Officium des Praefectus Alae Gaius Terentius Nero

  • "Ich grüße dich Bürger." entgegnete der Iunier knapp, immerhin wusste er ja nicht einmal ob er es hier wirklich mit der Person zutun hatte, mit der es dachte zutun zu haben, "Die Maßnahmen zur Sicherheit des Kastells mögen dir unverhältnismäßig erscheinen, sie sind jedoch nötig. Natürlich wirst du, ganz im Sinne Roms, Verständnis für diese kleinen Unannehmlichkeiten haben nicht wahr?" fragte er eher rhetorisch denn ernst, schließlich war er ja sowieso der Herr im Ring.
    "Aber gut, kommen wir zum Geschäft, ich bin ein Römer wie du, oder wie der Duplicarius hier. Sicher kann man mit uns reden. Was treibt die Bürger Mogontiacums um, und wie kann die Ala II Numidia helfen?"
    Seneca beugte sich auf seinem Stuhl etwas nach vorn, denn er war noch immer skeptisch was den Besucher anging, und er versuchte in seiner Mimik etwas verräterisches zu erahnen, auch wenn er gar nicht so genau wusste, was er überhaupt suchte.

  • Lange wars her als der Aier diese gemischten Gefühle hatte. Damals ging es darum gegen Römer zu kämpfen. Heute ging es nur darum seine Entlassung einzuholen.


    Nun stand er im Vorzimmer des Officiums und wartete dass der Praefectus Alae Zeit hätte ihn zu einem Gespräch zu empfangen. Schliesslich war es schon etwas über der "normalen" Arbeitszeit.

  • Ocellus betrat die Principia und sah den Atier vor den Officium stehen.Habitus und Gesichtsausdruck zeugten davon, daß Scarpus einen lang gehegten Plan nun zu folgen gedachte. Ocellus trat neben ihn und meinte,
    ...was glaubst du wird da draussen auf dich warten Scarpus?
    Er wußte von alten Legionären die sich mit der Donation des Kaisers in irgendeiner Provinz niedergelassen hatten um einen neuen Lebensweg zu beschreiten, den meisten gelang dies freilich nicht. Andere tauschten ihre Donation gegen einen Beutel Gold, welche dann entweder versoffen oder verjubelt wurde. Legionäre wurden 20 Jahre auf Disziplin und Töten gedrillt. Sollten sie jetzt Salat anbauen oder Schafe züchten? Schwer vorstellbar. Deshalb und weil er keine wohlhabende Familie hatte machte Ocellus vor 5 Jahren das ihm einzig mögliche. Er verlängerte.
    Ocellus zog das Gesicht in Falten. Er hatte den einfacheren Weg gewählt. Sicher war es wesentlich anspruchsvoller in der Blüte seines Lebens einen völlig neuen Weg einzuschlagen.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    "Ich grüße dich Bürger." entgegnete der Iunier knapp, immerhin wusste er ja nicht einmal ob er es hier wirklich mit der Person zutun hatte, mit der es dachte zutun zu haben, "Die Maßnahmen zur Sicherheit des Kastells mögen dir unverhältnismäßig erscheinen, sie sind jedoch nötig. Natürlich wirst du, ganz im Sinne Roms, Verständnis für diese kleinen Unannehmlichkeiten haben nicht wahr?" fragte er eher rhetorisch denn ernst, schließlich war er ja sowieso der Herr im Ring.
    "Aber gut, kommen wir zum Geschäft, ich bin ein Römer wie du, oder wie der Duplicarius hier. Sicher kann man mit uns reden. Was treibt die Bürger Mogontiacums um, und wie kann die Ala II Numidia helfen?"
    Seneca beugte sich auf seinem Stuhl etwas nach vorn, denn er war noch immer skeptisch was den Besucher anging, und er versuchte in seiner Mimik etwas verräterisches zu erahnen, auch wenn er gar nicht so genau wusste, was er überhaupt suchte.


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    Blosius schaute den Praefecten voller Argwohn an, sein Gefühl sagte ihm plötzlich, dass hier war eine Farce. Er würde von jetzt an sehr vorsichtig sein müssen.
    Was die Bürger von Mogontiaci umtreibt, muss ich dir doch explizit auseinander legen. Waren doch genügend Vertreter deines Castells vor Ort, um dich genauestens zu informieren. Sieh doch, uns geht es nur um eine gute Zusammenarbeit im gemeinsamen Kampf gegen die Räuberbanden.Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass während die Reitertruppen der Ala verstärkte Patrouillenritte unternehmen, die sich gerade gründende Stadtwehr, Bürger und Händler in direkter Umgebung der Stadt beschützt.Hierzu bedarf es natürlich Absprachen und dies soll nach dem Willen der Bürgerversammlung meine Aufgabe sein.
    Blosius Selbvertrauen kehrte langsam zurück, dementsprechend schaute er den Praefecten an.

  • "Na auf jeden Fall keine raunzenden, quängelnden und maulenden Tirones." gab der Atier grinsend als Antwort.


    "Aber deine Frage ust berechtigt. Ich werde vorerst hier in Mogintiacum bleiben und ein wenig Zeit vergehen lassen. Vllt eröffne ich eine Schule um den Leuten hier ein wenig beizubringen in Dachen Waffenkunde und alles drumherum. Was vllt nicht verkehrt ist wenn man sich die Geschehnisse so ansieht." Scarpus blickte seinen langjährigen Kameraden an. "Wie lange willst du noch diesen Weg gehen? Lass.mich raten....bis dich der Tod am Schlachtfeld ereilt. Is es nicht so?'

  • Seneca horchte auf.. Eine Bürgerwehr? Genau das konnten sie gerade noch gebrauchen, einen wütenden Mob welcher mittels Selbstjustiz jeden Verdächtigen am nächsten Baum aufknüpfen würde..
    "Eine Stadtwehr kommt nicht infrage. Mogontiacum stehen 6000 Legionäre und 1200 Auxiliareinheiten zur Verfügung. Rom duldet keinerlei bewaffnete Truppen neben denen des Kaisers." stellte der Iunier klar und wurde während er eben das klarstellte lauter, "Ich werde die Legion bitten weitere Truppen aus dem Straßenbau und den Instandhaltungen abzuziehen und sie in der Stadt und im Umland patroullieren zu lassen. Desweiteren wird die Ala weiterhin im hohen Maße Präsenz zeigen. Die Verbrechen in und um die Stadt werden aufhören, da können die Bürger beruhigt sein."

  • Der Scriba des Praefecten hatte den Atier ein wenig warten lassen, ließ ihn dann aber doch noch zum Iunier vor. Der saß wie so häufig vor seinen Karten und versuchte die aktuellen Ereignisse geographisch zu erörtern, als der Atier den Raum betrat,
    "Decurio! Es ist immer schön ein bekanntes Gesicht zu sehen, was führt dich zu mir?" fragte Seneca während er dem langgedienten Mann einen Platz anbot.

  • "Wad mich zu dir führt. Nunja." Atius strich verlegen über sein Kinn und lächelte. " Ich wollte um Entlassung aus dem Exercitus Romanum bitten. Meine Dienstzeit ist abgelaugen und ich sehe keinen weg es mir noch zu verbessern."Er stieß ein bedauerndes Seufzen aus und blicke Seneca erwsrtungsvoll an wie dessen Antwort nun sei.


    Was innerhalb der Personaldzruktur passierte, darüber war Scarpus wohl informiert und dieses Gespräch hier würde dem Praefekten wahrscheinlich überhaupt nicht gefallen.

  • Der Praefectus hörte aufmerksam zu, doch während ein anfängliches Grinsen noch die hoffnungsvolle Erwartung des Iuniers ausdrückte, wich eben jenes einem verwirrten, und zugleich bedauerndem Blick..
    Seneca schenkte sich selbst und dem Atier etwas Wein ein, und schob dann den Becher zu seinem Gast, bevor er selbst erstmal einen kräftigen Schluck trank, ohne bevor auf das gesagte eingegangen zu sein..
    "Ich muss sagen, dass ich überrascht bin Decurio." gestand er nun, nachdem der Wein seine Gedanken sichtlich gesammelt hatte, "Es ist bedauerlich, dass die Truppe einen so erfahrenen und lang gedienten Offizier verliert. Aber du hast dir dieses Privileg erarbeitet, und wenn es dein Wunsch ist die Truppe zu verlassen, so hat Rom keinen Anspruch auf deine weitere Zeit, und nur Dankbarkeit zu empfinden." bemerkte er zum offiziellen Teil, bevor er dann auch persönlich ein paar Worte fand, "Ich verstehe dass es keine leichte Entscheidung war. Doch ich habe viele Männer gesehen die sich an ihr dasein bei der Armee klammerten, und mit der Zeit mehr zu Wappentieren der Truppe wurden, als das sie von Nutzen gewesen wären." erklärte er, und merkte dann erst, dass seine Worte gänzlich falsch aufgenommen werden könnten,
    "Nun denke ich natürlich nicht dass du keinen Nutzen hast Atius, vielmehr wünsche ich dir, dass du deine vitale Lebenskraft und deine Energie für deinen Aufbruch in ein neues Leben aufwenden kannst." versicherte er ihm, und trank dann noch einen Schluck,
    "Natürlich wird deine Entlassung in höchsten Ehren stattfinden, auf dem Exerzierplatz. Da du das Bürgerrecht nicht zweimal erhalten kannst, werde ich mich für eine andere Form der Kompensation einsetzen. Ein Stück Land vielleicht, oder aber eine größere Summe Geld, was auch immer du bevorzugst."

  • "Danke, Praefect" mit desen Worten nahm Scarpus den Becher Wein entgegen und nippte kurz daran.


    "Ich bin erleichtert dass du meineb Wunsch so gelassen aufgenommen hast." begann Scsrpus und schwieg für einige Sekunden.


    " Es sollte jedoch kein Abschied für immer seuín. Rom wird immer ein Teil meines Lebens sein zumal es ein Teil von mir geworden ist. Ich werde weiterhin in Germanien bleiben. Auch wenn Hispania meine Heimat ist so gibt es nicht viel dass mich dazu bringt zurückzukehren...naja...das Wetter vllt und die Frauen...aber dass wars auch schon wieder."


    Erneut überlegt er einen Moment. "Was die Entlassung angeht so bin ich mir sicher dass Rom weiß auf welche Art und Weise ich entlohnt werde. Ich bin bisher immer bescheiden gewesen und habe nicht vor dies zu ändern."


    "Und da ich hier in Mogontiacum bleibe stelle ich dir, der Ala und Rom im Ernstfall meine Person und mein Wissen zur Verfügung. Schliesslich ist dieses Castellum viele Jahre mein Zuhause gewesen und die Ala meine Familie. Dies gilt es im Ernstfall zu verteidigen."

  • Während der Atier so sprach, dünkte es dem Praefectus dass der Atier sich nicht so ganz von der Truppe loslösen konnte. Die Kombination aus Entlohnung und Erfahrung ließ ihn einen gewagten Vorschlag ausklügeln, mit welchem er zwei Fliegen mit einer Klappe würde schlagen können.
    "Ein Angebot Decurio. Ich weiß, dass du keine Zukunft für dich in der Armee siehst aufgrund deiner mangelnden Aufstiegschancen. Was wäre, wenn ich dich als Klienten unter meine Fittiche nehme, und wir gemeinsam an deiner Zukunft arbeiten. Wer weiß, eventuell hast du ja die Möglichkeit als mein Subpraefectus zu dienen. Atius der Bauer, oder Atius der Händler, das ist eine Vorstellung mit der ich mich nur schwer anfreunden könnte.", Seneca lehnte sich einen Moment zurück um das gesagte sacken zu lassen.
    "Natürlich kannst du dich auch dagegen entscheiden, mir sagen dass es eine schlechte Idee ist, und deine Entlassung durchbringen, es liegt ganz an dir, und ich werde deine Entscheidung so oder so akzeptieren."

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Seneca horchte auf.. Eine Bürgerwehr? Genau das konnten sie gerade noch gebrauchen, einen wütenden Mob welcher mittels Selbstjustiz jeden Verdächtigen am nächsten Baum aufknüpfen würde..
    "Eine Stadtwehr kommt nicht infrage. Mogontiacum stehen 6000 Legionäre und 1200 Auxiliareinheiten zur Verfügung. Rom duldet keinerlei bewaffnete Truppen neben denen des Kaisers." stellte der Iunier klar und wurde während er eben das klarstellte lauter, "Ich werde die Legion bitten weitere Truppen aus dem Straßenbau und den Instandhaltungen abzuziehen und sie in der Stadt und im Umland patroullieren zu lassen. Desweiteren wird die Ala weiterhin im hohen Maße Präsenz zeigen. Die Verbrechen in und um die Stadt werden aufhören, da können die Bürger beruhigt sein."


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    Unwillkürlich zuckte Blosius leicht als der Praefectus lauter wurde. Scheinbar würde der Plan nicht aufgehen und er musste einlenken. Wem würde man dies ankreiden, ihm natürlich, doch um dieses Problem würde er sich dann später kümmern. Jetzt musste er zuerst einmal hier rauskommen.
    Dann kann ich dies den Bürgern so mitteilen? Damit ist das Räuberproblem dann bestimmt schnell aus der Welt und alle können sich wieder entspannen. Praefectus ich bedanke mich für deine freundliche Auskunft und darf mich damit verabschieden?!Ich wünsche ich viel Erfolg in unser aller Sinnen.
    Faustus Ampius Menenianus Blosius ging schon mal ein paar Schritte rückwärts, in Richtung Türe.

  • "Du darfst dich verabschieden wann du willst. Du bist ein freier Bürger Roms. Lass es mich wissen wenn du noch etwas benötigst. Diese Provinz lebt von der Verbundenheit der Bevölkerung zum Militär." ließ Seneca den Mann wissen, und wies einige Soldaten an den Mann zum Tor zu geleiten. Diesmal ohne Sack über den Kopf, aber dennoch zügigen Schrittes.

  • Sichtlich überrascht blickte der Decurio seinen Kpmmandanten an. Hatte der Iunier ihm nun wirklich ein Patronat und somot auch gleichzeitig die Möglichkeit angeboten doch noch im Exercitus aufzusteigen?


    Scarpus schluckte kurz. Natürlich war dies ein Angebot dass nicht ohne Reiz war. Gleichzeitig grinste er ein wenig. Der Gedanke als Bauer oder Händler sein weiteres Leben zu fristen ließ den Atier eher skeptisch die Zukunft betrachten.


    Also, Praefect. Du bietest mir ein Patronat an. Gleichzeitig stellst du mir in Aussicht in einen höheren Rang aufzusteigen? Sofern Rom dies billigt. Das ist klar. Kurz holte er Luft
    Ich habe schon länger nichts mehr von meinem Patron, Senator Annaeus Modestus gehört und bin mir unsicher wie dieser reagieren wird wenn ich ihm die Nachricht übermittle nicht mehr sein Klient sein zu wollen oder zu könne.


    Natürlich ist es für mich eine ausserordentliche Ehre, dein Angebot. Aber wie ich an ein Stück Land komme damit mir der Stand im Ordo Equites zugesprochen wird, ist mir schleierhaft

  • "Nun, die Antwort wäre recht einfach, und keineswegs ungewöhnlich in den römischen Truppen. Natürlich müsste ich nach dem Umgang mit Auxiliartruppen fragen." begann Seneca seine Antwort, mehr zu sich selbst grübelnd, schließlich musste er erstmal das Prozedere ordnen, "Wir würden dich aufgrund deiner Dienstzeit ehrenhaft entlassen. Dein Entlassungsgeld wird nicht ausgezahlt, sondern in Form eines Landgutes prämiert. Mit diesem Landgut, und natürlich mit meinem Wort, werden wir in Rom um deine Erhebung bitten, und anschließend kehrst du als Subpraefectus Alae in den Dienst zurück." erklärte der Iunier den Schlachtplan, welcher natürlich eine ganze Menge "Wenns" und "Würde" enthielt, aber dennoch im Bereich des möglichen schien.
    Darüber hinaus hätte es auch als Zivilist nicht unbedingt Nachteile einen der örtlichen Kommandanten als Patron zu haben.

  • Hmmm. Das alles hört sich einfach an. Scarpus strich sich über seinen nichtvorhandenen Bart.
    Wenn ich etwas Zeit habe darüber nachzudenken? Wäre das möglich? Solange wie es die Anwort meines Patrons bedarf?


    Wenn und Aber überhörte der Atier. Er wusste selbst dass es nicht beeinflussbar war sondern von der Laune Roms abhing ob jemand in den Ordo Equites aufstieg. Und die Laune war von den Leistungen desjenigen welchen abhängig.

  • "Gewiss. Ich erwarte deine Antwort in den kommenden Tagen Decurio. Du kannst wegtreten." antwortete Seneca und entließ den Offizier, ehe er sich umgehend mit einem Brief an den Imperator wandte..


    Ad Imperator Caesar Augustus Aquilius Severus
    Palatinus
    Roma


    Ich grüße dich mächtiger Imperator,
    Mein Name ist Aulus Iunius Seneca, und ich diene dir an der germanischen Grenze als Praefectus Alae der Ala II Numidia.
    Ich schreibe dir heute hinsichtlich eines Lageberichtes, und einer Bitte bezüglich einer meiner treuesten Männer, einem langgedienten Decurio, einem echten Römer, welcher nun am Ende seiner Dienstzeit steht.


    Aber zunächst der Lagebericht hinsichtlich deiner Provinz in Germania:
    Der lange, harte Winter hat die Nahrungsmittelversorgung in Germanien bedrohlich eingeschränkt, sodass die Truppen aufgrund des hohen Schneeaufkommens permanent mit Räumungs- und Reparaturaufträgen beschäftigt waren. Die Einheiten, sowohl die der Ala als auch die der Legio II in Mogontiacum halfen außerdem bei der Versorgung der Bevölkerung, auch wenn zwecks Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft einige Getreidebestände für die Truppe beschlagnahmt werden mussten.


    Das Frühjahr war von einigen Überschwemmungen durch das schmelzende Eis und den Schnee geprägt, und nun da der Sommer Einzug gehalten hat, wird die Region von einigen Banden germanischer Krieger geplagt, welche ob der harten Zeiten Raubzüge im Umland ausführen. Die Ermittlungen hinsichtlich der Anzahl und Herkunft der Banden laufen bereits auf Hochtouren, und wir erwarten erste Erfolge innerhalb der nächsten Zeit.


    Darüber hinaus hörten wir Berichte von einigen innergermanischen Konflikten jenseits des Limes. Da bisher aber jedoch keine verbündeten Stämme unmittelbar an den Konflikten beteiligt waren, bleiben wir in der Position des Beobachters, und versuchen weiterhin Informationen über eventuelle Risiken hinsichtlich unserer Interessen zu sammeln.


    Nun zu dem Decurio, welchen ich bereits in meiner Einleitung ansprach:
    Sein Name ist Paullus Atius Scarpus, ein römischer Bürger welcher seine Dienstzeit in der Ala verbracht hat. Natürlich ist dies ungewöhnlich, jedoch haben seine Fähigkeiten und seine Art zu führen großen Nutzen für diese Truppe gebracht, und auch die nichtrömischen Peregrini akzeptieren ihn als einen fähigen Anführer.
    Seine Dienstzeit endet nun, und er bat mich um seine ehrenhafte Entlassung. Während ich natürlich geneigt bin ihm diesen Wunsch aufgrund seiner langjährigen Dienste zu erfüllen, bin ich auch besorgt ob der Lücke welche er in meiner Einheit hinterlassen wird. Ich bitte dich deshalb, ihn aufgrund seiner langen und treuen Dienste in einer der gefährlichsten und entbehrungsvollsten Provinzen des Reiches, mit einem Stück Land in Germanien zu belohnen.
    Natürlich würde dieses Stück Land die Lücke in meiner Einheit nicht schließen, jedoch denke ich, dass der Mann auch für die Erhebung in den Ritterstand infrage kommt, und mir somit als Subpraefectus Alae dienen kann, sodass ich ihm eine größere Verantwortung, sowie eine größere Perspektive bieten kann.


    Ich bitte dich darum, mein Anliegen in Erwägung zu ziehen, auch wenn die Umstände ungewöhnlich erscheinen.


    Ich verbleibe mit der größten Hochachtung, und mögen die Götter stets über dich und das Imperium welches du bewahrst wachen.


    Aulus Iunius Seneca
    PRAEFECTVS · ALA II NVMIDIA



  • Quintus Mamericus hatte sich sofort auf den Weg zum Büro des Praefecten gemacht als er das Siegel auf den Brief sah der vor kurzem abgegeben wurde.


    Das Siegel allein war schon ein Hinweis dass es dringend war. Aus der Kanzlei, aus Rom.


    Salve grüsste Quintus freundlich den Schreiber als er eintrat. Ein Brief aus Rom für den Praefecten. Soll ich ihn überbringen oder dir aushändigen?


    Kurz blickte der Schreiber von einer Tabula auf und runzelte die Stirn. Bring den Brief selbst rein. Ich hab hier zu tun. Der Praefect ist momentan allein. Also..... instruierte der Schreiben den Eques und deutete mit einer knappen Kopfbewegung zur Türe.


    Quintus nickte, wandte sich zur Türe des Officiums und klopfte an. Kurz wartete er bis von drinnen das HEREIN zu hören war.


    Salve Praefect Quintus salutierte. Ein Brief aus Rom, mit dem Siegel der Kanzlei darauf. mit diesen Worten überreichte er nun den Brief und wartete in starrer Haltung auf etwaige Befehle.


    HELVETIUS Primicerius ab epistulis IUNIO Praefecto Alae s.d.


    Mit Bezug auf dein Schreiben mit der Bitte um Überschreibung eines Grundstückes an den Decurio Paullus Atius Scarpus sowie die Standeserhebung desselben möchte ich mögliche Optionen aufzeigen:


    Primus. Der Decurio lässt sich ehrenhaft aus der Ala entlassen und erhält damit ein Donativum in Höhe von sechstausend Sesterzen. Dieses kann zum Teil als Land ausgezahlt werden, sodass das Donativum in diesem Fall bei I Grundstück + tausend Sesterzen liegt. Dieses kann durch meine Abteilung ohne Rücksprache mit weiteren Abteilungen zeitnah und unkompliziert bei der Staatskasse angewiesen werden.


    Secundus. Der Decurio bleibt im Dienst. In diesem Fall muss ihm in Absprache mit der Abteilung ab rationibus und dem Kaiser ein Stück Land aus der Staatskasse zur Verfügung gestellt werden. Ich erwarte hierbei längere Beratungen der jeweiligen Abteilungen, da ebenso wie bei der Standeserhebung alle Abteilungen hierzu befragt werden und entsprechende Einschätzungen erarbeitet werden müssen.


    Ich bitte dich, mir zu antworten, welche der beiden Optionen von dir und deinem Decurio präferiert wird. Nach deiner Antwort werde ich hier alles in die Wege leiten. Die Bitte um Prüfung einer möglichen Standeserhebung ist bereits mit dem Hinweis auf das bisher noch fehlende Grundstück bereits an die Abteilung a memoria weitergeleitet worden. Natürlich werden weitere Empfehlungen diesem Anliegen nicht hinderlich sein.


    Im Auftrage des Kaiser,


    Marcus Helvetius Severus





  • "Salve." gab der Praefectus knapp zurück und schaute sich das Schriftstück einmal genauer an.


    "Decurio Atius und ich habe alles dazu geklärt. Er wird ehrenhaft entlassen und erhält ein Stück Land. Anschließend werde ich darum bitte ihn mir wieder zu unterstellen." erklärte Seneca und griff sich sogleich ein Stück Papier.


    Ad Marcus Helvetius Severus
    Administratio Imperatoris
    Roma


    Sei gegrüßt Helvetius,


    wir danke dir für deine rasche Antwort.
    Der Decurio und ich haben seine ehrenhafte Entlassung aus dem Dienst vereinbart. Anschließend werden ich, und wie du bereits hast durchblicken lassen, weitere Fürsprecher um eine Erhebung des Atiers in den Ritterstand bitten.


    In Germanien ist Not am Mann, besonders in Führungspositionen, und ich kann solche Männer nur zu gut gebrauchen weshalb es mir ein persönliches Anliegen ist.


    Ich danke dir noch einmal für deine Rasche und hilfreiche Antwort. Ich werde hier alles in die Wege leiten und bitte dich in Roma das selbige zu tun.


    Mögen die Götter dich und die deinen stets beschützen.


    Praefectus Alae Aulus Iunius Seneca
    Mogontiacum, Germania



    Seneca rollte das Schriftstück zusammen, drückte noch schnell das iunische Siegel drauf und reichte es dem Soldaten direkt wieder in die Hand,
    "Sorge dafür, dass der Brief schnell in Rom ankommt. Per Stabspost nach Italia."

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