Hausführung für Kaeso

  • Nachdem Curio den Jungen in Alpinas Obhut entlassen hatte, nahm die raetische Hebamme ihren neuen Mitbewohner zur Besichtigung des Hauses mit. Sie verließen das Triclinium und Alpina führte Kaeso durch das Atrium in den Hausteil, den sie, Corvinus und Ursicina bewohnten.
    "Vielleicht ist es dir von außen bereits aufgefallen. Die Casa Helvetia ist zweigeteilt. Sie bestand aus mehreren Häusern, die zu einem verbunden wurden. Den linken Teil bewohnt mein Schwager Iullus Helvetius Curio mit seiner Gattin Duccia Silvana, die ich als Freundin Runa nennen darf. Sie ist hochschwanger und wird bald niederkommen. Zunächst zeige ich dir den rechten Teil des Hauses, der auch deine Kammer enthält. Mein Lebensgefährte ist der ältere Bruder des Aedituus. Sein Name ist Lucius Helvetius Corvinus. Er ist Decurio in der Legio II und zur Zeit auf einer Mission im Osten des Reiches, irgendwo zwischen Epirus und Antiochia..."


    Alpina pausierte. Es fiel ihr schwer, es auszusprechen. "... ich hoffe, dass er bald wieder zu mir und unserer gemeinsamen Tochter Ursicia zurückkehrt. Ursi ist 9 Monate alt und wird wenn ich arbeite oder auf einer Entbindung bin von der Kinderfrau Neman betreut."


    Tatsächlich war gerade ein fröhliches Quitschen gefolgt von einer mahnenden Stimme aus dem kleinen Atrium zu vernehmen. Als sie den Raum mit dem kleinen Impluvium betraten konnten sie Ursi sehen, die wie der Blitz auf allen vieren vor Neman davonkrabbelte, die ihre Mühe hatte dem Fratz zu folgen. Alpina grinste. Sie sah Kaeso an.
    "Darf ich vorstellen? Susina Ursicina, meine Tochter, und die Kinderfrau Neman."


    Neman hatte Ursi endlich eingeholt und hob sie ächzend hoch. Mit entnervter Miene trat sie zu den beiden. Ursicina beobachtete neugierig den jungen Gast. Alpina stellte der Kinderfrau Kaeso vor.
    "Neman, das hier ist Kaeso. Er wird mir in der Taberna Medica zur Hand gehen, Botendienste erledigen und nach einer gewissen Einarbeitungszeit mich auch vertreten, wenn ich auf Hausbesuchen bin. So ist ein Ersatz für Runa gefunden, die ohnehin genug anderes zu tun hat und du bist auch entlastet. Kaeso wird neben der Taberna Medica in dem kleinen Cubiculum schlafen."


    Die Kinderfrau musterte den Jungen mit zusammengekniffenen Augen. "Er ist ein wenig jung, findest du nicht Alpina. Bist du sicher, dass er der Richtige für diese verantwortungsvolle Aufgabe ist?"


    Alpina atmete tief durch. Sie hatte keine Lust mit Neman über ihre Entscheidung zu diskutieren. "Ja, ich bin mir sicher", sagte sie knapp. "Komm Kaeso, hier herüber..."
    Sie ging voran in Richtung auf das gemeinsame Cubiculum von ihr und Corvinus.

  • Genauso staunte ich wie bei dem betreten der Casa über Größe und Einrichtung eines solchen Gebäudes. Was mich dann noch mehr verwunderte war, dass in solch einem riesigen Haus nur zwei Familien wohnten.


    Die Begegnung mit Alpinas kleinen Tochter ließ Erinnerungen in mir hochkommen. An meine kleineren Geschwister, die niemals, in der winzigen Wohnung wirklich Platz zum krabbeln hatten. Wie würde Mutter jetzt die Kinder und sich durchbringen? Ob sie überhaupt noch lebte? Als ich Rom Hals über Kopf verließ ging es ihr sehr schlecht. Schnell blinzelte ich die aufkommenden Tränen weg. Bemühte mich ein Lächeln erscheinen zu lassen um die Kleine und ihre Kinderfrau zu begrüßen. Was mir auch nicht schwer fiel beim Anblick der kleinen Ursicina.
    Ein wenig Stolz bemächtigte sich meiner als ich Alpinas Antwort hörte nach Nemans Einwand hörte. Überhaupt was ging es die an.
    Schnell folgte ich Alpina, nachdem ich Ursicina noch einmal zugelächelt hatte.

  • Alpina wusste nichts von Kaesos Gedankengängen. Sie setzte die Hausführung fort.
    "Das hier ist das Schlafzimmer von meinem Lebensgefährten Corvinus und mir, naja und von Ursicina im Augenblick auch noch."


    Sie sah traurig auf das große Bärenbett. Es wirkte so leer ohne Corvinus. Er war groß und kräftig. Nur mit ihm an ihrer Seite fühlte sie sich dort wirklich wohl. Die Nächte ohne ihn warf sie sich darin hin und her. Zu groß und zu leer war es. Mit einem tiefen Seufzer zog Alpina die Tür wieder zu.
    "Wenn du mich brauchst, kannst du bei Tag und bei Nacht hier klopfen. Nicht selten klopfen bei Nacht diejenigen an die Tür der Taberna Medica, die meine Dienste als Hebamme brauchen. Deine Kammer ist am Nächsten an dran. Du wirst ihnen öffen und mich rufen müssen."


    Alpina lächelte Kaeso freundlich an. "Trau dich also mich zu wecken. Ich werde nicht böse sein, im Gegenteil. Mein Schlaf ist leicht, erst recht seit ich Ursicina habe."

  • Langsam dämmerte es mir wieso dieses haus so viele Zimmer hatte. Für mich eine fast unvorstellbare Sache. Jeder hatte hier sein eigenes Schlafzimmer. Mann stelle sich vor, nur zum schlafen ein extra Raum. In dem Haus in Roma war es üblich, das in einem Raum eine ganze Familie wohnte und diese Familien waren bestimmt meist nicht klein und bestanden oft aus zwei Generationen.
    Hatte ich bisher angenommen meine Schlafkammer mit dem anderem Dienstpersonal teilen zu müssen, so dämmerte es mir jetzt langsam ich alleine hätte einen ganzen Raum für mich alleine. So kam es das ich unvermittelt herausplatzte. „Du meinst wirklich ich hätte eine Kammer nur für mich? Für mich ganz alleine? Hier im Haus?“
    Noch immer mit meiner Kammer beschäftigt, hatte ich nur am Rande mitbekommen was Alpina mir von den Patienten und dem Klopfen auftrug und nickte nur. Da tauchte schon die nächste Frage auf. Was sollte ich in einer Taberna Medica machen? Noch nie war ich in einem solchen Laden gewesen. Nur von außen hatte ich die seltsamen Auslagen gesehen aber keine Vorstellung wozu man das ganze Kraut brauchen könnte. Sollte man davon aber nicht etwas wissen wenn man dort arbeitete? Vielleicht sollte ich das dann einmal klar stellen, damit Alpina wusste worauf sie sich da einließ. Schon druxte ich herum. „Da wäre noch etwas, ehm du willst mir helfen und ja und du ehm ja du bietest mir soviel an. Ja bist du sicher, daß dies das Richtige ist? Ja also ich ein Straßenjunge aus Rom, wie du ja weißt... ehm ja ich habe aber doch keine Ahnung und kann bestimmt nicht richtig, eher kaum oder fast gar nicht lesen. Ich glaube ich gehe besser, denn ich werde dir nur Ärger machen. ...Ja es war eine dumme Idee um eine Stelle zu bitten:“
    Schon bereute ich was ich gesagt hatte. Was wenn sie mich nun weg schickte? Ich wollte doch ein neues Leben anfangen.
    Nun stand ich da mit hängenden Schultern, überwältigt und überfordert von dem Ganzen.

  • Kaeso schien nicht fassen zu können, dass er eine eigene Kammer bekam. Alpina sah ihn lächelnd an.
    "Es ist eine winzige Kammer, Komfort hast du dort nicht. Aber du kannst dich über dein eigenes kleines Reich freuen."
    Sie wartete bis Kaeso sein neues Refugium begutachtet hatte, dann ging sie weiter.


    Als Kaeso unsicher wurde, was ihn erwarten würde, wenn er für Alpina arbeitete, blieb die Hebamme stehen und stemmte die Hände in die Hüften, sie setzte eine strenge Miene auf.
    "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Ich erwarte nicht, dass du mich von heute auf morgen ersetzen kannst. Aber was ich schon von dir erwarte, ist Einsatz. Wenn ich in der Taberna Medica bin, habe ich nicht ständig mit Kunden zu tun. Es bleibt also genug Zeit um dir die Dinge beizubringen, die du brauchst. Die Kenntnisse über die Kräuter, die Herstellung der Mischungen, Salben und Tränke und vieles mehr. Was das Lesen und Schreiben angeht. Da werde ich meine Freundin Runa fragen. Sie unterrichtet einige Kinder und entweder du kannst dort mit ihnen lernen oder aber sie unterrichtet dich vielleicht sogar persönlich. Übung wirst du in der Taberna Medica genug bekommen. Du wirst Etiketten beschriften, das Kassenbuch führen und Rezepte und Verordnungen lesen und aufschreiben müssen."


    Ein wenig abwartend musterte sie den Jungen. "Du bist noch jung und hast noch viel vor dir. Wenn du dich jetzt reinhängst und lernst, stehen dir alle Wege offen. Dieser kleine Laden kann ein Sprungbrett sein, aber auch eine öde Hölle. Es hängt davon ab was du daraus machst."

  • Ich erschrak als Alpina so vor mir stand, die Hände in die Hüfte stemmte und erwartete ein geheiligtes Donnerwetter losließ. Langsam beruhigte ich mich zunächst, merkte aber wie sich in meinem Gesicht Röte breit machte, was mich wiederum verunsicherte. Damit aber noch nicht genug, die nächsten Worten von Alpinas kleinem Vortrag wirbelte in meinem Kopf herum. Was sollte ich? Kräuter kennen lernen, Salben und Tränke herstellen? Ich der ich absolut keine Ahnung hatte, … Etikette...Kassenbuch.... Rezepte...Verordnungen. Alles schwirrte in meinem Hirn herum. Mein Mund öffnete sich automatisch, schnell schloss ich ihn wieder, damit mir ja kein Wort des Einspruchs entschlüpfte bei ihrem prüfenden Blick. Mit gesenkten Kopf und hängenden Schultern nickte ich zunächst nur, nach einer kurzen Pause murmelte ich.“Wenn du es sagst wird es wohl so werden.“ Viel lieber wäre ich los gerannt, einfach abgehauen. Doch würde dann geschehen? Bestimmt würde ich eingefangen um dann das alles zu erleben, wovor ich in Rom weg gerannt war.
    Dann war da noch der Unterricht, bei dieser Runa, der Frau von Curio, was mochte das für eine sein? Seufzend meinte ich noch, “ich will es versuchen.“ Es klang bestimmt nicht voller Zuversicht, eher wohl, sich dem Schicksal ergebend.

  • Alpina merkte wohl, dass Kaeso die Entscheidung in der Casa Helvetia um Aufnahme zu bitten, Sorgen bereitete. Hatte er zunächst freudig zugestimmt, Alpina zu helfen, schien er nun Angst vor der eigenen Curage zu haben. Die ganze Körperhaltung sprach Bände. Kaeso fühlte sich überfordert. Alpina hatte zwar Verständnis dafür, dass es für Kaeso nach sehr viel Arbeit klang, doch sie hatte gehofft, dass er sich über eine Herausforderung und eine neue Aufgabe freuen würde. Es schien dem Jungen an Selbstbewusstsein zu mangeln.
    Seine Antwort klang nach "ich ergebe mich in mein Schicksal" und nicht nach "danke, für diese großartige Chance!"


    Die raetische Hebamme musterte den Knaben etwas unzufrieden. Als er dann auch auf das Angbot bei Runa besser Lesen und Schreiben zu lernen nur mit einem "Ich will es versuchen" reagierte, bildete sich zwei strenge Längsfalten zwischen Alpinas Augenbrauen.
    "Das hoffe ich, Kaeso, das hoffe ich!"


    Sie beließ es dabei auch wenn sie ihm gerne noch gesagt hätte, dass sie dafür, dass sie ihn nicht nur aufnahm, sondern auch noch sein Geheimnis deckte, ihn sogar gegenüber Curio verteidigt hatte und sich damit womöglich das Unverständnis ihres Schwagers zugezogen hatte, wenig von Kaeso verlangte. Sie verlangte schließlich keine Meisterschaft, sondern nur die Bereitschaft, sich Mühe zu geben und sich neuen Dingen aufgeschlossen zu nähern.

  • Es war als ob sich etwas großes dunkles sich meiner bemächtigte. Selbst als ich Alpinas Strenge und Enttäuschung heraushörte konnte ich mich nicht davon befreien. Mit gesenktem Haupt schlich ich hinter Alpina her. Wieso konnte ich mich im Augenblick nicht mehr freuen? Gerade Alpina war es doch der für mich gekämpft hatte. Ohne sie wäre ich bestimmt nicht da wo ich jetzt war. Ich hätte wirklich allen Grund dankbar zu sein und etwas Begeisterung zu zeigen. Was war es nur was mich so runter zog? Die Welt die man mir gerade zeigte hätte ich in Rom nie zu sehen bekommen. Kaeso wo bleibt deine Freude, schalt ich mich selbst. War da irgendwer oder was, was mir eingab du schaffst das nie, lass es einfach bleiben, geh auf die Straße wo du hingehörst. Das war zuviel, ein Ruck ging durch meinen Körper. Vorsichtig fing ich an, „ich habe Angst, was ist wenn ich etwas falsch mache und jemand kommt durch meine Schuld zu Schaden? Was wenn ich das, was du dir von mir erhoffst nicht kann und ich versage? Wenn du dir all deine Mühe umsonst machst?“ Nach einer kurzen Pause fuhr ich fort. „Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht freue und ich will mir bestimmt Mühe geben , doch ich will doch gerade dich nicht Enttäuschen.“ So jetzt war es raus, hoffentlich hatte ich es jetzt richtig gesagt und sie verstand mich.

  • Runa hörte Stimmen und war wie immer neugierig. Gerade jetzt wo sie so kurz vor der Geburt die Tage zum größten Teil im Haus verbracht, war sie Dankbar für jede Abwechslung. Und Stimmen im diesen teil des hause konnten ja auch nur heißen, das es ein Gast war. Also legte sie ihre Stickarbeit beiseite und trat auf den Flur hinaus. So wäre sie doch fast mit Alpina und dem Jungen der sie begleitete zusammengeprallt.
    „Huch.“ Runa schaute Von Alpina zu dem Jungen und wieder zu Alpina. Ja Runa hatte die berühmten Fragezeichen im Gesicht, vergaß aber dennoch ihre gute Kinderstube nicht. „Hej ich bin Runa .. Duccia Silvana, wer bist du?“

  • Erschrocken zuckte ich zusammen als da plötzlich eine hochschwangere Frau vor mir stand. Hatte ich sie doch vorher nicht bemerkt, zu sehr war ich bestimmt mit mir beschäftigt gewesen.
    Dann jedoch stand ich da und starrte die Frau an. Hatte die gerade gesagt ihr Name wäre Runa? Wieso sagte sie Runa, um sich gleich danach als Duccia Silvana vor zu stellen? Bestimmt hatte ich da etwas falsch verstanden. Unmerklich schüttelte ich ein wenig mit dem Kopf und meinte nur kurz. „ich bin Kaeso“.

  • „Kaeso … gut. Darf ich fragen wer du bist?“ Runa lächelte den Jungen, der recht verschüchtert wirkte an. Also beschloss sie einfach, dass sie sich erst mal vorstellte. „Also wie gesagt ich bin Duccia Silvana oder auch Runa genannt. Ich bin die Frau von Helvetius Curio. Und du? Bist du ein Gast oder ein Patient von Alpina?“

  • Wieso wusste ich es nur? Hatte ich es doch geahnt, jetzt begann die Nachfragerei. Skeptisch betrachtete ich die junge Frau und versuchte mich dabei gleichzeitig etwas zu beruhigen. Wenn ich gerecht war musste ich es auch verstehen. Da rannte jemand mit Alpina durch ihr Haus, schließlich sollte sie dann auch wissen wer das war. Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, die ganze Vorstellerei wäre schon vorbei.
    Fast hätte ich geseufzt vor meiner Antwort, hielt mich dann aber noch rechtzeitig zurück. „Wie gesagt mein Name ist Kaeso und ich.. nein sagen wir so, Susina Alpina ist so freundlich und wird mich bei sich beschäftigen und mich gleichzeitig unterrichten.“ Krampfhaft bemühte ich mich dann ein unverbindliches Lächeln hervor zu bringen.

  • Während ihrer Führung durch die Casa kam doch tatsächlich Runa herbei. Sie kannte Kaeso noch nicht und bevor Alpina den Jungen noch vorstellen konnte, machten die beiden sich selbst bekannt. Kaeso hielt sich sehr zurück mit seiner Erklärung wie und warum er aufgenommen worden war und was mit ihm geplant war. Sie begann zu ergänzen.
    "Ich möchte, dass Kaeso mir in der Taberna Medica zur Hand geht und mich später mal vertreten kann, wenn ich auf Hausbesuchen und bei Entbindungen bin. Du hast so viel zu tun, mit Leif, mit deiner Arbeit als Aeditua und mit der Scola. Da will ich dich entlasten."


    Sie lächelte die Freundin an und hoffte, dass Runa verstand, dass Alpina ihr nichts wegnehmen wollte - denn Runa hatte sie bislang hervorragend vertreten wenn es notwendig gewesen war - sondern ihr die Last zu nehmen wollte, damit sie sich nicht auch noch dafür verantwortlich fühlte.
    "Eine Bitte an dich hätte ich aber doch noch, Runa. Kaeso kann nicht gut lesen, schreiben und rechnen. Das wird er jedoch alles für seine Arbeit in meiner Taberna Medica brauchen. Ich könnte ihn unterrichten, aber da du ohnehin schon die Kinder unterrichtest, habe ich an dich als Lehrerin gedacht. Könntest du Kaeso mit in die Schule nehmen oder ihn privat unterrichten? Ich werde überwachen dass er übt und ihm die Gelegenheit geben die erlernten Dinge anzuwenden."


    Alpina war gespannt, was Runa dazu sagen würde.

  • „Ah...“ Runa schaute fragend zu Alpina. Aber die Erklärung folgte auch sogleich, er sollte ihr also zur Hand gehen. Gut. Runa wurde jedoch erst stutzig, als Alpina sie bat ihm das schreiben und lesen beizubringen. Warum bei allen Göttern nahm sich Alpina einen Helfer, der weder lesen noch schreiben konnte? Gut vielleicht war er deswegen nicht so kostenintensiv?
    „Ja eine Hilfe ist wohl angebracht.“ sagte sie also und legte den Kopf leicht schief, so wie sie es immer tat wenn sie versuchte ihr Gegenüber einzuschätzen. Der Junge machte keinen unsympathischen Eindruck, dennoch verbarg er etwas. Runa beschloss jedoch nicht jetzt nachzufragen, dies würde sie später tun. Wenn sie ihn unterrichten würde, dann hätte sie sicherlich die Gelegenheit, Kaeso genauer und eingehender zu begutachten. Das erste Urteil jedoch fiel zu Gunsten des Jungen aus. „Natürlich, ich unterrichte ihn gern. Wenn du möchtest....“ wand sich nun Runa wieder direkt an Kaeso. „.. können wir morgen gleich damit anfangen. Am später Vormittag?“

  • Während die beiden Frauen sich unterhielten schaute ich von einer zur anderen, schließlich ging es ja um mich. Was mich dabei aber immer noch beschäftigte war die Frage, warum man die Helvetierin mit zweierlei Namen ansprechen konnte? Das musste aber vorerst warten, denn da war noch etwas anderes. Nicht das sie mir unsympathisch gewesen wäre, aber dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl.
    So kam es, dass ich auch nur zögernd auf ihre erste Frage nickte. „Ja sicher, wenn ich nicht anders gebraucht werde,“ äußerst knapp antwortete ich auf ihre weiteren Fragen.
    Ich wusste ich hätte dankbar sein müssen und ich war es ja auch, denn ich wollte schon immer richtig lesen lernen. Es wäre mir dennoch angenehmer gewesen in einer Gemeinschaft unterrichtet zu werden.

  • Wie gut, dass Runa gleich anbot Kaeso zu unterrichten. Dennoch wirkte der Junge zögerlich. Nun ja, er würde schon noch warm werden, wenn er feststellte, dass man es nur gut mit ihm meinte.
    "Danke, Runa. Es ist sehr lieb von dir Kaeso zu unterrichten. Ich brauche ihn jetzt nicht. Wenn ihr möchtet könnt ihr gleich anfangen."


    Mit einem aufmunternden Lächeln schob sie den Jungen zu ihrer Freundin.

  • Jetzt gleich? Warum eigentlich nicht. Runa lächelte. „Gut ich hol nur ein paar Sachen und wir treffen uns im Triclinium.“ sagte Runa zu dem Jungen. Sie selbst nickte Alpina zu und ging in Richtung ihres Zimmers um ein paar Sachen zu holen, die sie für den Unterricht brauchen würde.

  • Jetzt hatten die beiden mich glatt überrümpelt und nun gab es kein zurück mehr. Als die beiden schon weg waren stand ich noch immer da. Erst als ich sich nähernde Schritte hörte machte ich mich niedergeschlagen auf dem Weg zum Triclinium. Um nicht dumm im Raum rum zustehen lehnte ich mich an die nächste Wand.

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