römischen. Tatsächlich braucht die Braut also drei Asse und im Haus müssen einerseits Wollbänder und Öl für die Türpfosten, sowie ein Feuer und ein Wasserbecken vorbereitet werden. Das wird Acanthos übernehmen, sobald er den Brautzug ankommen hört.


    Erneut dachte sie nach. Sie musste dringend anfangen, sich Notizen zu machen.


    Ach ja, ein bisschen Entgegenkommen gibt es von beiden Seiten. Bei den Ducciern dürfen wir auch den römischen Göttern opfern und der Priester wird auch darauf verzichten, uns mit Blut zu bespritzen. Iullus hat das freundlicherweise durchgesetzt. Hier wird die Braut dann mit blanker Klinge begrüßt und Iullus muss einen Schwertschlag in den Türpfosten vollziehen... Und, natürlich, der Höhepunkt des Tages... Die Hochzeitsnacht.

  • So wie es aussah würde sich Alpinas Rolle auf das Tragen der Spindel und das "Beaufsichtigen" des Brautpaares während des Brautzuges beschränken. In der Casa Helvetia würde sie dann wohl eher repräsentative Funktion haben.
    Plötzlich dämmerte Alpina, dass sie überhaupt keine repräsentative Kleidung hatte. In ihrem Zustand passten ihr die meisten Tuniken ohnehin nicht mehr. Sie würde also dringend auf dem Forum oder in der Basilika einen passenden Stoff kaufen und sich ein "Zelt" nähen müssen, das ihre Rundungen schmeichelnd umspielte. So sehr sie sich auf das Kind freute, aber der Zustand der fortgeschrittenen Schwangerschaft machte ein repräsentatives Auftreten nicht unbedingt einfacher. Wenn man sich so elegant wie ein Walross bewegte und die Umfänge von Diogenes Heimstatt hatte...


    Noch eine Sache wollte Alpina von Timarcha wissen:


    "Was passiert eigentlich nach der Hochzeitsnacht? Kommt das Brautpaar zurück zu den Feiernden oder dürfen sie dann für sich sein? Und wie werden wir den restlichen Abend gestalten?"

  • | Decria Timarcha


    Irgendwie konnte Timarcha fühlen, dass Alpina wohl überöegte, ob sie überhaupt was anzuziehen hatte. Na ja, der Blick an sich herab und ein gewisser unzufriedener Blick waren Hinweise genug. Zudem rechneten Frauen ja auch nicht damit, dass mitten in die Endphase ihrer Schwangerschaft ein repräsentatives Fest fiel.


    Falls du noch ein Kleid brauchst, werden Coriolana und ich dir natürlich gerne unter die Arme greifen.


    Ein freundliches Lächeln folgte und dann kam auch schon die nächste Frage.


    Ich gehe davon aus, dass die beiden nach dem Vollzug der Ehe für sich bleiben können. Sie werden dann, wie ich glaube, auch nicht mehr zurück zu den Feiernden gehen. Wir hingegen werden die Gäste, die noch da sind bewirten, solange sie bleiben wollen. Wenn es dir allerdings zu spät werden sollte, sollte es auch kein Problem sein, wenn du dich zurückziehst.


    Zumindest hoffte sie, dass sie alleine waren. Nicht dass die Germanen noch ihren barbarischen Trieben nachkamen und Braut, Bräutigam und das Bettlaken zu den Gästen schleppten, um sie dort auszustellen...

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