• Von den Invertus hatte er bereits gehört aber... naja seine Mutter eben.
    "Ich habe von den Inverti früher gehört, aber meine Mutter fand ich sollte lieber Rhetorik lernen als einen Speer zu werfen oder zu Ringen. Daher habe ich daran gar nicht mehr gedacht. Das wenige was ich getan habe hat mir mein Vater beigebracht, als er noch am Leben war." Und das war schon eine Weile her.


    Speerwerfen? Das hatte er früher oft gemacht, da konnte er vielleicht besser glänzen als beim Ringen. Der junge Iulier hatte bereits den ersten Speer geworfen, es war ein guter Treffer, nun war aber Scipio an der Reihe. Er gab sich Mühe, der Anlauf war gut gelungen, er nahm alle Kraft zusammen und traf nur ein wenig besser als Avianus. Wäre da ein echter Mensch gewesen, der gute Mann hätte wohl einen neuen Magen gebraucht.
    "Gar nicht so übel nach so langer Zeit. Anscheinend habe ich in den letzten Jahren doch nicht soviel verlernt, aber ich merke dass ich mehr trainieren sollte." Er fasste sich etwas an den Arm, der schmerzte leicht durch die Belastung der letzten Minuten.

  • Manius sah Scipio etwas verwundert an. Aber dann erschien es ihm doch nicht mehr so abwegig das seine Mutter ihn nicht in einem der Jungendvereine eingeführt hatte. Auch wenn das natürlich gegen die Tradition war. Denn der Senatoren,- oder Ritterstand zeigte an das er bereit war das Schicksal der Legionäre zu teilen in dem sie offen ihre militärischen Übungen absolvierten. „Hm das natürlich so eine Sache aber ich denke dein Vater hätte es getan. Meiner hat mich schon mit Sieben dort eingeführt.“ Sagt er zu dem Umstand das Scipio nicht in einem der Vereine gewesen war.


    Der Speerwurf den der junge Decimus da hinlegte war nicht von schlechten Eltern das musste man schon sagen. „Ja wirklich nicht schlecht. wirklich nicht schlecht.“ Lobte er den Wurf. Manius griff erneut in einen der Köcher und zog einen Speer heraus. Aus dem Standheraus warf er den Speer auf die Scheibe. Seine Muskeln spannten sich an und sein Wurfarm zog voll durch. Wieder fraß sich die Spitze nicht ganz in die Mitte der Scheibe. Aber aus dem Stand war das doch ganz ansehnlich.

  • Die Gedanken einen seinen Vater stimmten ihn etwas traurig. "Ja das hätte er und auch Mutter hätte es damals sicher unterstützt. Sie wurde aber nach seinem Tod eine andere Person, fast wie eine Fremde, die alles über den Haufen warf was Vater und sie noch gut geheißen haben." Woran das lag, er würde es wohl niemals erfahren. Und heute spielte es auch keine große Rolle mehr wie er fand.


    Die Anerkennung von Avianus munterte ihn wieder auf, doch dann haute der junge Mann einen Wurf aus dem Stand heraus, bei dem Scipio die Kinnlade herunterklappte. "Bona dea, und das ohne Anlauf. Mal sehen was ich unter diesen Umständen erreiche." Er nahm sich einen Speer, stellte sich mit gutem Stand auf, versuchte soviel Kraft wie möglich in den Wurf zu legen... und traf nur einen der unteren Ringe auf der Scheibe.
    "Immerhin getroffen und wenn ich es richtig sehe einen Eunuchen mehr in Rom."

  • Verständig nickte Manius auf die Aussage das sich die Mutter von Scipio verändert hatte nach dem der Vater verstorben war. „Kann ich verstehen mein Vater war auch lange traurig nach dem meine Mutter gestorben ist. Aber ich erinnere mich kaum noch an Sie, ich war noch ganz klein.“ Sagte er nicht weniger wehmütig auch wenn er sich wirklich kaum noch an seine Mutter erinnerte.


    Als Scipio seine Wurf kommentierte grinste er. Natürlich war er schon etwas stolz auf den Wurf aber natürlich war das das Ergebnis jahrelanger Übung. In dieser Hinsicht hatte sich die Mitgliedschaft im Verein lang ausgezahlt. An den klassischen Waffen und Disziplinen war er recht gut und dazu machte es ihm einen heiden Spaß. Auf den Wurf von Scipio hin sah er anerkennend zu diesem rüber. „Wie mir scheint bist du ein Naturtalent. Bis ich aus dem Stand die Scheibe überhaupt getroffen habe hat es mehr als ein Jahr gedauert.“ Sagte er und lies dabei weg das er damals 10 gewesen war um die Leistung nicht zu schmälern. „Dann lass uns mal sehen wie es weiter geht.“ Er grinste wieder verwegen. Es war ihm völlig klar das man mit einem ungeübten Arm ohne Anlauf nicht lange die Scheibe treffen würde. Noch ein zwei Würfe dann würde sein Arm ermüden. Er griff wieder in den Köcher und zog einen Speer heraus. Mit dem Speer in der rechten holte er aus sein ganzer Oberkörper war angespannt und die Muskeln spannten sich unter seiner Haut. Er war gewiss kein Herakles aber wohl das was man später drahtig nennen würde. Sirrend flog der Speer durch die Luft und diesmal bohrte sich die Spitze genau in die Mitte. Natürlich hatte er versucht zu treffen aber nun war er doch etwas peinlich berührt. Er hatte keines weggs vor Scipio vor zuführen. Er war mehr in Übung und seine Erziehung gebot es ihm nicht zu übertreiben. „Danach sollten wir aber wirklich wieder hinein gehen.“ Sagt er um Scipo eine Ausweg zugeben.

  • Todesfälle waren nie etwas angenehmes und leider kamen sie zu oft vor. Etwas betroffen schaute Scipio zu Boden und blieb still... auch weil er gar nicht wusse was er dazu groß sagen konnte.


    Dafür hatte Avianus nun einen Wurf hingelegt der den Decimer beeindruckte, auch wenn er glaubte dass es vielleicht etwas Glück war, nichts desto trotz war auch Glück nichts dass man einfach so geschenkt bekam und er nickte anerkennend. "Ja, ich mache noch einen, dann versagen mir meine Arme langsam eh den Dienst." Und das taten sie dann auch schon etwas früher, denn sein Wurf kam nicht einmal mehr an der Scheibe an.


    Während sie wieder nach drinnen gingen kam ihn da ein Gedanke in den Sinn... "Wie lange wohl so ein Soldat trainieren muss um einen Pilum, der ja noch schwerer und unhandlicher ist als ein Speer, mehrere Meter gezielt auf so einen Barbaren zu werfen? Und das noch dazu in einer Rüstung, was für eine Leistung."

  • Als sie drinnen wieder angekommen waren wusch sich Manius erst mal den Staub von draußen ab um das Badewasser nicht zu verdrecken. Das gebot schon die Badeordnung. Noch während er sich das Wasser über den Kopf schüttet sagt er an Scipio gewandt. „Nun die Grundausbildung dauert sechs Monate. Aber danach fängt die Plackerei erst richtig an sagt mein Vater.“ Und wenn ein Iulius das das Sagt hieß das wohl was, immerhin war die Gens bekannt dafür dass sie viele Männer bei den Adlern gehabt hatte. Dass sein Vater Tribun gewesen war braucht er nicht zu erwähnen den das verstand sich bei einem Senator und war deshalb nicht erwähnenswert. Als er fertig damit war sich vom Staub zu reinigen sprach er weiter. „Hinzu kommt das die Übungspilen vielschwerer sind als die richtigen. Wie der Rest der Übungsausrüstung übrigens auch.“ Erzählte er weiter. Auch er hatte ja schon im Verein mit den Übungswaffen geübt und wusste wovon er sprach. „Was meinst du jetzt ins Dampfbad?.“

  • Auch Marcus machte sich sauber, immerhin wollte er nichts verdrecken. "Ja, ich weiß. Eigentlich sollte jeder Römer diese Grundausbildung machen, egal ob er später Soldat bleiben wird oder nicht. So können wir uns zur Not auch alle verteidigen." Immerhin waren zwar die Baraberen nun nicht direkt eine Gefahr für Rom, aber wenn die ganzen Germanen gemeinsame Sache machen würde, das wäre eine andere Sache.
    "Dass die Übungsausrüstung schwerer ist war mir nun neu, aber es wundert mich auch nicht. Wer damit kämpfen kann sollte in der Schlacht weniger Probleme haben. Wobei schon die normale Ausrüstung sehr schwer sein muss, wenn man mal bedenkt was die Soldaten alles auf einen Marsch mitnehmen müssen."
    Dampfbad klang gut, er nickte nur zustimmend und die beiden macheten sich auf den Weg.

  • Hm das war schon ein merkwürdiger Gedanke, grade zu umstürzlerisch fand Manius. „Du meinst wir sollten zu den verfahren zurückehren bevor Marius das Heer reformiert hat? Ich muss sagen das ich das für falsch halte grade die Tatsache das wir ein professionelles Heer haben macht uns doch allen anderen gegenüber überlegen. Und an und für sich gibt es die Wehrpflicht ja noch, sie wird nur eben nur dann angewandt wenn es nicht genug Freiwillig gibt. Aber in den Provinzen kommt es doch immer mal wieder vor das Männer ausgehoben werden und nicht freiwillig kommen.“ Erklärte er seine Meinung dazu. Wieder zu den alten Verfahren der Miliz zurück zu kehren war aus seiner Sicht ein schwerer Fehler.


    Nach dem sie im Dampfbad Platz genommen hatten sagte er. „Oh doch bei den Inverti nutzen wir die ebenso.“ Mit einem Zweig schlug er sich auf dem Rücken. Natürlich nicht fest, eher um sich den heißen Dampf auf den Rücken zu wedeln. „Nun sie werden nicht um sonst muli mariani genannt.“ Scherzte er und spielte damit daruf an das ein Miles eben tragen können musste. „Und war es nicht dein Namensvetter Scipio Africanus der Fragte: Wozu ist ein Soldat überhaupt gut wenn er nicht laufen kann?“ Manius grinste weil ihm diese Zitat des großen Kriegsherren eingefallen war. Sein Vater und sein Paedagogus würde Luftsprünge mache weil er mal was behalten hatte. Obwohl das den Göttern sei Dank doch öfter vorkam als die beiden das immer darstellten.

  • Scipio schüttelte den Kopf "Nein, du hast mich ganz falsch verstanden. Ich will nichts wirklich am Heer ändern, nur ein paar Karren mit Ochsen um den Soldaten weniger Gepäck aufzuladen. Immerhin hat sich doch bei Varus gezeigt dass vollgeladene Soldaten schlecht Kämpfen können und anfällig für Hinterhalte sind. Ich denke wir hätten die Schlacht gewonnen, wären unsere Milites nicht so schwer beladen und vom Marsch schon erschöpft gewesen." Eine Miliz wäre auch für Scipio nur ein Rückschritt in die falsche Richtung, das System es festen Legionären und Auxiliaren hatten sich bewährt.


    Nun brauchte er einige gute Argumente an. "Da hatte mein Namensvetter auch Recht, aber er sollte laufen, nicht schleppen. Unsere Soldaten sind keine Ochsen und Esel, sondern der Stolz Roms. Und je weniger Gepäck, desto mehr können sie marschieren. Oder siehst du das anders." Die Wärme tat gut, und auch das Wedeln mit dem Zweig tat es. Scipio genoss das Gefühl wenn die Hitze denn Rücken entlang wanderte, es hatte etwas sehr entspannendes.

  • Hm hm Manius dachte einige Atemzüge über die Worte von Scipio nach. „Aber das ist doch genau das was ich grade gesagt habe. Eine Rückkehr zur den Verhältnissen vor der Reform von Marius.“ Sagte er etwas ungläubig ob er die Sache nun richtig verstanden hatte?
    Den eine Rückkehr zu großem Tross und dem Transport mit Wagen war doch das was er grade gesagt hatte, handeln wie eine Miliz.
    Marius hatte genau das ja abgeschafft um die Legionen schneller verlegen zu können und wie er seinen Vater verstanden hatte, härteten die Märsche die Miles ab und sorgten für eben jene Disziplin die sie in so guten Ruf brachten. „Die Miles tragen ihre Ausrüstung selbst um schneller voran zu kommen. Außerdem sollen sie so an Disziplin gewöhnt und abgehärtet werden, sagt zumindest mein Vater.“ Natürlich hatte Manius einiges darüber gelesen unter anderem Caesars bellum gallicum von dem eine sehr gute Ausgabe in der Bibliothek der Casa Iulia war. Aber natürlich verfügte er über keinerlei eigenen Erfahrung. Natürlich konnte man Pyrrhus, Xenophon und Africanus gelesen haben aber das war eben Bücherwissen.


    Noch während er sich die Glieder abrieb um sich den Schweiß auf der Haut zu verteilen Frage Scipio nochmals nach seiner Meinung. „Nun ich verfüge nur über Bücherwissen aber ich denke die meisten der Autoren werden schon Recht haben. Und grade Caesar wird schon gewusst haben wovon er schrieb. Also ja sie sind der Stolz Roms aber das liegt daran dass sie die Härtesten sind und das liegt auch daran das sie ihr Gepäck selbst tragen.“ Er wollte nicht mit Scipio streiten aber in diesem Punkt lagen sie wohl etwas zu weit auseinander.

  • Scipio schüttelte den Kopf. "Aber Manius hat doch viel mehr getan als nur die Muli Milites zu erschaffen. Das alles kann ja auch so bleiben, nur finde ich es nicht richtig dass unsere Soldaten im Feindesland ihre Mühlen und Zelte selbst schleppen müssen. Vielleicht härtet es ab, es wurde klar bewiesen dass wir damit auch einige Nachteile hinnehmen, die wir nicht hätten wenn die großen und sperrigen Sachen auf Lasttiere verteilt werden. Selbst dann tragen die Milites noch mehr als genug mit sich herum." Und da er hier nur die Meinung seines Vaters zitierte, war es ja wohl klar dass Scipio nachhaken musste. "Und was ist deine Meinung?"


    Anscheinend lies das Thema Avianus nicht los und Scipio schätzte eine gute Diskussion, also nahm er es wieder auf. "Die meisten Autoren war doch niemals Soldat, das weißt du doch. Die Schreiben und Schreiben und oft haben sie nicht einmal gesehen wie ein Soldat lebt, Caesar ist da sicher die Ausnahme. Und er hat sich nie darüber geäußert ob seine Soldaten dank der Last nun härter kämpfen oder nicht, zumal Caesar ja auch nie selbst ein einfacher Soldat gewesen ist, er war immerhin Patrizier." So, nun wartete er mal ab welche Argumente Avianus hierzu vorbringen konnte, ein wenig fühlte er sich gerade als kleiner Senator der seinen Standpunkt verteidigen musste und es gefiehl ihm. Es war immerhin eine gute Übung für all das was noch kommen würde.

  • Natürlich hat Marius viel mehr getan, er hatte das Milizsystem abgeschafft und den Grundstein gelegt für jenes Heer das als Unbesiegbar galt. Aber ein Argument von Scipio lief ihn aufhorchen. „Nun die Handmühlen und ihre Zelte tragen sie ja auch nicht nur was ihnen persönlich gehört. Für Zelte und Handmühlen hat jedes contubernium ein Maultier und einen Treiber der es führt. Die pila muralia und das Schanzwerkzeug kommen auf das Maultier.“ Erklärte er nun sachlich denn er hatte den Eindruck das Scipio das nicht wusste.


    Manius zog die Augenbraue hoch und musterte Scipio scharf. Hatte er grade allen Ernstes die Größten Feldherren aller Zeiten Amateure genannt. Den großen Pyrrhus, Xenophon und Scipio Africanus? „Pyrrhus, Xenophon und Scipio Africanus sind aber keine Amateure.“ Sagte er und fixierte Scipio dabei. „Ich hab ihre Werke gelesen und sie sind der gleichen Meinung wie Caesar das die Disziplin das wichtigste ist. Und grade der harte Drill den die Miles bekommen und seien es die ständigen Übungsmärsche mit vollen Gepäck stärken die Disziplin.“ Grade Scipio Africanus hatte seine Männer unglaublich hart geschleift. Und Faustus Mindius Serapio der Vilicus seines Vaters hatte ihm erzählt wie der Feldherr Gnaeus Domitius Corbulo mit den Manövern von 57-58 die verschlafenen Ostlegionen in eine Kampfmaschine aus hammerharten Partherkillern gemacht hatte. Er heget diesbezüglich keine Zweifel an den Worten von Serapio, denn dessen Vater war damals als Centurio dabei gewesen.

  • Oh.. das war Scipio nun peinlich. "Das wusste ich nicht um ehrlich zu sein. Ich muss wohl doch noch eine Menge lernen." Zum Glück war sein Kopf dank der Hitze schon rot, also fiel es nicht auf wie peinlich ihm das gerade war. Daher war er froh dass die Diskussion selbst ja noch geführt werden konnte.


    "Richtig, sie waren keine Amateure, aber keiner dieser Männer war ein einfacher Soldat. Sie stammten alles aus priviligierten Kreisen, dementsprechend glaube ich nicht dass jemals einer von ihnen wirklich viel schleppen musste." Er richtete sich auf und streckte sich ausgiebig, es tat einfach gut die Wärme zu Spüren und auch seine Muskulator konnte nach dem Sport die Wärme gut vertragen. "Die Frage ist doch ob die Disziplin nicht auch ohne all das Gepäck hoch wäre. Ich glaube nicht das Gewicht macht die Disziplin, sondern das ständige Üben und Wiederholen der Vorgänge, dazu eine harte aber gerechte Führung und, was ich als besonders wichtig erachte, eine klare Definition der einzelnen Aufgaben und Rollen." Und natürlich keine sinnlosen Befehle, schlechte Kommandeure und viele weitere Faktoren die das Geschehen auf dem Schlachtfeld beeinflussen mussten.
    "Ach ja... und man sollte seinen Gegner kennen."

  • Hm scheinbar hatte er mit seiner Vermutung recht gehabt und Scipio hatte es wirklich nicht gewusst. Gut das sie das geklärt hatten den scheinbar hatten sie eine Zeit lang an einander vorbei geredet. Manius wedelte sich erneut mit den Zweigen heißen Dampf auf den Rücken.


    Auf das von ihm angeführte Argument das einige der besten Heerführer aller Zeiten, es als gut und Richtig ansahen hielt Scipio dagegen das diese Es ja nie selbst hätten tragen müssen. „Nun es ist eben nicht die Aufgabe des Adels selbst zu tragen. Wir entscheiden weil wir mehr überblick haben.“ Argumentiert er nun. Den anders als sein Vater war er in den Senatsadel hineingeboren worden. Für ihn gab es den Adel also ihn und seines gleichen und ... nun ja die Anderen. Dann suchte er in seinem Kopf nach einem guten Beispiel. „Gut nehmen wir mal an die Männer müssten ihr Gepäck nicht mehr tragen. Ihre Rüstungen und Schilde kommen auf Wagen wie früher. Wie willst du eine Situation vermeiden wie sie bei der Schlacht am Trasimenischen See entstanden war. Die Männer des Gaius Flaminius trugen ihre Rüstungen und Schilde nicht selbst und als Hannibal ihnen in die Flanke fiel waren sie fast wehrlos. Sie hatten keine Zeit sich zu rüsten und starben wie die Fliegen. Nieder gehauen vom Feind oder ertrunken im See.
    Selbst Caesa beschreibt eine ähnliche Situation. Da beschreibt er sehr genau das die Miles nicht dazu kamen die Hüllen von ihren Schilden zu nehmen oder ihr Helbüsche auf zu setzten. Aber die Situation war eine ganz andere die Männer Caesas waren voll bewaffnet und in Rüstung so dass sie nicht niedergemetzelt wurden. Wie willst du es also halten, wie Gaius Flaminius oder wie Caesa?“
    Dem Argument das man seinen Gegner kennen müsse würde wohl jeder ohne zöger zustimmen, also nickte auch er auf diese Feststellung.

  • "Stopp Avianus. Ich will nicht dass Schilde, Rüstungen und so weiter auf dem Wagen landen. Nur Dinge wie Zelte, Mühlen, Proviant. Die Soldaten sollten weiterhin gefechtsbereit marschieren, mit Pilum oder Hasta, dem Schild nicht verpackt sondern offen getragen. So sind sie für die meisten Hinterhalte gut gewappnet, gleichzeitig aber auch ausgeruht genug wenn es in eine längere Schlacht geht. Ich denke auf diesem Weg hätten sich manche deiner Beispiel verhindern lassen." Nicht alle, das war klar. Die Legionen bevorzugten den Kampf im offenen Gelände wo es leicht war zu manövrieren, die meisten Barbaren dagegen wählten feige Hinterhalte.
    "Ob man nun unbedingt einen Helmbusch zum Kämpfen braucht, naja... man weiß auch so wer das Sagen hat, man kennt ja die Stimme. Und vielleicht ist es sogar besser wenn der Feind nicht direkt weiß wo sich ein Optio oder Centurio befindet, denn sind diese erstmal tot bricht die Befehlskette zusammen."

  • Hm heute schienen sie wirklich nicht auf einer Linie zu liegen das war kein guter Anfang. So oft wie sie heute schon an einander vorbei geredet hatten das war nicht grade gut. „Oh gut das hatten wir ja schon geklärt. Ich dachte jetzt ernsthaft du willst die Rüstungen auch wieder zum Tross packen. Das die Maultiere die Handmühlen und Zelte tragen das hatten wir ja schon geklärt.“ Sie schienen sich im Kreis zu drehen. Denn das was er vorschlug war ja der Stand der Zeit. Die Miles trugen ihre Waffen und Rüstungen sowie ihren persönlichen Proviant. Die Maultier das was sich das contubernium teilte. Im Grunde redeten sie vom selben nur das der eine Vorschlug was ja schon gängige Praxis war.


    Was nun die Aussage vom wohlmöglich nicht zu erkennenden Optiones oder Centurioen anging musste Manius nun wieder grinsen, denn das war einfach zu lustig. „Das läst sich leider nicht vermeiden. Der Centurio ist neben dem Feldzeichenträger das Ziel für feindliche Geschosse schlecht hin. Das ist ja einer der Gründe, warum das besonders tapfere Männer sein müssen. Die Sterberate der Centurionen liegt im Kampf mindesten Zehn mal höher als die der Miles. Bei den Feldzeichenträger und Optiones wird es nicht besser aussehen. Der Optio fuchtelt mit einem fast manshohem Stab vor seiner Einheit rum um die Linie auszurichten, dass macht ihn nicht weniger zum Ziel wieder Helm des Centurio oder das Feldzeichen.“

  • Anscheinend tat ihm die Hitze heute nicht so gut, er hatte total vergessen worüber sie noch vor wenigen Minuten geredet haben. "Anscheinend verträgt mein Kopf heute die Hitze etwas weniger, entschuldige."
    Mit einem Kopfnicken quitierte er Avianius gesagte und dachte ein wenig darüber nach. Natürlich war es Tradition dass ein Optio seinen Stab hatte, der Helmbusch und all die Dinge. Und all das machte ja auch für Paraden Sinn, denn es sah eben auch verdammt gut aus. Aber in der Schlacht?
    "Mal davon abgesehen dass der Optio eh vo den Linien herumzulaufen hat, findest du nicht man sollte diese klaren Erkennungszeichen in der Schlacht irgendwie ablegen? Die Soldaten wissen eh wer ihre Anführer sind, die Disziplin wird also nicht leiden wenn die Erkennungszeichen weg fallen. Und der Optio kann seine Arbeit auch mit einem Gladius machen..." Es war ja nicht so, dass die Legionen nicht effektiv waren, aber in Scipios Augen gab es da schon ein paar Dinge die man noch besser machen konnte. Auch wenn er wenig wusste, wie ihm Avianus heute klar vor Augen geführt hatte.

  • Manius fächelte sich auch gleich mal Luft zu. Nicht dass es bei ihm noch genauso kam. Vielleicht sollten sie das Dampfbad langsam verlassen und sich auf eine Bank setzten? Aber das zu entscheiden würde der Scipio überlassen.


    Hm das war sicher eine Überlegung die schon der eine oder andere Betroffene auch schon gehabt hatte. Aber es hatte sich die letzten dreihundert Jahre keiner darüber beschwert. „Hm.... Nun diese Erkennungszeichen sind auch Ausdruck des Stolzes den diese Männer für ihren Rang empfinden. Sie würden es sicher als Beleidigung ihrer Tapferkeit verstehen wenn man ihnen sagte das sie sie in der Schlacht abnehmen sollen.“ Das war zumindest das was Manius sich vorstellen konnte. Den sicher hatte er einiges darüber gelesen aber er hatte keine praktischen Erfahrungen damit wie diese Männer das Empfanden. Aber wenn man mal bei Caesar nachschlug so fanden sich dutzenden Stellen wo er grade die Tapferkeit der Centurionen lobte. Viele hatten sich in Ausweglose Situationen begeben und waren der Ehre wegen in den Tod gegangen. Da brauchte es schon einen besonderen Berufsethos. Diese Männer waren unglaublich stolz auf sich, dass ein Ehrverlust nicht in Frage kam. Auch nicht um ihr eigenes Leben zu retten.

  • "Lass uns mal einen Raum weiterziehen, langsam wird es mir hier zu fad, ich brauche Abwechslung." sprachs und stand auf. Er nahm aber das Thema auch beim Wechsel weiter auf, denn immerhin waren sie hier noch nicht am Ende.
    "Denkst du, dass der besondere Mut dadurch kleiner wird dadurch dass man ihnen den Busch auf dem Kopf weg nimmt? Ich glaube nicht, denn der Mut eines Mannes kommt vom Herzen und nicht von seiner Kopfbedeckung. An der Tapferkeit aller Soldaten zweifelt glaube ich niemand, aber gut ich denke einfach dass sollte jeder Optio oder Centurio selbst wissen ob er sich zur Zielscheibe machen will. Ich konnte noch niemanden fragen, aber vielleicht sollte ich mal einen ehemaligen Centurio befragen."
    Wobei Scipio gar nicht sicher war ob Serapio in seiner Zeit als Optio oder Centurio an einem Krieg beteiligt war.

  • „Ich hab eine bessere Idee. Lass uns zu mir nachhause gehen. Vielleicht laufen wir ja meinem alten Herren über den Weg. Dann kann ich dich gleich mal vorstellten.“ Sagte er während sie durch die Therme liefen. Immer hin merkte er jetzt schon das er hunger hatte und zuhause geb es immer was da stand außerfrage. „Nun ihrem Mut sicher nicht aber ihrem Ansehen und das ist nicht weniger wichtig. Die Männer sind eben stolz auf ihre Stellung und zeigen das auch.“ Das war zumindest so wie es sich für ihn darstellte. „Einige entfernte Verwandte sind Centurionen einer sogar Lagerpräfekt. Die Iulii hatte schon immer viel mit dem Millitär zu tun. Aber das muss ich Dir nicht sagen die Decimii sind ja nicht viel anders.“ Beide Familie waren quasi mit Soldaten aller Ränge und Legionen oder Cohorten gespickt. Obwohl es in den letzten Jahren wohl eher die oberen Ränge waren die von den Iulii besetzt wurden. Was ja durchaus als Zeichen für den Sozialenaufstieg gewertet werden konnte.

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