[Ludi Scaenici] Theatrum Marcelli: Antigone


  • Zu Kreon hin, welcher noch immer auf der Bühne verharrte, wurde von einem Knaben der blinde Seher Teiresias herangeführt - die Augenhöhlen seiner Maske mit einem Tuch verbunden. Von schlechten Zeichen wusste er zu berichten, von angriffslustigen Vögeln, von Feuern, welches auf den Altären nicht mehr in die Höhe stieg und den Göttern, welche die Annahme von Gebet und Opfer verweigerten. Denn besudelt seien die Altäre von Leichenteilen des Polyneikes, welche Vögel und Hunde dorthin hatten geschleppt, ob dessen der Seher Kreon aufforderte, Polyneikes zu bestatten. Der Herrscher indes beharrte auf seinem Verbot, verdächtigte noch Teiresias bestochen worden zu sein, ob dessen erst der eine, dann der andere in Zorn geriet. Den baldigen Tod des Kreon sagte der Seher voraus und dass auch die Unterweltgötter noch das Leben eines seiner Blutsverwandten zur Strafe der Missachtung ihrer Gesetze würden fordern. Sodann wandte er sich ab und ließ von dem Knaben sich nach Hause - von der Bühne - führen.


    "Der Mann, o Fürst, enteilte, Graun verkündigend; Und wir erfuhren nimmer, seit mir weißes Haar anstatt des schwarzen dieses Haupt umgossen hat, daß dieser jemals Lügen für die Stadt gesagt!" warnte der Chorführer den Kreon, dass Teiresias' Vorhersagen stets zur Wahrheit geworden waren. Er riet dem Herrscher, Antigone aus der Gruft zu entlassen und Polyneikes zu bestatten.
    Auch Kreon kannte die Wahrheit über den Seher und stimmte letztendlich unter großer Überwindung zu, dem Rat zu folgen. Er trat von der Bühne ab mit der Intention Antigone zu befreien.


    Der Chor besang derweil den Gott Dionysos und dessen Verbindung mit der Stadt, bat ihn mitsamt seinem Gefolge - den Bacchantinnen - Theben von der schweren Krankheit zu befreien, welche die Stadt hatte befallen.

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  • Ein Bote eilte auf die Bühne heraus und berichtete, dass Kreon gar Schreckliches widerfahren sei, ein lebendiger Toter aus ihm geworden war.
    "Und welches Unheil unsrer Könige bringst du denn?" suchte der Chorführer zu erfahren.
    "Tot sind sie; und es brachten Tod die Lebenden."
    "Wer war der Mörder? Welcher liegt erschlagen? Sprich!"
    "Es liegt Haimon, überströmt von eignem Blut."
    "Wie? Durch des Vaters oder durch selbsteigne Faust?"
    "Zu eignen Händen, zürnend um des Vaters Tat."
    "O Seher, wie du jenes Wort so wahr gesagt!"
    "Bei solchem Unfall heischet Rat das übrige."
    "Und dort erblick ich jammervoll Eurydike, die Gattin Kreons, kommend. Aus dem Hause tritt sie, ob durch Zufall, ob vom Sohn vernehmend, her."


    Eine Frau betrat die Bühne, herrschaftlich ihre Maske - Eurydike, Mutter Haimons- und forderte die Einzelheiten, welche der Bote ihr sogleich berichtete. Gemeinsam mit Kreon habe er Polyneikes bestattet und sei sodann zu Antigones Grabstätte geeilt. Dort indes fanden sie nurmehr ihren toten Leib, denn Antigone hatte sich im Angesichte ihres Schicksales erhängt. Ihre Hüfte noch umschlingend hatten sie Haimon vorgefunden, welcher den Verlust seiner Verlobten beklagte und aus Zorn gegen den Vater sein Schwerte zog. Rasend vor Wut indes verfehlte er Kreon, zürnte sich darob selbst und stürzte sich in sein Schwert. An die tote Antigone geklammert hatte er seinen letzten Atem ausgehaucht.
    Ohne ein Wort noch trat Eurydike von der Bühne ab, ließ den Boten und den Chorführer verunsichert über die Stille zurück. Von der anderen Seite her näherte sich die Bahre mit dem toten Leib Haimons, Kreon diese in Trauer geleitend. Im Wechsel sangen der Chorführer, Kreon und der Bote das Klagelied.


    Sodann erklärte der Chorführer, dass Kreons Unglück auf dessen eigenem Fehler beruhe - dem auch der Herrscher zustimmen musste, dass er den Sohn verloren hatte durch seine Uneinsichtigkeit. Während er noch in Trauer sich hüllte, trat eine weitere Gestalt - ein Diener - auf die Bühne. Vor Gram, so berichtete er, habe Eurydike sich die Augen ausgestochen, ihren Gemahl Kreon als Kindsmörder verflucht, und sich sodann das Messer ins Herzen getrieben. Zwei Gestalten mit Masken ohne Gesicht, nur mit dunklen Augenlöchern ausgestattet, trugen eine weitere Bahre heran, auf welcher Eurydikes Leichnam aufgebahrt war.


    "Ach weh! Dies andre Leiden seh ich Armer neugehäuft! Wie schreckliches Geschick bedräuet mich annoch? In Händen trag ich eben nur mein teures Kind; Und schau, Armer, nun dazu der Mutter Leib. Ach weh, arme Mutter! Weh, armes Kind!"
    Nur noch den eigenen Tode ersehnte der Herrscher sich nach all dem Leid, doch der Diener entgegnete ihm, dass aus dem vorbestimmten Schicksal dem Sterblichen kein Entrinnen möglich war. Den klagenden Kreon führte er von der Bühne ab. Die beiden Totenbahren verharrten im Mittelpunkt.


    Und mit einem mahnenden Lied des Chores fand das Stück sein Ende.
    "Hoch raget gewiß vor Gütergenuß
    Die Bedachtsamkeit. Frevle drum nie
    Gegen die Gottheit. Das gewaltige Wort,
    In gewaltigem Schlag doch büßend einmal
    Den Empörungsmut,
    Lehrt endlich im Alter Besinnung."

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  • Verstohlen wischte Chrysogona sich eine Träne aus dem Auge. Das Schicksal der standhaften Antigone, der leidvolle Tod des Haimon und der Eurydike rührte sie. Natürlich war das auch für Kreon ein hartes Los - doch verdient! In jedem Falle verdient! Die Götter hatten ihn gestraft weil er ihre Gebote missachtet hatte.


    Die Griechin liebte die Wirkung der Katharsis. Ja, sie fühlte sich gereinigt, geläutert. Wieder einmal hatten die Götter die überheblichen Menschen in ihre Schranken gewiesen und wenn es auch mit dem Tod der Standhaften verbunden gewesen war, so hatte doch das göttliche Recht gesiegt.
    Chrysogona klatschte befreit. Dann drehte sie sich zu Helvetius Severus.
    "Was sagst du? Eine großartige schauspielerische Leistung und ein wirklich erhebendes Gefühl das Sophokles in uns erzeugt durch sein Werk."

  • Mit ernstem Gesichtsausdruck, aber höchst interessiert verfolgte Severus das Stück und insbesondere den Schlusschor, durch den nochmal die Bedachtsamkeit im Alltagsleben hervorgehoben wurde. Der Helvetier war aber nicht so nah am Wasser gebaut, wie seine plinische Begleiterin, doch hatte sich bei den letzten Szenen eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen gebildet. Bei ihm hatte das Stück also ebenfalls nicht die vielzitierte Katharsis verfehlt, auch wenn er jetzt den Göttern nicht so nah stand. Allerdings bestätigte sich doch im großen und ganzen seine Meinung: Antigones Aufbegehren wurde ebenso gegeißelt wie das maßlose Verhalten Kreons grade in den letzten Bildern.


    Ja, schauspielerisch sehr gut und auch die Moral am Ende gefällt mir, muss ich sagen. Besonnenheit und rechtes Maß, ja sehr gut. kommentierte Severus mit einem zufriedenen Nicken das soeben beendete Spektakel. Hier hatte sich der flavische Konsul mit der Auswahl von Stück und Schauspieltruppe selbst übertroffen und hat sicherlich auch seine Werte hervorragend dagestellt.

  • Zumindest über Mangel an schmeichelnden Worten konnte sich Prisca bei ihrem Mann nicht beschweren, da er sie, ihre Schönheit und Person regelmäßig in den höchsten Tönen preiste. Mein Glanz wird selbst von der Ehrentribüne auf ihn herab strahlen ….mmmh… Also ganz ehrlich - bei solch überschwänglicher Lobpreisung drängte sich Prisca geradezu der Verdacht auf, dass ihr Mann damit nur seinen krankhaften Trieb zu kompensieren versuchte: Hebe deine Frau auf die Stufe einer Göttin und du hast eine gute Ausrede, sie demzufolge niemals berühren zu müssen - da Götter nun mal nicht greifbar sind. …Von wegen … Sollte das seine wahre Motivation sein, dann hatte er die Rechnung ohne seine Frau gemacht. Denn Prisca hatte längst nicht die Hoffnung bezüglich ihres sehnlichsten Wunsches aufgegeben und noch gab es diesbezüglich genügend Register, die es nur zu ziehen galt.


    "Deine schmeichelnden Worte beschämen mich Liebster. … Gar muss ich fürchten, irgendwann den Zorn der Götter auf mich zu ziehen, wenn du mich regelmäßig einer Lichtgestalt gleich behandelst", wisperte Prisca scherzend und mit einem flüchtigen Seitenblick zu ihrem Gemahl gewandt. Gleichzeitig legte sie lächelnd die Hand auf seinen Unterarm und drückte diesen sanft. Keine intime Berührung, lediglich eine vertraute Geste wie sie unter Eheleuten (selbst in aller Öffentlichkeit) nicht unüblich war und dennoch eine ernstgemeinte Geste der Verbundenheit, die keineswegs gespielt war, denn …


    … obwohl sein krankhafter Trieb ihr ein Dorn im Auge war, hegte Prisca keinerlei böse Absichten ihrem Mann gegenüber, noch würde sie ihm in irgendeiner Weise schaden wollen. Dazu schätzte sie ihn viel zu sehr und schließlich würde es immer auch sie treffen. Und aus diesem Grund würde Prisca alles in ihrer Macht stehende tun, um Unheil von ihm (und somit ihr) abzuwenden und demzufolge fühlte sie sich ihrem Mann gegenüber sogar in der Verpflichtung, ihm - bis in alle Ewigkeit - die Treue zu halten, was nicht zuletzt auch ihrem Stand und der langen Verbundenheit beider Familien geschuldet war.


    "Ich werde nur Augen für dich haben - mein Gemahl - und ich werde all deine Urteile gut heißen, selbst wenn das Volk anderer Meinung sein sollte …" Prisca löste den Blick von dem spannenden Spektakel auf der Bühne, um ihrem Mann verbunden in die Augen zu sehen und nach einer gefühlten Ewigkeit fügte Prisca flüsternd und ergeben seufzend hinzu:


    "Ich genieße unsere gemeinsamen Zeiten sehr. So wie heute, da ich an deiner Seite sein darf. Und obwohl ich weiß, dass hier wohl der falsche Ort und Zeitpunkt ist das zu sagen …", bei diesen Worten stockte Prisca kurz, sich auf die Unterlippe beißend …""Aber ich … ich … nun, …" Es fiel wahrlich schwer ihn auf darauf anzusprechen - gerade hier und jetzt - und doch gab es wohl keinen günstigeren Zeitpunkt als diesen: "Ich würde mich sehr freuen, wenn du im Anschluss an dieses wundervolle Theaterstück, den Abend und die Nacht an meiner Seite verbringen würdest… willst du nicht auch? …" Gleichwohl der Wunsch nach Zweisamkeit einer ganz bestimmten Absicht geschuldet war, so war es auch die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit die Prisca dazu antrieb, ihren Mann dezent an seine ehelichen Pflichten zu erinnern …

  • "Ich bedaure, meine Liebe, doch die Götter würden mich strafen, würde ich der Wahrheit mich entziehen und die Grazie, mit welcher sie dich beda'ht haben, nicht anerkennen und laudieren wollen"
    , entgegnete Gracchus die scherzhaften Worte seiner Gemahlin mit überaus ernsthaftem Anklang in seiner Stimme, sein Mundwinkel indes zu einem Lächeln erhoben. Obgleich der Liebreiz des weiblichen Geschlechtes nicht dazu mochte gereichen, ein Verlangen nach körperlicher Vereinigung in ihm zu evozieren, so wusste er doch die Schönheit in aller Couleur zu schätzen - die Äußerliche, wie auch die Innerliche, und insbesondere auch die Kombination von beidem. Als wolle sie dies Bild, welches er von ihr hatte, weiter noch erhöhen, verkündete Prisca sodann, dass sie all seine Urteile würde gut heißen - gefolgt von einem Blicke, welchen der Flavier kaum konnte deuten. Gleichwohl ihre weiteren Worte über gemeinsame Zeit ihn an eine andere Pflicht gemahnten als seine Gemahlin dies wohl intendierte - schlichtweg nämlich mit dieser generell mehr Zeit zu verbringen als er es gegenwärtig tat, denn zweifelsohne musste er sich eingestehen, dass er selbst die familiäre Cena dieser Tage des Öfteren absagte, um am Nachmittage und Abend noch dies oder jenes in Hinblick auf seine Amtsgeschäfte vorzubereiten.
    "Es wird mir eine überaus große Freude sein, den Abend mit dir zu teilen"
    , flüsterte er darob jovial, ehedem er vorerst abgelenkt wurde durch den Schlussakt, welcher noch einmal mit geballter Dramatik konnte aufwarten. Gebannt und erstarrt als würde dies Schicksal ihn selbst betreffen folgte Gracchus dem mannigfachen Tode, der Strophe um Strophe kürte, erschauerte gar für einen Moment als all das selbstgewählte Lebensende ihm Reminiszenzen an seine Mutter, Minervina und Flamma evozierte, deren Wahl zweifelohne wäre erträglicher für ihn wären sie nur aus eben solch hehren Gründen entschwunden wie die Antigone. Tief empfand der Flavier den bitteren Schmerz des Kreon in der Erkenntnis seines Scheiterns und seiner Schuld, welche ihm derart traut schienen dass als der Chor zu seinem Abschluss ansetzte ein feuchter Schimmer über seinen Augen lag. Zuletzt echappierte ein leises Seufzen Gracchus' Kehle mit dem Verklingen des letzten Tones, denn es gab wohl kaum einen ergreifenderen Moment als das Ende einer Tragödie!
    "Ein Stück ... wie das Leben selbst"
    , murmelte er als nach einigen Herzschlägen der Stille der Applaus einsetzte, welchem er beipflichtete und blinzelnd suchte den nachhallenden Alb eines jeden Mannes aus sich zu vertreiben, sich sodann wieder seiner Gemahlin zuwendend.
    "Und es gemahnt nicht nur den Virtutes zu folgen, sondern gleichwohl jeden Augenblicke unseres eigenen Lebens wie das unserer Lieben, welcher uns ver..gönnt ist, zu ästimieren."
    Am Ende schlussendlich konnte niemand vorhersehen, wann die Parzen gedachten, diese Fäden zu durchtrennen.
    "Nach was also gelüstet es dir an diesem Abend, werte Prisca, teuerste Gemahlin?"

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  • Mit sichtlicher Freude genoss Prisca die schmeichelhaften Worte ihres Gatten, indem sie ihm einen innigen Blick und ein verbundenes Lächeln schenkte. Mit solchen Komplimenten konnte man(n) bei der Aurelia stets Punkte sammeln, gleichwohl sich Prisca nicht der Illusion hin gab, dass Gracchus damit sein Verlangen nach ihr zum Ausdruck bringen wollte. Böse sein konnte sie ihm deswegen allerdings auch nicht, schließlich hatte sie von Anfang an von seiner wahren Gesinnung gewusst und dennoch war sie die Ehe mit ihm eingegangen. Letztendlich spielten eben seit jeher politische Bande eine weitaus größere Rolle als persönliche Gefühle, zumindest wenn es um Verbindungen zwischen patrizischen gentes ging.


    So auch diese Ehe und doch gab Prisca noch lange nicht die Hoffnung auf, dass sie ihre ganz persönlichen Ziele irgendwann würde durch setzen können. Stichwort: Kind! Ja - Prisca wollte unbedingt ein Kind und sie war fest entschlossen eines zu bekommen! Egal wie und auf welch (un-)natürlichem Wege dies geschehen würde/-müsste/-sollte. Sogar zum christlichen Glauben würde Prisca konvertieren wenn es konkrete Beweise dafür gegeben hätte, dass der Heilige Geist nicht nur einmal, bei dieser Maria, für eine unbefleckte Empfängnis gesorgt hat.


    Ja ja, so verzweifelt war Prisca bereits, dass sie sogar die heidnischen Rituale der Christen über sich ergehen lassen würde - Hauptsache, es würde am Ende ein Baby in ihren Armen liegen. Wohin nur würde diese Gratwanderung - zwischen Wunschvorstellung und Wahnsinn - letztendlich führen? Tja, das vermochte noch nicht einmal deren götterhafte Schöpferin im Detail voraus zu sagen. Es war eben "ein Stück … wie das Leben selbst", dem Augenblick geschuldet und dementsprechend unvorhersehbar ist das Ende … das Ende?


    Das Theaterstück ist schon zu Ende? … Oh wie schade …, seufzte Prisca angesichts der bitteren Erkenntnis, dass die Zeit wieder einmal wie im Fluge vergangen war. Doch der Abend war ja noch lange nicht vorüber und in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Mann gewillt war selbigen mit ihr zu verbringen, kamen Prisca so einige Dinge in den Sinn …


    "Nun mein wertester Gemahl, wenn du mich so fragst …" Ein schelmisches Grinsen umspielte Prisca´s Lippen bei der Frage wonach es ihr denn gelüstete … Wenn du wüsstest … "Was hältst du von einer lauschigen cena unter freiem Himmel? Wir könnten das Mahl mit einem amüsanten Spiel verbinden, einem kleinen Rätselwettstreit vielleicht? Ich würde zu gerne den Meister höchstpersönlich heraus fordern und mich mit ihm messen. …" In Anspielung auf die letzte Saturnalienfeier sah Prisca ihren Mann verspielt herausfordernd an. Das Rätselraten hatte Gracchus damals sichtliche Freude bereitet und mit der nötigen alkoholischen Grundlage würde die beiderseitige Stimmung hoffentlich in etwas ungezwungenere Bahnen gelenkt. … Und dann? … Ja dann, ergäbe sich womöglich sogar DIE Gelegenheit für eine weitere Erfüllung der ehelichen Pflichten …

  • Deutlich hob sich nun Gracchus‘ Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln, war doch vergnügliches Rätselraten durchaus eine Kurzweil, welche zu einer lauschigen cena außerordentlich harmonierte.
    “Ich nehme die Herausforderung an, teuerste Prisca, doch sei gewarnt - mein Stolz und meine Ehre ver..bieten mir, diesbezüglich mein Temperament zu mäßigen und dir unserer Verbundenheit wegen einen Vorteil zu gewähren.“
    Mit wenigen Worten war dies Vorhaben an den nächstbesten flavischen Sklaven dirigiert, so dass von den Zuschauerrängen ausgehend durch die halbe Stadt hindurch alsbald eine Kette an hektischen Vorbereitungen ihren Lauf nahm, von welchen Prisca und Gracchus indes gänzlich unberührt blieben, welche in aller Gemächlichkeit patrizischer Lebensart sich durch die Atmosphäre der verblassenden Tragödie aus dem Amphitheater hinausgeleiten ließen.

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