Am Tag nach der Entbindung war Runa noch sehr erschöpft doch guter Dinge. Der kleine Decimus trank gut und machte, wenn er wach war einen zufriedenen Eindruck. Alles verlief nach Plan. Alpinas Bedenken bezüglich eines möglichen Wochenbettfiebers schienen unnötig zu sein. Der Wochenfluss sah normal aus, der Geruch war unauffällig.
Als die Hebamme am dritten Tag jedoch die Ausscheidungen kontrollierte schien der Ausfluss schmierig und roch unangenehm. Alpina nahm Runas Handgelenk und interpretierte den Puls, danach fühlte sie die Stirn der Wöchnerin. Noch fieberte sie nicht, aber der Befund des Wochenflusses war beunruhigend.
"Hast du Schmerzen, Runa? Ein Ziehen im Bauch? Musst du oft Wasser lassen? Schmerzt es beim Wasserlassen?"
Sie setzte sich an die Bettkante und untersuchte den Unterbauch. Der Uterus war noch immer kindskopfgroß, fühlte sich aber nicht weich sondern hart wie eine Melone an. Alpina sah der Freundin in die Augen während sie die Region mit sanftem Druck untersuchte. Zuckte Runa? War der Druck unangenehm oder hatte sie gar Schmerzen?