"Danke, danke." Verus begann diszipliniert zu essen. Er war nicht der Typ Mensch, der Essen in sich hinein schaufelte. Neben den Bissen trank er einen Schluck Wein. "Der Wein ist gut." Er lächelte verlegen. Irgendwie fühlte er sich unwohl bei dem Gedanken, nun in eine solche Abhängigkeit geraten zu sein.
Es war also ein Verhör, ein angenehmes zwar aber ein Verhör blieb ein Verhör. Verus blickte den Terentier mit seinen traurigen Augen an. Er seufzte. "In meinem Leben ist nicht alles perfekt gewesen," begann er seine Ausführungen. "Ich hoffe meine Erzählungen reichen für dein Protokoll aus." Verus trank einen kräftigen Schluck, um seinen Rachen zu benetzen.
"Ich habe nach meiner Flucht aus Rom, in einer selbstgebauten Waldhütte gelebt und allen weltlichen Gütern entsagt. Ich habe auf jeden Status und Titel verzichtet, um zu vergessen, was passiert ist. Eine solche Schande kann ein Mann nicht so leicht verarbeiten. Ebenso wenig, dass meine gesamte Familie nun tot ist und ich der letzte meines Stammbaumes bin. Zwar gibt es noch andere Decima aber von direktem Blut kann man wohl nicht sprechen. Ich bin einsam und habe auch so gelebt. Wie ich nach Germanien gelangt bin? Ich habe mich bewusst für den dunkelsten Ort, neben dem Orcus, auf der Welt entschieden. Ich bin direkt aus Rom hier an diesen Ort gereist und lebte nahe das Limes in einer Waldhütte. Reicht dies? Du kannst gerne festhalten, dass ich wahrlich ein Exil lebte."