"Danke Miles." entgegnete Seneca und entließ den Mann wieder auf seinen Posten bevor er sich dann Scribonius zuwandte um sich die Nachrichten des Mannes anzuhören, schließlich waren persönliche Boten immer nur in recht wichtigen Dingen unterwegs.
Officium des Praefectus Alae Gaius Terentius Nero
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Kurz salutierte der Eques wobei sein Blick recht misstrauisch auf den Iunier weilte.
Nachdem Andriscus die Türe von Aussen geschlossen hatte wendete er sich kopfschüttelnd an den Schreiber.
“ Hast du das eben mitbekommen? Sagte der Alte doch glatt Miles. Einen Reiter Miles nennen.“ erneut schüttelte er den Kopf. “ Ist dir irgendwas aufgefallen in letzter Zeit? Trinkt er vllt zuviel von dem verbleiten Wein? Der lässt die Synapsen nämlich scheisse da stehen.“ dabei dtehte er den Zeigefinger an derder Schläfe. “ Ich hoffe es ist nur Schlafentzug“ Ohne auf eine Antwort zu warten verließ er das Kommandogrbäude und stapfte zurück zum Tor.
Dort war der Grund wenigstens klar wsrum jemand plötzlich wirres Zeig redete. Scheisse is das kalt heut
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"Ich soll dir ausrichten, dass du heute nachmittag zur cena kommen möchtest." brachte er die ganz unspektakuläre Nachricht an den Mann. Der nächste Satz sollte dem ganzen jedoch eine gravierende Wendung geben.
"Ich erlaube mir zu ergänzen: Zur Erinnerung an Vicetia!"
Tatsächlich hatte er den Befehl nicht bekommen, diesen Geheimcode zu verwenden und dennoch war er der Meinung, dass das passieren sollte.
Es war ein Geheimcode den außer dem Schreiber vermutlich nur drei andere Leute kannte. Licinus, Seneca und dessen cornicularius.
Es war ein Signal zwischen den beiden Freunden, dass die sprichwörtliche Kacke am Dampfen war und der andere die ach so harmlose Essenseinladung ernst nehmen sollte.Sim-Off: Die Idee kam spät, aber dass Licinus und Seneca einen solchen Geheimcode haben ist einfach zu schön um sie außen vor zu lassen.
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Die Nachricht begann harmlos und Seneca war auch schon im Begriff freundlich aber bestimmt abzulehnen, da es hier im Lager einfach zu viel zutun gab um einen Nachmittag mitten in den Frühjahrsvorbereitungen der Ala zu opfern.
Doch recht schnell fielen die magischen Worte, welche Seneca sofort aufhorchen ließen und der ganzen Einladung eine ganz andere Wertigkeit verlieh: Vicetia."Richte dem Praefectus aus, dass ich mich auf den Weg machen werde sobald ich die Tagesbefehle ausgegeben habe." antwortete Seneca während sich die quälende Ungewissheit in ihm ausbreitete was wohl jetzt wieder verkehrt war und welches unangenehme Überraschung ihn wohl erwarten würde.
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Während der geliehene Reisetross des Prudentiers draußen wartete, brachte die Wache den jungen Offizier in die Principia der Castra und dort direkt zum Officium des Präfekten. Zuerst musste selbstverständlich noch der Schreiber des Kommandeurs überwunden werden, der ebenfalls die Papiere des neuen Subpräfekten begutachten wollte und erst danach den Prudentier weiter zu seinem neuen Vorgesetzten geleitete. Endlich im Officium angekommen, sah er sich zuerst einen kurzen Moment im Raum um, ehe seine Blicke bei Aulus Iunius Seneca hängen blieben, der hier wohl schon einige Zeit das Kommando führte. Gaius nickte dem Iunier zu. "Salve Praefectus! Ich bin Gaius Prudentius Primus und wurde deiner Einheit als Subpräfekt zugeteilt. Es freut mich dich kennen zu lernen." Gespannt wartete der junge Mann darauf, ob auch der Kommandeur noch einmal seine Dokumente sehen wollte. Er hatte sie nun zumindest bereits griffbereit verstaut.
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Seneca studierte gerade einige besorgniserregende Berichte von der Grenze als plötzlich alles ganz schnell ging. Eine Wache kündigte einen Gast an und dann stand dieser auch schon in seinem Officium.
Da er sich auch direkt vorstellte, blieb Seneca das unangenehme Nachfragen erspart.
"Ah ja, Prudentius, deine Versetzung wurde uns bereits angekündigt. Bitte setz dich doch. Die militärischen Formalitäten heben wir uns für später auf." begrüßte ihn Seneca und deutete auf den Sessel vor seinem schweren Schreibtisch...
"Nun, wie war deine Reise? Erzähle mir doch ein wenig von meinem neuen Subpraefectus, mehr als dein Versetzungsschreiben habe ich nicht erhalten." -
Die Dokumente und Urkunden konnte er also vorher stecken lassen. Der junge Prudentier tat wie im geheißen und nahm Platz. Aber nur äußerst langsam und immer bedacht seinen wundgeschäuerten Allerwertesten nicht noch mehr zu strapazieren. Die Anreise war schrecklich gewesen, doch das wollte er seinem neuen Vorgesetzten nicht gleich so direkt unter die Nase reiben. Wichtig war schließlich einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Dass hatte ihm sein Paedagogus stets eingebläut. Er suchte daher nach einer möglichst diplomatischen Antwort. "Wir sind recht zügig voran gekommen. Allerdings sind die Temperaturen jenseits der Alpen doch um einiges angenehmer als hier in Germania. Ich werde wohl noch einige Zeit brauchen, bis ich mich an das Klima hier gewöhnt habe. Und vielleicht sollte ich mich bei Gelegenheit in Mogontiacum auch der Kälte entsprechender einkleiden lassen. Ich nehme an die Schneider verstehen ihr Handwerk besser darauf, als in Roma." Das war in der Tat eine gute Idee, die ihm da gerade während seiner Ausrede gekommen war. Vielleicht etwas mit ein wenig mehr Pelz oder so etwas in der Art.
Und nun zu ihm. Ja, da gab es einiges und er hoffte, dass er den Präfekten nicht gleich damit überforderte. "Nun Praefectus. Du kennst vielleicht mich nicht, aber du kanntest meine Mutter Aelia Vespa. Soweit ich weiß war sie sogar gemeinsam mit Consular Decimus auf deiner Hochzeit. Ich erinnere mich deshalb so gut daran, weil ich damals in Rom bleiben musste und nicht mit durfte." Beim Gedanken an seine verstorbene Mutter musste der junge Prudentier unweigerlich liebevoll Lächeln. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie sich vor ihrer Abreise hübsch gemacht hatte und er sie damit genervt hatte mitkommen zu dürfen. Doch seine Ausbildung ging damals vor und so musste er in Roma bleiben. "Ich bin ihr Sohn aus erster Ehe mit Tiberius Prudentius Balbus. Ich bin nach ihrer Hochzeit mit Consular Decimus im Haus der Decimer aufgewachsen und kann mich auch an deine Frau Seiana erinnern." Irgendwie tat ihm der Präfekt ein wenig leid. Anscheinend hatte er tatsächlich nicht gewusst wem er hier als neuen Subpräfekten zugeteilt bekommen hatte. Seine Frau hätte mit dem Namen Prudentius Primus etwas angefangen und ihn aufklären können, aber vermutlich war die Neubesetzung des P0stens bisher kein Thema im Hause Iunia-Decima gewesen. Warum denn auch. So traf ihm diese Überraschung ziemlich unvorbereitet und zur Freude des jungen Prudentiers auch mit voller härte. "Ich soll dir also Grüße von meinem Ziehvater Decimus Livianus bestellen und natürlich auch von dessen Klienten Iunius Silanus. Dein Onkel wenn ich mich richtig erinnere? Und dann habe ich natürlich auch Briefe und Geschenke mitgebracht..... Wobei die Geschenke von Livianus für Seiana sind." fügte er noch rasch hinzu, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
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"Das kann ich dir nur empfehlen. Ich kenne einen guten Schneider in der Stadt, erfrieren wirst du uns nicht. Du hast Glück, dass du im Frühjahr hierher gekommen bist. Wir sind bei unserer Ankunft direkt in einen harten Winter gestolpert. Doch man gewöhnt sich schnell daran" entgegnete Seneca zustimmend, ihm war es schließlich genau so ergangen.
Die nachfolgenden Worte ließen Seneca staunen, auf diese Überraschung war er, es war die Natur der Sache, nicht vorbereitet gewesen.
"Ah Aelia Vespa, ich erinnere mich noch sehr gut. Ich freue mich sie wissen zu lassen, dass du hier in guten Händen bist." Vespas Schicksal war Seneca nicht bekannt gewesen. Weder Livianus noch sonst ein Decimer noch Iunier schieb oft nach Germanien, und auch Massa hatte nichts erwähnt.
"Die Hochzeit war übrigens eine kleinere Zeremonie, du hast damals nicht allzu viel verpasst." scherzte Seneca bezüglich der Hochzeit, auch wenn es für ihn natürlich ein besonderer Tag war.
"Iunius Silanus sagst du?" der Praefectus horchte auf, er hatte gefühlt Jahre nichts von ihm gehört "Ist er in Rom?" fuhr er fort, und schüttelte dann kurz den Kopf.
"Verzeih meine Neugier Prudentius, es ist nur so, dass ich schon lange nichts von ihm gehört habe. Und verzeih, dass wir so uninformiert über dich erscheinen. Meine Frau und ich haben vor nicht allzu langer Zeit einen Sohn bekommen und momentan dreht sich vieles um unsere Kinder. Die Ala ist kein häufiges Thema wenn ich bei meiner Frau bin." erklärte er sich und fuhr fort "Wie dem auch sei, Seiana wird sich sicher über die Geschenke freuen. Du solltest sie ihr persönlich vorbeibringen, bei einer Cena zur Begrüßung vielleicht." lud er ihn ein und tippte dann mit seinem Finger kurz auf den Tisch.
"Aber gut, Subpraefectus, ich nehme an, dass du gewisse Erwartungen an deine Zeit hier hast und etwas lernen willst. Irgendwelche Wünsche?" -
Er dachte einen kurzen Moment darüber nach, ob er den Iunier über das Schicksal seiner Mutter gleich informieren, oder ob er eine bessere Gelegenheit abwarten sollte, da dieser auch gleich im Anschluss recht fröhlich seinen Familienzuwachs ansprach. Doch dieses Thema war Gaius zu unangenehm um es lange hinauszuzögern und vermutlich wäre jeder andere Zeitpunkt genauso passend oder unpassend gewesen wie der jetzige. Vielleicht sollte er aber mit etwas positiven beginnen. "Dein Onkel hat sich von seiner Krankheit erholt und ist wieder in Rom. Er dient sogar wieder beim Exercitus als Tribun bei den Prätorianern. Aber ich will nicht vorgreifen. Bestimmt steht alles in seinem Brief, den ich dir mitgebracht habe." Nun zum schwierigeren Teil der Neuigkeiten, die den Iunier zwar nicht unmittelbar betrafen, aber die ihm vielleicht unangenehm sein konnte, da er Gaius ja bereits auf seine Mutter angesprochen hatte. "Ich bringe aber leider nicht nur gute Neuigkeiten mit aus Rom. Meine Mutter Aelia Vespa ist vor einiger Zeit unerwartet verstorben. Es ist aber verständlich, dass sich diese Nachricht noch nicht bis Germanien durchgesprochen hat. Zudem ihr ja nicht mit ihr verwandt seid und ich weiß, dass auch Consular Decimus sehr unter diesem Verlust gelitten hat und dieses Thema lieber umgeht." Soviel musste er dem Decimer zugestehen, auch wenn sich ihr Verhältnis zueinander nach dem Tod seiner Mutter wesentlich verschlechtert hatte.
"Doch lass uns wieder über etwas anderes reden Präfekt. Ich freue mich schon sehr auf meine neue Aufgabe, auch wenn mich die Versetzung nach Germania ziemlich unerwartet getroffen hat. Ich nehme an du wirst es mir nicht verübeln wenn ich offen zugebe, dass mir ein Tribunat oder ein Amt in Italia wesentlich mehr zugesagt hätte. Allein schon wegen des Wetters." Der junge Prudentier lächelte über diese Anspielung auf den bereits zuvor angesprochene Kälte, mit der er erst umgehen lernen musste und signalisierte dem Iunier damit auch zugleich, dass er das bisher freundliche und offene Gespräch nicht durch die Todesnachricht seiner Mutter trüben wollte. "Aber nun bin ich hier und sowohl Consular Decimus als auch dein Onkel gaben mir vor meiner Abreise mit, dass ich sehr viel von dir lernen kann. Ich kann dir also versprechen, dass ich versuchen werde das Beste aus dieser neuen und für mich zugegebenermaßen ungewohnten Situation zu machen."
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Zunächst einmal freute sich Seneca sichtlich als der Junge von seinem Onkel erzählte. Silanus war also gesund und wohlauf, und darüber hinaus hatte er auch noch den Einstieg zurück in den Dienst gefunden, und was für einen!
Doch das leichte Lächeln auf den Lippen des Präfekten wich schnell einem bedauerlichen Blick, Seneca kannte Aelia Vespa nur flüchtig, doch auch er hatte relativ jung eine Mutter verloren. Auch wenn der junge Mann vor ihm nun Soldat war und auf eigenen Füßen stand, so wusste der Iunier, dass es auf keinen Fall spurlos an ihm vorbeiging.
"Ich bedauere den Tod deiner Mutter Prudentius, sie wäre sicher stolz darauf zu sehen wie du deinen Weg gehst." versuchte Seneca sein Mitgefühl auszudrücken, für Seiana würden das wohl schlimmere Nachrichten sein.
Scheinbar bereitete dieses Thema dem Mann verständliches Unbehagen, weshalb Seneca nur allzu gern hin zum anderen Thema folgte.
"Nun, Italia hat das bessere Wetter, doch die militärischen Sporen verdienst du dir an den Grenzen." natürlich wären die wärmeren Regionen in Iudäa oder an der Grenze zum Partherreich auch eine interessante Erfahrung gewesen.
"Ich habe diesen Posten ex caligae erhalten. Ich hab vor einer Ewigkeit als einfacher Tiro bei den Urbanern in Rom begonnen. Militärisch kann ich dir also sicherlich das ein oder andere beibringen." versuchte sich auch Seneca in einem kleinen Auflockerer und fuhr fort "Es freut mich, dass du deiner Aufgabe so freudig entgegenblickst. Wie steht es um deine Ausbildung? Ich begleite die Truppen ab und an bei Patrouillen, sodass ich nicht hinter dem Schreibtisch versauere. Wäre das etwas für dich?" -
Dankend nahm der junge Prudentier zur Kenntnis, dass der Präfekt außer seiner Beileidsbekundung nicht länger auf das Thema Aelia Vespa einging. Als er wieder zur Planung von Gaius Einstieg in seinen neuen Posten bei der Ala überging nickte dieser übereifrig. "Ja Präfekt. Dass kann ich mich sehr gut vorstellen." Die Vorstellung bei dieser Kälte irgendwo auf einem Pferd durch die Pampa zu galoppieren war in Wahrheit zwar nach dieser schrecklichen Anreise nicht gerade die angenehmste, aber wollte sich dem Vorschlag des neuen Vorgesetzten auch nicht verweigern. Es war ihm wichtig zumindest den Anschein zu wahren und einen guten Ersteindruck zu hinterlassen. War er einmal ein paar Monate hier, dann würde man es sich schon irgendwie angenehmer richten können. Und der Präfekt sagte schließlich ab und an und nicht jeden Tag. Eine weitere Frage, die ihm bereits unter den Fingern brannte war, wo er die Sklaven mit seinen Sachen hinschicken sollte. "Wo werde ich eigentlich untergebracht? Ich dachte mir jedes Castellum hat auch für die Offiziere adäquate Behausungen, aber da habe ich mich wohl geirrt. Hier gibt es wohl nicht so etwas wie einen Domus Subpraefecti? Die Wache am Tor meinte das man auch in der Stadt wohnen könnte aber so schnell wird sich dort kein freies Haus auftreiben lassen. Wo also wohnen die Subpräfekten der Ala?"
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Seneca nickte zufrieden ob des Eifers seines jungen Stellvertreters. Viel mehr gab es im Moment auch nicht zu besprechen, der Dienst würde sich schon einpendeln und die Aufgaben die Seneca an den Prudentier abgeben konnte waren vielfältig.
Die Frage nach der Unterkunft des jungen Mannes quittierte Seneca mit einem Grinsen, die Ala war dort etwas speziell.
"Nun, ich persönlich lebe auf einem Landgut ein paar Steinwürfe von hier. Den Kindern wegen. Doch es kommt oft vor, dass ich im Praetorium nächtige. Dem Subpraefectus Alae steht nahe der Principia ebenfaös ein Haus zu. Dein Vorgänger war auf einer langen Mission und hat es kaum genutzt." erklärte Seneca das Los des Stellvertreters und fuhr fort "Darüber hinaus hast du hier auch noch ein Officium in der Principia."
Seneca ging davon aus, dass der Mann erst einmal das Balneum aufsuchen wöllte.
"Ich schätze, dass dich die Reise sehr geschlaucht hat, weshalb ich dich nicht zwingend aufhalten will. Dein Dienst beginnt morgen, dann stelle ich dich allen Decurionen vor und erkläre dir die aktuelle Situation entlang des Limes. Hast du noch Fragen?" fragte der Praefectus, hoffte aber insgeheim eigentlich nur auf die Post seines Onkels. -
"Sehr gut! Nun dann werde ich mich gemeinsam mit den Sklaven auf den Weg zu dieser Unterkunft machen und mich ein wenig ausruhen und ein ausgedehntes Bad nehmen wenn du mich heute nicht mehr brauchst." bestätigte der junge Prudentier diese überaus erfreuliche Mitteilung. Ein warmes Bad würde bestimmt gut tun nach dieser langen und kalten letzten Etappe ihrer Anreise. "Vielleicht komme ich auch noch heute Abend dazu mein Officium zu beziehen. Mal sehen. Ansonsten melde ich mich dann morgen früh wieder zum Dienst. Und bitte Grüße deine Frau von mir und sag mir wegen der Cena bescheid. Ich will euch nicht gleich überfallen."
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"Ich werde Seiana grüßen Prudentius. Solltest du den Brief meines Onkels an dir haben so würde ich mich natürlich freuen von ihm zu hören. Ansonsten eilt es auch nicht so sehr, du solltest erst einmal ankommen. Um es militärisch zu sagen: Du darfst wegtreten Subpraefectus." entgegnete Seneca mit einem väterlich verschmitzten Grinsen und erhob sich noch um den Mann aus dem Officium zu geleiten.
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Ah natürlich! Der Brief! Gaius kramte in seiner Tasche und zog ein versiegeltes Pergament hervor, dass er den Iunier auf den Tisch legte.
"Hier ist der Brief. Und ich werde mich nun zurückziehen und mein Quartier besichtigen. Danke Praefectus." Danach verließ er das Officium seines neuen Vorgesetzten.Ad
Aulus Iunius Seneca
Castra Alae II Numidiae
MogontiacumMein Lieber Neffe,
zu aller erst möchte ich mich bei dir Entschuldigen, das ich schon so lange kein Lebenszeichen von mehr gegeben habe. Die letzten Monate in Hispania waren mit einer großen Anspannung verbunden. Ich habe hart dafür gekämpft die Ärzte davon zu überzeugen, dass sich meine leidigen Beschwerden wesentlich verbessert haben. Umso erfreulicher ist es nun berichten zu können, dass ich deutliche Fortschritte machen konnte und von meinen Ärzten die bereits langersehnte Bestätigung erhalten habe, dass einer Rückkehr ins öffentliche Leben nichts mehr im Wege steht.
Ich habe natürlich sofort meine Sachen gepackt und bin zurück nach Roma, wo ich nun wieder im Domus Iunia eingezogen bin. Auch beim Kaiser war ich bereits, nachdem ich ein paar alte Kontakte spielen lassen konnte und hab diesen um ein neues Amt gebeten. Nach anfänglichen Überlegungen wieder als Procurator im Palast zu dienen, habe ich mich jedoch für ein Tribunat bei den Cohortes Praetoriae entschieden. Es ist eine gänzlich neue Herausforderung, aber ich bin zuversichtlich, dass ich diese bestehen kann.
Hier in Rom ist sonst wieder alles beim Alten. Es gibt noch Nachwehen von einem Sklavenaufstand, der hier vor meiner Ankunft stattgefunden hat, aber schnell und erfolgreich niedergeschlagen wurde. Axilla ist nach wie vor nicht gut auf dich oder deine Frau zu sprechen, der ich im übrigen auch meine besten Grüße ausrichten lassen möchte. Und sie wird demnächst wieder Heiraten - einen Fabier, der selbst als Procurator am Kaiserhof dient. Ihren beiden Jungen geht es gut, wobei man bei Atticus nicht mehr von einem Jungen sprechen kann. Er wurde dank seines Patrons in den Ordo Equester erhoben und wird demnächst sein Tribunat bei der Vigiles beginnen. Dankeswerter Weise hat der junge Prudentius Primus, Ziehsohn meines Patrons Decimus Livianus, sich bereit erklärt dir diese Mitteilung persönlich zu überbringen. Daher kann ich sehr offen Schreiben. Primus hat es nicht leicht gehabt nach dem plötzlichen Verlust seiner Mutter und allein in einer fremden Gens. Bitte nimm dich seiner an und nimm ihn unter deine Fittiche. Er kann trotz seines Alters eine Vaterfigur gebrauchen, die ihm den richtigen Weg weist.
Es würde mich sehr freuen auch von dir zu hören. Aufgrund meines neuen Posten wird es mir nicht möglich sein in der nächsten Zeit nach Germanien auf einen Besuch zu kommen und ich nehme auch nicht an, dass du so schnell wieder zurück nach Rom kommen wirst. Sollte ich irgendetwas für dich tun können, so zögere nicht es mir offen Mitzuteilen. Ich habe mein altes Netzwerk hier in Rom erfolgreich wiederhergestellt und kann dir damit bestimmt bei dem Einen oder Anderen behilflich sein.
Ich hoffe wir hören uns bald.
Vale bene
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Cassius betrat den Vorraum des Officiums und meldete dort dem Schreiber;
Salve, Scriba,...ich muss zum Praefectus wegen eines Bestandsersuchens der Legio Secunda. Sein Gesichtsausdruck ließ keinerlei Zweifel über die Dringlichkeit seines Ersuchens. -
Nachdem Varro die Turma und sein Pferd an Ocella übergeben hatte trat er, so wie er war, gezeichnet von den Strapazen der Reise, in das Officium des Scriba und nickte dort seinem Freund Cassius kurz zu. Salve Scriba, Decurio Germanicus Varro für den Praefectus. Er war lange genug weg gewesen, daß der Praefectus die Nennung seines Namens genügen würde um zu wissen was sein Anliegen war.
Er nickte dem Scriba zu und wandte sich Cassius zu um mit diesem bis zur Eintrittsaufforderung über den Stand der Dinge zu erfahren. -
Der Scriba ließ die beiden passieren wodurch sie umgehend vorm Praefectus höchstselbst standen.
"Decurio Varro, wie schön dich wiederzusehen. Bitte, setze dich doch und berichte mir von deiner Reise. Hast du das Wetter und die netten Leute in Germanien vermisst?" fragte der Iunier etwas scherzhaft, schließlich war es unter römischen Soldaten ein zartes Band des 'Wir gegen die Witterung und generell alles in Germanien' welches Offiziere aber auch einfache Soldaten verband. -
Varro salutierte vor seinem kommandierendem Offzier und nahm ein wenig umständlich auf dem Stuhl platz. Vielleicht hätte er doch vorher seine leichte Dienstkleidung anlegen sollen.
Nun, das Imperium gibt einem Mann überall das Gefühl zu Hause zu sein. Das Wetter auf unserem Weg war gleichbleibend durchwachsen und die meisten meiner Männer wissen seit der Überfahrt nach Britannia warum sie bei der Ala und nicht bei der Classis unterschrieben haben. Varro gestattete sich ein leichtes Lächeln bei dem Gedanken an die grünlichen Gesichter seiner Krieger bei der Anlandung in Portis Dubris.
Der Quaestor ist nach anfänglichen Schwierigkeiten... Dieser weigerte sich auf einbem Pferd zu reiten, ebenso eine Sänfte zu benutzen,...dann würde er ja weiter kotzen...nun, man einigte sich auf einen vierspännigen Streitwagen. Das war zwar etwas unbequem aber nicht so rythmisch schaukelnd und wiegend.
...schließlich wohlbehalten in Londinium angekommen.
Sein rechter Arm schrie förmlich danach auch von seinem Zustand zu berichten.
Auf dem Rückweg gab es einen Zwischenfall in der Nähe von Caletum einen Zwischenfall mit einer Räuberbande.
Sein Blick sagte mehr als tausend Worte. Die schiere Überzahl der Horde war ein echtes Problem und nur Dank ihrer Manöver war es ihnen gelungen einen Großteil der Kerle zu erschlagen so daß die Übrigen Reißaus nahmen.
Wir erschlugen 87 von ihnen und verloren zwei Männer,..Eques Dankmar und Eques Rolf. Wir alle waren mehr oder weniger verletzt, weshalb wir auch erst einmal nach Caletum zurück kehrten um uns medizinisch versorgen zu lassen.
Er ließ die Worte erst einmal sacken, dann fuhr er fort.
Den Rest des Weges gab es keine Komplikationen, wir kamen gut voran und sind seit etwa einer Stunde wieder hier im Castellum. wovon er den Großteil auf den Praefectus gewartet hatte. Sein Magen meldete sich gereizt knurrend.
Ich habe den Männern nach den üblichen Versorgungsarbeiten bis zum Wecken frei gegeben. Was keinesfalls reichen würde, aber sie waren ja hier nicht auf dem Ponyhof. -
"Nun, ein bedauerlicher Verlust zweier Equites. Ich hoffe doch, dass ihnen anständige Ehren zuteil worden?" fragte der Praefectus zunächst einmal das offensichtliche, bevor er auf weitere Punkte zu sprechen kam.
"Aber ich bin froh, dass es nicht mehr Männer erwischt hat, und das dein Auftrag von Erfolg gekrönt war. Die Ala II weiß zu liefern wenn sie gebraucht wird, und es ist wichtig, dass wir diese Botschaft auch nach außen leben. Das hast du und deine Einheit getan." fand er lobende Worte, "Unterdessen haben wir einige neue Rekruten gewinnen können und auch die lokale Politik hat sich ein wenig bewegt wie du eventuell mitbekommen hast. Legatus Duccius ist leider schwer verletzt worden, sodass er seine Pflichten nicht mehr länger wahrnehmen kann. Wie dem auch sei, es soll unseren Dienst nicht beeinflussen. Deine Verluste werden mit zwei neuen Rekruten ausgeglichen, einer von ihnen hat die Ausbildung äußerst erfolgreich abgeschlossen." Seneca suchte die Wachstafel mit dem Namen des Burschen...
"Ein Grieche namens Leonidas wird deine Einheit verstärken. Du findest ihn sicher in den Barracken. Aber nun ruhe dich erst einmal aus Decurio. Ich danke dir für deinen ersten mündlichen Einsatzbericht und erwarte die schriftliche Version sobald du dich wieder etwas eingelebt hast."
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