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Zu Kreon hin, welcher noch immer auf der Bühne verharrte, wurde von einem Knaben der blinde Seher Teiresias herangeführt - die Augenhöhlen seiner Maske mit einem Tuch verbunden. Von schlechten Zeichen wusste er zu berichten, von angriffslustigen Vögeln, von Feuern, welches auf den Altären nicht mehr in die Höhe stieg und den Göttern, welche die Annahme von Gebet und Opfer verweigerten. Denn besudelt seien die Altäre von Leichenteilen des Polyneikes, welche Vögel und Hunde dorthin hatten geschleppt, ob dessen der Seher Kreon aufforderte, Polyneikes zu bestatten. Der Herrscher indes beharrte auf seinem Verbot, verdächtigte noch Teiresias bestochen worden zu sein, ob dessen erst der eine, dann der andere in Zorn geriet. Den baldigen Tod des Kreon sagte der Seher voraus und dass auch die Unterweltgötter noch das Leben eines seiner Blutsverwandten zur Strafe der Missachtung ihrer Gesetze würden fordern. Sodann wandte er sich ab und ließ von dem Knaben sich nach Hause - von der Bühne - führen.
"Der Mann, o Fürst, enteilte, Graun verkündigend; Und wir erfuhren nimmer, seit mir weißes Haar anstatt des schwarzen dieses Haupt umgossen hat, daß dieser jemals Lügen für die Stadt gesagt!" warnte der Chorführer den Kreon, dass Teiresias' Vorhersagen stets zur Wahrheit geworden waren. Er riet dem Herrscher, Antigone aus der Gruft zu entlassen und Polyneikes zu bestatten.
Auch Kreon kannte die Wahrheit über den Seher und stimmte letztendlich unter großer Überwindung zu, dem Rat zu folgen. Er trat von der Bühne ab mit der Intention Antigone zu befreien.
Der Chor besang derweil den Gott Dionysos und dessen Verbindung mit der Stadt, bat ihn mitsamt seinem Gefolge - den Bacchantinnen - Theben von der schweren Krankheit zu befreien, welche die Stadt hatte befallen.