Eine Kaiserin mischt sich unter das Volk

  • Mit einen offenen Lächeln auf den Lippen nahm die junge Decima die ihr gereichte Hand der Kaiserin und drückte sie sacht. Es war wie immer, wenn Camelia Finger zu spüren bekam. Sofort assoziierte sie was sie fühlte mit einem Musikinstrument und bei Augusta war sie sich absolut sicher. Diese schlanke Struktur der Hand und doch der deutlich gespürte Druck würde sich gut zum Spiel der Harfe eignen.


    Doch vorerst konzentrierte sie sich auf das Gefragte und antwortete erfreut. Serapio ist sehr auf Sicherheit bedacht, auch mich würde er am liebsten mit einer Eskorte losschicken. Ihr leises begleitendes Glucksen zu den gewählten Worten fiel heute sehr leise aus, verbarg sie doch bewusst ihr Temperament im Beisein ihrer Mentorin, um zu zeigen wie gut sie das Gelernte anwenden konnte. Ganz gewiss wird Quintilia Valentina eine Zeit auf mich verzichten können. Ihre beiden Nichten begleiten sie und meine Ornatrix wird ihr sicherlich von dem Treffen zwischen uns berichten.


    Um das Gesagte zu bekräftigen wanderten die Blauen kurz in die Richtung, wo sich eben noch ihr Sklavin aufhielt. Wie ich vermutet habe, ich kann mich auf Amanirenas nicht nur als Beraterin verlassen. Ergänzende Worte zu dem zufriedenen Gesicht und wieder ein offenes Lächeln mit erneuten Blickkontakt zu Augusta.

  • „Sehr gut.“ sagte die Kaiserin und machte eine einladende Gehste, die die junge Frau aufforderte doch an ihre freie Seite zu kommen. So setzte sich die Augusta, nun flankiert von Aelia Vespa und Decima Camelia, gemächlich in Bewegung. „Nun Vespa wollte mir gerade einen Stand mit keltischen Schmuck zeigen.“ Sie lächelte ihrer Beraterin zu und wand sich dann wieder der jungen frau zu. „Du könntest mir ja auf dem Weg dorthin etwas über dich erzählen. Also wo kommst du her, wie lange bist du schon in Rom?“ Neugierig? Ja konnte man so sagen, aber die Kaiserin wusste halt gern mit wem sie sich unterhielt und da sie ja heute nicht wusste wen sie so traf war sie auch entsprechend unvorbereitet, also blieb ihr nichts andere übrig als zu fragen.

  • Der Geste der Kaiserin folgend, nahm Camelia den ihr zugedachten Platz ein, lauschte aufmerksam deren weiteren Worten. Ein ausgezeichneter Vorschlag von Vespa. Selbst besitze ich noch keinen keltischen Schmuck, könnte mir gut vorstellen mein für die Hochzeit von Serapio geplantes Gewand damit zu komplettieren. Nun sprach sie doch wieder von sich und eigentlich wollte sie doch ihr vorlautes Temperament etwas zügeln. Ein rascher entschuldigender Blick wurde ihrer Mentorin geschickt und sich auf die Fragestellung zu ihrer Person konzentriert.


    Sehr viel gibt es über mich nicht zu erzählen. Wenigstens war das ihre eigene Meinung. Deshalb kräuselte sich auch die Stirn der jungen Decima kurz und unübersehbar. Eigentlich bin ich schon immer eine Römerin und doch kann ich mich kaum noch daran erinnern. Mein Vater, der Bruder meines Tutors, lebte damals als ich zur Welt kam mit seiner Frau und seiner Erstgeborenen hier und wollte in der Politik Fuß fassen. Soweit so gut! Hervorgekramt aus ihren Gedanken sinnierte sie über die zusammengetragenen Erinnerungen, die ausschließlich auf Erzählungen basierten. Gelebt habe ich zuletzt in Tarraco und nachdem ich dort bis zu meinem 17. Geburtstag mich ausschließlich mit dem Kitharaspiel befasst habe, wurde es endlich Zeit an die Zukunft zu denken. Da mein Vater nicht mehr lebt, Mutter wieder geheiratet hat und meine Schwester bei einer Großtante lebt, hatte ich Sehnsucht nach meinem Onkel.


    Die letzten Worte wurden mit einem spitzbübischen Lächeln verziert und das aufkommende Glucksen von einem kaum hörbaren Räuspern verdrängt. Just an dem Tag seiner Verlobung überrumpelte ich ihn und Valentina mit meinem überraschenden Besuch. Nun drängte doch noch dieses bis dahin erfolgreich zurück gedrängte Laut über ihre Lippen und ließ Camelia mädchenhaft erröteten.

  • Erst jetzt ging der Kaiserin ein Licht auf. Moment da heiratet ein Tribunus Cohortis Praetoriae, der auch noch so was wie ein Vertrauter wahr – immerhin war er es gewesen, der ihr den ein oder anderen nützlichen Rat gelegen hatte, unter anderen hatte sie ihm ja auch ihre Beraterin zu verdanken – und sie erfuhr das so nebenher?
    „Tribun Decimus Serapio heiratet? Darf ich erfahren wann?“ Sie schaute von Vespa zu Camelia. Schließlich waren beide mit ihm verwandt, eine von Beide würde ihr wohl Auskunft geben können. Im gleichen Armenzug wandte sie sich aber auch an Vespa. „Ich werde also ein Geschenk für ihn und die Braut brauchen.“ Und schon ratterte es weiter in ihrem Kopf. „Was kannst du mir über die Braut erzählen? Womit könnte man ihr eine Freude machen?“ fragte die Augusta nun also wieder die junge Decima. Bei all den Gedanken wäre ihr doch beinahe eine wichtige Information untergegangen. „Du spielst ein Instrument? OH!“ Ja das war durchaus nicht gewöhnlich. Natürlich hörte man gern Musik, aber ein Instrument zu beherrschen zählte ja normalerweise nicht zu den Talenten der Oberschicht. „Meinst du ich könnte bei passender Gelegenheit mal eine Kostprobe deines Könnens bekommen?“

  • "Ja, ich habe diesen Stand vor einigen Tagen gesehen und ich fand die Schmuckstücke besonders schön."


    Vespa erklärte ihrem Schützling warum sie der Kaiserin davon erzählt hatte. Dann setzte sie sich langsam in Bewegung, damit sich der ganze Tross entsprechend organisieren konnte. Da hatte sie vergessen der Augusta von der Verlobung zu berichten? Ach du Schreck...aber es waren ja auch so viele Dinge in letzter Zeit zu besprechen gewesen.


    "Bisher ist mir noch kein Termin genannt worden. Aber es stimmt, es gab eine große Verlobungsfeier. Um das Geschenk werden wir uns dann kümmern."


    Als die Augusta dann fragte ob Camelia ihr bei Gelegenheit eine Kostprobe geben könnte, nickte sie dieser aufmunternd zu.


    "Wir würden sicher eine gute Gelegenheit finden wenn Camelia sich dazu bereit erklären würde."

  • Dankbar strich der Blick von Camelia über das ebenmäßige Antlitz von Vespa und ein Lächeln erschien in Begleitung des beipflichtenden Nicken. Kein Termin. Wurden deren Worte leise bestätigt und sich wieder der Kaiserin zugewandt, um erneut zur Aufmerksamkeit zurück zu finden.


    Als danach gleich von dieser die Frage nach der Kostprobe ihrer Musik kam, begannen die Iriden in den Blauen der jungen Decima zuerst einmal zu glänzen. Nicht im Geringsten wäre sie auf die Idee gekommen, Augusta würde so eine Bitte äußern. Ganz sicher sogar gab es im Umfeld des Kaiserpaares viele hervorragende Spieler auf verschiedenen Instrumenten und nun diese …


    Die junge Frau versuchte mehrfach den gebildeten Kloß in ihrer Kehle los zu werden und schluckte einige Wimpernschläge lang tief Luft holend. Zum Glück kam ihr wieder einmal ihre Mentorin zu Hilfe und rettete die Situation. Die für Camelia gefühlt lange Pause wurde mit dem in Bewegungssetzen des Trosses überbrückt und als sie sich ganz sicher war ihre Stimme wieder im Griff zu haben, kam ihre Antwort nur noch für sie gefühlt leicht zitternd.
    Sehr gerne Augusta, zu passender Gelegenheit.

  • Ah es gab also noch keinen Termin. Gut! Oder nicht gut, aber für die Kaiserin gut. „Vespa, wir müssen dann dringend noch ein Geschenk für das Paar besorgen, also nicht unbedingt heute. Aber ich werde da dann wohl auf deinen Hilfe angewiesen sein, denn du kennst die beiden ja näher.“ Ja das war ein guter Plan, eigentlich wurde dann hier gerade die Verabredung für die nächste Tour über den Markt geplant. Serena lächelte zufrieden. Dann wandte sie sich der jungen Frau zu. „Ich würde mich wirklich sehr freuen eine Kostprobe deines Können zu bekommen. Wir werden sicherlich bald einen passenden Termin finden. Vespa wird ihn dir dann mitteilen.“ So da das nun geklärt war, wand sich die Kaiserin lachend an ihre Beraterin. „Nun zeig mir aber endlich den Stand mit diesen Schmuckstücken, ich bin schon ganz versessen darauf sie endlich zu Gesicht zu bekommen. Und außerdem will ich ja auch etwas Geld unters Volk bringen.“ Sagte die Kaiserin fröhlich lachend.

  • "Ja, natürlich. Wir können uns ja in Ruhe beraten und ich werde vorher mich gern auch noch umhören ob ich herausbekommen kann, was die beiden benötigen oder gern geschenkt bekommen möchten."


    Vespa wusste selbst noch nicht was sie dem Paar schenken könnte, aber vielleicht hatte ja auch Livianus ein paar Vorschläge und sie würde im Fall mit der Augusta davon auch profitieren können. Ansonsten würde sie einfach die Ohren genau spitzen und gut zu hören. Zum nächsten Auftrag nickte sie dann.


    "Das werde ich dann gern machen."


    Sie lächelte Camelia an. Dann ah sie wieder zur Augusta und nickte erneut.


    "Natürlich sehr gern. Ich werde versuchen ein wenig voran zu gehen. Mal sehen wie erfolgreich ich dabei sein werde. Du wirst den Weg ganz sicher nicht bereuen."


    Vespa hoffte, dass Serena genauso viel Freude dabei haben würde, wie sie sie gehabt hatte als sie sich die vielen Schmuckstücke angesehen hatte und vielleicht kaufte die Kaiserin ja wirklich etwas. Die Beraterin trat etwas näher an den sie begleitenden Decurio um ihm eine Richtung vorzugeben. So hoffte sie etwas schneller voranzukommen.


    "Decurio Vibius. Wir müssten in die große Trajans-Markthalle und dort in den zweiten Stock. Weißt du eine Möglichkeit wie wir dort ohne größere Wartezeiten hingelangen können?"


    Sie wollte dem Mann nicht vorschreiben was er tun sollte, ihm aber sagen was die drei Frauen nun vor hatten.

  • Das Gesülze der Frauen hörte der gebürtige Grieche nur mit einem oder sogar nur einem halben Ohr, da er sich auf das Geschehen auf dem Markt konzentrierte. Daher brauchte es auch ein paar Sekunden, bis der Decurio bemerkte, dass sich die Beraterin der Kaisern an ihn gewandt hatte. Da es die Beraterin der Kaiserin war, waren ihre Befehle natürlich von dieser abgesegnet, weshalb er diesen auch folgte. Auch wenn er von der Idee die Trajans-Markthalle zu besuchen nicht gerade begeistert war, würde er da nicht herum kommen. Die Frauen wollten in den 2. Stock, daher würde er auf seine vier Reiter in deren Beobachtungsfunktion verzichten müssen und sogar er selbst würde vom Rücken seines Pferdes steigen müssen.


    Der Decurio schaute in die von der Beraterin angedeutete Richtung und nickte. "Jawohl, Aelia." Nach kurzen Überlegungen fasste er den Entschluss, den direkten Weg über den offen Platz zu den Trajans-Hallen zu wählen. Er hatte zwar ein paar Tage zuvor das Gelände inspiziert, weshalb er die ein oder andere Abkürzung kannte, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass die Neugier der Menschen somit der Andrang derartig groß sein würde, weshalb er keinesfalls den Weg durch enge Straßen wählen würde.


    Mit einem Zeichen gab er seinen Reitern zu verstehen, dass sie sich wieder dem Tross der Kaiserin nähern sollten. Jeweils zu zweit postierten sie sich direkt vor und hinter das Quadrat, in der sich die drei Frauen befanden.
    Mit kräftiger Stimme und energisch-unfreundlichem Ton sowie ihren Pferden versuchten sie die Menschen vor ihnen zur Seite wegzudrängen, damit sich der Tross etwas schneller bewegen konnte. "Platz! Platz da für die ehrenwerte Augusta! Platz da sag' ich!" "Zur Seite! Bewegt euch! Macht Platz für die Kaiserin!"


    Nach einiger Zeit kamen sie an der Trajans-Markthalle an, wo der Decurio seine Equites anwies sich vor dem Eingang zu postieren. Er selbst stieg vom Pferd hinab und übergab es seinen Reitern. Daraufhin betrat nun auch er das Quadrat und eröffnete der First Lady seine Bedenken. "Es wäre das Beste, wenn wir uns nicht all zu lange hier aufhalten." Nicht, dass die Praetorianer die Kaiserin nicht ausreichend schützen konnten, aber innerhalb der Hallen gab es nicht wirklich Fluchtmöglichkeiten. Der Mob schien der Augusta sehr zugetan, zu Übergriffen, wo sie eben jene Fluchtmöglichkeiten bräuchten, würde es also vermutlich nicht geben.

  • Neugierig war Valentina Camelia gefolgt. Zusammen mit ihrem Sklaven war auch sie dem Tumult näher gekommen und hatte bald gesehen was die Ursache dafür war. Die Dunkelhaarige hatte ein gutes Stück Vorsprung und es wäre nicht schicklich gewesen sich grob durch die Reihen der Anderen zu bahnen um schneller zu ihr zu kommen, so beschränkte sich Valentina darauf sich hinter ihrem Sklaven einzureihen, der für sie einen Weg bahnte. Als sie dann endlich ein Stück aufgeholt hatte, sah sie gerade noch, wie Camelia bereits im Gespräch mit Vespa und der Kaiserin war. Kurz überlegte sie, was sie nun tun sollte. Ihre Nichten hatte sie in der Obhut der anderen Sklaven gelassen, da sie ja nur kurz schauen wollte. Also nun umdrehen und zu ihnen und dem geplanten Einkauf zurück kehren? Da erkannte Valentina ein ihr bekanntes Gesicht.
    "Paullus Germanicus Aculeo, du auch hier?" Sprach sie ihn in der Öffentlichkeit der Form gebührend an, schenkte ihm aber gleichzeitig ein freundliches Lächeln.

  • Ihre Leibgarde setzte ihren Wunsch schnell um. Serena lächelte in sich hinein, eigentlich hatte sie ja fast damit gerechnet, dass man ihr diesen Wunsch aufgrund der Sicherheitsbedenken ablehnen würde. Um so erfreuter war sie also, dass tatsächlich ein Weg gefunden wurde, dass sie die Trajans-Markthalle betreten konnte. An mancher Stelle wurde das Volk doch recht rüde zur Seite gedrängt. Was die Kaiserin dazu brachte, die Prätorianer mit einem missbilligenden Blick und die betreffenden Personen mit einem entschuldigenden Nicken zu bedenken.
    Doch schlussendlich kamen sie ohne großartige Zwischenfälle am Geschäft ihrer Walh an. Nun ruhte der Blick der Kaiserin wieder auf ihrer Bereaterin Vespa. „Nun bin ich aber gespannt auf das was du mir zeigen willst.“ Zur jungen Decima gewandt. „Ich hoffe, dass du mir vielleicht einen Rat geben kannst und wir hier was passendes finden für die baldige Frau von Decimus Serapio.“

  • Sim-Off:

    Vollkommen übersehen..Tut mir leid :-/



    Valentina. Aculeo drehte sich nochmals um und blickte in das bezaubernde Gesicht mit noch bezaubernderen Lächeln von Valentina.


    Ich....ich hatte mich nur ein wenig umgesehen. Ein Tag am Markt kann ja einige Überraschungen mit sich bringen..Wie zum Beispiel die Kaiserin...oder dich Aculeo lächelte.


    Dir geht es gut, hoffe ich? Eure Verlobung war sehr...sehr...ansprechend. setzte er nach.



  • „Da hast du recht, so ein Markttag ist wirklich sehr überraschend sein. Denn ich war hier mit meinen beiden Nichten und Decima Camelia weil wir nach einem Stoff für mein Hochzeitkleid schauen wollten. Plötzlich war Camelia dann verschwunden und als ich ihr nachging, sah ich gerade noch wie sie mit der Kaiserin sprach und dann in deren Gesellschaft in diese Richtung verschwand.“ Begann Valentina gleich sehr vertraut zu erzählen. Vor Aculeo musste sie sich nicht verstellen, schließlich kannte er sie sehr gut.


    Sie sah sich noch einmal um, der Tross war mittlerweile weitergezogen. Es hatte keinen Sinn mehr da jetzt noch hinterher zu hetzen. Vielleicht würde Camelia ihr ja heute Abend von diesem Treffen erzählen. Valentina gab dem Sklaven zu ihrer Seite ein Zeichen, dass er nicht weiter die Leute aus dem Weg räumen musste, sondern sie wieder Richtung des Stoffstandes gehen würde an dem sie ihre Nichten zurück gelassen hatte.
    „Und ja, danke der Nachfrage. Es geht mir sehr gut. Ja, die Feier war wirklich sehr ansprechend.“ Meinte sie dann mit einem Nicken. „Darf ich fragen was du nun machst, nachdem du wieder in der Stadt bist? Da hatte ich bei der Feier gar keine Gelegenheit dich zu fragen.“ Gab es vielleicht schon eine neue Frau an seiner Seite? Valentina würde es ihm wünschen. Sie hegte keinen Groll gegen ihn.

  • Es war auch ein wenig voll antwortete Aculeo witzelnd Vermutlich wäre jeder Ansatz zu einer Unterhaltung jäh unterbrochen worden. Entweder von deinem Zukünftigen oder einer der Gratulanten oder weißen Elefanten.
    Zur Zeit bin ich ohne Arbeit. Mit Arbeit meine ich dass ich keinen Posten besetzte. Aber die Betriebe sind Beschäftigung genug dass ich nicht auf dumme Gedanken kommen könnte. Was mich zum Grund deines Besuchs hier am Markt bringt.


    Du weißt dass ich eine Weberei besitze. Auch wenn es sich eigenartig anhört so hättest du nur ein Sterbenswörtchen sagen müssen. Wegen Stoffe und all das.

  • Als ihr Gegenüber davon anfing keine dummen Gedanken zu bekommen, strich Valentina ihm mit der Hand über die Schulter, fast so als wollte sie eine der Falten glätten. „Aculeo, ich hoffe du weißt, ich bin immer noch deine Freundin. Du hast damals gehen müssen. Und auch wenn ich darüber natürlich nicht glücklich war, so haben die Götter uns eben diesen Weg vorherbestimmt.“ Sie sah auf und suchte den Blick ihres Gesprächspartners. „Und auch wenn ich nun einen anderen Mann heirate, so wirst du immer ein Teil von meinem Leben sein. Und wenn du mal jemanden zum Reden brauchst, so bist du jederzeit eingeladen.“ Sie konnte Aculeo nicht erzählen, dass Serapio sie nie so lieben konnte, wie er es vielleicht eines Tages getan hätte. Das sie eigentlich nur zum Schein die Frau sein würde und ihr Gemahl aber viel zu oft in einem anderen Bett nächtigte. Dafür standen ihr in Zukunft alle Türen offen und sie war nicht mehr die mittellose Quintilia, die niemand beachtete. Sie hätte es an Aculeos Seite auch gut gehabt, aber das war ihr nicht bestimmt gewesen. Es gab nichts ohne dafür einen gewissen Preis zu zahlen. So naiv war nicht einmal Valentina, dass sie das nicht wusste.


    Nachdem sie ihm das gesagt hatte, wollte sie auch weiter auf sein Angebot eingehen. Sie lächelte und nickte. „Ich habe nicht vergessen welche wunderbare Stoffe du herstellen lässt. Aber du wirst sicherlich verstehen, dass ich es nicht gewagt habe dich deswegen anzusprechen. Wenn du es mir aber anbietest, dann würde ich dein Angebot gerne annehmen. Deine Stoffe zeigen von größerem handwerklichem Geschick als das was es hier auf dem Markt zu kaufen gibt. Zumal meine Suche bisher nicht von Erfolg gekrönt war. Unser Hochzeitsgewand soll in Amethyst gehalten werden.“

  • Aculeo folgte mit seinem Blick kurz ihrer Hand die über den Stoff an seiner Schulter strich und lächelte über die Worte von Valentina. Es traf nicht jeden Tag zu und es traf auch nicht jeden Menschen einer solchen Person zu begegnen.


    Valentina. Du hattest wahrlich Grund genug es zu beenden. Und auch wenn ich musste, es war nciht richtig wie ich es tat. Deshalb bin ich froh darüber dass du mir gegenüber keinen Groll verspürst. Schliesslich könntest du mich auch verfluchen.


    Ich hoffe nur der Decima macht dich glücklich. Und ich meine nicht dass der dir wegen seiner Position und seines Standes her alles gebenn könnte. Du wirst vermutlich schon wissen wie ich es meine. setzte er dann noch nach nachdem er sich quasi für ihre Gunst bedankt hatte. Nichts war schlimmer als die Rache einer Frau...


    Nur begann er nun um die Sache mit dem Stoff abzuklären wo bist du nun erreichbar? Ich frage deshalb damit du nicht nach Ostia kommen musst sondern ich dir Stoffe zukommen lassen kann. Ist ja nicht gerade ein Spaziergang nach Ostia. Und es ist auch nicht die Geschäftsphilosophie dass der Kunde ins Geschäft kommen muss um zu bekommen was er benötigt. Einen Termin vereinbaren wäre daher ratsam

  • Sie könnte ihn verfluchen, da hatte Valentinas Gegenüber recht, doch sie tat es nicht. Es war ihnen beiden so vorbestimmt gewesen, warum also einen Groll gegen den hegen, den sie einst sehr gerne hatte?
    Bei seinem nächsten Satz allerdings, sah sie ihn misstrauisch an. Wusste Aculeo bescheid? Schließlich war der ehemalige Gefährte ihres zukünftigen Mannes auch dessen Freund. Das hatte sie erst bei der Verlobungsfeier wieder gesehen. Kurz grübelte Valentina darüber wie viel Aculeo wohl wusste und ob sie gerade an das gleiche dachten. Stumm nickte die junge Quintilia. Sie verriet nichts und doch war es eine Antwort darauf, dass sie wusste was er meinte. Wenn er das Gleiche meinte. Wenn nicht, nun dann hatte sie einfach genickt.
    „Ich hoffe auch, dass uns schöne Jahre vorherbestimmt sind.“ Fügte sie dann noch an um auch mit Worten auf seinen Segen zu antworten.


    „Du hast recht, nach Ostia könnte ich wahrlich nicht reisen, es gibt genug zu tun, was ich hier noch erledigen muss. Zu erreichen bin ich weiterhin in der Casa Quintilia. Dort wohne ich vorerst noch, auch wenn ich mich in meinem neuen Zuhause auch schon sehr wohl fühle. Wenn du möchtest, kannst du gerne vorbei kommen, dann kannst du auch meine beiden Nichten besser kennen lernen. Die Zwillinge wohnen seit einer Weile bei mir und bereichern mein Leben ungemein.“ Als Valentina dann merkte, dass sie zu plappern anfing, bremst sie sich selbst aus und holte nur tief Luft.
    „Also Casa Quintilia und einen Termin finden wir sicherlich auch noch.“

  • "Es wäre mir jedenfalls eine Freude, Valentina. Vllt wenn du mir jetzt ungefähr sagen könntest wann es am gschicktesten wäre?" Aculeo neigte ein wenig den Kopf zur Seite und blickte Valentina mit fragenden Blick an.


    "Natürlich will ich dich nicht drängen aber es ist einfacher." jetzt lächelte der Germanicer verhalten. "Und.....wenn du jetzt noch die Zeit hadt und Lust...könnten wir noch etwas spazieren gehen und plaudern."

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    ...Doch schlussendlich kamen sie ohne großartige Zwischenfälle am Geschäft ihrer Walh an. Nun ruhte der Blick der Kaiserin wieder auf ihrer Bereaterin Vespa. „Nun bin ich aber gespannt auf das was du mir zeigen willst.“...


    So schnell war sie noch nie in die Hallen der Trajansmärkte gelangt. Obwohl sie versuchte oftmals dann dort einzukaufen wenn es etwas ruhiger war, hatte sie sich noch immer zwischen den Menschen hindurchschlängeln müssen. Dennoch war der Tross schneller vorangekommen als sie es vermutet hatte. Nun standen sie vor der Auslage des keltischen Händlers. Der Händler machte große Augen als er erkannte welch Entourage da plötzlich vor ihm aufzog.


    "Ailig, ich habe eine liebe Freundin von mir mitgebracht. Es würde mich sehr freuen wenn du ihr deine schönsten Stücke zeigen könntest."


    Der Mann nickte ein wenig, noch immer überrascht was sich da vor seinem Stand aufgestellt hatte. Dann begann er einige Schmuckstücke von der Auslage zu nahmen und noch zwei weitere aus einer Schatulle unter seinem Tisch. Es waren verschiedenen Varianten von Knoten, die für die Kelten üblich waren. Ein wunderschön gearbeiteter Lebensbaum wurde der Kaiserin dargeboten und eine Brosche mit verschiedenen Runen.

  • Wann es am geschicktesten Wäre? Das fragte ein Mann eine Frau, wenn es darum ging einen schönen Stoff zu bekommen? Am geschicktesten wäre es, würde Aculeo den Stoff in einer Stunde bei ihr abliefern. Doch leider war das nicht möglich und so dachte Valentina kurz nach. „Heute in zwei Wochen?“ War das zu knapp bemessen? Nun, ihr Gesprächspartner würde sie sicherlich korrigieren, wenn sie zu ungeduldig war. Valentina wusste jetzt schon, dass sie diesen Tag herbeisehen würde! Endlich bekam sie dann die Grundlage für ihr Hochzeitsgewand geliefert. Und das alleine war schon Grund genug sich zu freuen. Sie würde heiraten!


    Nach seiner zweiten Frage wandte Valentina kurz den Kopf, der kräftige Sklave, der sie bis hierher begleitet hatte, spannte sich, denn er wartete auf Anweisungen. Dabei sah Valentina nur dem Tross der Kaiserin nach, der mittlerweile nicht mehr zu sehen war.
    „Natürlich, du hast mir ja nun den Großteil des Einkaufes abgenommen. Damit habe ich nun jede Menge Zeit. Lass uns noch etwas über den Markt schlendern, ja? Vielleicht sehe ich ja doch noch etwas schönes.“

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