Zum brünftigen Hirschen

  • Ah mein Schatz schnuppert Morgenduft.
    "Oh Erhabene ich danke dir für dein Lob und in wenigen Augenblicke werde ich dir, als meine Domina zu Verfügung stehen, dein Wunsch wird mir dann Befehl sein." Lächelnd schaute ich Flores an, "Liebes, sei so freundlich, unsere Göttin möchte meinen wertvollen Saft". Flore ging und holte Phrynes Becher. Stellte ihn neben uns ab und wir beide knieten uns so hin das wir für alle, besonders aber für die Göttin, zu sehen waren. Ich fasste Flores Kopf und küsste sie voller Leidenschaft, wobei ihre Hände nur noch weniges tun mussten, was nun für alle sichtbar wurde, damit der Saft floß. Zuerst hörten wir leises kichern, dann anerkendende Bemerkungen und zuletzt Beifall.
    Den mit einen großen Schluck gefüllten Becher reichte Flores Phryne, dann ergriff ich den Pokal, mit dem nach meinem Geschmack verdünnten Wein, aus Flores Hand.


    Ich stand in der mitte des Gewölbes, erhob meinen Pokal und sprach in die mit Spannung geladene Stille hinein.
    "Erhabene Göttin, wertes Puplikum, erlaubt mir noch ein paar Worte iehe die Cena eröffnet wird. Wie wir alle wissen, besitze ich ein Pfand, besser gesagt zwei, Korone und Glaucus, damit nicht genug ist euch allen bekannt, dass von jetzt ab niemand ohne meine Erlaubnis diesen Ort verlassen kann. Ich alleine kann es nur ermöglichen. Dies wollte ich nur erwähnen damit alle wissen, dass kein verwirrter Geist hier einen ernstlich verletzten kann. Für menschliche Bedürfnisse ist in einem Raum, dessen Einlass mit zwei kleineren Fackeln gekennzeichnet ist, gesorgt.Erheben wir unsere Becher auf unsere Göttin, die Spiele sind eröffnet", grinsend verbesserte ich mich, "ich meinte natürlich die Cena". Glächter und Beifall erklang kurz.


    Langsam zog ich mich aus, schritt in voller Pracht meiner Männlichkeit auf Phryne zu. "Die Eier, Domina!". Wieder umflutete uns aufmerksame Stille.


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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

  • Was für eine Inszenierung? Der schwarzhaarige Entführer hatte ein besonderes Geschick sich in Szene zu setzen. Doch Phryne würde ihm zeigen, dass sie eine hervorragende Schauspielerin war.
    Sie ergriff den Becher und wartete die Rede des Zeremonienmeisters ab. Geschickt wies er sie und die Zuschauer darauf hin, dass er nicht nur Phryne sondern auch ihre Sklaven in der Hand hatte. Das erhöhte die Spannung. Dann erklärte er "die Spiele" für eröffnet. Die Theatralik war kaum zu überbieten.


    Phryne erhob den Becher mit dem "kostbaren" Inhalt. Sie wollte ihrerseits einen Trinkspruch ausloben. Geschickt drehte sie sich so, dass der ägyptische Schmuck im Fackellicht glänzte.


    Auf einen unterhaltsamen Abend und auf Isis und Osiris.


    Dann sah sie ihrem Entführer fest in die Augen. Ohne ein Anzeichen von Ekel setzte sie den Becher an die Lippen.


    Als sich der Schwarzhaarige schließlich auszog und in seiner ganzen Pracht auf sie zuschritt, warf Phryne den nur zum Schein geleerten Becher mit einer schwungvollen Bewegung von sich. Sie öffnete die goldene Kordel, die ihr Kleid gürtete und anschließend die beiden Gewandschließen. Der seidige Stoff glitt herab. Phryne trug nun nicht mehr am Leib als den schönen Schmuck: das Pektoral mit der Figur der Göttin Isis, den Schlangenarmreif und die Ohrringe. Sie drehte sich langsam im Kreis, damit das Publikum ihren makellosen Körper und den Schmuck, der ihr die Gefangenschaft eingetragen hatte, bewundern konnten.
    Wieder ihrem Entführer zugewandt trat sie auf ihn zu. Sie streckte ihre Hand aus und strich mit langen Fingern seine Brust aufwärts. Dann legte sie ihre Hand in seinen Nacken. Sie zog ihn so nah zu sich her, dass sie in das Ohr des Schwarzhaarigen flüstern konnte.


    Kennst du den Mythos von Isis und Osiris? Weißt du was mit Osiris passiert und welches seiner Körperteile leider verloren geht? Da geht es ihm nicht anders als dem armen Attis, der sich im Wahnsinn sogar selbst entmannt. Es wäre doch jammerschade, wenn du deine Kinder nicht mehr aufwachsen sehen würdest, oder?


    Sie zog sich ein wenig zurück und lächelte böse.

  • Mein Schatz, was erhoffst du dir da jetzt?
    Lächelnd beobachtete ich sie, bewunderte sie, weil sie nicht wie manch eine hysterisch wurde und mit dem wenigen was ihr hier zu Verfügung stand in unserer aller Augen punktete. Sie gab sich nicht geschlagen.
    Nachdem sie mir ihre Drohung angebracht hatte lächelte ich sie an. Ganz unterwürfiger Sklave jammerte ich. " Domia, ich vergaß dir etwas zu zeigen, bitte schlag mich nicht. Schau was die Köchin da treibt." Der arme Glaucus war ausgezogen und Laverne war dabei ihn zu enthaaren.
    Gleich darauf stand ich dicht bei Phyrne und überrumpelte sie mit einem langen intensiven Kuss. Anschließend meinte ich leise. "Ach weißt du, ich weiß ich habe Rom schon gut mit meiner Brut versorgt. Sie kennen mich nicht und ich sie nicht. Hier in Germania werde ich es genauso halten."
    Jetzt nach der intensiveren Brührung unserer nackten Körper, musste ich mich mit großer Anstrengung zusammenreißen, um sie nicht einfach zu nehmen. Schnell trat ich ein paar Schritte zurück, "Domina hast noch Wünsche? Womit kann ich dienen?"
    Jeder konnte sehen was mit los war und ich sah manch einen anerkenneden Blick.


    Wie gerne wäre ich jetzt mit ihr alleine gewesen ohne die, wie jetzt fand, störenden Unterbrechungen, zu gunsten des Publikums.
    Ich würde all mein Können aufgebieten um sie zufrieden zu stellen und ihre Wünsche zu erfüllen. Was bestimmt Arbeit wäre, ich schätzte sie für sehr verwöhnt auch in dieser Richtung ein.
    Aber ich musste auch daran denken, ihr nicht zu sehr zu verfallen, dass bekäme uns beiden nicht gut.


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  • Mit wachsendem Unbehagen sah Phryne wie die Köchin ihren Sklaven Glaucus enthaarte. Es war abzusehen, was sie vorhatte. Sie wollte aus Glaucus einen Eunuchen machen! Phryne musste handeln!


    Ihr Entführer überrumpelte sie mit einem sehr leidenschaftlichen Kuss. Die Freigelassene musste feststellen, dass sie dieses öffentliche Machtspielchen erotisierte. Sie erwiderte den Kuss mit deutlichem Genuss. Nun brüstete sich der Schwarzhaarige mit der Verbreitung seiner Nachkommenschaft. Das kam Phryne nur gelegen. Es war eine Steilvorlage. Wenn er schon so verschwenderisch mit seinem Samen umgeganen war, dann konnte er ja nun gut auf sein bestes Stück verzichten...


    Sie lächelte siegessicher als er sie nach Wünschen fragte. Ein Blick auf seinen Körper verriet dass er sich auf die öffentliche Vereinigung mit seiner Göttin freute und das Publikum wartete in angespannter Stille.
    Phryne griff nach der goldenen Kordel. Sie trat auf ihn zu.


    Nachdem du meine Sklaven gefesselt und geknebelt hast, werde ich nun ebenso mit dir verfahren. Ich bin deine Göttin! Deine Domina! Du gehorchst jetzt mir!


    Mit katzenhafter Geschmeidigkeit rieb sie ihren Körper an seinem und band ihm währenddessen beide Hände auf den Rücken. Fest zog sie die Knoten zu. Dann kniete sie nieder. Sie widmete sich mit betontem Genuss dem Zepter des Zeremonienmeisters. Der Geräuschpegel des Publikums begleitete ihre Bemühungen. Ab und an sah sie an ihrem "Sklaven" hoch. Er schien dem Himmel auf Erden schon sehr nah.
    Plötzlich setzte sie die Zähne ein. Nicht so, dass sie sein bestes Stück ernsthaft verletzte, wohl aber schmerzbereitend. Prüfend hob sie den Blick.


    Die Haltung ihres Entführers hatte sich verändert. Eben noch aufrecht und genießend, krümmte er sich nun nach vorne und versuchte hilflos durch die Fesselung sein Zepter vor den scharfen Zähnen seiner Göttin zu schützen. Phryne lachte. Sie stand wieder auf und küsste den Entführer sehr leidenschaftlich. Sein Schmerz befeuerte ihre Erregung. Unhörbar für das Publikum flüsterte sie in sein Ohr.


    So, mein verehrungswürdiger Osiris. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns auf ein Unentschieden einigen, sonst wird aus deiner Nachkommenschaft in Germania nichts mehr! Ich will dir aber eine faire Chance geben und noch dazu eine bei der du auch vor deinen Anhängern hier das Gesicht wahren kannst - mehr noch! Du wirst ihr Held werden!


    Phryne zog sich ein wenig zurück damit sie seine Augen sehen konnte. Deutlich konnte sie dem Blick des Entführers entnehmen, dass er um den Ernst seiner Lage wusste. Die Schauspielerin schien ihren Tod und den ihrer Sklaven einzukalkuliern. Denn damit musste sie rechnen wenn sie den Anführer der Bande entmannte. Sie war vorbereitet.
    Beide maßen einanander mit kaltem Blick. Dann beugte sich Phryne wieder vor. Scheinbar seinen Hals mit Küssen bedeckend, flüsterte sie weiter.


    Du lässt mir und meinen Sklaven das Leben und die Unversehrtheit, dafür schone ich deine Männlichkeit. Nicke, wenn du einverstanden bist und gib deinen Schergen ein Zeichen Glaucus und Korone in Ruhe zu lassen.


    Wieder zog sie sich zurück. Sie goutierte das Nicken mit einem triumphierenden Lächeln. Dann führ sie fort mit Küssen und Flüstern.


    Du gefällst mir, Mann-mit-den-vielen-Gesichtern! Sehr sogar! Ich traf noch kein so ausgekochtes Schlitzohr, noch keinen so gerissenen Ganoven! Wenn wir beide uns vereinen, wird die Welt in ihren Fugen erzittern! Vollzieh mit mir hier vor allen Anwesenden den Hieros Gamos - die Heilige Hochzeit der Isis mit Osiris! Ich bin die deine!


    Ihre Küsse bedeckten seinen Hals, den Mund, dann wanderte ihre Zunge sein Brustbein hinab, über den Bauch, den Nabel abwärts. Währenddessen öffnete sie geschickt die Fesselung auf seinem Rücken. Noch einmal widmete sie sich lustvoll dem Zepter des Zeremonienmeisters, dann ließ sie von ihm ab und legte sich in die Mitte der Bühne auf das vorbereitete Lager. Mit geöffnetem Schoß erwartete Isis ihren Osiris.


    Komm zu mir, O Osiris! Deine Gattin Isis erwartet dich zum Hieros Gamos! Zur Heiligen Hochzeit!

  • Mir gefiel was wir hier inzinierten. Ihre Erwiderung des Kusses, zeigte mir ihr bereitete es wohl auch Lust. Die goldene Kordel war für mich in dem Augenblick wo sie begann mir die Hände auf den rücken zu binden, ein Symbol der "goldenen, glücklichen Gefangenschaft". Doch die Art wie sie die Fesseln fester zog, lies in mir einen Augenblick des Misstrauens hochkommen. Mich selber beruhigend dachte ich, nein sie mag ihre Sklaven, sie wird sie nicht opfern.
    Beglückt stöhnte ich auf, als sie begann sich um mein Zepter zu kümmern und alle warnende Gedanken waren vergessen. Noch nie war ich so erregt worden. Ob es an ihr, an der gespielten hilflosen Situation oder auch an der Gegenwart des Puplikums lag, ich wusste es nicht. Es war einfach göttlich.
    Doch dann traf es mich wie ein Blitz an einem strahlenden Sommertag. Ich wollte losschreien, was aber nicht ging mit einem Knebel im Mund, so stöhnte ich auf, mit Tränen in den Augen.
    Das Publikum johlte und ich hatte das Gefühl, sie hätten die Seite gewechselt. Jetzt fühlte ich mich alleine und hilflos. Ein entsetzlicher Gedanke kam in mir auf. Hatte sie nicht den ganzen Abend Wert auf die Präsentation des ägyptischen Schmuckes gelegt und gab sich wie einer iher Göttinen. Was wenn sie?....Isis ...Nein das würde sie nicht wagen.
    Da war ich mir die ganze Zeit wie Pluto vorgekommen und da stand gerade Aera Cura über mir, mein Gegenpart.
    Was eben nur eine Vermutung, ein Verdacht war, bestätigte sie mir dann. Ich war ihr Osiris. Sie wollte es nachspielen. So ganz konnte ich mich nicht mehr an die Geschichte erinnern aber war da nicht etwas mit einen hölzernen Phalus, weil der echte nicht zu finden war.
    Entsetzen, Panik kam in mir auf. Ihre nachfolgende Worte beruhigten mich aber nicht wirklich. Flüchten war auch keine Obtion, in Anbetracht meiner Gäste und meiner Stellung.
    Sie hatte recht, es stand unentschieden. Jetzt gerade hatte sie aber die Oberhand und die faiere Chance hörte sich gut an aber trotzdem hatte ich das Gefühl in der Falle zu sitzen. Was wenn ich aufgab, sie aber mit einem einzigen Biss, sich doch ihre Rache nahm?
    Oh mein Schatz, ich gratuliere du bist mindestens ein gleichwertiger Gegner.


    Nun zeigte sie ihre Kunst das Publikum zu begeistern, denn außer mir bekam keiner mit wie sie nicht nur im Spiel sondern in Wirklichkeit die Führung übernahm und ich ein willenloser Statist wurde.
    Ihre letzten Worte weckten Hoffnung in mir und ich brachte ein freudiges Nicken zustande. Ohne einen letzten Funken Furcht auf meiner Seite, ging es dann doch nicht ab. Es war in dem Augenblick, ehe mir die Fesseln gelöst wurde und ihre Küsse vom Nabel an abwärts wanderten. Ich hielt den Atem an und sog die Luft mit zusammengebissenen Zähnen ein.


    Beifall brandete nach der Aufforderung der Göttin auf und ich konnte nicht anders als zu Antworten, "Isis Erhabene, endlich darf ich dich beglücken."
    Es war vorbei. Es war als ob ein böser Traum mir ein angsteinflößendes Zwischenspiel geliefert hätte und nun die Realität wieder Einzug erhalten hätte.
    Was dann geschah, war das unglaublichste, was ich je erlebt hatte und dabei dachte ich, ich würde schon alle Vereinigungen, außer der zweier Frauen miteinander, erlebt haben, selbst animalisches war mir nicht fremd. Doch das hier war anders.
    Ea war als ob zwei Pole sich einander zuwenden und nähern würden. Jeder für sich ein fester, machtinhabener Betandteil seiner Welt und dennoch zogen sich diese Pole magisch an und vereinigten sich zu einem wahren Ganzen. Das was daraus entstehen würde, wäre etwas besonderes, einzigartiges, ausgerüstet mit allem was diese Pole zu bieten hatten. Die Welt sollte sich beeser vor dem in acht nehmen, was da gerade aus dieser Verbindung entstand. Sie würde nicht ohne aber auch nur schwer miteinander können, doch die Frucht würde sie noch mehr aneinander ketten.


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  • Isis hatte Besitz von ihr ergriffen. Phryne war ganz mit der Göttin verschmolzen und hatte ihren Geliebten und seinen göttlichen Samen in sich aufgenommen. Der rituelle Akt der Heiligen Hochzeit, dieser ekstatische Zustand wenn Gott und Göttin sich vereinten, war perfekt. Niemals zuvor hatte sie einen solches Hochgefühl erlebt.


    Nur schwer und widerwillig kehrte Phryne aus diesem entrückten Zustand zurück. Das Publikum war zunächst ehrfürchtig in schweigender Bewunderung des Erlebten. Dann aber kam Leben in die Anhängerschaft ihres göttlichen Geliebten. Jubel und Hochrufe brandeten auf. Man füllte die Becher und reichte beiden vom Besten, das ausgeschenkt wurde. Noch reichlich benommen und schwankend kam Phryne auf die Beine und ergriff den Weinkelch. Sie sah sich nach ihrem Osiris um. Wie hatte er die Vereinigung erlebt? Was würde nun folgen? Würde er sie und ihre Sklaven freilassen? Oder was führte er noch im Schilde? War das eben das Finale der Inszenierung gewesen oder folgte nun das Drama mit dem Tod der Hauptdarstellerin? Würde er sich an sein Versprechen unter dem Druck der drohenden Entmannung halten?

  • Wirklich zu mir kam ich erst als der Jubel und die Rufe immer lauter wurden. Ich konnte mich noch daran erinnern, was vor der Vereinigung war, bis zu dem Zeitpunkt als mein Körper sich zu Isis begab und ein Hochgefühl Besitz von mir nahm. Ab dem Zeitpunkt war fast alles in meinem Gedächtnis gestrichen worden oder war ich es gar nicht der dann tätig wurde. Doch das konnte nicht sein, ich spürte es. Winzige Fetzen, von Bilderschwebten in meine noch verhangene Gedankenwelt. Hochgepeitsch ... in Extase musste ich gewesen sein ... getragen von etwas mir bis dahin unbekannten.


    Langsam drehte ich meinen Kopf in die Richtung, wo sie sein musste. Sie war nicht da aber ich hörte sie doch Jubeln. [SIZE=7]"Isis?"[/SIZE], flüsterte ich fast unhörbar. Wieso nannte ich sie so, ihr Name war doch anders gewesen.
    Durst, ich hatte plötzlich unsagbaren Durst. Ich fühlt mich wie ausgetrocknet, merkwürdig leer. Solch ein Gefühl hatte ich noch nie, egal wie oft ich es getrieben hatte.
    Ich versuchte mich aufzurichten um sie zu finden und stellte mit entsetzen fest, ich fühlte mich wirklich geschwächt. Noch ein fremdes Gefühl. Was war hier vorgegangen? War sie eine Hexe oder so eine Druidin, wovon man hier in Germanien redete? Nein bestimmt nicht. Sie kannte sich mit Glaubenskulte aus mehr aber nicht. Hatte sie mir irgent etwas giftähnliches zukommmen lassen. Nein wie denn, der Schmuck war von mir und Kleider hatte sie nicht an.
    Endlich es war geschafft, ich stand. Nach einem anfänglichem leichten zittern, kehrte ich langsam in meinem alten Zustand zurück. Ich nahm einen Weinbecher hob ihn an und konnte dann nicht wiederstehen, stürtzte seinen Inhalt in einem Zug runter.
    "Weib du hast mich ausgelaugt", zischte ich ihr zu und lies mir meinen Becher wieder auffüllen.
    Lachend erhob ich den Becher, "ich höre und sehe an eurer Reaktion es hat euch gefallen. War unsere Erhabene auch zu frieden?" Ich schaute Phryne fragend an. "Ihr werdet verstehen wenn die Göttin und ich uns jetzt zurück ziehen. Feiert, esst und trinkt und lasst es euch gut gehen. Morgen in aller Frühe lasst ihr Glaucus frei, ihr wisst schon, ohne dass er weiß wo wir sind. Er soll ruhig Alarm schlagen und seine Herrin als Entführt melden. Korone bleibt hier, versorgt sie gut ihre Herrin braucht sie. Ihr erhaltet später weitere Anweisungen."
    Ich hob die Pelze von der Kline und legte sie Phryne um, "du wirst verstehen wenn ich dir die Augen verbinden lasse. Zwei der Wächter werden dich in mein Zimmer führen, dort wirst du alle Bequemlichkeiten vorfinden, auch wenn es nicht so groß ist wie dein Reich. Ich wede dir gleich folgen."
    Nach den Worten verbeugte ich mich vor dem Publikum.
    Ja du bist mein Schatz.


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  • Das Schauspiel war zu Ende. Der Vorhang gefallen. Zumindest für diesen Abend. Wie ihr Liebhaber jedoch deutlich machte, war Phrynes Gefangenschaft noch nicht beendet, genausowenig wie Korones. Dafür konnte sie Hoffnung haben, dass Glaucus seine Freiheit wiederbekam und Hilfe holen konnte, wenn er auch nicht würde sagen können, wo er gewesen war.
    Die Schauspielerin sah ihren Entführer von der Seite an. Was hatte er vor? Wollte er aus ihr seine persönliche Sexsklavin machen? Allzeit verfügbar. Phryne schauderte. Es war nicht die Sache an sich, der Schwarzhaarige hatte gezeigt, dass er ein phantasievoller Liebhaber sein konnte, doch sie liebte ihre so teuer erkaufte Freiheit. War sie nicht jahrelang die Sexsklavin eines Mannes gewesen? Hatte sie nicht auch ihm bedingungslos zur Verfügung stehen müssen wann und wie er es wollte? Würde sich das Schicksal wiederholen, nun wo sie endlich ihre Freiheit hatte?


    Phryne ergriff die Pelze, die der Schwarzhaarige ihr gab und hüllte ihren nackten Körper ein. Dann ließ sie sich die Augen verbinden. Man führte sie unter dem Beifall des Publikums fort.


    Die Freigelassene musste Stufen steigen. Sie zählte mit. Doch würde es ihr irgendetwas bringen zu wissen, dass sie ein Dutzend Stufen gestiegen war? Quietschend öffnete sich eine Tür. Man führte sie in einen Raum. Groß war er nicht, das hörte Phryne am Schall der Geräusche, die sie und ihre Wächter machten. Es roch ein wenig muffig, die Luft war abgestanden. Die Wächter ließen sie nicht alleine. Sie schienen auf den Zeremonienmeister zu warten. Phryne stand in ihre Pelze gehüllt, mit verbundenen Augen in der Mitte des Raumes und wartete was kommen würde. Ihre anfängliche Euphorie nach der gelungenen Vorstellung, der einzigartigen Erfahrung des Hieros Gamos und der Gewissheit, dass sie zumindest das Leben ihres Sklaven Glaucus gerettet hatte, war verflogen.

  • Zufrieden atmete ich auf, es hatte nicht wie ich befürchtet hatte Zeter und Mordio gegeben, meine Gefangene schien sich zu fügen, wenigstens fürs Erste. Nach einigen Anweisungen war ich ihr gefolgt und schmuzelte bei ihrem Anblick. Es war schon ein seltsames Bild, sie die verwöhnte Schönheit so verlassen, hilflos und auch wenn sie es nicht zugeben würde, ängstlich da stehen zu sehen. Den Wächtern gab ich ein Zeichen und sie verschlossen den Raum von außen. Leise trat ich von hinten auf sie zu und küsste sie in den Nacken. "Da wären wir nun", meine Stimme troff bestimmt gerade von Spott. Ich löste ihr Augenbinde und drehte sie barsch zu mir um. "Nun was sagst du?.... keine Sorge dieser Raum ist für deine Sklavin gedacht. Komm mit", derb zog ich sie hinter mir herins Nachbarzimmer. "Dies hier ist dein, nein unser Reich". Wir standen inmitten eines großen Zimmers, Viele hätten sich über solch ein Cubiculum gefreut. Es war ausgestattet mit einem großen Bett, zwei Clinen, einem kleinen Tisch, einigen Truhen, zwei großen Gemälden. Weiter war es mit Vasen und kleinen Statuen ausgestattet. Ich fand für eine Taverne war es ein sehr ansprechendes Zimmer. Es gab noch einen kleinen Nebenraum in dem ich mir eine kleine Schreibstube eingerichtet hatte. Von dort aus ging dann eine Türe nach draußen.
    "Du kannst dich in das Bett legen, ich nehme eine Kline. Wenn ich ausgeschlafen bin sehen wir weiter. Achja weglaufen ist nicht, die Türen sind verschlossen und Wächter stehen davor." Kalt hatte ich gesprochen, legte mich auf eine Kline und drehte ihr den Rücken zu.


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  • Von seinem höflichen, respektvollen, ja sogar unterwürfigen Verhalten war nichts mehr zu spüren. Phrynes Entführer war kalt und barsch. Sie sollte sich wohl wieder in das Sklavendasein fügen, so wie sie es in ihrem früheren Leben gehabt hatte. Eine Antwort auf die Frage, was sie von dem großen und recht ansprechend gestalteten Cubilculum hielt, erwartete der schwarzhaarige Kerl offenbar nicht. Warum sollte sie auch darauf antworten. Sie hatte ja keine Wahl.
    Immerhin war er Kavalier genug um auf der Kline zu schlafen und ihr das Bett zu überlassen. Phryne fragte sich warum. Hatte er Angst, sie könne ihn in ihrer Nacktheit erneut verführen oder im Schlaf erwürgen? Das war durchaus eine brauchbare Idee...


    Die Schauspielerin nickte also nur als er ihr das Bett vorschlug und ihr klar machte, dass sie gefangen und ein Fluchtversuch sinnlos war. Sehr kalt und grußlos ließ er seine Geisel stehen und legte sich nieder. Ein weiterer Versuch ihn zu bezirzen war aussichtslos. Er hatte sich bereits umgedreht.


    Phryne legte sich auf das Bett und hüllte sich in die vorhandenen Pelze und Decken. Auch wenn sie erschöpft und müde war, würde sich doch jetzt nicht schlafen können! Sie beobachtete den Mann auf der Kline. Bald atmete er gleichmäßig und ruhig. Unglaublich! Er schlief! Nach all den Aufregungen konnte er sich einfach umdrehen und schlummern. Phryne wurde zornig. Pah! Er sollte schon sehen, was er davon hatte! Sie stand auf und suchte das Cubiculum ab. Ob es hier eine Waffe gab oder irgendetwas wie die Kordel mit der sie ihr Kleid gegürtet hatte? Sie könnte versuchen ihn zu erdrosseln. So wie er da lag, wäre das überhaupt kein Problem.
    Die Schauspielerin machte sich daran, die Truhen zu inspizieren. Leider waren alle verschlossen. Ihr Blick fiel auf die Vasen. Sie hatten eine handliche Größe und man konnte sie wohl durchaus als Waffe benutzen. Phryne hob eine davon an und schlich sich an den schlafenden Entführer heran.

  • Eine Türe wurde aufgeschlossen, man konnte eine Männerstimme erkennen, danach eine weinerliche Frauenstimme und zum Schluss wieder die Türe. Zuerst war es wieder einige Augenblicke still, dann hörte man ein jämmerliches Schluchzen und gepolter. Es wurde gegen eine Türe gehämmert und eine halb weinende, zornige Stimme rief, "wo ist meine Herrin? Macht sofort auf und führt mich zu ihr."
    "RUHE!" Kam nur als Antwort, während ich mich im Schlaf gestört fühlte mich brummend und und schmatzend, wie es manche Männer im Schlaf machen, umdrehte und mit einem leisen Schnarchton weiter schlief.


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  • Aus dem Nachbarraum ertönte Gepolter und das Schluchzen Korones. Phryne hielt inne. Sie starrte auf den schlafenden Mann vor ihr. Korones Stimme fragte nach Phryne. Sie jedoch hielt still und wartete gebannt darauf, dass der Entführer aufwachen und ihren Anschlagsversuch vereiteln würde. Was würde er machen, wenn er gewahr wurde, dass sie mit der erhobenen Vase dastand, bereit sie auf seinem Schädel zu zertrümmern?


    Er drehte sich um, brüllte "Ruhe!" und schlief sofort weiter. Der hatte Nerven! Phryne war konsterniert.
    Nun, umso besser. Sie ignorierte die weinende Korone und konzentrierte sich auf ihr Opfer. Phryne nahm Maß, platzierte die Vase über dem Kopf des Entführers und musste nun eigentlich nur noch loslassen, um ihr Werk zu vollenden. Mit ein wenig zusätzlichem Schwung sollte man den Schädel schon zum Bersten bringen.


    Irgendetwas ließ sie zögern. Phryne betrachtete ihn. Wäre es nicht schade um ihn? Ihr Herz schlug bis zum Hals. Erinnerungsfetzen der Heiligen Hochzeit erschienen vor ihrem Inneren Auge. Sie hatte schon gehört, dass sich Entführungsopfer zu ihrem Entführer hingezogen fühlten. Sollte es wahr sein? Ging das so schnell? Sie atmete hektisch. Jetzt oder nie!

  • Aber, aber mein Schatz
    "Domia", schrill und erschrocken erklang Korones Stimme von der Verbindungstüre. "Hat man denn hier nie..." seine Ruhe wollte ich sagen als ich das wundervolle Weib Harpyengleich vor mir stehen sah. Mit einem Satz stand ich neben ihr und nahm ihr die Vase weg. "Das wolltest du wirklich und das nachdem ich dir mein Vertrauen schenkte und dich nicht als Gefange an das Bett band. Wir sind doch jetzt miteinander verbunden. Wer jetzt der Herr ist werde ich dir also noch zeigen müssen. Irgenwann muss es ja sein, dass du mein anderes ICH kennen lernst, meine dunkle Seite. Warum also nicht gleich? Zuvor aber noch eine Frage was denkst du was mit dir geschen wäre, wenn du dein Werk vollbracht hättest? Meinst du, du hättest noch einmal deine schöne Casa wieder gesehen?"
    Kalt schaute ich sie an, drehte mich um, ging zu Korone und packte diese an ihrem Arm. Ehe sie richtig wuste wie ihr geschah schleuderte ich sie gegen Phyrne so das beide auf der Kline landeten. "So und nun legt euch aufeinander, mir egal wie, nur beillt euch, sonst regel ich das, ich möchte jetzt in ruhe schlafen, der Gott braucht Erholung."
    An ihren Augen konnte ich sehen, sie wussten nicht oder wollten nicht wissen was ich meinte. Schneller als sie erwartet hatten, lag Korone auf ihre Herrin und ich verschnürte sie zu einem Paket. Steckte ihnen ihnen noch eine Knebel im Mund und legte mich selber ins Bett. "Und jetzt ist Ruhe sonst packe ich euch in einen Teppich, lästiges Weibervolk"



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  • Korones Schrei beendete Phrynes Versuch, ihren Entführer auszuschalten. Der Schwarzhaarige erwachte und nahm ihr die Vase weg. Er gab sich enttäuscht und Phryne befürchtete zu Recht, dass er nun andere Seiten aufziehen würde. Als er Korone brutal packte und gegen ihre Herrin schleuderte, ärgerte sich Phryne zunächst noch über die Dummheit ihrer Sklavin. Schnell jedoch verflog die Wut, denn bald waren sie Leidensgenossinnen. Aneinander gefesselt und geknebelt, dazu noch aufeinander festgebunden, mussten sie die Nacht verbringen.




    Beide Frauen fügten sich in ihr Schicksal. Sie schliefen kaum in dieser Nacht. Immer wieder halfen sie einander die Position zu verändern, so dass mal die eine, dann wieder die andere oben lag. Schließlich fanden sie eine Position in der sie seitlich einigermaßen liegen konnten. Gegen Morgen jedoch taten Phryne sämtliche Knochen weh, die Blutzirkulation war so eingeschränkt, dass sie die Finger ihrer linken Hand nicht mehr spürte. Mühsam schaffte sie es schließlich, den Knebel loszuwerden. Sie bemühte sich ihre Wut und ihren Frust zu besänftigen und einen klaren Gedanken zu fassen. Es blieb ihr zunächst nichts anderes, sie würde ihren Entführer für sich einnehmen müssen.


    Sieh, Geliebter! Dort, mein göttlicher Osiris, erhebt sich Amun, der Sonnengott, und richtet seinen Blick auf deinen göttlichen Körper! Deine Göttin möchte sich schön herrichten lassen, um den Sonnengott würdig begrüßen zu können. Binde mich los, O göttlicher Geliebter!

  • "Was ist los? Wer kommt" brummte ich schlaftrunken und hob ein wenig den Kopf. Jäh verbarg ich mein Gesicht wieder im Bett. Ärgerlich warf ich, so da liegend ein Kissen in Richtung der Frauen."Der Kerl soll wegbleiben, der blendet mich, außerdem" und dabei erhob ich mich wieder und starrt zu den beiden hin, "wieso plärst du hier rum? Hatte ich euch nicht geknebelt, weil ich meine Ruhe haben wollte?" Verärgert strich ich mir über den Bart und schaute sie intensiv an. "Aber wisst ihr was, ich hätte jetzt so richtig Lust auf....ein gutes Frühstück." Mit Absicht hatte ich eine Pause eingelegt und ihre Wirkung sah ich in Korones entsetzt aufgerissene Augen. "Wisst ihr die Cena hat mir doch einiges abgefordert und ich kam nicht zum Essen. Habt ihr auch Hunger?"
    Nun stand ich vollends auf und reckte mich, dabei fiel mir auf, ich war noch immer unbekleidet. Grinsend stellte ich mich in Pose ehe ich zum Nebenraum ging, um von dort aus meine Anweisungen zu geben. Wieder zurück, ging ich zu den beiden und half ihnen hoch.
    Langsam, sie betrachtend, umrundete ich sie. "Ward ihr beide schon mal außerhalb der Stadt und habt den germanischen Wald kennen gelernt? Er ist so richtig schön, dicht und dunkel. Und tiere soll es da geben, richtig viele. Das ganze Wild und abgesehen von den Wölfen, Wildkatzen und Bären gibt es da jede Menge Wildschweine. So ein wilder Eber mit seinen prachtvollen Hauern ist nicht zu verachten und dann erst die Bache wenn sie Junge hat, dann rettet einen nur noch die Flucht auf einen Baum. Wenn ihr das alles sehen und erleben möchte dann sagt es gleich, ehe ihr versucht irgendwelchen blödsinn zu machen. VERSTANDEN?" Brüllte ich noch zur Sicherheit.
    Im Nebenraum rumorte es und ich befreite die beiden. Flore kam rein und brachte mir frische Kleider und betrachtete mich strahlend. "So ihr beiden ihr könnt euch nebenan für das Früstück fertig machen, was wir dann hier einnehmen werden. Ihr findt dort alles was ihr braucht, auch einige recht ansprechende Kleider. Flore wird euch Gesellschaft leisten und denkt immer schön an den Wald." Mir wieder über den Bart streichend, strahlte ich die selbsternannte Göttin an.


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  • Der Mistkerl gebärdete sich als sei er der römische Kaiser in Person. Er spielte mit ihnen ganz nach seinem Geschmack. Die gute Korone, die weit weniger starke Nerven hatte als Phryne, war am Ende. Die Entführung, die Erlebnisse im Keller, dazu die Nacht in Fesseln. Sie rang nach Fassung als der Entführer sie mit einer kleinen Zweideutigkeit erschreckte. Phyne schlüpfte erneut in ihre Rolle.


    Hunger? Natürlich habe ich Hunger! Ich bin nur schwer satt zu bekommen!


    Ihr anzüglicher und anerkenneder Blick wanderte über seinen nackten Körper als er sich in Pose warf und im Nebenraum Anweisungen gab. Er umrundete die Frauen wie die wilden Tiere im Circus ihr Opfer umkreisten. Dann versuchte er den beiden Angst zu machen, in dem er die Gefahren und Schrecken der germanischen Wälder heraufbeschwor. Die Beschreibung zeigte bei Korone genau die Wirkung, die er haben wollte. Sie brach in Tränen aus. Und als er am Ende auch noch losbrüllte war es um die Sklavin geschehen. Schluchzend schlug sie die Hände vor´s Gesicht. Phryne hingegen musterte den Schwarzhaarigen mit kaltem Blick. Mir machst du keine Angst, gib dir keine Mühe!


    Diese Flore erschien und brachte ihm Kleider. Es war mehr als offensichtlich, dass sie dem Anführer der Bande vergötterte. So ein dummes, kleines Flittchen! Lässt sich von so einem Blender beeindrucken!
    Er schickte Phryne und Korone in den Nebenraum zum Ankleiden und herrichten. Die Schauspielerin und ihre Sklavin ließen sich hinausführen. Unter dem beobachtenden Blick Flores ließ Phryne sich von Korone waschen, salben und ankleiden. Sie wählte mit Bedacht ein rotes Gewand, das ihre Reize gut zur Geltung brachte. Als Korone ihr die Haare aufsteckte, flüsterte sie.


    Korone, meine Gute, ich habe ein großes Problem, denn ich kann meine Alaunspülung nicht verwenden. Ich habe nichts, womit ich eine Schwangerschaft verhüten könnte. Und zu allem Ärger sind es jetzt genau die fruchtbaren Tage. Vielleicht kannst du unter einem Vorwand dafür sorgen, dass ich wenigstens Granatäpfel bekomme. Sie könnten ersatzweise dienen. Lass mich zunächst alleine hineingehen.


    Die treue Sklavin nickte unmerklich. Phryne war fertig. Sie erhob sich als Frau in Rot, wie Flammen umfloss sie der Stoff als sie das Cubiculum betrat. In eleganten Schritten ging sie auf ihren Entführer zu, der es sich bereits am gedeckten Tisch gemütlich gemacht hatte. Sie stellte sich hinter ihn, beugte sich herab und küsste ihn zärtlich auf den Hals.


    Du hast ja keine Mühen für mich gescheut, wie ich sehe. Ich bin sehr hungrig! Wollen wir mal sehen, ob du mich satt bekommst.


    Ihr Ton war säuselnd, umschmeichelnd und anzüglich. Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt sie nach vorne und schwang sich auf seinen Schoß. Ihre Arme umschlossen seinen Hals, sie küsste ihn lang und leidenschaftlich. Dann zog sie sich ein Stück zurück und sah ihn an.


    Noch immer weiß ich nicht, wie ich meinen Osiris ansprechen soll, wenn er als irdischer Gott sein Frühstück einnimmt. Wie darf ich dich nennen, wenn du dich nicht gerade als Gott inszenierst?

  • Sie würde nie aufgeben, dessen war ich mir sicher. Gespannt erwartete ich ihren nächsten Plan. Schon nahte die Versuchung in Person. War sie wirklich so unersättlich oder wollte sie mich nur ablenken?
    Natürlich erwiderte ich ihre Küsse und lies mich umschmeicheln. Lachend schob ich sie wieder näher an mich, sie sollte spüren, ich wäre bereit. „Du hast meinen Namen vergessen? Appius Petilius Plautus war er. Doch machen wir es uns doch einfach, ich nenne dich mein Schatz und du überlegst dir auch einen Kosenamen.“ Kaum ausgesprochen verschloss ich ihren Mund mit einem intensiven langen Kuss und zog sie noch fester und fordernder an mich heran.
    „Was meinst du ob unsere Heiligen Hochzeit von Erfolg gekrönt war? So ein kleiner Gottessohn wäre doch die Krönung. Wenn wir beide uns um seinen Werdegang kümmern, dann wird aus ihm bestimmt etwas Großes?“
    Treuherzig schaute ich sie an. „Oder sollen wir zur Sicherheit noch etwas nachlegen? Danach können wir dann endlich etwas essen und besprechen wie wir uns im Punkto deiner Freiheit einigen. Selbstverständlich kannst du aber auch, wenn du es wünschst noch länger mein Gast sein. Oder ich könnte dein Gast sein. Was meinst du?“
    Während ich so mit ihr sprach, war meine rechte Hand beschäftigt und sorgte für ihre nötige Motivation. Jetzt holte ich meine Hand weg, leckte genüsslich an meinem Finger. Anschließend fuhr ich mir, wie es sonst ihre Art war, verführerisch mit meiner Zunge über die Lippen.
    Mein Schatz wir wollen doch die Welt mit unserer Brut beglücken.



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

  • Er wollte sie doch glatt immernoch glauben machen, dass Appius Petilius Plautus sein richtiger Name war. Phryne war sich sicher, dass er sich diesen nur ausgedacht hatte, so wie er bestimmt schon vielen Frauen in seinem Leben unter falschem Namen seine Brut angehängt hatte. Doch was kümmerte sie das. Sie wusste ja mit was für einem Kaliber Mann sie es zu tun hatte. Und gerade das erotisierte sie besonders. Seine dominierende Art, sein selbstbewusstes Auftreten - frei von jedem Selbstzweifel - vielleicht sogar, dass er sie so "hart" anpackte - all das verursachte eine ungeheuere Anziehungkraft. Dieser Mann hatte alles, was Phryne sich von einem Liebhaber erwartete.


    Er zog sie an sich und sie spürte deutlich seine Bereitschaft. Ein scharfes Ziehen in ihrem Unterbach zeigte, dass ihr Körper auf dieses Signal bereits reagierte. Der Kuss tat sein Übriges dazu. Phryne verlangte es schon wieder nach ihrem Osiris. Und als er dann auch noch von der Heiligen Hochzeit und der möglichen Krönung durch einen kleinen Gottessohn sprach, war ihr plötzlich bewusst, dass es die Götter wohl so gefügt hatten. Sie musste auf ihn treffen, auf diesen Osiris in Menschengestalt und das an den fruchtbaren Tagen in ihrem Zyklus. Es sollte wohl so sein, dass sie nach all den Jahren in denen sie mit zahllosen Männern das Bett geteilt hatte ohne schwanger zu werden, in denen sie alles getan hatte, eine Schwangerschaft zu vermeiden, nun das Kind dieses Mannes empfing.


    Nur noch im Hintergrund nahm ihr Gehirn wahr, dass er von Freiheit sprach. Wollte sie Freiheit? Oder wollte sie ihn? Sie wollte ihn! Jetzt.
    Seine Hand begann sie verwöhnen. Phryne war heiß. Er befeuerte ihre Begierde durch seine lüsternen Gebärden.


    Ich will dich... gerne... sie seufzte erotisiert. ... als meinen Gast! In mir! In meinem Haus! In meinem Leben! Göttlicher - ich will dich!


    Mit zarter Hand entledigte sie sich und ihn der lästigen Stoffe, die sie trennten. Dann ließ sie sich genußvoll langsam auf seinem Schoß nieder. Aufstöhnend verfielen sie in einen gemeinsamen Rhythmus, den mal er und mal sie vorgab. Als sie den Höhepunkt erreichte war sie sich sicher, dass sie diesem Mann ein Kind schenken wollte. Einen kleinen Gottessohn!

  • Ich hörte ihre Worte, sie war bereit und wollte empfangen. Hier und jetzt, doch sie war ein launisches Weib. Es würde noch viel Arbeit bedeuten sie zu formen. Sie war genau wie ich gewohnt die Führung zu übernehmen. Obwohl jeder von uns beiden es anders erfahren hatte.
    Jetzt widmete ich mich zuerst einmal ihrem Wunsch und trieb sie dahin, wo wir dann verharren und genießen wollten mit jeder Faser unserer Körper und unseres Geistes um dann ihr Gefäß zu füllen. Mein Mund, meine Hände mein ganzer Körper brachten sie in in einen Extasezustand. Ob es der gleiche, zu mindestens aber ein ähnlicher Zustand war, wie in der Nacht? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur eins, mit all meiner Erfahrung hatte ich so etwas noch nie erlebt. Wir beide gehörten einfach zusammen, gleich einem göttlichen Paar.


    Noch immer schwer atmend aber zufrieden lag ich neben ihr und betrachtete nachdenklich ihr schönes Gesicht. „Mein Schatz du bist einfach göttlich“. Ich nahm eine ihrer Locken und wickelte sie um meinen Finger, langsam zog ich daran und brachte ihren Kopf dadurch näher zu mir. Fest schaute ich ihr in die Augen „und nun sag mir, was hast du mir zu bieten? Du forderst mich auf und sagst du willst mich aber ich weiß wenn ich dich gesättigt habe, hast du es fast schon vergessen. Du wirst mich suchen lassen, verraten und ausliefern. Dein Sklave wird schon unterwegs sein. Ich hätte ihn doch weg schaffen sollen.“ Jetzt zog ich so heftig an der Strähne, dass es weh tun musste. „Ich möchte dich nicht, wo ich dich endlich gefunden habe, verlieren. Trotzdem sollte unser Leben weiter gehen und du musst lernen zu teilen, denn darin sehe ich das größte Problem.“ Noch ein schmerzhafter Zug. „Also sprich, wie denkst du dir die Zukunft?“


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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

  • Auch Phryne war außer Atem nach diesem heißen Frühstück. Kein anderer verstand es wie Appius sie so zur Ekstase zu treiben. Sie vergaß die Welt um sich, wenn sie sich liebten.


    Auf ihren Ellbogen gestützt blickte sie ihren göttlichen Liebhaber bewundernd an. Er nahm eine ihrer Locken und spielte mit ihr. Schließlich zog er sie so nah zu sich, dass sie sich direkt in die Augen sahen. Er begann mit einer eigenartigen Frage. "Was hast du mir zu bieten?" Hatte sie ihm nicht zur Genüge gezeigt, was sie zu bieten hatte? Frechheit! Phrynes Augen sprühten Feuer.


    Bin ich dir nicht genug? Kann ich dir denn nicht genug bieten? Gibt es andere, die dich diesen Zustand der Verzückung fühlen lassen? Ich bin eine reiche Frau, habe ein schönes Anwesen und bin wenn auch nicht geachtet in der Stadt, so zumindest gefürchtet. Ich habe Beziehungen und Informanten, sitze wie die Spinne im Netz. Sogar in Roma habe ich wichtige und einflussreiche Freunde. Die Frage sollte also eher lauten - was hast du mir zu bieten? Außer dem Samen aus deinem Zauberstab, der mich womöglich zur Mutter des gefährlichsten Wesens weit und breit machen könnte? Denn wie du schon richtig sagst... man wird nach dir suchen. Mein Sklave ist bereits unterwegs.


    Sie lachte böse. Dann sprühten ihre Augen erneut vor intriganter Lust.


    Du kannst mich haben. Doch damit nimmst du auch das Risiko. Bist du bereit dazu? Sind nicht die riskanten, gefährlichen Dinge im Leben, diejenigen, die man unbedingt haben will? Diejenigen, die wirklich aufregend sind, Spaß machen?


    Er begann aus dem liebevollen Spiel mit ihrer Haarsträhne ein schmerzhaftes Ziehen zu machen. Da war es wieder - er tat ihr weh! Es machte ihm Spaß ihr weh zu tun! Und sie? Wie reagierte sie? Sie stellte fest, dass sie es in höchstem Maße anregend empfand. Dieses wechselvolle Spiel aus Zärtlichkeit und Härte. Es erotisierte Phryne. Er sagte, er wolle sie nicht verlieren. Dass sie lernen musste zu teilen überhörte sie bewusst. Es würde ihm nicht anders gehen. Sie sah kein Problem darin. Der Zug an ihrem Haar wurde erneut schmerzhaft. Das Funkeln in ihren Augen nahm ein gefährliches Glimmen an. „Also sprich, wie denkst du dir die Zukunft?“


    Jetzt war es ihre Hand die vorschnellte und sich fest in seinen schwarzen Haarschopf krallte. Sie zog ihn daran neben sich auf Lager und war sogleich wie eine Furie über ihm. Doch anstatt ihn zu verletzen, küsste sie ihn leidenschaftlich. Phryne musste an sich halten ihn nicht gleich wieder zum Liebesakt aufzufordern. An sich haltend beugte sie sich vor und flüsterte ihm ins Ohr, wie sie sich die nähere Zukunft vorstellte und wie das Risiko aussah, das er eingehen musste, wenn er sie besitzen wollte.

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