[Officium] praefecti castrorum Marci Iulii Licini

  • "Salve, diese Post aus dem Praesidio XXII, brachte eben ein Bote.


    Meldung


    Es grüßt Optio Publius Servilius Cimber,


    ich teile mit, dass die Einheit aus dem Praesidio XXII wunschgemäß aufgebrochen ist, um die Angriffe zu untersuchen. Der Centurio Statorum Au. Tiberius Verus führt den Einsatz persönlich.


    Seltsam was mag da plötzlich los sein, ob sich da etwas zusammenbraut? Der Praefect soll bei der letzten Post von denen, ja ganz schön getobt haben, grübelte der Octavier auf dem Rückweg zum Tor

  • "Salve, der Bote hat eine eilige Nachricht für den Praefecten"
    Frugi wollte nicht so schnell zurück zum Tor, er wollte mehr wissen, möglichst aus erster Hand. So ein Legionär war nicht nur an Neuigkeiten interessiert, er freute sich auch über jede Abwechslung.

  • Auf dem Weg zum Praefecten erzählt der immer noch geschockte Milies. „Ich kommen von Praesidio XXII. Eine Einheit von 20 Mann ist unter Leitung unseres Centurios Tiberius ist in ein Dorf nach Germanien aufgebrochen. Nach den Berichten der Überlebenden war es ein Massaker der Germanen an unserer Einheit.“

  • Ach, dachte der Octavier schon wieder Praesidio XXII. Es war nun das dritte Mal, wo er eine Botschaft oder wie jetzt einen Boten von denen zum Praefectus brachte.
    "Das hört sich nicht gut an, dann gibt es bestimmt bald einen Vergeltungsschlag von unserer Seite", sinnierte Frugi laut vor sich hin.

  • Sim-Off:

    Ich kürz das Vorzimmer mal ab ;)


    Als sie die Büroräume des Präfekten erreichten stand dieser gerade höchstselbst im Vorzimmer und unterhielt sich ganz ungezweungen mit seinem Sekretär über Trivialitäten des Alltags im Allgemeinen und die Gesundheit seiner Tochter im besonderen. Ja ab und an brauchten selbst verköcherte Offiziere eine Pause.


    Entsprechend freundlich wurden die Ankömmlinge auch begrüßt.


    "Milites. Was kann ich für euch tun?"


    Erst auf den zweiten Blick bemerkte Licinus, dass einer der beiden recht abgehetzt aussah.

  • Der Soldat nahm mühsam Haltung an, während er aus beiden Nasenlöchern schwer Luft stieß. Er war ganz außer Atem. "Präfekt," erhob er dann die Stimme. "Auf deinen Befehl wurde ja eine Einheit des Praesidio XXII ins Barbaricum entsandt. Centurio Tiberius Verus führte die Einheit persönlich in ein Dorf, aus dem Überfälle gegen römische Gebiete durchgeführt wurden," begann er mit dem Bericht, ohne sich selbst vorzustellen. "Ich bin direkt auf Befehl des Optios aufgebrochen, nachdem nur wenige Überlebende zurück ins Praesidio gelangt sind. Die Einheit wurde niedergemacht und vom Centurio fehlt jede Spur," sagte er dann mit brechender Stimme. "Nach Aussagen der Überlebenden des Massakers hat er bis zum Schluss gekämpft und den Rückzug gesichert."

  • Stille. Für einige Sekunden hätte man eine Stecknadel auf den Marmorboden fallen hören, wenn denn jemand eine hätte fallen lassen. Die gute, aufgeräumte Laune war ie weggeblaßen und die zusätzlichen Lachfalten, die Licinus Mundwinkel zusätzlich zu seinen normalen umspielt hatten glätteten sich in Rekordzeit. Sein Gesicht nahm einen kalten emotionslosen Ausdruck an, während er mit mühsam kontrollierte Stimme sagte:
    "Scribonius! Posca! Octavius! Alle tribuni, die in ihren officia sind herholen! Anschließend hierher zurück!"
    Er hatte bei der Nachricht aus dem praesidio schon ein mulmiges Gefühl gehabt, aber das jetzt... Der Sekretär brauchte zum Füllen des Bechers und dem Überreichen an den Boten gerade so lange, dass der miles eine Chance hatte zurück in das officium zu kommen.


    "Trink und berichte vollständig!" sagte Licinus dazu.

  • Die Stille traf den Soldaten. Schließlich erklärte der Präfekt seine Befehle an die Legion und der Soldat nickte militärisch ab, um seine Wartebereitschaft zu verdeutlichen und auch das er verstanden hatte, bevor der Vorgesetzte ihm ein Getränk anbat. Der Soldat war dankbar und nahm es einen Schluck hinunter stürzend entgegen. "Jawohl," sagte der Bote aus dem Praesidio eifrig. "Nach Angaben der Überlebenden hat der Centurio eine normale Anfrage an die Bevölkerung gestellt und hat nur Informationen über den Verbleib vermeindlicher Täter erbeten. Daraufhin griffen die Barbaren an," sprach er, bevor den Becher im nächsten Zug leerte und traurig haltend in der Hand behielt. "Der Centurio konnte eine Abwehr organisieren aber durch zahlenmäßige Überlegenheit und schlechtes Terrain wurde die Einheit schnell aufgerieben. Der Centurio schaffte es wohl einen Durchbruch zu erzielen und stellte sich allein gegen die Barbaren, um seinen Unterstellten die Flucht zu ermöglichen. Wenige kehrten zu uns zurück. Der Centurio wird seitdem vermisst aber die Soldaten meldeten, dass er von Barbaren umschlossen wurde, bevor sie ihn aus den Augen verloren. Er gab wohl sein Leben für das Überleben seiner Soldaten," beendete der Soldat seinen Bericht.

  • "Ein Hinterhalt?" fragte tribunus von der Tür aus in den Raum hinein. Licinus nickte. Aber was versprachen sich die Barbaren davon bei allen Erinnyen? Sie mussten doch zumindest ahnen, was darauf passieren würde.


    "Danke!" sagte Licinus leise und legte dem Soldaten die Hand auf die Schulter. Mit dem centurio war es wohl über den Styx gegangen. Damit zählte nur noch eines: Das war ein Schlag ins Gesicht Roms und verlangte nach einer entschiedenen Antwort. Diese aber musste koordiniert werden. "Nur zwei letzte Frage noch: Die Rückkehrer, sind sie unversehrt genug uns als Führer zu dienen? Und bist du der einzige Bote oder wurden auch andere Einheiten informiert?"

  • Der Soldat war erleichtert, dass er seine Meldung abschließen konnte und die Hand seines Vorgesetzten verschaffte ihm eine gewisse Zuversicht. "Drei sind bei bester Gesundheit, abgesehen von dem geistigen Zustand, Präfekt. Es wurde ebenfalls ein Bote zur Ala entsandt."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Stille. Für einige Sekunden hätte man eine Stecknadel auf den Marmorboden fallen hören, wenn denn jemand eine hätte fallen lassen. Die gute, aufgeräumte Laune war ie weggeblaßen und die zusätzlichen Lachfalten, die Licinus Mundwinkel zusätzlich zu seinen normalen umspielt hatten glätteten sich in Rekordzeit. Sein Gesicht nahm einen kalten emotionslosen Ausdruck an, während er mit mühsam kontrollierte Stimme sagte:
    "Scribonius! Posca! Octavius! Alle tribuni, die in ihren officia sind herholen! Anschließend hierher zurück!"


    Octavius kam zurück und meldete.
    "Praefectus Iulius, melde alle erreichbare tribuni informiert"

  • "Danke Soldat. Meine Herren, noch Fragen im Moment meine Herren?" wandte sich Licinus an seine Kollegen. Als keine Antwort kam "Gut. Du kannst dich erstmal ion meinem officium hinsetzen und erholen. Da steht auch noch mehr zu trinken. Falls wir noch was brauchen, holen wir dich. Du kannst wegtreten."


    Dann wandte er sich erneut an die tribuni und verfügte:
    "Stabssitzung in einer halben Stunde. Antreten der gesamten Einheit in einer anderthalb Stunden.
    Scribonius, such mir eine Karte, die den entsprechenden Limesabschnitt zeigt. Und finde heraus, wo darauf das Dorf ist.
    Octavius, meine Empfehlung an den praefectus alae der zweiten. Er möchte bitte zur Stabssitzung hinzukommen. Anfragen die Ala sich dem unserem Apell anschließt oder gesondert informiert.
    Meine Herren, ich erwarte, das Vorschläge zu unserer Reaktionsweise in Übereinstimmung mit den ständigen Befehlen des legatus. Der ist bis zur Stabssitzung auch nicht hier.
    Scribonius, setz eine Nachricht an Duccius Vala auf, mit einer Schilderung der Situation. Die Beschlüsse der Stabssitzung fügen wir bei, dann geht der Brief raus.
    Agite, wir haben keine Zeit zu verlieren."


    Lciinus selbst nutzte die knappe Zeit und sammelte sich die ständigen Befehle des legatus in Grenzfragen zusammen, ebenso wie er die Mannstärkezahlen der Kohorten konsultierte, währendessen informierte einer der tribuni die Signalabteilung und bald hallten einige kurze Töne über die Legio hinweg und eine Fahne wurde am Signalmast aufgezogen, die alle Soldaten außerhalb des Lagers in eben jenes zurückrief.

  • Mit vieler Anstrengung hatte Plautus die schwere Bronzeporta aufgedrückt. Die wehrte sich gegen sein Bemühen, sodass er sie mit der Schulter in Bewegung bringen musste. Er stellte sich vor, wie der Praefectus morgens zur Arbeit ging und jedes Mal locker flockig mit einer Hand diese verdammte Tür öffnete. Was mussten das für Kerle sein!


    Dann fragte er sich zum Officium des Praefecten durch und klopfte.

  • Scribonius, der alte cornicularius praefecti war wie do oft schon vor Tau und Tag im officium gewesen und nutzte die köeine Pause um sich ausgiebig mit einer etwas Brot und einige Hartwürsten zi beschäftigen, als es klopfte.
    Verärge-rt in seiner Pause gestört worden zu sein, kaute er schell herunter und rief dann "Herein!"


    Als darauf ein Zivilist vor ihm stand blinzelte er kurz. Was wollte der denn hier? Und genau das fragte er auch:
    "Was kann ich für dich tun? Der praefectus ist nicht vor Ort!" wie der Mann sicherlich mitbekommen hatte, immerhin zogen ein paar hundert Sooldaten nicht mal so unbemerkt durch eine Stadt.

  • Als Plautus nach einem gegrunzten 'Herein' den Raum betrat, erblickte er einen recht mürrisch dreinblickenden Cornicularius, der in einem etwas verwunderten Ton nach dem Begehr fragte. Wahrscheinlich war der an diesem Morgen noch keines Zivilisten ansichtig geworden, was ein klein wenig dessen zusammengezogene Augenbrauen erklärte. Da fiel es Plautus siedend heiß ein, dass Zivilisten normalerweise nicht in einem Legionslager herumspazieren dürfen und so fühlte er sich etwas fehl am Platz. Wie dem auch sei, er hatte schließlich seine Mission zu erfüllen und machte erst mal ein freundliches Gesicht.


    "Salve, ich bin Sergius Plautus, der Scriba Provincialis. Mich hat der Princeps Praetorii geschickt, der wohl befürchtet, dass der Legatus Augusti sehr bald in seinem Officium auftauchen und fragen wird, was beim Arsch des Pluto da wohl los sei mit den Alarmsignalen und dem Marsch- und Hufgetrappel, das wir heute in der Stadt gehört haben. Im Augenblick könnte er diese Frage zu seinem eigenen Missfallen nämlich überhaupt nicht beantworten und so hat er mich losgeschickt, um Erkundigungen einzuholen. Genau deswegen bin ich jetzt hier".

  • "Legitimation?" war vorerst die einzige Reaktion des cornicularius. Da konnte ja prinzipiell jeder kommen und behaupten von der Provinzverwaltung gekommen zu sein um an irgendwelche geheimen Informationen ranzukommen. Dann aber wurde ihm die Tragweite des gesagten bewusst und er unterbrach sich unwillkürlich.


    "Das ganze Halt! Willst du damit andeuten, der legatus ab augusti sei in der Stadt?!"

  • Plautus schrak zusammen, denn er war es nicht gewohnt, auf ein militärisch gebrülltes 'Das Ganze Halt!' mit abgebrühter Gelassenheit zu reagieren. Aber war da nicht vorher noch was anderes gewesen? Richtig, der Brummbär hatte tatsächlich nach einer Legitimation gefragt. Einer göttlichen Eingebung folgend war Plautus bevor er sein Officium in der Regia verlassen hatte, nochmal zurückgegangen, um sein Ernennungsschreiben mitzunehmen. Für den Fall eines Falles.


    "Nicht auszudenken, wenn ich das Ding in der Regia liegengelassen hätte, Cornicularius. Aber so kann ich Dir als Legitimation mein Ernennungsschreiben vorlegen."


    Und 'klick' wurde Plautus klar, dass das Halt-Gebrüll sich gar nicht auf seine Legitimation bezogen hatte, sondern darauf, dass man bei der Armee wohl des Glaubens war, von einer Abwesenheit des Legatus Augusti ausgehen zu können. Interessant.


    "Nö, Cornicularius, ich will da überhaupt nichts andeuten, sondern ich hab den Legatus vor drei oder vier Tagen in der Aula der Regia mit eigenen Augen gesehen".


    Er reichte das Schreiben dem Cornicularius hinüber:


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    GALEO SERGIUS PLAUTUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLXVII A.U.C. (20.4.2017/114 n.Chr.).


    ZUM
    SCRIBA PROVINCIALIS - PROVINCIA GERMANIA SUPERIOR


    Volusus Palfurius Bolanus

  • Sim-Off:

    Jaja, die Zeitebenen immer :D Das Posting war ja erst nach der Stabssitzung. Naja, Valas Problem :P


    Mit einem "Danke" nahm der corniculatius den Brief entgegen und überflog ihn kurz, bevor er ihn zurückreichte.


    Hier erfuhr man auch gar nichts mehr. Aber offensichtlich hatten selbst die Offiziere nichts von einer Rückkehr des Befehlshabers gewusst, sonst hätten sie die Stabssitzung wohl kaum ohne diesen abgehalten.
    "Dann war der Brief nach Argentoracum wohl ein klein wenig überflüssig, fürchte ich. Also gut, was gibt es zu berichten. Aber setz dich doch erstmal." Unter Schreibern musste man ja zusammenhalten und somit bekam der Sergier kommentarlos einen Becher verdünnten und mit Honig gesüßtem Apfelwein zugeschoben.
    "Also, vor einiger Zeit wurde eine der kleinen Grenzbefestigungen überfallen. Der dortige centurio hielt das für so unwichtig, dass er es nur im Quartalsreport erwähnte. Der Präfektus hat Aufklärung befohlen und der centurio ... nun, das nächste was wir erfahren haben, war dass er mit einer Patrouille ein Germanendorf aufgesucht hat und dort aufgerieben wurde.
    Gemäß ständiger Befehle hat der prefectus und der Präfekt der Ala die jeweils halbe Einheit mobilisiert und sind in Richtung des Dorfes aufgebrochen. Das Dorf soll geschliffen werden."

    So lautete die nüchterne Zusammenfassung der Geschehnisse durch einen Mann von dem gesagt wurde, er habe mehr Tinte als Blut in den Adern.

  • Apfelwein? Plautus kannte dieses Gesöff noch nicht, hatte aber erwartet, dass er hier allenfalls Posca zu trinken bekäme. Er nickte dem Cornicularius dankend zu und setzte sich. Der überaus kurze Bericht des Cornicularius würde jedoch sicherlich nicht ausreichen, um die Neugierde des Princeps Praetorii zu befriedigen. Da musste er noch etwas nachhaken.


    "Hm, schmeckt gut das Zeug. Was mich aber noch brennend interessiert: wo ist diese kleine Grenzbefestigung? Ist das ein Kastell oder ein Wachtturm? Wie lange braucht eine Kohorte, um dahin zu kommen? Ich denke aber so Pi mal Daumen, dass das im Mons Taunus liegen könnte. Und noch was, Ihr habt ja eine halbe Legio dahin geschickt. Ist das nicht etwas viel, bloß um ein Germanendorf zu schleifen? Oder vermutet Ihr da etwas Größeres dahinter als nur einen kleinen Grenzzwischenfall? Immerhin, hinter dem Mons Taunus hocken ja die Chatten und die sind doch allseits bekannt dafür, dass sie das glatte Gegenteil von Gutmenschen sind. Ich erwähne das deswegen, weil in den Straßen Mogontiacums schon die wildesten Gerüchte umlaufen. Und da wären vielleicht ein paar beruhigende Worte aus der Regia ganz hilfreich".

  • "Ein Halbcenturienkastell" erklärte der cornicularius auf die Nachfrage.
    "Circa einen Tagesmarsch von hier entfernt. Aber weiter limesaufwärts als die montes taunus. Im Grenzabschnitt südlich von Nidda."*
    So viel also zu den geographischen Gegebenheiten.
    "Nun, das hängt jetzt davon ab, was du als etwas größeres ansiehst. Wir gehen für den Moment von einer Einzelaktion an, andernfalls wäre eine Reaktion auf unsere Nicht-Reaktion, die wir der späten Meldung zu verdanken hatten, zu erwarten gewesen. Und natürlich hätten für ein einzelnes Dorf auch weniger Soldaten gereicht. Es ging dabei darum erstens Stärke und Präsenz zu zeigen. Und zweitens, auch wenn der Angriff eine Einzelaktion war, nach dem Aufreiben der Patrouille können sich die Germanen unsere Reaktion ausmalen, und falls sie Hilfe holen, wollten die Offiziere vorbereitet sein."


    Die städtische Gerüchteküche war dem cornicularius nun relativ wurscht. Das mochte kurzsichtig sein, aber er meinte, wenn die Truppen plangemäß in zwei Tagen zurückkehrten, würden sich diese schon wieder legen.



    Sim-Off:

    *Falls wo mal was anderes gesagt wurde, an das ich mich nicht erinnere, bitte PN, dann korrigier ich das, der Adjutant sagt in jedem Fall das richtige

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!