Oecus | SPM et MDS et SAL - Revisionen und Revolutionen

  • Ein lebhaftes zustimmendes Nicken signalisierte, dass Macer ebenfalls der Ansicht war, dass bei Handelsbetrieben ganz sicher eine Grenze überschritten war. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich kein anerkanntes Rechtsgutachten finden lassen wird, dass auch die Einfuhr von Waren als landwirtschaftliche Tätigkeit deklariert", zeigte er sich ganz zuversichtlich. "Wobei ich geneigt bin, diese Tätigkeit auch von der jetzigen Fassung nur schwerlich als Gedeckt anzusehen", ergänzte er noch, ohne näher darauf einzugehen.


    Sein Gastgeber wollte aber anscheinend ohnehin zum nächsten Punkt fortschreiten, was Macer zum einen für einen Schluck aus seinem Becher nutzt und zum anderen für einen Blick auf seine eigenen Notizen. "Nun, im nächsten Paragraphen wäre mir an einer Präzisierung gelegen, wer genau gemäß Satz 2 als Anbieter auftreten darf. Der Staat ist hier ein recht weit gefasster Begriff und es ist meines Erachtens nicht klar, ob damit ausschließlich die unter kaiserlicher Verwaltung stehende Staatskasse gemeint ist oder ob hier beispielsweise auch Statthalter tätig werden können", brachte er dann einen neuen Punkt vor. "Urteile über die Zulässigkeit einer solchen Maßnahme sind mir allerdings keine geläufig, allerdings habe ich bisher auch nicht gezielt danach gesucht", handelte er dann auch gleich diesen Blickwinkel mit ab. "Die Frage des Mindestpreises aus Satz 3 war häufig vor Gericht vertreten, aber dazu halte ich die Regelung für ausreichend. Da auch hier der Staat der Handelnde ist und solche Verstöße üblicherweise vom Aedil geahndet werden, könnte man nun schließen, dass auch im Satz zuvor der Aedil gemeint ist. Das allerdings scheint mir wenig praktikabel, da der Aedil ja keinerlei direkte Verfügungsgewalt über Betriebe hat und auch keine Anordnungen für die Betriebe unter Kontrolle der kaiserlichen Staatskasse erteilen kann", versuchte er sich dann über den Umweg des nächsten Satzes der vorherigen Fragestellung zu nähern, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.

  • Sextus war sich nicht so sicher, dass wirklich alle Senatoren auch jetzt schon den Satz des Gesetzes so verstanden, dass sie irgendwelche Händler nicht ihr eigen nannten. Aber da wollte er dem Consular nicht dessen Illusionen rauben, die dieser trotz seiner langjährigen Tätigkeit im Senat scheinbar noch hatte.


    Eigentlich sah Sextus bei einem Gespräch seinem Gegenüber bevorzugt in die Augen. Schon allein, um jede Nuance der Mimik mitzubekommen und so vielleicht Vorlieben und Abneigungen, die unausgesprochen blieben, dennoch herausfiltern zu können. Bei der folgenden Einlassung des Purgitiers allerdings musste er doch den Gesetzestext zuhilfe nehmen, um zu verstehen, was der Mann meinte. Und selbst mit der Abschrift vor Augen fiel es ihm reichlich schwer, mitzukommen, auf was Purgitius Macer hinaus wollte.
    Sextus runzelte die Stirn und versuchte sich an einer Interpretation des gesagten. “Wenn ich dich recht verstehe, meinst du, dass die Zuständigkeiten näher benannt werden müssen?
    Nun – und ich fürchte, ich muss wohl doch wieder das Gespräch an mich reißen, was du hoffentlich entschuldigst – ich habe mir diesbezüglich auch schon einige Gedanken gemacht. Zum einen sehe ich beispielsweise keinen Sinn darin, dass Städte zwar sowohl Betriebe als auch waren erben können, gleichzeitig diese Waren nicht verkaufen können sollen, obwohl sie Teil des Staates sind. Abgesehen von Rom hätten wohl die örtlichen Aedile allerdings in der Tat Verfügungsgewalt über diese Betriebe, so dass diese ererbte – oder auch neu produzierte – Waren prinzipiell anbieten könnten. In Roma selber fiele dies wohl eher der kaiserlichen Kanzlei zu, die soweit ich informiert bin, das Pasceolus Imperialis verwaltet. Ich bin mir hierbei nicht sicher, ob hierbei allzu explizit auf die einzelnen Berechtigten eingegangen werden muss und würde hierbei eine einfache Formulierung wie... 'Städte, Gemeinden und Staatskasse' oder ähnliches favorisieren.


    Gleichzeitig habe ich mir allerdings schon Gedanken gemacht, ob die jetzige Formulierung, wann der Staat – wenn ich auf dieses Wort zurückgreifen darf – überhaupt Waren anbieten darf, ausreichend ist. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der Satz in seiner jetzigen Form nicht zu einem florierenden Markt beiträgt.
    Ich würde daher sehr dafür stimmen, diesen Paragraphen dahingehend umzuformulieren. Zum einen halte ich die grenze, ab der der Staat tätig werden kann – hier erwähnt als 150 % vom staatlichen Standardpreis – für erheblich zu hoch gegriffen. Die vorgeschlagenen Stanndardpreise beinhalten bereits eine Gewinnspanne von zwanzig Prozent in Bezug auf die Produktionskosten. Hierauf noch einmal fünfzig Prozent Aufschlag als vertretbar zu halten – also nach den Regeln der Gesamtveranlagung von ganzen achtzig Prozent – halte ich für utopisch. Nicht einmal Geldverleiher nehmen achtzig Prozent ihres Verleihs als Zinsen. Warum sollte Brotbäcker mit ihrer Arbeit mehr verdienen?
    Außerdem ist der jetzige Satz einfach auszuhebeln, indem ein Händler ein einziges Teil ihrer Waren zum Standardpreis anbieten und den Rest sogar noch deutlich teurer als besagte 150 Prozent, und die Grenzen des Gesetzes wären dennoch gewahrt. Beides erachte ich als inakzeptabel.
    Und zum dritten wird die Möglichkeit, dass eine Ware überhaupt nicht zu haben ist, vollständig unbeachtet gelassen.
    Daher würde ich vorschlagen, den Satz dahingehend zu ändern, dass wenn eine Ware nicht oder nur zu mehr als durchschnittlich 125 % des staatlichen Standardpreises zu haben ist, dass dann Städte und Staatskasse besagte Waren auf den Markt zum Verkauf stellen dürfen. Die 125 % daher, da dann hier durch die Gesamtgewinnerrechnung ein Gewinn von 50 % zu den Herstellungskosten rein rechnerisch zu erzielen ist, was meines Erachtens nach ausreichend ist.“

  • Macer hatte sicher nichts dagegen, dass sein Gastgeber das Wort wieder an sich riss und ließ ihn daher mit einem leichten Lächeln gewähren. Er versuchte den Ausführungen zu folgen und keinen der verschiedenen Aspekte zu vergessen, bis er wieder mit einer Antwort an der Reihe war. "Sicher, ich würde den Paragraphen auch nicht unnötig aufblähen wollen, indem wir zu detailliert festlegen, wer solche Angebote machen darf. Und ebenso wäre es in der Tat unsinnig, wenn Städte die in ihrem Besitz befindlichen Waren nicht verkaufen dürften", stimmte er erst einmal dem Plädoyer für Einfacheit zu. "Allerdings sehe ich - gerade auch mit Blick auf deine weiteren Überlegungen - einen gewissen Bedarf nach genauerer Regelung, wer was darf. Denn es macht ja auch keinen Sinn, dass sich Städte, Provinzen und die Staatskasse untereinander unnötig Konkurrenz machen, wenn sie beispielsweise alle denselben gravierenden Mangel an einem bestimmten Produkt erkennen."


    Macer machte eine kurze Pause, um sich ein passendes Beispiel einfallen zu lassen, bleib dann aber doch lieber bei einer etwas abstrakteren Formulierung. "Nehmen wir an, in einer Provinz ist eine bestimmte Ware nicht oder nur überteuert zu bekommen. Nehmen wir ferner an, die Provinzhauptstadt verfügt über einen größeren Vorrat an dieser Ware und die Staatskasse hat einen Betrieb zur Verfügung, der diese Ware herstellen kann. Wer darf nun in welcher Weise intervenieren?", stellte er als Frage in den Raum. Nach einer weiteren kurzen Pause griff er dann die anderen Aspekte auf. "Wie du wohl schon gemerkt hast, habe ich keine Einwände gegen die Ergänzung, dass nicht nur Wucherpreise, sondern auch ein Mangel die Intervention erlaubt. Das erscheint mir sinnvoll. Ebenso ist die Idee mit dem Durchschnitt sehr ansprechend, wobei es dann wohl einer genaueren Definition bedarf, wie der Durchschnitt zu ermitteln ist", mahnte er dann an und hatte dabei natürlich vor allem diejenigen Gerichtsurteile im Sinn, bei denen es um die korrekte Berechnungsweise für den Mindestpreis auf Basis der Herstellungskosten ging. Die wollte er Rom für den Durchschnittspreis wohl gerne ersparen.


    "Was die Obergrenze nun wiederum betrifft, bin ich spontan sehr unentschlossen, ob ich 150% oder 125% für angemessener halte. Ich habe mir darüber vorab keinerlei Gedanken gemacht und man müsste wohl ein paar Beispiele berechnen um zu sehen, was hier angemessen ist", äußerte er sich auch noch zum letzten Aspekt. "Decimus, da könnte etwas Rechen- und Recherchearbeit auf dich zukommen, bevor ich meine Wahl treffe", warnte er seinen Tiro schon einmal vor, ohne genau zu wissen, in welchem Umfang er dessen Dienste in dieser Angelegenheit wirklich benötigen würde.

  • Scipio hatte mittlerweile echt Probleme dem ganzen Gespräch noch zu folgen, versuchte aber wenigstens sich so gut es ging Stichpunkte zu notieren die ihm später helfen sollten einen Großteil ins Gedächtnis zurück zu bringen. Daher erschrack er etwas, als Macer ihn plötzlich unverhofft ansprach.
    "Das... das macht nichts. Es ist ein Thema das mich ja mehr oder minder auch betrifft, also würde die Arbeit kein Problem darstellen, im Gegenteil. Solche Dinge mache ich ehrlich gesagt recht gern..." und er wusste selbst nicht woher dieses doch sonderbare Verhalten kam.

  • Ein Sklave war zu Corvina gekommen und hatte ihr von ihrem Onkel einige Wünsche ausrichten lassen. Sie solle sich mit der Köchin noch einmal über das für den Abend angesetze Essen unterhalten. Selbstverständlich hatte Corvina diese Aufgabe übernommen, wenngleich sie sich nicht sicher war, was genau sie dabei tun konnte. Es ehrte sie auf der einen Seite, dass ihr Onkel sie so beteiligte. Corvina wusste, dass ein Consular mit ihnen speisen würde, und ein Mitglied der Nobilitas im Haus bewirten zu dürfen, war auch für einen Patrizier eine große Ehre. Und für sie wäre es eine noch viel größere, da sie bislang in Rom noch gar niemanden kannte, erst recht keinen Consular. Allerdings wusste Corvina gar nicht, ob sie ihn überhaupt kennenlernen würde, denn ihr Onkel war nicht besonders auskunftsfreudig gewesen, was die genauen Abläufe anging. Überhaupt war er wenig auskunftsfreudig.


    Corvina hatte also mit der Köchin gesprochen. Oder besser gesagt, sie hatte gefragt, wie die Vorbereitungen bezüglich des Essens liefen und dann sehr lange zugehört, was es alles gab und wie viel dabei noch zu tun wäre. Und Corvina hatte keinerlei Ahnung, was sie dazu sagen sollte oder wo sie tatsächlich etwas verbessern hätte können. Da war es fast wie eine Erlösung, als nach einer ganzen Weile wieder der Sklave erschien und ihr ausrichtete, dass ihr Onkel sie sprechen wolle. Sie entschuldigte sich also bei der Köchin, versuchte, die soeben erhaltene Informationen möglichst detailgetreu zu erinnern, und folgte dann dem Sklaven durch das weitläufige Haus zum Oecus.


    Der Sklave machte eine einladende Bewegung bereits im Gang, als der Oecus in Sicht war, und Corvina schritt an ihm vorbei und nichts ahnend um die Ecke. Und wünschte sich direkt darauf, dass sie es nicht getan hätte.
    Die kurzfristige Hoffnung, sie könne vielleicht nicht gesehen worden sein, verflüchtigte sich sofort wieder. Und in jedem Fall wollte sie ihrem Onkel die Peinlichkeit ersparen, eine herausschleichende Verwandte erklären zu müssen, die noch nicht einmal Gäste im eigenen Hause begrüßt hatte.Abgesehen davon hatte ihr Onkel sie ja hinzu gebeten. Oder hatte der Sklave, der nun auch nicht mehr zu sehen war, ihr nur einen makaberen Streich gespielt?
    “Geehrter Onkel. Verzeih, ich wusste nicht, dass wir schon Gäste haben“, grüßte sie also ihren Onkel so leise, wie es ohne aufzufallen möglich war.

  • Die Einwände konnte Sextus gut nachvollziehen, wenngleich er nicht ganz so kompliziert gedacht hatte. “Ich würde meinen, dass alle Städte oder jede in ihrem Ermessen tätig werden kann, da ohnehin die Städte als ausführende Organe des Staates, wenn man so will, sich tunlichst an die Standardpreise zu halten hätten. Da bereits das Angebotsverhalten speziell Mogontiacums auch schon im Senat Thema war, schadet es aber wohl sicher nicht, bei der Ausformulierung des Gesetzes etwas genauer zu werden, da stimme ich dir zu.“


    Was allerdings der Consular berechnet haben wollte, was er, Sextus, nicht soeben vorgerechnet hatte, konnte Sextus nicht ganz nachvollziehen. Jedoch schien der Decimus so eine Aufgabe zugeschoben zu bekommen und auch zu verstehen, was zu tun sei, also hielt Sextus sich aus diesem Punkt heraus. Überhaupt würde er ohnehin allem zustimmen, was den Purgitier dazu bewegen mochte, den angepeilten Änderungen im Endeffekt zuzustimmen. Ob der Weg dorthin gerade oder in serpentinenartigen Schlaufen verlief, war Sextus relativ egal, solange er ans Ziel führte.


    Doch auch ehe er hierzu etwas hätte anmerken können – Schweigen wäre immerhin unhöflich gewesen – wurden sie unterbrochen. Sextus musste nicht großartig überrascht spielen, er war es in der Tat, hatte er doch nicht gedacht, dass die Zeit so schnell vorangeschritten war und seine Nichte eher etwas später erwartet. So stand er mit einem Lächeln auf und ging zwei Schritte auf seine Nichte zu, die etwas ertappt wirkte. Er musste ihr dringend noch ein herrschaftlicheres Auftreten beibringen. Sonst wirkte sie am Ende noch provinziell.
    “Ah, Corvina. Lass dich vorstellen.“ Mit einer einladenden Geste forderte er das Mädchen auf, an seine Seite zu kommen, so dass die Gäste – vor allem der Purgitier – sie besser sehen konnten. “Darf ich vorstellen, meine Nichte Corvina, die Tochter meines älteren Bruders Quintus Corvus. Corvina, dies ist der ehrenwerte Consular Purgitius.“ Eine kurze Pause, damit seine Nichte irgendwie reagieren konnte, ehe Sextus etwas weniger ausführlich auch noch den anderen Burschen vorstellte. “Und das ist sein Tiro Decimus.“ Den das Mädchen nicht zu herzlich begrüßen sollte, weshalb Sextus hier etwas schneller fortfuhr. “Meine Nichte ist erst vor wenigen Wochen hierher nach Rom gereist, um das Zentrum der zivilisierten Welt kennen zu lernen.“

  • Macer wollte gerade zu einer neuerlichen Erwiderung ansetzen, da er die Frage der staatlichen Intervention für etwas diffizieler hielt als sein Gastgeber, als sie vom Eintreten einer jungen Dame gestört wurden, die offenbar überrascht und vielleicht auch ein wenig peinlich berührt war, hier Gäste anzutreffen. Für einen Augenblick schoß es Macer durch den Kopf, dass es wohl mindestens genause überraschend gewesen wäre, wenn sich Aurelius Lupus die ganze Zeit ganz alleine im Oecus herumtrieb, aber bevor er diesen Gedanken vertiefen konnte, übernahm der Gastgeber zügig die Vorstellung der jungen Frau, die sich als seine Nichte herausstellte.


    Auch Macer erhob sich zur Begrüßung von seinem Platz. "Sei gegrüßt, Aurelia Corvina, es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, auch wenn sie wohl gerade etwas unvermittelt geschehen ist", erwiderte er die Vorstellung und hätte wohl schon aus Höflichkeit nichts anderes gesagt, selbst wenn er sich durch das plötzliche Erscheinen massiv gestört gefüht hätte. Tatsächlich aber störte ihn die kleine Unterbrechung keineswegs. "Ich hoffe, das Zentrum der zivilisierten Welt hat dich bisher nicht enttäuscht? Hier wird schließlich auch nur mit Wasser gekocht", griff er daher die Vorstellungsworte des Aurelius Lupus auf.

  • Mitten in den Gesprächen kam plötzlich eine Person in den Raum. Zu Scipios Freude handelt es sich dabei um eine junge Dame, hübsch noch dazu. Dieser Anblick war mal eine sehr nette, unverhoffte Lockerung der bisherigen Zeit die er hier verbrachte. Nicht dass es nicht interessant war, aber so machte es alles doch noch angenehmer.
    Als der Aurelier die Dame ihm als seine Nicht vorstellte stand Marcus ebenfalls auf.
    "Ich freue mich ebenfalls deine Bekanntschaft zu machen. Und ich hoffe mal du hast dich gut hier in Rom eingelebt, ich habe noch gut in Erinnerung wie schwer mir die erste Zeit in dieser riesigen Stadt gefallen ist."

  • Ihr Onkel bat sie dazu, und Corvina hoffte, nicht schüchtern oder unsicher zu wirken, als sie zu ihm trat. Dennoch schlug ihr das Herz so heftig in der Brust, dass sie der festen Überzeugung war, man müsse es von außen sehen können. Sogleich stellte er sie auch den beiden Gästen vor. Der ältere von beiden, der wohl auch ein gutes Stück älter als ihr Onkel war, war tatsächlich der zum Essen erwartete Consular. Der jüngere der beiden durfte in etwa ihr Alter haben und war selbstredend kein Consular. Nicht in diesem Alter. Er war vielmehr der Tiro von ersterem. Corvina schenkte ihm ein schüchternes Lächeln und weitete es auch auf Purgitius Macer aus, um auf seine freundliche Begrüßung zuerst zu reagieren. “Salve, Consular Purgitius. Es ist eine große Ehre für dieses Haus, dich hier begrüßen zu dürfen. Und für mich ist es noch eine viel größere, denn immerhin bist du der erste Consular, den ich kennen lerne. Das macht es sehr aufregend. Ganz Rom ist aufregend. Da könnte ich gar nicht enttäuscht sein.Auch wenn ich bisher nicht viel von Rom gesehen habe.“


    Auch die Begrüßung des jungen Mannes ging in eine ähnliche Richtung. Und auch, wenn Corvina merkte, dass ihr Onkel den Decimus weit kürzer vorgestellt hatte, antwortete sie ihm dennoch herzlich. “Mein Onkel ist sehr gut und großzügig zu mir und tut sein möglichstes, damit ich mich hier schnell einlebe. Aber in Rom gibt es so viel neues zu sehen, zu beachten und zu lernen, dass ich fürchte, es wird noch etwas dauern, bis ich mich hier in dieser wirklich riesigen Stadt vollständig zurecht finde.“

  • Von einer eventuellen Nervosität der jungen Frau bemerkte Macer nicht viel. Eher im Gegenteil, denn ihrer Wortwahl bei der Begrüßung nach hätte sie wohl auch die souveräne Herrin des Hauses sein können. Dass sie es aufregend fand, dass er der erste Consular war, den sie kennenlernte, klang dann aber doch wieder etwas weniger weltgewandt und entlockte Macer ein freundliches Schmunzeln. "Dann ist die Ehre ganz meinerseits, dass ausgerechnet ich der erste Consular bin, den du siehst. Hier in Rom findet man nämlich ziemlich viele davon, so dass ich selten die Gelegenheit habe, eine junge Dame in Aufregung zu versetzen", zeigte er sich dabei angemessen geschmeichelt von ihren Worten. "Aber Rom hat für dich sicher sehr viel aufregenderes zu bieten als einen Haufen altgedienter Senatoren", lenkte er das Thema dann wieder von sich und seinesgleichen auf Rom. "Von woher bist du denn nach Rom gekommen?" erkundigte er sich dann gleich weiter, denn die Frage bot sich an, zumal die Frau offensichtlich kein Kind mehr war, das man ganz naiv fragen konnte, was es denn schon alles erlebt hat in Rom.

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