Das Gefängnis der Ala war weniger der modrige, nasse, und gänzlich dunkle Keller den geneigte Sträflinge aus anderen Ecken des Imperiums kannten. Viel mehr wurde der Carcer der Ala für ungehorsame Milites genutzt, oder für aufgegabelte feindliche Kämpfer, und war dementsprechend eher ein äußerst bescheidenes Haus, welches in noch bescheidenere Räume aufgeteilt war. Diese waren jedoch recht hell, und verfügten über nicht viel mehr als einigen Holzpritschen, welche einen guten Blick auf die dicke Holztür ermöglichten welche den Raum vom Korridor abtrennten auf welchem, sofern "Gäste" anwesend waren, Wachen ihre Patroullien auf- und abliefen.
_________________________________________________________________________
Heute war tatsächlich einiges los im Carcer. Der Decurio hatte Seneca darüber informiert dass eine Patroullie einige Germanen angetroffen hatte und diese zu weiteren Befragungen zu den Geschehnissen jenseits des Limes mit ins Kastell genommen hatte. Natürlich handelte es sich nicht um Gefangene im engeren Sinne, sodass der Praefectus noch einige Decken, ein wenig Wärme und ausreichende Rationen springen ließ bevor es zusammen mit dem Atischen Decurio zum Verhör ging. Schließlich war der Iunier der Sprache der Germanen nicht mächtig, und außerdem war er gerade mal ein paar Tage hier sodass er auch die Gepflogenheiten noch nicht wirklich kannte.