Ich will hier nicht auch noch rumjammern, sondern mal auf eine Kleinigkeit aufmerksam machen, die offenbar zu gerne übersehen wird.
Ausgangspunkt dafür war der Beitrag 'Kurve zum Mitgliederschwund - Freifahrtschein für Wiedereinsteiger? reloaded' klick! Da will man doch tatsächlich die ollen Hirsche wieder als Reservisten einberufen, um dem Mitgliederschwund zu begegnen. Das Problem liegt jedoch ganz woanders - nämlich bei den Jungrömern (die grade mal 12 Monate im IR sind). Denn die werden regelmäßig von einer ganz bestimmten Aktivitätsphase des IR hinweggerafft. Ich hab da mal bei den 'Lectiones' etwas genauer hingeguckt.
Ich meine jene Phase, die mit dem Auftauchen der ersten Adventskränze am Horizont beginnt, wenn die Anzahl der täglich bearbeiteten Themen auf unter 20 absinkt und dann bis April bei unerträglichen 10 herumdümpelt. Beispiel: die Diskussion um die 'Totenstille in der Urbs aeterna' klick. Auch das fiel in eben diese Phase (bei der man damals nebenbei sogar Inthronisation des neuen Kaisers verschlabberte).
Für einen eben zugestiegenen Jungrömer ist das Milieu einer solchen Phase abschreckend. Er will ja interagieren, aber dummerweise trifft er auf ein menschenleeres Biotop. Das ist alles andere als einsteigerfreundlich; klick.
Knapp zwei Drittel der Jungrömer schmeißen schon im ersten Halbjahr den Bettel hin! Bei den Alt-IRtisten dagegen verteilt sich das ungefähr gleichmäßig übers ganze Jahr.
Ich weiß, es gibt selbstverständlich Gründe für die schlappe Aktivität. Meist wird das so erklärt, dass ja immer mal wieder im IR wenig los sei. Richtig, das stimmt sogar, nämlich immer jedes Jahr von Weihnachten bis Ostern.
Oder dieses: Zeitmangel, Pips, Motivationsloch, Wetter, Job, Klausuren, Prüfungen. Geschenkt. Aber einiges davon ist regulierbar, oder? Ich denke, dass die Jungrömer für die Zukunft des IR wichtig sind, wichtiger jedenfalls als die ollen Platzhirsche. Deshalb plädiere ich dafür, das geliebte Brauchtum eines Aktivitätstiefs im Spätwinter/Frühling aufzugeben.