• "Danke, danke." Verus begann diszipliniert zu essen. Er war nicht der Typ Mensch, der Essen in sich hinein schaufelte. Neben den Bissen trank er einen Schluck Wein. "Der Wein ist gut." Er lächelte verlegen. Irgendwie fühlte er sich unwohl bei dem Gedanken, nun in eine solche Abhängigkeit geraten zu sein.


    Es war also ein Verhör, ein angenehmes zwar aber ein Verhör blieb ein Verhör. Verus blickte den Terentier mit seinen traurigen Augen an. Er seufzte. "In meinem Leben ist nicht alles perfekt gewesen," begann er seine Ausführungen. "Ich hoffe meine Erzählungen reichen für dein Protokoll aus." Verus trank einen kräftigen Schluck, um seinen Rachen zu benetzen.


    "Ich habe nach meiner Flucht aus Rom, in einer selbstgebauten Waldhütte gelebt und allen weltlichen Gütern entsagt. Ich habe auf jeden Status und Titel verzichtet, um zu vergessen, was passiert ist. Eine solche Schande kann ein Mann nicht so leicht verarbeiten. Ebenso wenig, dass meine gesamte Familie nun tot ist und ich der letzte meines Stammbaumes bin. Zwar gibt es noch andere Decima aber von direktem Blut kann man wohl nicht sprechen. Ich bin einsam und habe auch so gelebt. Wie ich nach Germanien gelangt bin? Ich habe mich bewusst für den dunkelsten Ort, neben dem Orcus, auf der Welt entschieden. Ich bin direkt aus Rom hier an diesen Ort gereist und lebte nahe das Limes in einer Waldhütte. Reicht dies? Du kannst gerne festhalten, dass ich wahrlich ein Exil lebte."

  • Lupus aß und hörte zu. Die Geschichte war traurig aber viele Menschen im Imperium durchlitten sie. Die Konsequenz sich ins Exil zurückzuziehen trafen hingegen wenige,...in ein Exil in Armut noch weniger. Er spülte ein wenig Vinum nach und meinte,


    Nun,...deine Geschichte ist traurig, ich akzeptiere deine Konsequenzen,...aber,...warum wirfst du alles weg was du dir erarbeitet hast?
    Wenn du den Willen hast etwas zu erreichen kannst du auch hier in Mogontiacum etwas aufbauen. Es gibt auch hier Ämter mit Macht und Würde.
    Wenn du schon nicht die Welt verändern kannst, versuche es in deiner Nähe.


    Er riss sich einen Kanten Brot ab und biss hinein.
    Dann schloß er,


    Mogontiacum ist nicht Roma,...aber es ist eine mächtige Stadt in einer wichtigen Provinz.Und wenn nicht hier, dann in anderen Städten,...Gallia, Britannia,...ja selbst Italia biete sicherlich einige Möglichkeiten,...und glaube nicht, daß du der erste Politiker bist, der eine Niederlage erlitten hat.


    Er sah den Decimer ernst an.


    Schaffe dir eine neue Basis für einen neuen Anlauf, Decimus Verus,...die Ernennung in den Ordo senatorius ist ein Privileg und eine Pflicht zugleich.
    Sie wegzuwerfen und sich unter einem Stein zu verkriechen ist einem Vater Romas nicht würdig.


    Das war sicherlich eine impertinente Art mit einem Senator zu reden,...aber vielleicht war dieser Weckruf etwas, was in diesem Moment angebracht war.
    Lupus schielte auf die Mostbrötchen...

  • Verus stellte das Essen ein und fuhr sich über das Kinn. Seine Gedanken fokussierten sich. Er lauschte den Worten des Soldaten und durchdachte sie. Dieser Mann sprach die Wahrheit. Die Wahrheit sprang Verus fast direkt ins Gesicht. Er blickte zum Terentier. "Germanien ist nie mein Traum gewesen. Dieser Ort ist dunkel sowie kalt. Du hast aber Recht, dass man nur Dinge in seiner Nähe verändern kann und nur dort wirken kann, wo man auch selbst ist. Ich glaube viele Menschen scheitern daran, alles erreichen zu wollen und denken zu sehr an ein Morgen als denn an ein Jetzt." Verus trank einen Schluck nach diesem Gedanken. "Gegen die Welt kann niemand anlaufen, da muss ich dir zustimmen." Er nickte still. "Machen uns Niederlagen nicht stärker? Und Nein, ich bin nicht der erste Politiker, der eine Niederlage erlitten hat, dennoch war meine Niederlage weitaus tragischer als einfach nicht gewählt zu werden. Der Senat hat mich verhöhnt, ich habe meine Familie verloren und ohne entsprechenden Ruf, sind wichtige Ämter nicht zu besetzen. Ich habe nicht den nötigen Ruf, sofern ich überhaupt einen Ruf habe, um gehobene Ämter zu besetzen. In unserer Gesellschaft spielen der Ruf und Freunde eine große Rolle aber was ist, wenn ich mehr Feinde als Freunde habe? Was ist, wenn ich nichts weiter als ein Versager auf höchster Ebene bin?"


    Er trank erneut einen Schluck. Verus hatte momentan keinen Hunger mehr. "Du hast jedoch, wie so oft, Recht, dass ich mir eine neue Basis schaffen muss, um es erneut zu versuchen. Langsamer und stiller, nicht mehr so auffällig. Ich kann meine tote Familie nur so ehren. Ich möchte nicht, dass sie im Totenreich meiner als Feigling gedenken. Ich muss wieder aufstehen und eines Tages werde ich nach Roma zurückkehren, zwar nicht im Triumph aber sehr wohl in Würde." Dieser Mann hatte Verus aufgeweckt. Verus wusste wieder, was er zutun hatte oder zumindest glaubte er dies, ob es ihm gelingen würde, wieder in römischen Ämtern Fuß zu fassen, das war fraglich aber er wollte seinen Kindern Ehre machen. "Nur ist die Frage, an wen ich mich nun wenden kann. Ohne Gönner und mächtige Männer werde ich nicht aus meiner Hölle entfliehen können." Verus blickte an die Decke und dann wieder zum Terentier. "Ich brauche Fürsprecher, die den Mut haben, für einen Gescheiterten das Wort zu ergreifen." Dies war nun Verus neue Sorge.

  • Lupus sah den Zweifelnden an und entgegnete,
    Nun, heute hat sich ein neuer Tribun Lacticlavius eingefunden,...und wie der Zufall es will gehört er der Gens Decimus an,...er heißt Marcus Decimus Mattiacus und ist meines Wissens nach ein hoher Beamter am Hofe gewesen,...

  • Hatte man ihn doch gefunden! Mattiacus war hier? Verus schämte sich in Grund und Boden. Er hatte geglaubt seiner Familie und deren Urteil über ihn entfliehen zu können. Er hatt versagt und Schande über die Familie gebracht. Nun war Mattiacus hier? Verus weitete die Augen. Nun mehr konnte er sich dem göttlichen Urteil nicht entziehen und musste sich wohl dem anderen Decimus stellen. Er schluckte und trank zur Beruhigung einen großen Schluck Wein.


    "Ja, ich kenne ihn und ja, er gehört zu meiner Gens."


    Nun war es wohl soweit, jetzt musste er sich seinen Fehlern stellen und diese korrigieren. Verus entschied sich, es kurz und schmerzlos zu machen. "Kann man ihn sehen? Kannst du ihn in diese Zelle bitten? Ich möchte gerne mit ihm sprechen."

  • Lupus sah Verus ein wenig skeptisch an.Kopfschüttelnd meinte er,
    Marcus Decimus Mattiacus wird hier noch eine ganze Weile seinen Dienst verrichten, Verus.
    Er hob seine Hand und nahm ein wenig Stoff von Verus´Kleidung zwischen die Finger.
    Glaubst du nicht, daß du dich erst einmal frisch machen solltest? Ein ordentliches Bad, eine Rasur?
    Sich selber zustimmend nickte Lupus.
    Ich denke, wenn du ihm wie ein Mann entgegentreten mußt, dann gib´ihm keinen Anlass zur Klage, zumindest in dem Punkt, daß du dich hast gehen lassen.
    Lupus stand auf und rief die Wachen.
    Ich nehme den Gefangenen jetzt mit,...
    Eine gewisse Erleichterung aber auch Enttäuschung über zukünftig entgangene Leckereien war in ihren Gesichtern geschrieben.
    Lupus sah Verus an.
    ...und? Was machst du jetzt? Trittst du dem Tribunus gegenüber oder ...willst du meinem Vorschlag folgen?

  • Verus betrachtete seine Aufmachung. Er nickte langezogen. "Du bist ein kluger Mann," sagte Verus mit einem Lächeln. Er stand zusammen mit seinem neuen Freund auf. Er leerte hektisch den Becher, um sich dann neben Lupus zu stellen. "Ich würde gerne deinem Vorschlag folgen und mich ein wenig waschen, eventuell neueinkleiden, sofern es nicht zu viel deiner Zeit stiehlt. Eine Frage: Wo soll ich mich waschen?" Der Terentier erwies sich für Verus als Quell der Vernunft. Verus war doch recht froh, an einen solchen Menschen geraten zu sein und nicht weiter im Wald sein Dasein in Kälte sowie Dunkelheit zu verbringen. Verus kniff die Augen zusammen als er aus der Zelle trat. Das Licht wirkte umso heller, wenn man zurückgezogen davon lebte oder zumindest zeitweise davon abgeschnitten war. "Ich würde mich aber gerne beeilen, Terentius. Ich habe schon zu lange außerhalb der Gesellschaft gelebt. Ich hoffe, dass Mattiacus nicht allzu erstaunt sein wird, mich nach mehreren Monaten zu sehen, sind eigentlich schon Jahre vergangen? Ich habe jedes Zeitgefühl verloren, Terentius." Dies stimmte, denn Verus lebte schon lange nicht mehr nach irgendwelchen Zeiten oder Kalendern. Er musste das Zeitgefühl erneut erlernen.

  • Lupus holte einen Packen, welchen er vorhin mitgebracht hatte und sagte,
    Ich schlage vor, du ziehst dich zuerst einmal um.
    Ich habe dir hier eine frische Tunica, Feminalia,einenSagum und ein paar Caligae mitgebracht,...wir haben ja fast die gleiche Statur. Es sind zwar einfache Kleidungsstücke, aber sie sind sauber und halten dich warm.

    Er hielt ihm den Packen hin und schloß,
    Wenn du dich umgezogen hast, gehen wir zur Casa Terentia,...dort wirst du ein Bad nehmen und man wird dir einen Barbier schicken,...damit du wieder zumindest äußerlich ein Homo Decimus wirst...übrigens,...
    Er grinste ein wenig,
    ...wirst du dort auch deinen vierbeinigen Freund vorfinden...
    Der kleine Hund hatte sich sofort mit Thula angefreundet, wen wunderts,...sie war die Köchin im Hause.

  • "Danke", sagte Verus und dieses Wort meinte er durchaus ernst, denn er benutzte es bereits mehrfach im Zusammenhang mit Lupus. "Ich weiß garnicht, wie ich dir danken soll. Du bist ein guter Mensch."
    Verus nahm den Packen entgegen, wickelte die Schnur von diesem und legte die einzelnen Kleidungsstücke auf einen Tisch in der Nähe. "Hast du etwas dagegen, dich umzudrehen, während ich mich umziehe?" Verus grinste verschmitzt. "Ich freue mich bereits darauf meinen Marcus wiederzusehen. Womit habe ich das nur verdient?" Er begann bereits einige Kleidungsstücke gegen die Neuen auszutauschen. Es war doch ein besseres Gefühl, die alten Lumpen endlich los zu sein.

  • Marcus,..hmmh? Lupus drehte sich um und dachte darüber nach, daß ein Hund den gleichen Namen hatte wie er.
    Gleichzeitig fragte er sich was er mit Verus eigentlich vorhatte...was er sich und seiner Gens da aufbürdete...
    Naja,...nach einer Weile drehte er sich um und meinte,
    Na bitte,...sieht doch schon ganz passabel aus...
    Dann verließen sie den Carcer und die Principia und gingen in Richtung Porta Praetoria...

  • Verus nickte freudig. "Das will ich aber auch meinen," sagte er und folgte dann dem Terentier, der es scheinbar eilig hatte. Verus wunderte sich ein wenig über die Gehetztheit aber irgendwo war er auch neugierig auf die Familie des Terentiers.

  • Agrippa schreckte aus seinem Schlaf hoch. Irgendetwas hatte ihn geweckt...und ja,...es war Victors Schnarchen. Verdammt, wie konnte ein so junger Mann schon dermaßen Schnarchen? Er stand auf und drückte sein Kreutz durch. Auf den kleinen Tisch stand ein Kanten Brot, ein paar Brocken Käse und ein paar Streifen Dörrfleisch. Abgerundet wurde das Mahl von einem extrem verdünnten Vinum in einer Kanne, die wahrscheinlich Markentenderware aus Julius Cäsars Feldzug war. Einen Pokal oder Becher suchte er vergebens. Macht nichts,...murmelte er vor sich hin und warf einen Blick durch die vergitterten Fenster nach draußen.
    Lange hatte er nicht geschlafen. Das Brot war frisch, ebenso der Käse, wenn auch unendlich fettig. Er kaute lange und gründlich. Ein Schluck des Gebräus lies auch nicht ansatzweise erkennen welcher Vinum Grundlage für das Gemisch war.
    Was solls, es löschte den Durst.
    Victors Schnarchen hallte an den Wänden wider. Er betrachtete den Mann der ihn in 6 Jahren ein treuer Freund und Weggefährte gewesen war. Agrippa hatte dessen Wandel von einem verwöhnten Patrizierbübchen zu einem Mann erlebt.
    Ein Mann den man in jeder Lebenslage an seiner Seite haben wollte.
    Es tat ihm leid, daß sein Onkel ihn jetzt hier im Carcer auffinden würde. Onkel Menec,...wie Victor ihn immer nannte. Ein Patriarch, ein Mann mit Visionen, seine Nemesis. Wo sein gestrenger Vater weich wurde, da wurde Menecrates umso härter.
    Agrippa hatte seiner Verwunderung Ausdruck verliehen, warum Victor ausgerechnet zu ihm wollte. Victor hatte ihn nur angesehen und entgegnet Wenn es einen Mann gibt der jetzt weiß was zu tun ist,...dann er!
    Das genügte um Victor hierher zu begleiten.
    In seinen Gedanken versunken, umgeben von erstaunlichen Variationen eines Schnarchtons bemerkte Agrippa nicht, wie sich jemand dem Carcer näherte.

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    Manius Vibienus Crus



    In Begleitung dreier Wachsoldaten strebte der Tribun dem Carcer zu. Er musste sich eingestehen, eine gewisse Neugier begleitete ihn, weil die Beschreibung der Männer abenteuerlich wirkte. Was er von alldem halten sollte, wusste er noch nicht, und auf sein eigenes Urteil über die mögliche Verwandtschaft war er selbst gespannt.
    Ein Kopfwink signalisierte, dass die Tür aufgeschlossen werden sollte. Er trat in den Türrahmen, ließ den Anblick auf sich wirken und sagte: "Salvete, ich habe für euch ein anderes Wartezimmer vorgesehen. Unabhängig davon benötige ich aber noch einmal eure Namen. Wer von euch beiden nennt sich Lucius Claudius Victor?"
    Die Frage musste der Tribun stellen, denn in einem hatte der Wachsoldat Recht behalten: Die Männer sahen nach allem, aber nicht nach Patriziern aus - beide nicht.


    "Und wie lautet der volle Name des zweiten Besuchers?" Auch an dieser Stelle hatte die Wachmannschaft gepatzt. Die Auskunft fehlte.







  • Agrippa stand auf und trat auf den Offizier zu. Er blieb kurz vor ihm stehen und meinte, Salve,..äh...er musterte den Offizier, hatte aber keine Ahnung als was er den Mann ansprechen sollte und zuckte die Schultern.
    ...mein Name ist Manius Gallonius Agrippa,...der junge Mann auf der Pritsche dort ist Lucius Claudius Victor...
    Er hob kurz den Zeigefinger lächelte und trat an die Pritsche wo Victor einen neuen Schnarchton kreierte. Vorsichtig rüttelte er ihn an der Schulter bis Victor aufwachte und sich die Augen rieb. Blinzelnd sah er zunächst Agrippa an, dann nach dessen Kopfrucken in Richtung Türe stand er auf und ging auf den Tribunen zu.
    Salve Tribun,...entschuldige bitte unsere Aufmachung,...aber wir sind nicht dazu gekommen uns für deinen Besuch etwas frisch zu machen,...
    Lächelnd nickte er,
    Ich bin Lucius Claudius Victor,...ich ähem,...ich bin auf der Suche nach meinem Onkel,...Claudius Menecrates,...

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    Manius Vibienus Crus



    Seine Fragen wurden ohne Verzögerung und zu seiner Zufriedenheit beantwortet. Der Tribun kritzelte die Namen auf eine mitgebrachte Tafel, aber nicht ohne mehrmals hochzusehen. Dabei hob er nicht den Kopf, sondern nur die Augenlider. Er nutzte den Kontrollblick, um weitere Eindrücke zu sammeln.


    "Wie gesagt, ich habe ein anderes Wartezimmer für euch. Dieses, doch recht unzweckmäßige, basiert auf einem Versehen", erwiderte der Tribun, als der erste Mann sich als Römer vorstellte und zu dem potentiellen Verwandten des Legaten ging. "Zur Entschuldigung der Wachmannschaft lässt sich sagen, dass erhöhte Alarmbereitschaft besteht und der Befehl ergangen ist, potentielle Gefahrenquellen festzuhalten, um das Leben des Legaten nicht zu gefährden." Wie das im Einzelnen zusammenhing, sparte sich der Tribun zu erklären. Sollten sich die Männer als die erweisen, die sie vorgaben zu sein, würden sie ausführliche Erklärungen aus erster Hand erhalten.


    "Salve, Claudius", grüßte der Tribun nochmals, denn den ersten Gruß hatte der Mann ja verschlafen. "In diesem Augenblick wird deine Angabe der Verwandtschaft überprüft. Ich erwarte eine baldige Nachricht über das Ergebnis und bitte so lange in ein anderes Zimmer. Wenn ihr mir folgen wollt." Der Tribun, wechselte noch einen Blick mit dem Claudier, dann drehte er sich um und ging voraus. Die mitgeführten Wachsoldaten schlossen sich dem Trupp an. Um seinen ungedeckten Rücken machte sich der Tribun keine Sorgen, denn schließlich handelte es sich um entwaffnete Männer, die nicht nur mitgenommen aussahen, sondern sich vermutlich auch nicht in bester körperlicher Verfassung befanden.



    edit: Link


  • Victor atmete tief ein . Sein Blick fiel auf den Hinter ihm stehenden Freund.
    Er klopfte sich ein wenig seine Tunica aus und richtete sich gänzlich auf.
    Sein Rückgrad quittierte dies mit einem vernehmlichen Knacken und er lächelte entschuldigend.
    Das war mir klar, als ich in Antiochia von den Geschehnissen in Roma hörte.
    Er ließ den Kopf ein wenig um den Atlas kreisen und seufzte leise.
    Seitdem sind wir quasi unentwegt hierher unterwegs gewesen,...haben von Proskriptionslisten gehört und, wie du unschwer erkennen und sicherlich auch riechen kannst, uns förderhin zumeist abseits der Wege fortbewegt und unsere Körperpflege seitdem sträflichst vernachlässigt.
    Sein Blick maß sich mit dem des Tribunen.
    ...was das Verhalten der Wachen nur verständlich macht,...ich hätte an ihrer Stelle bei unserem,...nun...Anblick...und olfaktorischem Ausnahmezustand sicherlich ähnlich reagiert.
    Agrippa stellte sich neben ihn und wollte seinen üblichen Beitrag zum besten geben, jedoch zog er es unter Victors Blick vor, ausnahmsweise darauf zu verzichten. Er räusperte sich stattdessen und fragte,
    ...ob wohl zeitnah die Möglichkeit besteht zumindest frische Kleidung und etwas Wasser zum Waschen zu bekommen?...ich würde annehmen,. daß der Legatus vom rein optischen Anblick seines Neffen wenig begeistert sein wird...
    Victor schüttelte den Kopf,
    Beachte ihn nicht Tribunus,...ich bin sicher die Freude über meinen Anblick wird den Verstoß gegen die Etikette mehr als ausgleichen...
    Bona dea,...dein Wort in der Götter Ohr...
    Victor quittierte den Blick des Tribuns und schritt hinter ihm , an den Wachsoldaten vorbei, her. Agrippa folgte vor sich hinmurmelnd wie er es immer tat, wenn er das Handeln des Claudiers für leichtsinnig erachtete und dieser seinen wohlwollenden Warnungen nicht die dringend erforderliche Beachtung schenkte.

  • Zufrieden stieß Theopompus den Gefangenen, der versehentlich auf dem in Carcer gegen eine Wand gerannt war in sein Cellenloch. Der Mistkerl war ihm nicht mehr ausgekommen. "Wir haben keine Mühen gescheut und zu deinem Empfang Handeisen und Ketten vorbereitet. Ratten fressen an dir zum Frühstück, Schläge gibt es zum Nachtisch und mit viel Glück wird dir der Kopf abgeschlagen.""Das glaube ich eher nicht, der wird Löwenfutter", mischte sich Persaeus ein während er ihm mit Frugi in Ketten legten. "Wenn du dir aber dein Gesicht vor Rattenbissen schützen möchtest, schau hier ist eine schöne Vorrichtung mit der wir dich über den Boden vor den Ratten sichern können. Zwischendurch besuchen wir dich immer gerne, damit dir die Zeit nicht zu lang wird." Schon landete ein Tritt zwischen Gurox Beinen, "das brauchst du hier nicht so dringend." Die Türe fiel zu, von außen wurde eine schwere Bohle vorgeschoben, Dunkelheit, Gestank, Feuchtigkeit und Dreck umgaben ihn.

  • Der Dienst am Tor war zu Ende und gleich machten sich Frugi und sein Freund Pompus auf um nach der Gefangenen zu sehen. Ihre Kameraden hatten sie zunächst einmal oben, in der Besten Celle, untergebracht. Sie wollten mitbekommen wenn sie wieder bei Sinnen wäre. "Und?" fragte Frugi. Der zuständige Legionär antwortete, "Sie kommt immer wieder kurz zu sich. Vielleicht sollte sich die einer ansehen der mehr davon versteht."
    Nachdenklich nickte der Miles, zuerst sollten wir herausbekommen wie sie in den Zustand kam, ich kann mir nicht helfen da stimmt etwas nicht. "Dann bringen wir den hilfreichen Menschenfreund einmal nach Hause mal schauen was seine Herrin dazu meint. " Schon waren die beide unterwegs zu Persaeus und Glaucus.

  • Flore war aus ihrem seltsamen immer wiederkehrenden Dämmerzustand endlich ganz aufgewacht. Sie hatte schon zweimal die Augen geöffnet und das drittemal zeigte nichts anderes, es war dunkel. Außerdem war ihr kalt und es roch sehr merkwürdig. Sie wollte sich erheben und nachschauen wo sie war.
    Erstaunt stellte sie fest, sie konnte sich nicht bewegen. Ihre Arme waren waren fest an ihren Körper gebunden und ihre Beine ebenso zusammengebunden. Verschnürt wie ein Teppich, was soll das? Wer war das gewesen? Wo war sie?
    "Hallo", wollte sie rufen, doch es kam nur ein heisernes krächzen heraus. Jetzt schmeckte sie auch diesen galligen Geschmack nach Erbrochenem.
    Richtig, ich hatte mich bei dieser giftigen Lupa übergeben. Die haben mich verschnürt, aber wo haben sie mich hingebracht?
    Plötzlich völlig unvermittelt brüllte sie los, "Hilfe" zuerst krächzend, dann lauter und immer lauter werdend, zwischendurch inne haltend und lauschend. "Hilfe....Hilfe"....
    Erschöpft wartete sie und lauschte ob sich etwas tat.

  • Zu der Gefangenen wollten sie alle drei. Jeder von ihnen wollte sehen ob sie wieder bei Bewusstsein war. Ob es ihr besser ging und ob sie eine Aussage machen konnte.
    Sie waren sich einig darüber, irgend etwas stimmte nicht und sie wollten raus bekommen was es war.
    Bei den Carcerwachen angekommen, brauchten sie nicht erst nach zu fragen, sie hörten sie war zu sich gekommen.
    Frugi entriegelte die Türe und stieß sie weit auf. Pompus bückte sich gleich und löste Verschnürung. Nicht nur das er half der Gefangenen auf.
    Persaeus ging nicht so zart mit ihr um und schnauzte sie an "mitkommen". Er war sich sicher, die Gefangene war so eingeschüchtert, dass sie ihm einfach folgen würde, außerdem waren noch Frugi und Pompus da, die sie im Auge behalten würde. Nicht weit von ihrer Celle war gleich ein kleiner Raum für das Wachpersonal, hierhin ging er und wartete bis die anderen auch eintraten. Er setzte sich nahm eine Tabula und stierte Flore an.

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