[Atrium] Dies Lustricus für Ursicina

  • Als sie den Raum betrat, staunte Alpina, wie schön Runa alles arrangiert hatte. Da es zu dieser Jahreszeit kaum mehr blühende Pflanzen gab, hatte die Freundin den Raum mit Girlanden aus bunten Blättern, Hagebutten und anderen farbigen Früchten sowie immergrünen Zweigen geschmückt. Auch der Hausaltar, das Lararium, war mit ebensolchen Girlanden geschmückt. Alles war für das Reinigungsritual, das Opfer an die Lares und Manes und die feierliche Namensverkündung vorbereitet.
    Im angrenzenden Triclinium war alles für ein kleines Prandium gerichtet, das im Anschluss an den rituellen Teil des Familienfestes, vorgesehen war.


    Alpina strahlte. Auch wenn ihr Körper noch nicht ganz wieder die schlanke Silhouette zeigte, wie vor ihrer Schwangerschaft, trug sie bereits wieder ihre raetische Tracht, in der sie sich besonders wohl fühlte und auf die sie bei diesem feierlichen Anlass auch nicht verzichten wollte. Über der dunkelgrünen, langärmligen Tunika, fiel die hellgrüne Übertunika in einem tiefen Bausch. Über diesem hing der mit Bronzeplättchen versehene Gürtel weit herab und endete in einigen klimpernden Talismanen. Zwei große Flügelfibeln fixierten die Übertunika auf dem Untergewand. Eine zierliche Gliederkette verband die traditionellen raetischen Fibeln vor der Brust. Das Haar trug sie hochgesteckt.


    Mit stolz geschwellter Brust trug Alpina ihre in ein Wolltuch gewickelte Tochter ins Atrium. Ihr erster Blick galt Corvinus, der an der Seite seines Bruders Cornutus stand. Dann wanderte er hinüber zu Curio und Runa, den Schwiegereltern sowie zu Lana. Sie grüßte alle mit einem freundlichen "Salvete!"
    Die anwesenden Sklaven bedachte Alpina mit einem begrüßenden Lächeln.

  • Sie hatten den Dies lustricus auf Alpinas Wunsch klein gehalten. Nur die Familie und die Mitglieder des Haushalts der Casa waren anwesend. Alle hatten ihre Arbeit für diesen Tag ruhen lassen und die Sklaven würden nur dafür sorgen, den Tisch für das Essen vorzubereiten und ihn am Ende abzuräumen. Ansonsten war ihnen gestattet, mitzufeiern und das neue Mitglied der helvetischen Familie willkommen zu heißen. Silvana hatte zudem dafür gesorgt, dass Atrium und Triclinium buntgeschmückt waren. Sie hatte Geschmack und Curio war schon ein bisschen stolz, dass sie diese Familienfeier so gut vorbereitet hatte, wohlgemerkt ohne, dass Timarcha ihr zu Hand gegangen war, denn die Familie würde bereits am nächsten Tag abreisen. Curio indes hatte alles für das Reinigungsopfer vorbereitet. Ein Ziegenbock für die Laren stand, betreut von Acanthos, der - wie immer bei familiären Opfern - Curio assistieren würde, bereit, ebenso wie einige Kräuter aus dem Garten, Gemüse und Wein.


    Nun stand Curio in seine Toga gekleidet neben seiner Frau und da betrat auch schon Alpina mit ihrer Tochter den Innenhof. Seiner Schwägerin und seiner Nichte ging es gut, zumindest wirkte es auf Curio so. Nach der schweren Geburt war Alpina durch Silvana und seine Mutter aufgepeppelt worden und das kleine Mädchen war ebenso zu Kräften gekommen. Heute, eine Woche nach der Geburt, war nun die Nabelschnur abgefallen und es war Zeit, alle notwendigen Rituale zu vollziehen. Als Alpina grüßte, nickte er lächelnd zurück.


    Salvete, ihr beiden. Seid ihr bereit für die Lustratio?


    Natürlich war es eine Frage pro forma. Sonst hätte sie die Kleine wohl kaum ins Atrium gebracht.

  • Runa hatte einige Tage gebraucht um alles herzurichten. Eigentlich hatte sie jede frei Minute dafür verwendet, dass hier und heute alles perfekt war. Zum einen sollte Alpinas Tochter die perfekte feier erhalten und zum anderen wollte sie ihrer Schwiegermutter beweisen, dass sie sehr wohl in der Lage war einen Haushalt zu führen. Aus diesem Grund hatte sie auch jegliches Hilfsangebot abgeleht, mit der Begründung dass sie sich Ruhe verdient hättet. Immer wenn sie noch an den Abenden kurz nach Alpina geschaut hatte, hatte sie ihre Freundin auf den aktuellen Stand der Vorbereitungen gebracht und sich hier und da noch Tipps eingeholt. Die größte Herausforderung war allerdings gewesen, im Budget zu bleiben und dennoch ein Festmahl zu zaubern. Aber Dank ihres Dickkopfes und ihres Verhandlungsgeschick und natürlich auch unter Ausnutzung der Verwandtschaftsverhältnisse war es ihr gelungen bei den Händler gute Preise zu bekommen beziehungsweise bei den duccischen Betrieben einen ordentlichen Familienrabatt.
    So stand nun als eine ordentlich geschmückte und mit allen möglichen Speisen bedecke Tafel bereit. Auch an Wein und Bier würde es heute nicht fehlen. Runa hatte schmunzelt müssen, bei dem letzte Blick auf die Tafel. Curio würde bestimmt Herzrasen bekommen, weil er denen würde, dass sie das Geld für den ganzen Monat verpulvert hatte.
    Alles war hergerichtet auch den paarenden Schmuck hatte Runa gefunden, in Ermangelung von Blumen hatte sie Girlanden aus Blättern. Hagebutten und anderen bunten Früchten angefertigt und diese überall arrangiert, so das der ganze Raum nun festlich erstrahlte.


    Auch Runa hatte sich dem Anlass entsprechend gekleidet und da das hier heute eine römische Feier war, war sie auch wie eine solche gekleidet. Sie trug eine blau-weiße Tunika, die mit ein paar Stickereien verziert war und von einer Wolfsbrosche gehalten wurde ( ja so ein ganz kleiner Hinweis auf ihre Herkunft musste dann doch sein). Die Haare hatte sie sich, wie es sich für eine anständige verheiratete Frau gehörte nach oben gesteckt, nur ihr Gesicht wurde rechts und links von einer Strähne umrahmt.
    Als Alpina nun mit ihrer kleinen Tochter auf den Arm den Raum betrat begrüßte Runa, die neben ihrem Mann stand ihre Freundin „Salve Alpina.“ Und sie lächelte ihre Freundin herzlich an.

  • Als Curio Alpina fragte, ob sie für die Lustratio bereit wären, nickte sie.
    Runa, Timarcha und Lana traten an ihre Seite, denn alle mussten sie schließlich rituell gereinigt werden. Alpina flüsterte der Freundin ins Ohr: "Du hast die Räume wunderschön hergerichtet. Ich danke dir für diesen feierlichen Rahmen. Und Alruna täte es auch wenn sie schon sprechen könnte."


    Nur einen Augenblick später wandte Alpina ihre volle Aufmerksamkeit wieder dem in die Toge gehüllten Schwager zu. Mit fester Stimme sagte sie. "Wir sind für die Lustratio bereit."


    Als auch aus der Decke auf ihrem Arm ein leises Quäken zu hören war, musste Alpina unwillkürlich grinsen. Ja, auch Ursicina war bereit. Sanft schaukelte die Raeterin das Bündel hin und her bis wieder Ruhe eingekehrt war und die Zeremonie beginnen konnte.

  • Curio wartete ab, bis sich die vier Frau gemeinsam aufgestellt hatten und er mit dem Opfer beginnen konnte. Danach stülpte er sich seine Toga über den Kopf, wusch sich die Hände in einer Wasserschale, träufelte etwas Weihrauch in ein Kohlebecken und stellte sich dann mit nach oben geöffneten Handflächen vor den Hausaltar.


    Große Iuno, Beschützerin der Familie und Begleiterin während der Geburt!
    Verehrte Nundina, Herrin über den Dies lustricus!
    Hier stehen Susina Alpina, die vor nunmehr sieben Tagen eine gesunde Tochter zur Welt gebracht hat, sowie Decria Timarcha, Duccia Silvana und Helvetia Coriolana, die dabei halfen, das Kind zur Welt zu bringen. Befleckt durch die Geburt bitten sie nun darum, dass ihr sie reinigt. Dafür bringe ich in ihrem Namen diesen Bund Kräuter aus unserem Garten, diesen Wein und dieses Gemüse als Opfer dar. Nehmt die Gaben an, reinigt die vier Frauen und haltet schützend eure Hände über das neugeborene Mädchen.


    Nach und nach legte er die Gaben an ihren Platz und ließ den Wein aus der Patera langsam auf den Boden fließen. Danach wendete er sich nach rechts, um das Gebet zu beenden, hielt einen Moment inne und nickte Acanthos dann zu. Dieser brachte ihm zuerst die Wasserschale, in der einen Tannenzweig lag, der nun mit Wasser benetzt war. Gemeinsam mit dem Macedonen schritt er einmal um die vier Frauen herum und besprenkelte sie schweigend mit Wasser. Wieder am Altar angekommen nahm er nun eine Schüssel mit Kohle, in die er einige Körnchen Weihrauch gab. Erneut schritt er um die Frauen herum und hielt die Schüssel so, dass der Rauch sie so gut es ging umgab. Beim dritten Mal kam nun das Opfertier zum Einsatz. Die Ziege, die sich bislang unbeteiligt an einer großen Schale mit Gras aus dem Garten gütlich getan hatte, wurde am Strick gefasst und - von Acanthos mit kleinen Brotstücken angelockt - durch den jungen Helvetier ebenfalls um die Frauen herumgeführt.


    Als er nun wieder vor dem Altar stand, wurde die Ziege für das Opfer vorbereitet. Curio glitt mit dem Opfermesser über den Rücken des Tieres, besprenkelte es mit Wein und reichte Tier und Opfermesser an Acanthos zurück, der das Opfer vollziehen würde. Erneut nahm er die Gebetshaltung ein undsprach mit klarer Stimme.


    Große Iuno, Beschützerin der Familie und Begleiterin während der Geburt!
    Verehrte Nundina, Herrin über den Dies lustricus!
    Seht diese makellose Ziege, wie es die Tradition verlangt wurde sie um die Frauen herumgeführt. Nehmt das Tier als Opfer an, reinigt die Frauen und beschützt das neugeborene Mädchen vor Unheil und Gefahren.


    Erneut folgte die Wendung nach rechts, Blickkontalt zwischen Curio und Acanthos und das Nicken des Helvetiers besiegelte das Schicksal des Tieres. Curio fing das Blut mit einer Patera auf und strich einen Teil davon auf das Lararium. Danach entnahm Acanthos die Vitalia, legte sie auf eine andere Patera - Curio bemerkte, dass es sich um jene mit Doppelmotiv von helvetischem Widder und duccischen Wolf handelte, die er Silvana zu ihrem erfolgreichen Prüfungsopfer geschenkt hatte - und Curio begann mit der Untersuchung der Organe.

  • Eben noch war Iuno auf einer Hochzeit in den griechischen Landen zu Gast gewesen, da wurde sie nach Germanien gerufen. Sie erschien prompt - und beschloss noch vor allem anderen, dass sie sich nachher gleich bei ihrem Gemahl über dieses schlechte Wetter zum Empfang beschweren würde.


    Anschließend richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das irdische Geschehen. Es handelte sich um ein Opfer nach einer Geburt. Vier Frauen sollten rituell gereinigt werden, während das neugeborene Mädchen vor Unheil und Gefahren geschützt werden sollte. "Wie heißt die Kleine?", interessierte sich Iuno und eine Krähe flüsterte ihr die Antwort ins Ohr. "Ursicina, was für ein schöner Name." Die höchste Göttin lächelte erfreut.


    Sie atmete einmal tief ein. Dann blies sie einmal kräftig einige Wolken beiseite, sodass ein greller Lichtstrahl direkt auf das Impluvium des Atriums fiel. Das Licht wurde gebrochen und ein buntes Farbspiel war an den Wänden und Säulen des Raumes zu beobachten. "Und nun noch ein bisschen Kraft für das kleine Bärchen, um sie vor Unheil und Gefahren zu beschützen." Wieder atmete Iuno ein. Dann schloss sie ihre Augen und ließ ganz sacht die Luft aus ihren Lungen in Richtung des Neugeborenen entweichen. Auch das Wasser des Impluviums begann sich durch den sanften Wind leicht zu bewegen, sodass das bunte Farbspiel an den Wänden und Säulen zu tanzen begann... bis sich das Loch in den Wolken bald schon wieder zugezogen hatte.


    Auch an den Innereien der Ziege würden die Sterblichen keine Makel finden. Denn Iuno hatte das Opfer angenommen.

  • Natürlich war auch der Vater anwesend. Corvinus stand ein kleines bisschen im Hintergrund neben Cornutus und seinem Vater.
    Auch er hatte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten festlich gekleidet. Doch trug er keine Toga oder dergleichen sondern die gleiche Kleidung wie zur Hochzeit von Curio und Runa. Er hatte einfach außer dieser Garnitur nur noch Militärkleidung und auch wenn er für diesen Anlass sicherlich eine neue gekauft hätte, hatte ihm schlicht die Zeit gefehlt zum Schneider zu gehen. Dinge von der Stange passten ihm, wollte er nicht rumlaufen wie ein Germane leider nie.


    Als Alpina und seine Tochter reinkamen hatte er nur noch Augen für die beiden.


    Gespannt und aufmerksam verfolgte er die von seinem Bruder geleitete Zeremonie und war gespannt was die Lesungen aus den Innereien ergaben.


    Er hatte den Lichstrahl sehr wohl bemerkt und freute sich darüber als auch über das Glucksen seiner Tochter die das Farbenspiel an den Wänden bemerkte hatte.
    Das konnten doch keine schlechten Zeichen sein...

  • Die Lustratio gab Alpina das Gefühl ein Stück weit zur Normalität zurückzukehren.
    Danach verfolgte die junge Mutter gebannt das Opfer der Ziege. Alles lief nach Plan. Und während Curio sich an die Begutachtung der Organe machte, bemerkte Alpina wie die Wolkendecke aufriss und die bunten Farben der sich im Wasser des Impluviums brechenden Sonne über Wände und Boden huschten. Ursi sah das fröhliche Farbenspiel und begann zu glucksen. Ein Lächeln huschte über Alpinas bislang ernstes Gesicht, wie es der Wichtigkeit des Rituals entsprach. Ihr Blick ging zu Corvinus, der ebenfalls über die Laute seiner Tochter schmunzelte.


    Als sie sich wieder dem Geschehen zuwandte, sah sie wie ein Lufthauch die Wasseroberfläche des Impluviums erneut sanft kräuselte. Wieder huschten Farben über die Teilnehmer des Opfers und das Heim der helvetischen Familie. Die Stimmung war erhebend, doch dauerte dieses Gefühl nur einen Augenblick, dann zogen sich die Wolken zu.


    Alpinas sorgenvoller Blick ruhte auf Curio. Er würde wissen, wie die Zeichen zu deuten waren und las noch immer in den Eingeweiden der Ziege. Was würde er für die Zukunft ihrer Tochter aus den göttlichen Zeichen lesen?

  • Curio hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, dass sich die frisch herausgeschnittenen Vitalia nicht grade angenehm anfühlten. Die Untersuchung der Organe verlief daher problemlos: Alles war vorhanden, auf der Leber waren keine außergewöhnlichen Zeichen und grade, als Curio die Annahme des Opfers bestätigen wollte, riss die Wolkendecke auf und die Sonne erleuchtete das Impluvium. Zudem setzte eine leichte Windböe ein, die seichte Wellen auf dem Wasser des Impluviums erzeugte und so die Wände in bunte Farben tauchte. Es war nur ein Augenblick, doch genau in diesem Augenblick gluckste die kleine Helvetia dermaßen freudig auf, dass es keinen Zweifel mehr gab. Iuno und Nundina waren dankbarerweise unmissverständlich gewesen: Sie hatten das Opfer angenommen.


    Litatio.


    sagte Curio daher mit ruhiger Stimme und blickte schmunzelnd auf das kleine Bündel in Alpinas Armen, dass nun leise zu brabbeln angefangen hatte.


    Acanthos und Gwyn machten sich nun bereits daran, das Fleisch in die Küche zu bringen, während Curio die Vitalia in einer Schüssel, verbrannte. Nachdem dies alles abgeschlossen war, trat er vom Lararium weg und auf die vier Frauen zu, die nun zur Gänze gereinigt waren. Mit einer schnellen Bewegung brachte der junge Helvetier seine Toga wieder in ihre eigentliche Position und schaute nun erwartungsvoll zu Alpina.


    Nachdem Iuno und Nundina die Lustratio abgesegnet haben, möchte ich ich dich, Alpina nun nach dem Namen fragen, den eure Tochter tragen soll.


    Tatsächlich hatte er nämlich von niemandem erfahren, wie die Kleine eigentlich hieß. Deswegen war er nun umso neugieriger.

  • Die Eingeweideschau war erfolgreich verlaufen, die göttlichen Zeichen positiv. Das erleichternde "Litatio" ertönte. Alpina strahlte. Sie gab viel auf die Zeichen der Götter. Ihre und die Zukunft ihrer Tochter lagen schließlich in den Händen der Götter. Anders konnte es nicht sein. Denn oft genug hatte Alpina erlebt, dass die Götter aus unerfindlichen Gründen das Leben eines Kindes frühzeitig beendet hatten. Woran sollte es wohl liegen, wenn nicht daran, dass die Götter es so entschieden hatten? Aber ihre Tochter würde leben, da war sich Alpina nun sicher.


    Als Curio sie schließlich nach dem Namen des Mädchens fragte, straffte Alpina ihre Haltung und sprach mit fester Stimme nicht nur zu ihrem Schwager sondern zu allen Versammelten.
    "Wir haben uns entschieden unsere Tochter Ursicina zu nennen. Sie soll also zunächst Susina Ursicina heißen..." sagte Alpina mit dem Blick auf ihre Schwiegereltern. Dann richtete sie ihn auf Corvinus. "... und sollte der Vater von Ursicina nach seiner Entlassung aus der Legio noch zu seinem Wort stehen..... wird sie eines Tages Helvetia Ursicina heißen."

  • Ursicina also. Ein schöner Name, wie Curio fand, auch wenn der Bärenname für das kleine Bündel noch nicht so richtig passend wollte. Wenn die Kleine aber die körperliche Stärke ihres Vaters und die seelische Stärke ihrer Mutter mitbekommen hatte, würde der Name perfekt passen. Nun konnte er auch näher an die Frauen herantreten und umarmte als erstes Alpina, seine liebe Schwägerin und Freundin.


    Herzlichen Glückwunsch, Alpina. Darf denn der stolze Onkel seine kleine nichte auch einmal halten, bevor wir sie dann gleich kräftig feiern?


    Auch er wollte seine Nichte auf der welt begrüßen, was bislang ja nicht möglich gewesen war. Gleich würde sie ohnehin noch gefeiert werden, denn soweit er das gehört hatte, hatte Silvana ja schon das Triclinium für das gemeinsame Essen vorbereitet und das ganz ohne Hilfe ihrer Schwiegermutter, die sich stattdessen einen ruhigen Morgen gemacht und bereits die Reisetruhen für die morgige Abreise vorbereitet hatte.

  • Die Glückwünsche ihres Schwagers nahm Alpina mit einem strahlenden Lächeln entgegen und natürlich entsprach sie seinem Wunsch und überreichte ihm das Bündel mit dem kleinen Bärchen. Sie wusste, dass Curio ein wunderbarer Onkel sein würde und womöglich mehr von seiner Nichte haben würde als der Vater. Bedingt durch seine Aufgabe als Decurio würde Corvinus mehr Zeit im Castellum oder auf dem Pferderücken verbringen als in der Casa Helvetia. Und auch wenn Curio tagsüber oft unterwegs war und so manchen Abend mit wichtigen Besprechungen zubrachte, würde er doch häufiger seine Nichte sehen und vor allem hören.


    Alpina machte sich darauf gefasst, dass nun ein Familienmitglied nach dem anderen die Kleine auf den Arm nehmen und im Kreise der Familie begrüßen wollte bevor es zum Essen ins Triclinium ging.

  • Runa hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten, doch nun war es an der Zeit, dass sie ihrer Freundin und auch ihrem … Mann ( ja so konnte man Corvinus wohl nennen) gratulierte. So trat sie zu ihrer Freundin heran legte dem kleinen Bündel eine Kette mit einer Rune in die Hände. Ihre Freundin umarmte sie und flüsterte „Meinen Glückwunsch und das dort ist die Rune Hagalaz sie steht für das Gleichgewicht der Kräfte, für Fruchtbarkeit und Gedeihen. Möge sie die kleine Alruna beschützen.“ Dann trat sie zu ihrem Schwager und reichte ihm die Hand. Bisher war Runa ihm ja aus dem Weg gegangen. So sahen sie sich seit der Hochzeit zum erste mal. „Auch dir meine Glückwünsche. Mögen die Götter immer ihre schützenden Hände über eure Tochter halten. Sie is wirklich ein kleines Goldstück."
    Als Runa Curio dann mit ihrer kleinen Nichte auf dem Arm sah schmunzelte sie. „Steht ihm wirklich gut oder?“ fragte sie grinsend ihre Freundin.

  • Oh wie staunte Alpina als sie sah, dass Runa ihrer Tochter ein Amulett mit einer Runa schenkte.
    "Hagalaz", wiederholte sie ehrfürchtig. Die Rune stand für das Gleichgewicht der Kräfte, Fruchtbarkeit und Gedeihen. Das passte mal wieder hervorragend. Alpina strahlte die Freundin an, die ihre Tochter bei ihrem germanischen Namen nannte. "Vielen Dank, Runa!" Sie umarmte die Freundin und drückte sie an ihre Brust.


    Als Runa dann schmunzelnd Alrunas Onkel Curio betrachtete, musste auch sie lächeln.
    "Ja, es steht ihm hervorragend! Aber nur Onkel ist ein bisschen wenig. Ich hoffe ja, dass ich in Bälde auch Tante werde..." Sie zwinkerte Runa zu.


    Dann sah sie wieder nach der Familie. Wollte noch jemand etwas sagen oder konnte man zum gemütlichen Teil der Feier übergehen?

  • Mit einem Lächeln übernahm Curio seine kleine Nichte Ursicina. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie winzig die Menschen doch waren, wenn sie frisch auf der Welt waren. Ganz vorsichtig streichelte er dem Mädchen über die Wange, spürte dabei ihren sanften, regelmäßigen Atem auf seinem Handrücken und gab ihr dann eine kleine Führung durch das Atrium. Wobei er ihr immer wieder zuflüsterte was sie grade oder halt nicht sah, wenn sie entschied, ein kleines Nickerchen einzulegen.


    [SIZE=7]Na, meine kleine Ursicina. Ich bin dein Onkel Curio und das hier ist unser Haus. Das sind dein Großvater und deine Großmutter, deine Tante Coriolana und dein Onkel Cornutus.[/SIZE]


    Nachdem er die Familie abgeschritten war, ging er langsam zum Lararium, wo die Vitalia grade in Flammen aufgingen, bedeckte mit dem Tuch vorsichtig Mund und Nase, damit sie den Rauch nicht einatmete und fuhr dann mit dem Flüstern fort.


    [SIZE=7]Du hast bestimmt als erste gemerkt, dass Iuno ihre Zustimmung gegeben hat, nicht wahr? Die Göttermutter ist dir wohlgesonnen, Ursicina. Du brauchst also keine Angst zu haben.[/SIZE]


    Immer noch lächelnd schritt er vom Lararium weg und als er sich umdrehte, fielen ihm die Blicke von Silvana und Alpina auf, die sich offenbar irgendwas lustiges erzählt hatten, denn beide grinsten in sich hinein. Wenn er da mal durch seine Hochzeit kein infernalisches Duo geschaffen hatte. Na ja, mit dieser Allianz würde er aber auch umzugehen lernen, schließlich ging es um seine Frau und seine Schwägerin und zugleich beste Freundin. Langsam trat er dann auf die beiden zu.


    Und das ist übrigens deine Tante Runa. Sie hat dir auf die Welt geholfen.


    sagte er etwas lauter und reichte die Kleine wieder an Alpina zurück. Eigentlich konnten sie nun mit dem Prandium fortfahren, denn sowohl Curvus, als auch Timarcha hielten sich vornehm zurück. Es war der Tag der kleinen Ursicina und ihrer Eltern, da wussten sich die beiden stolzen Großeltern zurückzuhalten.

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