[In den Wäldern] furiteikan agar

  • Myrddin zog seine Hand zurück und konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen.


    Der Mann der nemetia stand auf und beschloss zu gehen. Und die nemetia folgte seinem Beispiel, stand auf und bat Myrddin darum seinen Namen zu nennen.


    Also stand Myrddin ebenfalls auf.


    "Nun ich werde dein Angebot annehmen sobald der Schnee gefallen ist."


    Myrddin drückte der nemetia ein kleines Stoffbeutelchen in die Hand, in dem sie einen kleinen grünen Stein finden würde, der an einem Lederband hing, um ihn um den Hals zu tragen oder mit einer kürzeren Schnur um den Arm. Der Stein wollte schon lange zu ihr, nun hat er sein Ziel erreicht.


    Doch zum Abschied sollte auch Curio nicht leer ausgehen also drückte Myrddin ihm noch bevor dieser was sagen konnte ein kleines Stoffbündel in die Hand. Darin würde Curio ein Messer in einer ledernen Messerscheide finden. Es war weniger ein Dolch als mehr ein Jagdmesser. Der Griff war aus Holz, in dem Waldtiere eingeschnitzt waren. Die Klinge bestand aus recht dunklem Stahl, nicht schwarz viel mehr rauchig und von einem hellen fast silbernen Muster durchzogen.


    "Nicht nur Sicherheit sondern auch geduld braucht er, Nemetia"


    Stellte Myrrdin zum Abschluss noch fest.


    "Druwid Myrddin Ariamirsun, galstar ther gräwen, raban istari int gondrafntragar. So nennt man mich Aedituus Iullus Hellvetius Curio skêenotragar."


    Dann wendete sich Myrddin erneut zur Nemetia.


    "Ich werde kommen, habe geduld Nemetia Runa gondrafntragin."


    Myrddin hatte alles ausgesprochen und war äußerst gespannt, wie beide mit ihren zugewiesenen Aufgaben zurechtkamen. Eine Rücknahme der Geschenke würde er nicht akzeptieren. Für diese Nacht waren alle Worte gesprochen.


    Also setzte sich Myrrdin wieder an sein Feuer und schloss seine Augen.

    Der alte Schäfer auf Einsamen Feld kennt seine Schafe und auch die Welt, er lächelt leise, weil er es versteht, das Glück der Erde es kommt und geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Myrddin Ariamir ()

  • Tatsächlich stand Silvana auf, was Curio schonmal insoweit beruhigte, als dass er nun wusste, dass sie nicht komplett in ihre eigene Welt abgedriftet war, sondern ihre Sinne noch einigermaßen beisammen hatte. Dennoch versuchte sie zu vermitteln und flehte den Fremden regelrecht an, seinen Namen zu enthüllen, den sie offenbar schon kannte, wenn sie ihn mit diesem seltsamen Wort "Galstar" ansprach, das Curio weder kannte, noch irgendeiner ihm bekannten Sprache zuordnen konnte. Es gab jedenfalls Gesprächsbedarf und davon genug, dass die Nacht für das Ehepaar noch sehr lang werden konnte. So etwas wie in dieser Nacht würde jedenfalls nicht noch einmal passieren, dafür würde der junge Helvetier alle notwendigen Maßnahmen treffen.


    Doch selbst das Flehen Silvanas schien zuerst keine Früchte zu tragen, denn anstatt nun mit seinem Namen herauszurücken, nahm er lieber das "Angebot" Curios an, sie zu Hause aufzusuchen, wenn er denn entschieden hatte, ob er seinen Namen offenbaren sollte. Curio sollte es recht sein, denn womöglich hieß das, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen würden, denn wenn er jetzt schon dermaßen um seinen Namen herumlavierte, warum sollte sich daran in ein paar Wochen oder Monaten etwas ändern? Doch kam eine erneute Überraschung. Der Fremde reichte ihnen beiden kleine Stoffbündel. Reflexartig lehnte Curio ab, doch bestand der Fremde nachdrücklich darauf, das Bündel anzunehmen, sodass der junge Helvetier seines annahm, aber sofort in seinem Mantel verschwinden ließ, ohne einen Blick darauf zu werfen. Das würde er in Ruhe zu Hause tun, wo sie zudem unter dem Schutz ihrer Hauslaren standen, die irgendwelche Schadzauber abwehren könnten. Die folgende Feststellung zu seiner fehlenden Geduld wirkte auf Curio wie eine Ohrfeige. Hatte er dem Fremden nicht alle Zeit und gleich zwei Möglichkeiten gegeben, sich vorzustellen? Hatte er nicht länger gewartet, als manch anderer es in seiner Situation getan hatte? Curio wollte irgendwas unfreundliches erwidern, schluckte es aber herunter. Beim nächsten Mal wäre der Fremde in Curios Haus und würde dort entweder unter Curios Bedingungen auftreten oder gleich das Weite suchen dürfen, wobei der britische Ianitor Liam bei Bedarf sicherlich gerne nachhelfen würde.


    Und schließlich schien er doch noch eine Entscheidung getroffen zu haben, denn wie aus dem Nichts enthüllte er seinen Namen, wobei dieser mehr eine endlos scheinende Aneinanderreihung fremder Worte aus einer noch fremderen Sprache war, als eine konkrete Benennung, wie sie bei den Römern oder Germanen üblich war. Eines der Worte aber, es war gleich das erste, verstand Curio: Druide. Das war es also, was hier verschleiert werden sollte! Kaum hatte der Druide, der sich, wenn Curio das richtig verstanden hatte Myrddin Ariamirsun nannte, zu Ende gesprochen, blickte Curio zweifelnd zu seiner Frau. Wieder stieg in ihm der Gedanke hoch, dass das hier ein abgekartetes Spiel war, hatte Curio doch vor kaum einer Stunde noch jedes Treffen mit diesem Kerl von dem Einverständnis seines Patrons und Schwiegervaters abhängig gemacht. Nun war er aber in die Falle gegangen und hatte eine "Einladung" ausgesprochen, die ohne weiteres nicht mehr zurücknehmen konnte. War das der eigentliche Plan gewesen? Und war seine Frau darin eingeweiht? Curios Gesichtszüge versteinerten. Der Druide hatte sich mittlerweile wieder schweigend an seinen Platz gesetzt und seine Augen geschlossen und so sah auch Curio keinen Grund für ein Wort des Abschieds. Stattdessen griff er recht unsanft nach der Hand seiner Frau.


    Wie gehen.


    brachte er durch seine zusammengepresste Zähne hervor, bevor er sich in Bewegung setzte und seine Frau mit sich zog. Widerstand jeglicher Art würde er an diesem Punkt nicht mehr dulden.

  • Auch Runa verstaute ihr Geschenk unter ihrem Mantel. Sie nickte dem Druiden dankend zu. Auch wenn sie nicht wirklich zufrieden war und zu gern mehr erfahren hätte, sträubte sie sich nicht dagegen, dass ihr Mann sie wegzog – eigentlich war das gar nicht nötig, denn sie hatte doch vorher schon klar gesagt, wem sie im Zweifel folgen würde. Sie schwiegen, wahrscheinlich würden sie die tun, bis sie zu Hause angekommen sind. So konnte Runa noch grübeln, was eigentlich gerade passiert war und warum bei allen Göttern sie diesen Ort unbedingt aufsuchen musste. Sie hatte immer noch keine Erklärung dafür und der der sie hätte geben können hüllte sich in Schweigen und mystischen Worthülsen. Runa war schon etwas frustriert. Sie war eine Anhängerin klarer Worte und konnte deshalb mit diesem um den heißen Brei reden nichts anfangen. So blieb ihr nur die Hoffnung auf den ersten Schnee und dass er der Einladung – die Runa mehr als nur überrascht hatte - folgen würde. Vielleicht würde sie dann Antworten erhalten. Auf jeden Fall würde sie Curio wohl darum bitte Dankrun einladen zu dürfen um mit ihr über diese Nacht zu reden. Vielleicht kannte sie Antworten....

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