Es war mehr als deutlich, dass das gesamte Haus inklusive dem Haushalt mit allen Bewohnern und Bediensteten komplett in den Wahlkampfmodus eingetreten war. Grade kam ein Mann mittleren Alters aus dem Triclinium heraus und musterte den jungen Mann, der ihm da grade entgegenkam, ging dann aber seines Weges, sodass Kaeso nun in den großen Raum am anderen Ende des Hauses treten konnte.
Dort standen mitten im Raum zwei freie Stühle, dazwischen ein Beistelltisch. An der Stirnseite sah man die drei großen Klinen, die für Cenae bereitgestellt, für die Gespräch am Abend aber nicht gebraucht wurden. In einer Ecke stand Curio in einer Tunika mittlerer Preisklasse - bei diesen eher informellen Gesprächen zu Hause legte er eher Wert auf Bequemlichkeit, denn auf hohen Status. Auf dem Forum trug er freilich immer die unbequeme Toga aber zu Hause musste das ja nicht unbedingt sein -, schaute aus dem großen Fenster nach links in den Garten hinaus und knabberte an einem Kanten Brot, in einer anderen Ecke saß Acanthos, der Scriba Personal des Helvetiers an einem massiven Holztisch und ging grade eine Tabula durch. Als Curio das Räuspern Liams hörte, der Kaeso ins Triclinium geführt hatte, drehte er sich um und blickte in das Gesicht des jungen Mannes, der ihn am Mittag auf dem Forum angesprochen hatte.
Kaeso für seinen Termin bei dir.
sagte der Brite knapp, verließ den Raum und zog die schweren Vorhänger hinter sich zu. Curio nickte, ging auf den Mann zu und reichte ihm die Hand.
Danke, Liam. Guten Abend, Kaeso. Setz dich doch bitte.
Er deutete auf den freien Stuhl, setzte sich derweil selbst hin und betrachtete sein Gegenüber mit offenem Interesse. Acanthos hatte derweil bereits eine neue, noch leere Tabula gezückt und machte sich bereits, die Kernpunkte des nächsten Gesprächs mitzuschreiben.