[Cubiculum] Aulus Iunius Seneca

  • "Ich mach mich doch immer lächerlich." erwiderte Seneca leise, schließlich hatte er ihr bereits versucht Gedichte zu schreiben, Briefe unter anderem Namen zukommen zu lassen und und und... In ihrer wilden Anfangszeit hatte er sich so einiges erlaubt was die beiden zwar immerhin hierhin gebracht hatte, doch für welches er noch immer ein wenig Kopfschütteln erübrigen konnte wenn er daran zurückdachte.
    "Für mich bist du nicht älter geworden, zufrieden?" fragte er deshalb ein wenig gespielt genervt, er sah noch immer die gleiche Seiana die er einst auf dem Landgut besuchte, und er hatte es geschafft sich dieses Gefühl und diese Sicht auf seine Frau bis hierher zu erhalten. Jeden Tag, jeden Moment.
    Natürlich gab es ab und an Schwierigkeiten, die hatte es immer gegeben, und Seneca wünschte sich ab und an, dass sie sich öfter mal ein wenig freilassen würde. Mehr Lachen, mehr Zeit mit Silana, aber er kannte sie und wusste, dass sie nicht anders konnte. Doch er hatte über die Zeit gelernt wie er sie doch häufiger aus ihrer Reserve locken konnte.
    Ihr Kompliment an ihn ließ er unkommentiert. Männer, allen voran Soldaten hatten den Vorteil, dass sie sich nicht unbedingt um ihr Aussehen scheren mussten solange ihre Stellung die richtige war. Seiana hatte bereits beweisen, dass ihr seine Stellung nicht unbedingt wichtig war, weshalb für Seneca feststand, dass es wohl sein Humor sein musste.


    Bei ihrem Kommentar zur Hebamme ahnte der Iunier was ihm bevorstand. Sobald Seiana wieder unter den Normallaufenden sein würde, würde ein anderer Wind auf dem Landgut aufziehen und es war ihr gutes Recht, dennoch hoffte Seneca, dass sie sich nicht übernehmen würde, auch wenn er sie wohl kaum bändigen könnte. Er hoffte einfach, dass bei all dem post-schwangerschaftlichen Tatendrang auch das Kind nicht zu kurz kam.
    "Sollte ich mir eine Eskorte für das Landgut abstellen lassen?" fragte Seneca, natürlich im Scherz aber in einem ähnlichen Tonfall "Keine Sorge, wenn du wieder auf den Beinen bist dann bist du die Hebamme und meine wachsamen Augen im Haus los."

  • Seiana zog die Augenbrauen hoch, als Seneca auf ihren Kommentar voll einstieg. Aber sie wusste nicht so recht, was er damit meinte, also ließ sie es unkommentiert bis auf ein leises: „Das ist nicht wahr.“ Bei den darauf folgenden Worten lächelte sie leicht. „In Ordnung. So lange du das für dich behältst und nicht vor anderen Leuten verbreitest. Außer dir wird das nämlich keiner so sehen.“ Dafür war er tatsächlich immer noch so gutaussehend wie früher, wenn auch ebenfalls älter geworden. Aber bei Männern war das ohnehin etwas anderes.


    „Du glaubst doch nicht, dass eine Eskorte mich daran hindern wird, es euch allen heimzuzahlen?“ Jetzt huschte ein verschmitztes Grinsen über ihr Gesicht, umso mehr weil sie den Eindruck hatte, dass Seneca ihre vorigen Worte ein wenig falsch verstanden hatte. Zu ernst nahm. Der Sinn war doch gerade, dass er sich nicht sofort wieder in Arbeit stürzte... und sie sich ein bisschen dafür rächen konnte, dass sie neun Monate lang behandelt worden war als bestünde sie aus Glas. „Ich finde Mittel und Wege, verlass dich drauf. Und wehe, du gehst sofort wieder auf irgendeine Grenzmission, die dich tagelang von hier wegführt... das wird es nicht besser machen. Und irgendwann musst du zurückkommen.“

  • "Versprochen, ich werde meiner wunderschönen Frau keine Komplimente vor fremden Leuten machen." versprach ihr Seneca etwas theatralisch aufgeladen, natürlich würde er sich daran halten schließlich wusste er, wie unangenehm Seiana so etwas war, und dennoch kam er nicht umher ein wenig über die Belehrung seiner Frau zu schmunzeln.
    "Du weißt ja gar nicht, wie groß meine Eskorte werden könnte." konterte Seneca, presste die Lippen etwas herausfordernd zusammen und hoch die Augenbrauen "Aber keine Sorge, ich werde schon noch lang genug hier sein damit du deine süße süße Rache bekommst." erklärte er, und verkniff sich sämtliche Kommentare die in seinem Kopf herumschwirrten.
    Noch ein kurzes streicheln und Seneca löste sich langsam aus dem innigen Moment welche die beiden geteilt hatten, schließlich rief die Pflicht.
    "Ich werde meinen Subpraefectus heute mit allem nötigen instruieren damit er bereit ist sobald es losgeht." befand er mehr für sich selbst als für sie und blickte sie dann noch einmal ruhig an, "Du lässt nach mir schicken sobald etwas ist ja?" fragte er sie dann noch einmal, diesmal recht ernst, bevor er ihr einen Kuss gab.

  • „Als ob du dich daran halten würdest...“ murmelte sie vor sich hin, als Seneca etwas dramatisch verkündete, ihr vor anderen keine Komplimente machen zu wollen. Aber sie lächelte leicht dabei. Es reichte ihr ja schon, wenn Seneca wenigstens darauf verzichtete Dinge zu sagen, die offensichtlich übertrieben waren.
    „Nicht groß genug“, erwiderte sie schlicht. „Schon allein deshalb nicht, weil deine Männer fragen würden, warum du daheim überhaupt eine Eskorte brauchst. Und da wären wir wieder bei dem Punkt, wie ein Praefectus wohl wirkt, der Angst vor seiner eigenen Frau hat.“ Sie lächelte ihn verschmitzt an.


    Einen Moment noch nahmen sie sich, bevor Seneca sich dann von ihr löste. „Natürlich.“ Sie erwiderte den Kuss, zog ihn ein wenig in die Länge, und seufzte dann leicht. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin, wenn diese Schwangerschaft endlich ein Ende hat...“ Und sie sich erholt hatte von der Geburt. „Geh schon, sonst kommst du noch zu spät.“

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