[Limes] Praesidio XXII

  • Was für ein Glück, dass ich gerade nochmal um den Wagen herum gegangen war. Es wurde Zeit, den letzten Teil des Plans um zu setzen. Hastig trieb ich die Ochsen an, damit sie den Eingang frei machten und den Innenhof zusätzlich blockierten. Unsere Sechs Reiter preschten ebenfalls, kaum das Platz war, rein. Ich war auf den Wagenbock geklettert und hielt Ausschau nach der Kiste mit den Zollgeldern. Sehen konnte ich sie nicht, bei dem Tumult der auf dem Kasernenhof herrschte. Was ich aber sah, war ein Legionär der stur wie ein Pfahl bei dem Südtor stand. Wenn einer so sehnsüchtig das Getümmel betrachtet hat er einen Auftrag. Der darf da nicht weg, kam es mir. Der bewacht die Truhe.
    Eilig kletterte ich von dem Wagen, ging zu meinem Pferd, löste das Seil und schon saß ich auch auf. Brüllte einem der Reiter zu, an dem anderen Tor“.
    An dem Südtor angekommen, sah ich gerade noch, wie der Legionär zu Boden glitt. Bestimmt hat der Rufus mit seiner Pranke, ihn ins Reich der Träume geschickt, grinste ich vor mich hin. Während dessen waren die sechs dabei die Satteltaschen zu füllen. Ich stieß meinen bekannten schrillen Pfiff aus, mit der Hoffnung, dass der Rest der Bande ihn überhaupt hörte, um sich durch das Südtor davon zu machen. Mir wurden noch meine Satteltaschen gereicht und alle Reiter saßen nun auf.

  • Mit der üblichen Fuhre an Verpflegung und sonstigem benötigten Material kam diesmal auch ein Brief am Praesidio XXII an.


    Lieber Verus,


    ich hoffe du hast den Winter gut überstanden. Ich werde mich nie an diese eklige Kälte und den vielen Schnee gewöhnen. Egal wie lange ich schon in diesem Land lebe. Aber die Germanen haben schon ganz ihre eigenen Wege gefunden mit der Kälte und der Dunkelheit fertig zu werden, findest du nicht? Zum Beispiel die Herstellung des Mets. Ich war erst letztens wieder mit einer Freundin unterwegs und wir haben warmen Met gegen die Kälte getrunken. Wunderbar! Nur fühle ich beinahe noch immer den Rausch der mit diesem Getränk unweigerlich einhergeht.


    Meine kleine Aquilina ist noch immer mein Augenstern und eine der wenigen ungetrübten Freuden in diesem Land. Sie wächst und wächst und lernt jeden Tag etwas neues. Du musst uns bald besuchen kommen, ansonsten lernst du nie das Baby Aquilina kennen, sondern nur die kleine Dame!


    Jetzt wo bald der Frühling seine volle Kraft entfaltet, möchte ich mich einem ehrgeizigen Projekt zuwenden: Ich will die Regia ansehnlich machen. Leider ist meine Finanzierung beschränkt und seid Lepidus mein Grundstück vereinnahmt hat habe ich kaum eigenes Geld, aber das werde ich schon irgendwie hinbekommen. Zunächst einmal werde ich die Front von Grünzeug befreien lassen müssen, dass wir überhaupt sehen, womit wir es zu tun haben. Dann kann ich dir gerne genaueres berichten.


    Ich freu mich auf eine Antwort von dir!
    Alles Liebe
    Lucia

  • Zitat

    Original von Gurox


    Bevor Verus realisieren konnte, was geschah, sah er bereits, dass jemand Crassus seinen getreuen Wachmann außer Gefecht gesetzt hatte und man die Truhe plünderte, indem man Satteltaschen füllte. Einige Münzen fielen daneben aber es reichte, so dass ein großer Teil der Einnahmen gerade entwendet wurde. Verus, wie von einem Blitz getroffen, trat ein Huhn argherrisch zur Seite, und rannte mit gezogenem Gladius hinter dem Reiter her, dem man die Taschen gereicht hatte. Plötzlich ritten an dem inzwischen gealterten Jung-Römer mehrere Reiter vorbei, aus jenem geöffneten Tor. Verus fluchte lautstark und wieß zwei Soldaten an, noch ihre Pilae nach den Reitern zu werfen. Doch auch diese Wurfwaffen versagten und landeten lustlos im Schlamm des durchnässten Bodens, neben der Straße. Enttäuscht von sich, grummelte der Centurio, der nun wirklich ausgelaugt, zur Truhe wankte, sein Gladius verstaute und schließlich beugte er sich zu Crassus herab. Er wollte sicher gehen, dass zumindest seinen Leuten nichts passiert war. Ja, bei den Göttern, er lebte noch! "Wein," rief Verus, so dass ein Legionär nickend abzog, um dem Kameraden, der benommen brabbelte, ein Getränk zu bringen. Vielleicht nicht die beste Medizin aber es war eine Medizin von Soldaten. Suff machte vieles besser oder zumindest erträglicher. Verus blickte danach in die halbgeleerte Truhe und seufzte. Das sah nicht gut aus. Ein paar gewiefte Räuber hatten das Imperium bestohlen und noch viel schlimmer ihn selbst. Jetzt hieß es, entweder einen Bericht schicken oder die Bücher fälschen. Zum Glück hatten sie noch ihre eigene Sammlung, die Sondergebühren, die sie erhoben hatten und die niemals in irgendwelchen Büchern standen. Verus entschied sich, dies mit den Männern zu klären, bevor er an deren Urlaubskasse gehen musste. Er selbst war sich aber sehr sicher, dass der Schaden so klein gerechnet werden konnte. Was in den Listen stand, stimmte, so einfach war das Imperium. Es ging immer nur um die Akten. Beim nächsten Bericht würde er zwar einen Überfall nennen aber die Summe sicherlich deutlich kleiner halten. Er würde sich eine schöne Heldengeschichte ausdenken, damit seine Männer ihr Ansehen behielten. Es war nur eine Frage der Absprache unter einander. Verus holte Luft, richtete sich auf und deutete zu seinem Optio: "Räume hier auf. Ich muss ein paar Dinge regeln." Der Optio nickte. "Jawohl," war die Antwort des Mannes, der sich sofort weitere Legionäre schnappte, als Verus in Richtung Hütte abtrat, an der muhenden Kuh vorbei. Aviana kam aus der Tür und reichte ihm eine Decke. Ja, Verus brauchte nun wirklich Trost und trat in seine kleine Dienstwohnung ein. Schlaf sollte das erste Problem lösen, danach folgte die Buchfälschung.

  • Der Bote kehrte zurück. Verus hatte auf diesen gewartet, denn er wollte wissen, wie die Führung seinen Bericht aufgenommen hatte. Er war die Tage recht unruhig gewesen, da es ihm viel Mühe gekostet hatte, die Kasse schön zu rechnen und den Bericht entsprechend zu beschönigen. Ihm war klar, dass dieser Bericht nicht dem Standard entsprach und er sicherlich mit einer Antwort rechnen musste, die unangenehm sein konnte. Verus war nicht dumm und kannte die Bürokratie des Militärwesens sehr gut. Jedoch als Chef dieser Einheit war es auch ihm, sie vor Schaden zu bewahren. "Da ist unser Bote," teilte Verus am Tor stehend seinen Kameraden mit, die das geöffnete Tor bewachten. Der Reiter bog mit seinem Pferd im langsamen Tritt ein und winkte Verus und den anderen Legionären zu. Verus trug keine Rüstung aber dennoch führte er in seiner Hand den Stock als Amtszeichen seiner Befehlsgewalt, neben dem linksgebundenen Gladius an seinem Militärgürtel über der roten Tunika. "Salve," grüßte der Tiberius seinen Boten, der vom der Reittier absaß und mit dem Lederbeutel geschultert zu Verus trat. "Centurio," grüßte der Mann und zog den Beutel von der Schulter, indem sich die Briefe und Nachrichten für das Lager befanden. Verus streckte seine Hand aus, um nach dem Beutel zu greifen, wobei er den Vitis in seinem Gürtel verstaute, indem er ihn einfach hinein steckte. "Bist du gut durchgekommen? Wie war der Ritt?" - fragte Verus in alter Kameradschaft und bestem Interesse eines Vorgesetzten. Der Bote verzog sein Gesicht und sagte dann mit vorsichtiger Stimme: "Der Präfekt war wenig begeistert und hat mir eine persönliche Botschaft für euch mitgegeben. Ansonsten war der Ritt angenehm ruhig." Verus zog seinen Kopf verdutzt zurück, während er bereits den Beutel geöffnet hatte, um hinein zu blicken, welche Briefe er zu verteilen hatte. "Ich mache erst die Post, dann der Rest," meinte der junge Centurio und deutete mit der anderen Hand, die nicht den Beutel hielt, ins Lager hinein. "Mach' dir erstmal etwas zu essen und komme an, dann reden wir," befahl Verus im herzlichen Ton, ohne es als klaren Befehl zu formulieren. Der Bote nickte und blickte vielsagend zu seinen Kameranden, die ihm mit einem Schulterklopfen willkommen hießen. Am Lederband zog er das Pferd hinter sich her, um es im Lager am Behelfsunterstand anzubinden.


    Verus kramte in dieser Zeit im Beutel umher und zog die ersten Tabulae, neben einigen echten Briefen aus Pergament, heraus."Alborius Lucullus," rief er und begann die Post zu verteilen. Der Legionär Luculls trat im schnellen Schritt eine der Mauertreppen hinunter, um seine beiden Briefe zu erhalten. Verus trat in die Mitte des Lagers, um für alle gut erreichbar zu sein. Er rief weitere Namen, die in unterschiedlicher Geschwindigkeit, ihre Nachricht und Mitteilungen empfingen. Alle wirkten zufrieden, da Post aus der Heimat immer eine gute Alternative zum normalen Dienst war. Es dauerte einige Minuten bis Verus den Beutel geleert hatte. Er holte tief Luft, warf den Beutel auf den Abrechnungstisch, auf dem wieder ein paar Beutel mit Geldstücken lagen. Die Tageseinnahmen rechnete er nebenher ab, doch nun war der Bote interessant. Eine persönliche Nachricht? Der Tiberius war gespannt und fand den Legionär auf einer Holzbank sitzend mit einem Tonbecher verdünntem Wein und einem Klumpen an Brot jeweils in Händen haltend. Verus setzte sich daneben, blickte kurz in den Abendhimmel, der sich dezent Orange färbte. Ein paar Wolken zogen vorbei. "Eine persönliche Nachricht?" - fragte Verus dann mit dem Blick auf dem Boten, der vorerst genüsslich noch einen Schluck trank. "Ja, Centurio," sagte dieser; einen Rülpser unterdrückend. "Präfekt Iulius Licinus lässt dir mitteilen, dass die Einheit unter Bewährung steht, bis der Legat etwas anderes entscheidet und, dass er gerne wissen würde, welcher Stamm für den Angriff von ein paar Wochen verantwortlich ist...," kramte der Legionär in seiner Erinnerung und plötzlich fiel ihm der Rest der Nachricht ein. "Und du sollst Sonderberichte schicken, wenn ausordentliche Dinge passieren, wie Überfälle," teilte der etwas einfältige Bote mit, der nun wirklich langsam dachte aber es gelang ihm immerhin die Nachrichten zu übermitteln. Verus selbst weitete seine Augen. "Auf Bewährung?" Er erhob seine Stimme und blickte sich einmal hektisch im Lager um, dass seinen Dienstbetrieb dezent beendete. Man schloss bereits die beiden Portale und verbarrikadierte diese mit schweren Balken. Mit dem Wunsch an Sondermitteilungen hatte der kluge Verus gerechnet und es sogar erwartet, da er ja deutlich mit diesem Bürokratietrick geschummelt hatte. Er hatte so genaue Nachfragen umschiffen können, was ihm und seiner Einheit einen Ehrverlust erspart hatte oder einen Strafdienst. Doch diese Bewährung von der gerade gesprochen worden war, war ein drohender Ehrverlust und sogar noch schlimmer als ein fehlende Sonderberichte. Verus dachte sich verzockt zu haben, denn diese Bewährung konnte alles bedeuten und da sie mit dem Wunsch an Aufklärung des Angriffes verbunden war, hieß dies etwas verschlüsselt, dass man von ihm und seiner Einheit erwartete, diese Schmach auszuräumen und die Sachlage im Barbaricum zu klären. "Ja, Centurio. Ich weiß auch nicht mehr...," wich der einfache Soldat aus und biss abwesend in sein Brot. Er kaute schmatzend, wobei ein paar Krümmel zu Boden fielen. Verus seufzte und überlegte, was er jetzt tun sollte. Ein Ehrverlust und eine Bestrafung drohte, wenn er nicht handelte. Der Befehl, den der Bote mitgeteilt hatte, deutete auf einen Einsatz hin, der ihm selbst sehr missfiel. "Gut, dann haben wir ein Problem," dachte Verus laut nach und stand auf, um in seine Hütte zu gehen. "Danke für deine Mühen," verabschiedete sich der Tiberius und wollte jetzt schlafen gehen. Aviana hatte ihm ja bereits sein Bett bereitet und das Feuer entfacht. Er wollte im Schlaf über diesen Vorfall nachdenken. Dabei deutete sich bereits nur eine Lösung an. Verus trat ab und verschwand durch die alte Tür in seinem Wohnteil der Hütte.


    Verus hatte die Nacht unruhig geschlafen, sich mehrfach hin und her geschlagen. Aviana in der Nebenkammer war auch davon wach geworden und hatte ihm am Morgen seinen Haferbrei mit Honig bereitet, den er so genre aß. Aber auch der Brei konnte seine Sorgen nicht beseitigen. Er trat voller Montur hinaus. Aviana hatte ihm beim Einkleiden geholfen. Das schwere Kettenhemd mit den verstärkten Schultern, die Armschienen, und der Waffengurt mit Pugio und Gladius, neben den Beinschienen aus poliertem Stahl, zeigten an, dass er eine ernste Ankündigung zu machen hatte. Auf seinem Kopf trug er den Helm eines Centurios mit dem quergestellten Helmbusch in rotem Rosshaar. Mit beiden Händen im Gürtel gestützt, rief er in die Menge an antretenden Soldaten: "Achtung, antreten!"


    Die anwesenden Legionäre überrascht über diese Aufmachung, taten in gewohntem militärischem Drill, was sie als Elitesoldaten des Reiches gelernt hatten. Man reihte sich auf und trat vor dem Centurio an. Der Optio meldete, dass die gesamte Belegschaft des Praesidios vor Ort war und man seine Befehle erwartete. Verus trat die Reihen ab. Er nickte jedem Soldaten zu, dem er ins Gesicht blickte. Was er nun verkünden würde, machte ihm selbst Angst aber diese Bewährung konnte nur durch einen Einsatz im germanischen Barbaricum gebrochen werden.


    "Männer, Legionäre Roms, ich habe gestern durch unseren Boten aus Mogontiacum einen Befehl erhalten," erhob er die Stimme, während er weiter vor seinen Kameraden auf und ab trat. Das Metall der Rüstung drückte dabei und gab metallische Klänge von sich. Er hatte diesen Aufzug auch gewählt, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Nun war er nicht mehr nur Kameraden und Leiter eines Lagers, sondern auch ein Offiziers Rom, der seinen Eid zu erfüllen hatte. Schmach musste vermieden werden. Es war Wahnsinn und Verus wusste das aber was blieb ihm als geborener Tiberius anderes übrig als die Ehre zu verteidigen, die ihm gegeben worden war? Verus holte tief Luft, achtete darauf seine Stimme nicht zu überschlagen. "Wir stehen unter Bewährung, nach dem Überfall und dem Angriff der kleinen Sippe," sagte er und ein Raunen ging durch die Männer, die entsetzt schienen. Denn jeder wusste, was dies bedeuten konnte. Zwar waren sie von einer Dezimierung noch weit entfernt aber die Ehre war einem Legionär viel wert, denn sie war am Ende alles, was zählte. Neben dem Sold und dem späteren Grundstück zur Entlassung. "Wir müssen ins Barbaricum, um dort diesen Angriff zu untersuchen und Rom zu ehren. Ich vermute, dass ein bekanntes Dorf Urheber dieser Schändlichkeit war," erklärte der junge Centurio in der Gewissheit, dass dieses Dorf seine Probleme schnell lösen würde und man ihm dort einen entsprechenden Täterkreis benennen konnte, um diesen an den Präfekten zu melden. "Ich breche persönlich mit 25 Mann an ausgewählten Legionären hinter den Limes auf, um dieses Dorf zu finden. Der Optio hat das Kommando über dieses Praesidio. Wenn wir nicht in zwei Wochen zurückkehren, ist nach Mogontiacum zu melden."Die Soldaten blickten sich gegenseitig verstört an, durchbrachen die Disziplin aber sagten dann einstimmig: "Verstanden, Centurio." Verus war erleichtert, dass seine Soldaten hinter ihm standen. Er trat vor einzelne Legionäre, deutete auf diese und zählte seine Patroullie ab, mit der er bald aufbrechen würde. "Einfaches Marschgepäck; einfache Verpflegung," ordnete er an, während sich die abgezählten Männer daran machten, ihre Rüstungen anzulegen, die Tragestanden zu bepacken und sich im Allgemeinen bereit machten, aufzubrechen. Es wurden sogar noch die Caligae geprügt, ob sie noch entsprechend benagelt waren. Verus tat es ihnen gleich aber ließ sich noch etwas mehr Zeit mit seiner Sklavin Aviana, die er noch einmal umarmte und ihr deutlich einschärfte, das Lager nicht zu verlassen. Der Tross sammelte sich dann unter Führung des Centurios am Tor zum freien Germanien. "Optio, Meldung nach Mogontiacum, nach vollem Aufbruch dieser Unternehmung," befahl er zum Abschied zu seinem Stellvertreter, der ihm ernst und auch mitfühlend entgegen blickte. Er nickte nur still. Es war der stille Abschied von Soldaten, da jeder erahnte, dass dies auch eine Selbstmordmission werden konnte. Zwei Soldaten öffneten das Portal, während sich der Rest der Besatzung zum Abschied versammelt hatte, um den Kameraden in alter Tradition einen letzten Gruß zum Geleit zu geben. Verus rief mit fester Stimme: "Marsch!" Seine sichere Stimme täuschte über seine Angst hinweg, da dies sein erstes echtes Feldkommando war und er keine Ahnung hatte, was ihn erwartete. Doch sein verkapptes Pfichtgefühl und seine Unfähigkeit den Bericht akurat zu fälschen, hatte diese Lager erst möglich gemacht. Mit geübten Schritten begann der Marsch und der sehr kleine Heerwurm aus Legionären trat auf den Weg ins Barbaricum. Die Tragestangen geschultert begannen die Römer ein bekanntes Marschlied zu singen, welches sie einst aus Italia mitgebracht hatten. Auch Verus summte mit, um sich abzulenken, während er seine Tragestange mit den Habseligkeiten fest umschlang.

  • Ein in mitleidenschaft gezogener Brief erreicht Praesidio XXII. Er scheint eine sehr lange Reise hinter sich zu haben und ging, laut des Überbringers, fast unterwegs verloren. Der Brief trifft also mit einer sehr großen Verzögerung ein - jedoch ist sein enthaltener Text noch relativ gut lesbar.


    Geliebter Verus,


    haben wir uns so unsere Leben vorgestellt, als wir damals von unserem, im Chaos der Aufstände versinkenden, Zuhause nach Rom aufgebrochen sind? Rückblickend stelle ich mir die Frage, was aus uns geworden wäre, wären wir geblieben. Vielleicht wäre es nicht minder schwer, aber vermutlich wären wir dann noch beieinander. Welch naive Gedanken, oder?
    Heute sehe ich mich allein mit dem Stadtleben zurechtkommen müssen und wohl fühle ich mich immer noch nicht dabei. Wahrscheinlich liegt es auch an mir und ich bin wahrlich ein Landei das in der großen Stadt einfach untergeht.


    Auf die Gesellschaft von meiner Nichte muss ich auch seit einer sehr, sehr langen Zeit verzichten. Im Gegensatz zu mir, ist sie regelrecht in Rom aufgeblüht und ihr Leben ist wohl um einiges aufregender und bunter als meines. Da ich ihr nicht mit meinem Kummer im Weg stehen will, lasse ich sie ziehen… auch wenn mir das ein wenig so vorkommt, als vernachlässigen ich meine Pflicht auf sie aufzupassen. Aber schlimmer finde ich den Gedanken, sie wie eine verbitterte Frau an ihrem eigenen Glück zu hindern. Meine bisweilen einzige Freundin die ich in Rom gefunden hatte, ist auch fortgezogen. Sie hat geheiratet und wie ich erfahren konnte, hat sie mittlerweile auch schon ein Kind bekommen.


    Falls du dir um mich Sorgen machst, so sei beruhigt. Meine Familie in Rom sorgt gut für mich. Mir fehlt es an nichts, auch sind meine Ansprüche dahingehend wohl auch nicht besonders groß. Trotzdem versuche ich mich so gut es geht im Haushalt des Familienanwesens nützlich zu machen und zu helfen wo ich kann. Etwas von der Großzügigkeit die mir entgegen gebracht wird möchte ich somit zurückgeben und nicht den Eindruck erwecken, nur eine Last zu sein.
    So glaube mir, wenn ich sage, dass ich wohl entgegen deiner dramatischen Befürchtung verarmt in den Gossen von Rom umher zu wandern, mich wohlbehütet im Kreise meiner Familie befinde. Also Sorge dich nicht Verus, mir geht es gut.


    So schwer mir auch das Leben in Rom vorkommen mag, schwerer wiegt mein Herz bei der Ungewissheit wie es dir geht… Nur spärlich erreichen mich deine Nachrichten und es kam auch schon vor, dass eine davon kaum mehr zu lesen war. Die Vorstellung du würdest mir überhaupt nicht schreiben, passt nicht zu dem Verus den ich kenne und ich glaube dieser auch nicht. Daher, wenn dich dieser Brief erreicht, bitte verrate mir wie es dir geht. Ich kann das Bild von dir als Legionist mir kaum vorstellen. Dafür warst du immer viel zu sanft und einfühlsam - hast dich an anderen Dingen des Lebens erfreut. Wer bist du nun Verus, der schon so lange von mir getrennt ist? Bist du immer noch der liebevoll lächelnde junge Mann von damals, oder bist du zu einem stattlichen, respektablen Soldaten gereift?
    Du weißt es vielleicht nicht, doch ich bete regelmäßig für dich und deine Kameraden und bitte Mars das er eure Schlachten und Kämpfe zum Sieg führt.


    Bleibe am Leben, denn ich bin immer noch im Rom und erwarte deine Rückkehr.


    Sehnlichst,
    Calena

  • ~Unser flammendes Schwert und unsere Faust sollen euch richten. Wir werden Rache nehmen an unseren Feinden und Vergeltung üben an denen die uns hassen. Wer auch immer die letzte Schlacht begonnen hat dessen Blut soll strömen und deren Richter werden wir sein.~*


    Einen Tag marschierte die Armee geschlossen die Grenze hinab zu eben jenem kleinen Posten von welchem die als gänzlich verloren geglaubte Truppe aufgebrochen war. Dörfer, Höfe, Handelsposten, sie alle sollten Zeugen der Macht Roms werden und davon, was die erwartete die die römischen Soldaten erwachen ließen. Centurie um Centurie, Kohorte um Kohorte schlängelte sich in Kolumnen von marschierenden Soldaten die Heeresstraße hinab und zwang sämtlichen sonstigen Verkehr zum Halt, während sich die Kolonne aus Stahl, Muskeln und grimmiger Entschlossenheit ihren Weg in Richtung Grenze bahnte.


    Die Vor- und Nachhut bildeten die Reiter der Ala II welche jedoch auf römischem Territorium noch keinerlei Funktion übernahm außer eben dem reinen Marsch selbst. Die Reihen der Kavalleristen sahen nicht weniger überzeugend und respekteinflößend aus als die ihrer Kameraden und doch war die Motivation der nicht-römischen Männer wahrscheinlich eine andere als die der Legionäre.


    Am Abend des ersten Tages erreichte die Truppe das Grenzlager und schlug die Zelte auf. Ein letzter Abend auf römischem Gebiet bevor der Hammer fallen würde und Roms Macht ihre scharfen Klauen in das barbarische Fleisch hauen konnte. Die Stimmung im Lager war ruhig und doch merkte man eine bestimmte Spannung welche wohl den zahlreichen Unbekannten bei dieser Mission geschuldet war. Stärke des Gegners, Kampfgebiet, Überlebende, all lag im Dunkeln... Doch war es nicht Roms Stärke sich stets anpassen zu können? Herrschte Rom nicht im Schnee, in der Wüste oder über die Meere ganz gleich wer oder was sich dem Imperium in den Weg stellte? Von Britannia bis Aegyptus, von Hispania bis Judäa, Rom hatte bisher noch alle Feinde das Fürchten lehren können und dieses Mal würde es nicht anders sein.


    Als die Feuer erloschen waren und der nächste Tag anbrach erklang der Ton zum Appell. Die Männer aßen ihren Puls, überprüften ihre Ausrüstung und sprachen noch einmal zu den Göttern. Sie würden bald aufbrechen, in Kampfmontur und mit geschärften Klingen. Keine Esel zum Transport, kein Marschgepäck, nur das, was Rom zum Siegen benötigte. Das Dorf der Barbaren lag einen halben Tagesmarsch entfernt, eventuell etwas näher wenn man ohne schweres Gepäck reiste das würde sich noch zeigen. Als die Sonne den Wald in ein nebeliges Traumland tauchte setzten die Männer den ersten Fuß ins germanische Gebiet, nun würden all die Übungen der Männer nötig werden.


    Die Männer der Ala erfüllten verschiedene Aufgaben während sich der metallene Riese, auch Legio II genannt, durch das spürbar schlechter begehbare Unterholz schob. Die Flanken mussten gesichert werden, es galt eine Vor- und Nachhut zu bilden und darüber hinaus wurden Späher ausgesandt die zumindest etwas Klarheit über die Kampflage schaffen sollten. Allzu lange konnte es nicht mehr dauern dann würden römische Klingen endlich wieder Mars' Zorn über seine Feinde bringen und römischer Stahl die richten die römisches Blut vergossen hatten.




    Sim-Off:

    *Etwas freier aus dem Buch Mose entnommen ;)

  • „Sie kommen!“ Hallte der Ruf des Miles vom Wachturm. „Öffnet das Tor!“
    „Wie viele sind es?“ „Fünf oder Sechs Kohorten und die Ala ist auch dabei!“
    Erleichterung machte sich unter den Soldaten des Grenzpostens breit. Natürlich hatte keiner von ihnen gezweifelt, dass Die Legio ausrücken und kommen würde, dennoch war die Zeit des Wartens Nerven aufreiben gewesen um so größer nun die Erleichterung, dass sie kamen und man nun endlich Rache nahmen konnte. Ja die Soldaten hier wollten Rache nahmen, Rache für ihre gefallenen Kameraden.
    „ANTRETEN!” Schon stellen sich die noch im Praesidion verbliebenen Soldaten in Reih und Glied auf .
    Das Tor öffente sich und den anrückenden Einheiten bot sich das für einen Grenzstation übliche Bild.

  • Die ankommenden Truppen wurden so empfangen, wie es sich für eine Militäeinheit gehörte. Die Vorgesetzten wurden in die aktuelle Lage eingewiesen.
    “Die Lage rund um das Praesidio ist ruhig. Meiner Meinung zu ruhig. Die hecken bestimmt was aus diese mordlüsternenen Barbaren.” Ja aus dem Soldaten der hier gerade die Meldung machte sprach der pure Hass. “Die Toren blieben die letzten Tage geschlossen. Keiner durfte rein oder raus. Von Aufklärungsmissonen haben wir abgesehen.” Es gab ja auch keine keine Befehle in diese Richtung und da der Centurion tot – ja die Soldaten nahmen an, dass ihr Vorgesetzter tot war, zumindest hofften sie das sogar für ihn, denn gefangen in den Händen der Babaren wäre der wohl schrecklichere Gedanke – war hatte der dienstälteste vorerst das Komando übernommen. Sichtlich war er nun erleichtert, dass andere erfahrene Offiziere kamen und er diese Bürde abgeben konnte.
    “Zehn Tote haben wir. Der Centurio Tiberius wird vermisst. Das letzten was von ihm berichtet wurde, war dass er den Überlebenden befohlen hat zum Prasidio zurückzukehren und dass er ihnen den Rücken frei gehalten hat. Sein Schicksal ist ungewiss. Die Überlebenden berichtetn aber, dass sie noch sahen, wie er auf die Angreifer zustürmte und sich die Reihen der Babaren hinter ihm schlossen.” Damit war wohl klar das er das unmöglich überlebt haben konnte.
    “Das Dorf befindet sich einen halben Tagesmarsch in nordwestlicher Richtung.” Der schon alternde Soldat spullte die Informationen fast schon monoton herrunter. Als er aber endete konnte man ihm deutlich anmerken, dass eine Last von seinen Schultern fiel. Kaum das er geendet hatte, fiel sein ganzer Köper in sich zusammen, die Schulter waren nicht mehr gestraft, sie sakten leicht nach vorn. Ja jetzt konnte man sehen, dass der Mann seine besten Jahre schon weit hinter sich hatte. Ja eigentlich hatte er hier nur seine restliche Zeit in der Truppe absitzen wollen und dann nach seiner ehrenhaften Entlassung sich endlich mit Frau und Kind, die nun schon so viele Jahre warteten, auf einem kleinen Stück Land niederzulassen. So kurz vor Ende seiner Dienstzeit noch einmal Kameraden zu verleieren, nagte deutlich an dem Mann.



    - - - -


    Die kleine Einheit des Praesidio versorte die Ankömmliche mit allem Nötigen. Sie waren nicht euphorisch, dennoch konnte man es spüren, wie erleichtert sie waren, dass sie nun endlich ihre Kammereade rechen würden können.


    Ein Miles wand sich also an Octavius Frugi als er ihm einen Becher mit Wasser reichte “Gut da ihr so schnell gekommen seid.”

  • Dankbar ergriff der Octavier den ihm dargereichten Becher und stürzte seinen Inhalt in einem Zug hinunter. „Ja wir kamen so schnell wie es ging.“ Nachdenklich schaute er dann in den leeren Becher, ganz so, als ob er auf dessen Boden etwas sehen könne. Wie oft, dachte er, haben wir die regelmäßigen Übungsmärsche verflucht und sie oft auch als Schikane der Offiziere angesehen, jetzt wo es darauf ankam, hatte er doch eingesehen, wie fitt man sie dadurch für Ernstfälle machte und hielt. Der Eilmarsch von Mogontiacum zum Praesidio war ohne Probleme verlaufen. Eher könnte man sagen, es ging den meisten noch zu langsam, zu groß war der Drang nach Vergeltung und Rache.
    Er richtete dann seinen Blick auf den Miles und sofort srudelten einige Fragen an ihn, aus Frugi heraus. „Was ist denn genau passiert? Weißt du wie es dazu kam? Warst du auch dabei oder gehörtest du zu dem Teil er Besatzung die hier leiben musste?“ Hunger und Durst waren im Augenblick nicht so wichtig wie mehr Informationen zu dem Geschehenen, schließlich wollte man wissen was auf einen zukam.
    Beim ersten Anblick des Praesidio hatte Frugi gedacht, wieso sind die von hier überhaupt mit nur ein paar Mann los gezogen. Die sind doch so nahe an den Germanen und müssen wissen wie leichtsinnig so etwas ist.
    Eine weitere Überlegung war, die Germanen ahnten, wussten oder hofften sogar, dass die Römer mit einem großen Truppenkontingent kommen würden. Wie hatten sie sich darauf vorbereitet, wieviel Sippen und Stämme hatten sie hinzugezogen? War das ganze eine Falle?
    Fragend richteten sich Frugis braune Augen auf den Miles.

  • Zitat

    Original von Narrator Germaniae
    Die ankommenden Truppen wurden so empfangen, wie es sich für eine Militäeinheit gehörte. Die Vorgesetzten wurden in die aktuelle Lage eingewiesen.
    “Die Lage rund um das Praesidio ist ruhig. Meiner Meinung zu ruhig. Die hecken bestimmt was aus diese mordlüsternenen Barbaren.” Ja aus dem Soldaten der hier gerade die Meldung machte sprach der pure Hass. “Die Toren blieben die letzten Tage geschlossen. Keiner durfte rein oder raus. Von Aufklärungsmissonen haben wir abgesehen.” Es gab ja auch keine keine Befehle in diese Richtung und da der Centurion tot – ja die Soldaten nahmen an, dass ihr Vorgesetzter tot war, zumindest hofften sie das sorga für ihn, denn gefangen in den Händen der Babaren wäre der wohl schrecklichere Gedanke – war hatte der dienstälteste vorerst das Komando übernommen. Sichlich war er nun erleichtert, dass andere erfahrende Offiziere kamen und er diese Bürde abgeben konnte.
    “Zehn Tote haben wir. Der Centurio Tiberius wird vermisst. Das letzten was von ihm berichtet wurde, war dass er den Überlebenden befohlen hat zum Prasidio zurückzukehren und dass er ihnen den Rücken frei gehalten hat. Sein Schicksal ist ungewiss. Die Überlebenden berichtetn aber, dass sie noch sahen, wie er auf die Angreifer zustürmte und sich die Reihen der Babaren hinter ihm schlossen.” Damit war wohl klar das er das unmöglich überlebt haben konnte.
    “Das Dorf befindet sich einen halben Tagesmarsch in nordwestlicher Richtung.” Der schon alternde Soldat spullte die Informationen fast schon monoton herrunter. Als er aber endete konnte man ihm deutlich anmerken, dass eine Last von seinen Schultern fiel. Kaum das er geendet hatte, fiel sein ganzer Köper in sich zusammen, die Schulter waren nicht mehr gestraft, sie sakten leicht nach vorn. Ja jetzt konnte man sehen, dass der Mann seine besten Jahre schon weit hinter sich hatte. Ja eigentlich hatte er hier nur seine restliche Zeit in der Truppe absitzen wollen und dann nach seiner ehrenhaften Entlassung sich endlich mit Frau und Kind, die nun schon so viele Jahre warteten, auf einem kleinen Stück Land niederzulassen. So kurz vor Ende seiner Dienstzeit noch einmal Kameraden zu verleieren, nagte deutlich an dem Mann.


    "Danke, optio", nickte der Präfekt knapp und schoss ein "du hast deine Sache gut gemacht" hinterher. Die Gefallenenzahlen hatten sich ja als deutlich geringer herausgestellt, das Licinus es vermutet hatte. Das war gut, sehr gut sogar.
    "Wir werden hier lagern und morgen früh bei Tau und Tag ausrücken. Veranlasse bitte, dass wir zwei Stunden vor Sonnenaufgang geweckt werden. Und wir brauchen drei deiner Männer als Führer, zwei sollten reiten können, wenn möglich."

  • Zitat

    Titus Octavius Frugi …..


    Der Soldat blickte Frugi an, als er seine Fragen dann beantwortete waren seinen Augen starr auf einen Punkt am Horizont gerichtet. "Ich war dabei. Eigentlich war es eine normale Mission. Der Centurio hatte befohlen, dass wir die Urheber der Überfälle ausfindig und dingfest machen. Das Dorf, aus welchem die Überfälle ausgingen hatten wir schon aufgeklärt. Wir rückten also aus um die Übeltäter dingfest zu machen und sie einem Gericht zuzuführen." Er unterbrach kurz seine Erzählung und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, fast schon mutete diese Geste hilflos an. "Angekommen im Dorf hat der Centurio versucht unser Recht durchzusetzen. Die Stimmung war zwar angespannt, aber es deutete nichts auf einen Angriff hin. Wie aus dem Nichts brach es dann es dann über uns herein. Sie griffen uns an. Selbst die Frauen - kannst du dir das vorstellen? - selbst die Frauen, die sich bis dahin in den Häusern aufhielten gingen auf uns los. Der Centurio versuchte die Lage unter Kontrolle zu bringen. Jedoch wurde wir zwischen die Häuser gedrängt, es war unübersichtlich…. als der Centurio merkte, dass es hoffnungslos war, gab er uns den Befehl hier her zurückzukehren. Er selbst wollte unseren Rückzug sichern. Wir wollten ihn nicht allein lassen… aber Befehl ist Befehl nicht wahr?" Der Mann wischte sich mit dem Handrücken eine Träne von der Wange. "Das Letzte was ich von unserem Centurio sah, war wie er sich den Germanen entgegenwarf, damit wir fliehen konnten."[/b]
    Er drehte seinen Becher in den Händen. "Er war ein guter Mann. Wirklich ein guter Mann…. nur die Besten sterben jung" Der Soldat fische nach einem Krug mit Wein. "Lass uns auf ihn trinken ja?" Er erhob also seinen Becher. "Auf den heldenhaften Centurio Tiberius Verus." Einige der sich in der Nähe befindenden Soldaten des Praesidio bekamen die Tost mit und stimmten ein.


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    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus......


    "Zwei Stunden vor Tagesanbruch wecken." Wieder holte der alte Soldat den Befehl. "Drei Männer als Führer. Zu Befehl. Reiten können sie. Es werden zwei der Männer sein, die den Angriff überlebt haben, sie brennen darauf ihre Kameraden zu rächen." Die Antworten kamen zackig in militärisch gewohnter Art und Weise.


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    Im Morgengrauen wurden die Männer geweckt, auch die drei Ortskundigen waren wie befohlen Abmarsch bereit. zwei zu Pferd und einer zu Fuß - wie befohlen.
    Auch die Männer, die zurückbleiben würden waren angetreten. Niemand wollte im Bett liegen, wenn die Legion ausrückte um die Kameraden zu rächen.

  • So war das also gewesen, Frugi nickte immer wieder während er dem Miles zuhörte. „So stimmt es also was man sich von den Germanen erzählt. Bei dem was du sagtest fehlt nur noch ein altes Weib, eine Priesterin, die in einem riesigen Topf Blut kocht, in denen dann bald die Totenschädel unserer Kameraden landen, die später gebleicht, als Girlande an ihrem Haus hängen oder an den Gürteln der Krieger.“ Hass und Wut waren heraus zu hören. Ich kann kaum das Morgengrauen und wecken erwarten.
    Der Octavier ergriff den Becher mit dem Wein, „auf die Kameraden und den Centurio Tiberius Verus." Was für ein Mann, bewunderte Frugi ihn, er opferte sich für seine Männer. Er hätte sie auch da lassen können, damit sie ihre Pflicht erfüllte und sinnnlos ihr Leben ließen.


    Verhalten und gedämpft klangen die Stimmen an diesem Abend aus dem Lager. Vor dem schlafen legen überprüfte nicht nur der Octavier sorgfälltigst seine Ausrüstung.
    Die sollen die Macht Roms kennen lernen, war sein letzter Gedanke bevor er endlich einschlief.
    Die feuchte kalte Morgenluft beachtete bei der Aufstellung zum Abmarsch niemand, wenn dann spürten sie nur die Kälte, die oft entsteht bei einer Anspannung, wenn man weiß, es kommt etwas unumgänglich Schwieriges auf einen zu.

  • Ein kleiner Tross fuhr die Straße entlang. Massa hatte sich ihm angeschlossen, als er erfuhr wohin es ging. Sie brachten Proviant und alles das, was angefordert wurde, Post und Grüße von Kameraden. Vor ihnen tauchte das Praesidio XXII auf Hier sah alles ruhig aus. Keine Anzeichen dafür, dass hier ein Kampf stattgefunden hatte. Massa war erleichtert. Er meldete sich beim befehl führenden Centurio und unterhielt sich mit ihm. der wusste nichts von einem Germaneneinfall. Um sicher zu sein, dass sich hier nichts zusammen braute, beschloss Massa ein paar Tage zu bleiben. Ein Meldereiter wurde zum Legaten der VIII. / II. Legio geschickt.

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    Ein kleiner Tross fuhr die Straße entlang. Massa hatte sich ihm angeschlossen, als er erfuhr wohin es ging. Sie brachten Proviant und alles das, was angefordert wurde, Post und Grüße von Kameraden. Vor ihnen tauchte das Praesidio XXII auf Hier sah alles ruhig aus. Keine Anzeichen dafür, dass hier ein Kampf stattgefunden hatte. Massa war erleichtert. Er meldete sich beim befehl führenden Centurio und unterhielt sich mit ihm. der wusste nichts von einem Germaneneinfall. Um sicher zu sein, dass sich hier nichts zusammen braute, beschloss Massa ein paar Tage zu bleiben. Ein Meldereiter wurde zum Legaten der VIII. / II. Legio geschickt.


    Nur anderthalb Tage, nachdem der Meldereiter den Wachturm verlassen hatte, kam eine Antwort des Legatus Legionis Manius Arennius Cavarinus zurück. Es war ein anderer Meldereiter, der aus Argentoratum eiligst mit einem frischen Pferd losgeritten war, sobald das Antwortschreiben gefertigt worden war.



    Trib. Ang.
    A. Decimus Massa
    Praes. XXII



    Salve Tribunus,


    danke für deine Meldung. Ich weise dich hiermit an, die umliegenden Wachtürme zu inspizieren und über eventuelle Vorkommnisse der vergangenen Tage oder Wochen Informationen einzuholen. Solltest du innerhalb von fünf Tagen keine weiteren Erkenntnisse erlangen können, erwarte ich erneute Meldung. Solltest du früher Informationen erlangen, erwarte ich unverzügliche Meldung.


    Vale bene und Mars mit dir.




    M. Arennius Cavarinus


  • Die umliegenden Wachtürme inspizieren? Es brannten, soweit man am Abend sehen konnte, die Signalfeuer und keiner der Türme im gesamten Abschnitt hat einen Einfall gemeldet. " Wenn der Legat das befiehlt, dann reite ich jeden einzelnen Wachturm ab." Also alle 100 bis 500m einmal guten Tag sagen und fragen ob alles in Ordnung war.
    Bis wohin sollte die Wachtürm inspizieren? Einfach am Limes, die Limesstraße entlang. Massa verabschiedete sich und trabte auf seinem Pferd alleine die Limesstraße entlang bis zum ersten Wachturm. " Salve Männer. Tribun Decimus Massa. Bei euch alles in Ordnung?" Einer der Posten sah verwundert über das Geländer in der zweiten Etage. Massa sparte sich nach Einlass zu fragen. Er hatte auch keine Lust zu warten, bis sie die Leiter raus stellten, um zum Eingang in der ersten Etage zu klettern. Keine Brandspuren an der 50 cm dicken Mauer oder irgendwelches Blut oder Tode von einem Überfall zu sehen. " Alles in Ordnung Tribun." Die Wache schüttelte den Kopf. Wieso ritt ein Tribun den Limes ab. Das hätte man alles mit Lichtzeichen abklären können. " Die haben nichts zu tun Claucus." sagte eine der Wachen zu seinem Kamerad. Im Auxilarkastell beim heutigen Saalburg machte er halt. Pausierte die Nacht und ritt am Morgen am Limes weiter.

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