Aquam foras, vinum intro!

  • Die ersten strahlen der Morgensonne waren auf dem Weg die Dunkelheit der Nacht zu vertreiben als vom Exerzierplatz zu hören war.


    Mars hat zu mir gesprochen.
    .Soldaten! - milites triones, milites, Abteilung!
    Venite!
    state!
    aequatis passibus!
    Sehr gut und nuncursim!
    ad dextram!in aciem venite!
    oculos vostros ad sinistram
    !“


    Frugi marscherte die erdachte Linie entlang, machte kehrt und schrie:


    sarcinas sumitein tabernacula!
    bonam noctem!


    Mit den Worten legte sich der Octavier hin und schlief sofort ein.

  • Gedankenverloren schritt der Cornicularius Octavius Frugi, auf dem Exerzierplatz auf und ab. Zum ersten Mal würde
    er später eine Gruppe Männer unterweisen. Keine Rekruten wie er es sich einst gewünscht hatte, nein Unteroffiziere, Optiones.

    Wenn diese Unterweisung keine Frucht trug, befürchtete er die Centuriones ebenfalls unterweisen zu müssen.

  • Der Aushang von Cornicularius Titus Octavius Frugi hatte alle Optiones aufgefordert, sich auf dem Exerzierplatz einzufinden. Lurco kam der Aufforderung nach und war derart ausgerüstet und bewaffnet, als ginge es auf die nächste Patrouille. Zum Gruß schlug er sich die Faust auf das Herz und ließ sie dann wie gefordert zur Seite wegfallen.


    "Cornicularius Titus Octavius Frugi Optio Manius Purgitius Lurco meldet sich wie befohlen zum Dienst", grüßte er freundlich.

  • Na, wenn das nicht mal ein vorbildlicher Gruß war, dachte der Cornicularius. Nur habe ich jetzt das Problem genauso zurück grüßen zu müssen, wo ich ihn sonst immer mit Lurco begrüßte. Die ganze Situation ist auch eine Strafe für mich.

    "Sehr gut Optio Manius Purgitius Lurco, warten wir noch auf die Anderen."

  • Scato war kein Optio, sondern Arztsoldat. Da er trotzdem als Unteroffizier zählte, hatte man ihm gesagt, er könne erscheinen. So fand auch er sich auf dem Exerzierplatz ein und besetzte den Platz zu Lurcos Rechten. Auch er grüßte mit dem römischen Salut und als ihr Vorgesetzter nicht hinsah, knuffte er Lurco zum Gruß mit dem Ellbogen. Worum es ging, wusste er so wenig wie Lurco, aber er hatte sicherheitshalber die prall gefüllte Capsa dabei. Sollte er die nicht brauchen, würde man ihm das schon sagen.

  • Der Octavier hatte versucht sich zu sammeln. Noch nie hatte er unterrichtet und nun stand er gleich vor Optiones. Die meisten hatten schon Jahre Berufserfahrung auf dem Buckel und er war gerade frisch gebackener Cornicularius.
    Es war an der Zeit den Sprung zu wagen.

    Gerade war Scato, der Miles Medicus, zu ihnen gestoßen und grüßte. Frugi holte Luft und begann. „Optiones unser Praefectus Claudius Menecrates hat uns einen großen Vorwurf gemacht. Ich bin nicht gewillt dies hinzunehmen. Wir die COHORTES URBANAE sollen die, wie ich denke eine vorzeige Einheit werden und ihr werdet es in die Tat umsetzen.

    Der Vorwurf war, wir alle würden keinen vorschriftsmäßigen Gruß hinbekommen. Seit Jahren hätte er bis auf einen einzigen, keinen richtig grüßen gesehen und gehört.

    Optio Manius Purgitius Lurco vortreten. Du wirst uns als erstes die Grußgeste zeigen, anschließen wirst du mich vorschriftsmäßig grüßen.“

    Wenn sich jetzt einige wunderten wieso Lurco nun wieder Optio war, so sollte er selber darauf reagieren und

    antworten.Erwartungsvoll schaute er den Optio an.

  • Scato gesellte sich ebenfalls zu ihnen und begrüßte ihn mit einem freundlichen Knuff, den Lurco genauso freundlich erwiderte. Dann erläuterte ihnen Frugi, weshalb sie sich auf dem Platz eingefunden hatten. Lurco hörte Frugi aufmerksam zu und ihm viel auf, dass er bis dato auch nicht ordnungsgemäß gegrüßt hatte. Man kannte sich und wenn man nicht drauf hingewiesen wurde, grüßte man sich persönlich. Man hatte ihn selbst schon darauf hingeweisen, dass er ordnungsgemäß zu grüßen hatte. Lurco trat wie befohlen vor und wandte sich Frugi zu.


    Zum Gruß schlug er sich die Faust auf das Herz und ließ sie dann wie gefordert zur Seite wegfallen.

    "Cornicularius Titus Octavius Frugi ich grüße Dich", grüßte Lurco seinen Kameraden.


    Lurco hoffte dass die Wortwahl die nach der Ansprache erfolgte ausreichend war, um einen korrekten Gruß zu äußern. Sein Gesicht blieb ernst, auch wenn er Frugi gerne aufmunternd angelächelt hätte. Ihre Aufgabe war nicht einfach, aber sie würden es schaffen.



  • „So Optiones“, begann Frugi, oder sollte er doch Kameraden sagen, nein besser nicht, dachte er, „so dies war ein vorbildlicher Gruß. Wir alle sollten dies für uns als Beispiel nehmen, doch was mindestens genauso wichtig ist, es genauso den unteren Dienstgraden zu vermitteln und sie dazu anzuleiten, es in Zukunft ebenfalls so zu handhaben.

    Als Ergänzung, was für uns und höhere Dienstgrade wichtig ist, sei noch folgendes zu beachten. Auf mein explizites Nachfragen, wie für ihn der richtige Gruß lauten würde, antwortete er mir der Praefectus Urbi, *mit Praefectus Claudius Menecrates macht man grundsätzlich nichts falsch. Von den Mannschaftsdienstgraden erwarte ich diesen Gruß - immer. Ein Optio zählt dazu, solange er nicht zu den Principales zählt. Ab Centurio reicht mir ein Praefectus Claudius. Vor allem die Stabsoffiziere treffe ich häufiger, man kennt sich besser und je näher man sich steht, wirkt sich das auch auf die Umgangsweise miteinander aus.* “

    Der Octavier legte eine Pause ein und schaute in die Runde bevor er fortfuhr. „Ich denke es haben mich alle verstanden und müssen es nicht wie die Tirones und Milites üben. Das bei einer Befehlsbestätigung oder Abtreten, natürlich nur nach Befehl, Haltung und Gruß angebracht sind, muss ich nicht extra erwähnen. Darauf ist in Zukunft ebenso zu achten. Wenn keine Fragen mehr sind, .... dann wegtreten.“

    Fast hätte Frugi sich vor Erleichterung eine Haarsträhne aus seiner Stirn gepustet, bremste sich aber selber noch ab.

  • Scato nickte vor sich hin, während Frugi sie belehrte. Der korrekte Gruß gehörte zu den Grundlagen und er sah ein, dass auch Unteroffiziere und darüber hinaus darüber belehrt gehörten, wenn der Gruß nicht so saß, wie es erwartet wurde. Die Formulierung "Abtreten" fand Scato immer witzig, er verband sie mit "Sterben". Sterben nur auf Befehl, dann aber mit korrekter Haltung und Gruß. Wenn er das dann noch zustande bekam, wenn die Götter ihn zu sich riefen, konnte er stolz auf sich sein.


    Er überlegte, ob ihm noch eine Frage einfiel.

  • Lurco hob kurz die Hand.


    "Cornicularius Titus Octavius Frugi, bevor wir abrücken möchte ich noch etwas persönliches los werden. Die Botschaft ist kurz und privat...

    Danke Frugi. Du weißt wofür und wieso. Fühle Dich wann immer Du magst in den lallenden Löwen eingeladen. Das ist das Mindeste, dass ich nach der Angelegenheit einen ausgebe. Ich habe Dir unnötige Mehrarbeit aufgebrummt und keine angenehme dazu. Du und die Jungs sind ebenso eingeladen Scato. Dass nur als private Information. Ansonsten habe ich nichts zu sagen und auch keine Fragen", sagte Lurco freundlich.

  • Mittlerweile, waren sie nur noch zu dritt. Frugi zwinkerte lachend Lurco zu. „Bitte Frugi, wir sind alleine. Die Mehrarbeit war eher nicht das Problem, sondern das Unangenehme. Ich denke aber nicht nur für mich. Für die Einladung danke ich dir und freue mich jetzt schon auf das Treffen mit euch, im lallenden Löwen.
    Und jetzt lasst uns Feierabend machen, für heute reicht es. Ich möchte noch ein paar Runden schwimmen.“

  • "Da stimme ich Dir zu Frugi. Ich freue mich ebenso, auf das Treffen in lockerer und entspannter Runde. Zu Feierabend sage ich nicht nein. Viel Spaß beim Schwimmen, ich muss noch ein bisschen ermitteln, sozusagen das Versäumte nachholen. Oder zumindest meine Fallakte erneut durchgehen und mir Gedanken machen, was ich übersehe oder wo ich einen guten Ansatz zur Klärung finde. Vielleicht fällt mir noch etwas ein. Dann bis später Frugi, sag einfach Bescheid sobald Du Lust auf ein gemütliches Treffen hast. Scato wohin verschlägt es Dich?", fragte Lurco und dachte darüber nach, wen er alles nach dem Püppchen fragen konnte.

  • "Gute Idee, das wird dir schmecken, Frugi. Terpander hat scheinbar mittlerweile zu kochen gelernt, seine Blutsuppe schmeckt jetzt noch tausendmal besser. Die Athener sind scheinbar unfähig, vernünftig zu würzen, dabei haben wir ein volles Gewürzregal, das meiste aus eigener Ernte aus dem Kräutergarten. Es wird wohl Charislaus gewesen sein, der ihn das Würzen lehrte."


    Er stemmte gut gelaunt die Hände in die schmalen Hüften.


    "Wir haben Feierabend und Lurco will immer noch ackern. Ich glaube nicht, dass ich bei den Ermittlungen eine gute Hilfe bin, aber ich kann ja trotzdem mitkommen für den Fall, dass dir unterwegs ein Ziegelstein auf den Kopf fällt oder du wieder in den Stand eines Messerschmieds stolperst."

  • "Das ist sehr gut möglich, dass das Kochen von Terpander und Charislaus gemeinsam übernommen wird. Es schmeckt jedenfalls sehr gut und wir können stolz auf unsere Angebote sein. Es ist für jeden etwas dabei und lecker sind alle angebotenen Speisen wie auch die Getränke. Die beiden bemühen sich.


    Sehr gerne begleite mich. Wir könnten einen Abstecher über den Markt machen und uns eine schöne, dicke Bratwurst kaufen. Ich lade Dich ein. Mit vollem Magen ermittelt es sich auch leichter. Nun eigentlich hätte ich auch gerne Feierabend, aber ich habe einiges nachzuholen Scato. Ein bisschen was ermitteln stört doch nicht. Vielleicht könnten wir die Bruderschaft befragen, wegen der Puppe. Ich glaube irgendwie so langsam, dass der Mörder schon über alle Berge ist und sich ein Ei aus der Tunika lacht. Ständig kommt mir was dazwischen", stöhnte Lurco grinsend.

  • "Also auf gehts. Ich muss Folgendes in Erfahrung bringen, einmal muss ich wegen dem Püppchen nachfragen welche Bedeutung es hat. Dann muss ich mit zwei Gens sprechen. Ich schlage vor, wir fangen mit dem Püppchen an. Die Kreuzwegbruderschaft. Auf dem Weg dahin kaufen wir uns eine Bratwurst. Weißt Du etwas über diese Gesellen?", fragte Lurco Scato neugierig.




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    Mord und mehr - Ermittlungen in Rom

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