[Landgut] Saturnalien in Mogontiacum

  • Sim-Off:

    So ihr Lieben. Die üblichen Regeln, geht nicht über Los, zieht keine 4000 Sesterzen ein und belästigt den Ianitor nicht. Kommt also direkt hierher. Jeder ist eingeladen, auch wenn nicht jeder eine Einladung hat! Egal welcher Stand oder welche Herkunft. Benutzt bitte getrennte Titel und habt viel Spaß. Die Saturnalien beginnen erst am 17.12. aber Zeit ist im IR ja ein abstraktes Konzept. :)



    ~IO SATURNALIA~


    Eine leichte Schneedecke bedeckte die Tannenzweige und die Laubbäume rund um das iunische Anwesen in Mogontiacum. Es war still auf dem Weg zur Villa selbst, doch mit jedem Schritt im knirschenden Schnee, konnte man mehr und mehr Gelächter und Musik hören, welche die Stille durchbrach und einen Vorgeschmack auf das ausgelassene Fest lieferte, welches den Einwohnern der Stadt bevorstand.
    Es war der erste Tag der Saturnalien und als recht hohes Tier im provinziellen Militär nahm sich Seneca die Freiheit heraus, sein Anwesen zu einer Feierstätte für viele Einwohner Mogontiacums umzufunktionieren. Die privaten Gemächer der Familie sowie alles Arbeitsplätze waren natürlich absolut Tabu und deshalb entsprechend verriegelt.
    Der Hauptteil der Feier, der abendlichen Kälte war es geschuldet, fand im inneren der Villa, in den Räumlichkeiten rund das Atrium statt, welches selbst mit vielen Feuerschalen ausgerüstet war, sodass auch dort ein wenig Wärme zur Verfügung stand.
    Generell waren die Räumlichkeiten reich geschmückt und hell erleuchtet, schließlich war die Nacht noch jung und es sollte lang gefeiert werden, und wer konnte sich schon angetrunken und in schummrigen Licht lang auf den Beinen halten?
    Die Sklaven feierten traditionell mit, hatten jedoch vorher den ganzen Tag mit dem Zubereiten der Speisen und dem heranschaffen der Getränke verbracht. Es gab reichlich Gemüse, Obst und vor allem Fisch und Fleisch, welches in allen möglichen Variationen angerichtet wurde und darauf wartete verzehrt zu werden, bevor man sich den Appetit noch an den zahlreichen süßen Gebäckstücken verderben würde, welche auf den Kupfertabletts in den Räumen verteilt angerichtet worden waren.
    Rund um das Atrium verteilt standen auch viele große Amphoren sowie Fässer, gefüllt mit Wein und Bier, sowie dem obligatorischen Essigwasser, für alle die, die dem bösen Geist des Alkohols an diesem Abend nicht zugeneigt waren. (Seneca hoffe jedoch, dass sich die Zahl dieser Leute in Grenzen halten würde)


    Als ersten Unterhaltungsakt des Abends war eine lokale Musikantentruppe eingeladen worden, welche gegen gutes Geld bekannte Klassiker der römischen Hitkiste spielte, und den vielen anwesenden Römern ein Stück Heimat vermittelte. Später am Abend würden noch Tänzer, Schausteller und Illusionskünstler ihre fünf Minuten Ruhm bekommen, und die Gäste mit ihren Künsten in ihren Bann ziehen.


    Es war das erste Saturnalienfest welches Silana zumindest bis zu einer gewissen Uhrzeit am Tisch miterleben durfte. Bei den letzten Feiern war sie noch zu klein, weshalb Seneca sie ganz gerne früher ins Bett schickte, was ganz zum Leid der Amme geschah, welche sich ihrer Berufung entsprechend ebenfalls in die Kammern begeben musste. Dieses Jahr jedoch hatte die Amme bereits vor dem offiziellen Beginn des Festes ein besonders breites Lächeln auf den verdächtig geröteten Wangen, sodass der Iunier mit seinem prätorianischen Scharfsinn davon ausging, dass sich diese bereits an den Alkohol Reserven zu schaffen gemacht hatte.


    Als die Sonne untergegangen war, und die letzten Becher und Krüge in Stellung gebracht wurden, kam der Hausherr samt Familie in seiner besten Tunika aus dem privaten Teil, und rief den Sklaven mit einem Becher Wein in der Hand ein vergnügtes "Io Saturnalia!" zu, ein Ausruf der in den Ohren der Diener wohl wie Balsam wirken musste, griffen sie sich doch auch sogleich Becher um diese Festtage alsbald zu begießen.

  • Leichtigkeit war ein Wort, das nach den jüngsten Vorkommnissen wohl vorerst nicht mehr mit dem Namen der Helvetier verbunden sein würde. Zwar hatten alle Familienmitglieder mittlerweile wieder ihre Tagesgeschäfte aufgenommen, Curio hatte die letzten Contiones des Ordo decurionum besucht und hatte, ebenso wie Silvana, die Arbeit im Tempel wieder aufgenommen, Alpina betätigte sich wieder in ihrer Taberna Medica, doch merkte man dem Helvetier nun regelmäßig eine gewisse Nervosität an, wenn er das Haus verließ, um das zur Arbeit zu gehen oder das Forum zu besuchen, um zu zeigen, dass alles wieder beim Alten war. Denn immer wieder leihte er sich nun Knechte seines Patrons aus und hatte auch bei seinem Freund Othmar angefragt, um seine beiden Mitarbeiter, den stummen Hrothgar und den hünenhaften Wolfhart, für Außentermine hinzuzurufen. Auch heute auf dem Weg zum Landgut des Iuniers, wo es erneut Saturnalienfeierlichkeiten geben sollte, wurden Curio, seine Frau und seine Schwägerin von vier bulligen Männern begleitet, darunter der großgewachsene Custos Roderiq, der voranging, und drei weitere Männer, die den jungen Mann und die beiden Frauen schützend umgaben. Malleus und Bolanus hatten sich vorerst für die Ermittlungen des Angriffs auf Curio abstellen lassen, sodass Curio im Moment nicht auf sie zurückgreifen konnte.


    Von Ferne war das Landgut außerhalb der Stand schon gut zu sehen, zumal es wohl anlässlich der Feierlichkeiten hell erleuchtet. Je näher sie kamen, umso lauter wurde es und die lauten Geräusche überdeckten auch das Knirschen des Schnees, der dieses Jahr nicht so heftig über die Stadt hereingebrochen war, wie letztes Jahr, aber sie auch dieses Jahr wieder in feuchtes Weiß tauchte. Erst direkt vor der Eingangspforte löste sich die Formation der vier Männer auf ein Zeichen Roderiqs hin auf.


    Schaut, dass ihr etwas zu Essen und etwas Warmes zu trinken bekommt.


    sagte Curio in Richtung der Begleiter, worauf Roderiq nickte. Es war abgemacht, dass die vier Männer heute auf Alkohol verzichten sollten, dafür aber am nächsten Tag herzlich zu den kleinen Feierlichkeiten in der Casa Helvetia eingeladen waren. Worauf sie also heute verzichteten, daran konnten sie sich am nächsten Tag umso mehr gütlich tun.


    Unruhig wanderte Curios Blick auf die Eingangsfassade, doch atmete er tief durch und blickte dann zu Silvana und Alpina.


    Ich denke, wir sollten die Feierlichkeit nutzen und versuchen, mit den Ereignissen des letzten Jahres abzuschließen. Wir sollten den Abend genießen.


    sagte er leise, gab seiner Frau einen Kuss auf die Wange und umarmte Alpina, die ja leider noch mehr hatte durchmachen müssen, als er selbst. Ein zögerndes Lächeln folgte, bevor er den Anfang machte und in die Eingangshalle des Landgutes hereintrat, wo bereits einige Gäste, darunter auch einige Sklaven, feierten. Die Musik schwoll an und Curio musste sich erstmal umblicken, um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, ob er schon jemanden erkannte.

  • Natürlich gingen sie zu dem Fest, auch wenn Runa überhaupt nicht nach feiern zu Mute war. Sie musste sich derzeit ja sogar regelrecht zwingen das Haus zu verlassen um ihren Tempeldienst nachzukommen. Jeden Tag hatte sie auf Neue ein schlechtes Gewissen, wenn sie Alpina allein zurückließ. Obwohl sie ließ sie nicht allein. Nun waren mindestens immer zwei Männer ihrer Familie zusätzlich im Haus oder in unmittelbarer Nähe. Auch Curio verließ das Haus nur noch mit mehren Leuten, aber auch das konnte Runa nicht beruhigen. Ja seit sie wieder hier waren, sorgte sie sich mehr denn je um ihre Familie. Um ihre Freundin, die seit jenem Tag nicht mehr die Selbe war. Um Curio, der von Selbstvorwürfen aufgefressen wurde, um ihren Sohn und auch um Kaeso, der sich an allem die Schuld gab. Und in Runa keimte eine unglaubliche Wut auf den Curios Bruder – Alpina Mann. Der sie weit in der Ferne aufhielt – und so wie Runa dachte – sich vergnügte. Er hat seine Frau und seine Tochter scheinbar vergessen und verlassen und sich wohl der nächsten zugewandt. Kein Wort, keine Zeile nicht war seine Familie ihm wert. Noch schwieg Runa dazu, doch diese innerliche Wut wuchs von Tag zu Tag mehr, sie bahnte sich langsam aber stetig ihren Weg nach oben – Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis sie Curio damit konfrontieren würde.
    Doch hier und heute hieß es mal wieder gute Mine zu machen. So versuchte sie die junge Germanin an einem Lächeln, was ihr auch halbwegs gelang. Sie blickte ihren Mann an und drückte Alpinas Hand ganz fest. „Wir sollten es zumindest versuchen.

  • Auch wenn Alpina nicht nach feiern zumute war und sie Angst vor dem Spießruten laufen unter den vielen Gästen hatte, wollte sie nicht "nein" sagen, als Curio und Runa sie fragten, ob sie mitgehen würde zur Saturnalienfeier im Landhaus des Iunischen Praefectus. Runa meinte, es würde ihr gut tun, sich abzulenken und Alpina hatte schließlich auch keine passende Ausrede. Momentan wartete nur Petronia Octavena auf ihre Wehen. Alpina hatte ihr ausrichten lassen, wo sie zu finden war für den Fall, dass die Geburt ausgerechnet an diesem Abend einsetzten.


    Ursicina war nun beinahe 2 Jahre alt. Ihren Vater hatte sie nie bewusst kennengelernt. Alpina hatte noch immer keine Nachricht von Corvinus. Alle Nachfragen bei der Legio blieben unbeantwortet. Als Beinahe-Schwängerin von Helvetius Curio war sie zwar überall gerne gesehen, doch fühlte sie sich neben dem glücklichen Ehepaar doch häufig wie das fünfte Rad am Wagen.
    Dennoch war sie beiden dankbar, dass sie so zu ihr hielten, in allen Lebenslagen. Als Runa nun Alpinas Hand drückte und äußerte, dass sie versuchen wollten, den Abend zu genießen, erwiderte sie den Händedruck und versuchte zu lächeln.
    "Sicher, das sollten wir."

  • Die Saturnalien waren ein besonderes Fest, welches zumeist in einen Ausnahmezustand führte. Und gegen letzteren hatte Maahes gewiss nichts einzuwenden. Zwar war ein getreuer Diener seines Herrn, doch die zeitweilige Aufweichung der Regeln hatten auch für ihn einen besonderen Reiz. Nein, er war nie ein Kind von Traurigkeit gewesen. Wäre er es gewesen, so wäre er schon längst verkümmert. Aber noch niemals hatte er sich unterkriegen lassen und darauf war er stolz. Natürlich hatte er wie die anderen Sklaven auch den vorigen Tag damit zugebracht, alles für die Feierlichkeit vorzubereiten und der Amme der kleinen Silana ein wenig seiner Aufmerksamkeit zu schenken, während sie schon von dem dem Weinvorrat gekostet hatte, doch nun war es endlich so weit und er konnte hoch offiziell zu einem der Becher greifen und seinem Herrn zuprosten. Dies tat er ein wenig vom Rande des Geschehens aus, denn er wollte die ankommenden Gäste beobachten, um gegebenenfalls Schlüsse über sie ziehen können. Er war ein guter Beobachter, was natürlich eine Eigenschaft war, die sein Herr hoffentlich an ihm schätzte.

  • Die Feier hatte schon ein wenig Fahrt aufgenommen, denn die Sklaven und Angestellten des iunischen Hauses hatten schon am früheren Abend ihre eigentlichen Dienste niederlegen dürfen, und waren bereits bei Wein und Speisen in Plaudereien, Tanz und Spiele vertieft, während die iunische Familie noch etwas dezent agierte um etwaige Gäste angemessen begrüßen zu können.
    Die ersten Gäste von außerhalb trafen auch bald ein. Nehmen einigen lokalen Händlern und Offizieren standen auch die Helvetier samt Anhang in der Eingangshalle und wurden von Seneca höchstpersönlich begrüßt..
    "Io Saturnalia!" begrüßte Seneca die Gäste überschwänglich und bemerkte nicht, dass die Stimmung ein wenig angeschlagen zu sein schien. Er hatte beiläufig von den Eskapaden mitbekommen, konnte sich aber nicht so recht daran erinnern, schließlich beschäftigte man sich als Kommandant einer großen Einheit hauptsächlich mit den eigenen Angelegenheiten.
    "Ich freue mich, dass ihr es geschafft habt. Eure Männer können sich gerne an die Tische setzen und sich bedienen." sagte Seneca und wandte sich dann zuerst an die Damen der Gruppe..
    "Duccia Silvana. So schön wie eh und je. Ich freue mich dich heute in der Villa begrüßen zu dürfen." sprach er zu ihr, und war gerade noch informiert genug um nicht allzu sehr nach der Familie zu fragen. Dann wandte er sich an Susina Alpina, welche er nur flüchtig kannte und deren Namen er sich nur schwerlich entsinnen konnte, weshalb er versuchte sämtliche Sätze in denen Namen vonnöten wären zu umschiffen.
    "Je später der Abend desto charmanter die Gäste. Ich freue mich, dass du da bist. Willkommen auf dem iunischen Landgut." sagte er aufrichtig und deutete auf die gedeckten Tische, an welchen sich vereinzelt bereits einige Grüppchen aufhielten.
    Erst als die Frauen begrüßt waren, reichte Seneca dem Helvetier die Hand zum Gruß, "Helvetius! Ich freue mich, dass du es geschafft hast. Ich hoffe doch der Weg hierher war nicht allzu beschwerlich?"


  • Agetas



    Agetas war ebenfalls ein Sklave des Iuniers, jedoch war er bei weitem nicht so vertraut mit dem Dominus, da er sich meist in der Culina oder dem offenen Teil der Villa rumtrieb und weniger in den privaten Gemächern der Familie, wo nur einige erlesene Sklaven ihren Dienst verrichten konnten.
    Nach seinem dritten Becher Wein erspähte der Grieche seinen Kollegen Maahes am Rande der Gesellschaft, ging schnurstracks auf ihn zu, und prostete so heftig, dass ein großer Schwall Wein aus seinem Becher schwappte.
    "Maahes du alter Kauz! Es sind Saturnalien! Iss! Trink! Du kannst dem Dominus auch nach den Feiertagen noch lange genug in den Allerwertesten kriechen!" scherzte Agetas, welcher nicht verstehen konnte wie man an diesen Tagen nicht sämtliche Etiquette über Bord werfen konnte und einmal richtig auf den Putz haute.

  • Nur langsam wich die Anspannung aus den Zügen des Helvetiers. Seine kurze Ansprache an seine beiden Begleiterinnen hatte nur zurückhaltende Reaktion hervorgerufen, doch konnte er es ihnen nicht verübeln. Es hatte gleich zwei massive Angriffe auf seine Familie gegeben und sowas steckte man nicht mal eben weg. Grade Alpina hatte ja noch eine ganze andere Demütigung über sich ergehen lassen müssen und auch wenn es ein netter Gedanke war, abschütteln konnten sie das alles sich nicht. Die Teilnahme an den heutigen Feierlichkeiten sollten derweil eine Zerstreuung sein, eine Ablenkung von eben diesen Gedanken und doch war der Weg hierher natürlich wieder von der Befürchtung geprägt, erneut in einem Hinterhalt geraten zu können. Dass es hier zu einem Angriff kommen könnte, schloss Curio zwar aus, denn der Iunier würde es ja wohl kaum zulassen, dass es dazu käme, doch war seine Sorge um Alpina immer noch da, da er davon überzeugt war, dass man im Moment sehr vorsichtig mit ihr umgehen musste, was bei zahlreichen alkoholisierten Männern immer ein Risiko war. Aber auch hier vertraute der Helvetier auf den Einfluss Senecas, da die Situation Alpinas ja allgemein bekannt war.


    Bona Saturnalia, Iunius.


    begrüßte er dann den Hausherrn, der grade auf sie zugetreten war. Seine Frau war dem Präfekten ja noch von der Hochzeit bekannt, Alpina war ihm aber offensichtlich nicht bekannt, war er aber diskret zu überspielen wusste.


    Darf ich dir Susina Alpina vorstellen, sie ist die Lebensgefährtin meines älteren Bruders.


    stellte er sie danach vor, sowohl darauf verzichtend, näher auf die Abwesenheit von Corvinus, der sich eigentlich langsam mal wieder melden konnte, um zu zeigen, dass es ihn überhaupt noch gab, als auch auf die Taberna Medica einzugehen, da er das Gefühl hatte, dass sie ihre Erlebnisse womöglich noch mit ihrem Laden in Verbindung bringen könnte.


    Ich danke dir und freue mich natürlich über die erneute Einladung. Schon im letzten Jahr waren die Feierlichkeit hier in deinem Haus äußerst unterhaltsam, da wollten wir sie uns in diesem Jahr ebenfalls nicht entgehen lassen. Der Schnee macht es nur ein wenig beschwerlicher ansonst, in diesem Jahr trifft es uns aber besser, als im letzten Jahr.


    sagte Curio, schüttelte die Hand des Iuniers und gab dann den sie begleitenden Männern das Zeichen, einzutreten und sich etwas zu Essen und zu trinken zu holen.

  • Esquilina stand vorne. Heute war sie die Chefin, dass hatten Marcus und sie vereinbart. Schließlich hatten sie Saturnalien und da waren die Ränge umgedreht. Als erstes hatte das Mädchen an diesem Morgen alle Sklaven in die stadt entlassen, sie sollten feiern. Sie war ja eingeladen und hatte höchst gnädig gestattet, dass Licinus sie begleitete. Ganz undamenhaft hüpfte sie von einem Bein auf's andere, während sie sich schon auf ihren Spaß freute, den sie Seneca und Seiana vor hatte. Um ruhig und vornahm zu bleiben war sie ein wenig zu aufgekratzt, auch wenn sie es sich ganz fest vorgenommen hatte.


    Als sie beim Gastgeber angekommen haben, tönte sie durch ihr Kichern hindurch:
    "Iunius Seneca, bona saturnalia! ich freue mich, dass du mich eingeladen hast" puh, der Satz war schwierig, auf dem ganzen Weg hatte sie ihn sich zurecht gelegt. Lucia wäre bestimmt stolz auf ihre Vornehmheit. Ganz sicher.
    "Mein Freund Iulius Licinus. Praefectus castrorum der prii ... prima legio secunda. Vielleicht kennst du ...?" das letzte Wort ging dann doch in einem glockenhellen Lachen unter. Vornehm sein war gar nicht so einfach. Wie macht Luci das nur? Und den Versprecher hatte sie doch echt gut umschifft.

  • Alpina begrüßte den Gastgeber und seine Frau mit der gebotenen Zurückhaltung. Dankenswerterweise hatte Curio die Vorstellung übernommen.
    Als Alpina den Praefectus Iulius Licinus und die kleine Esquilina sah, stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie ging in die Hocke und breitete die Arme aus.
    "Esquilina!", rief sie erfreut. "Komm zu mir und lass dich umarmen!"


    Sie herzte die Kleine und versicherte sich, dass es Esquilina wieder gut ging. Mit einem entschuldigenden Blick auf den Praefectus castrorum stand sie wieder auf.
    "Entschuldige, Licinus, dass ich Esquilina zuerst begrüßt habe. Ich bin so froh, sie so gesund und munter zu sehen. Und mindestens ebensosehr freue ich mich, dich wiederzusehen. Io Saturnalia!"

  • "Susina Alpina..." murmelte Seneca mehr zu sich selbst als zum Helvetier, da er nur ungern Namen vergaß und als ehemaliger Prätorianer auch hohe Ansprüche an sein Gedächtnis stellte.
    Anschließend hob er die Lautstärke seiner Stimme wieder etwas an und begann breit zu Grinsen, "Es freut mich, dass ihr der Einladung gefolgt seid. Das Landgut ist das ganze Jahr über recht ruhig, da darf es an einem Abend ruhig einmal lebendig werden!" erklärte sich der Iunier und kam dann auf den Schnee zu sprechen "Nun, dieses Jahr scheint es ein wenig besser zu werden. Die Ernte war auch recht einträglich weshalb ich mir um die Versorgung der Bevölkerung keinerlei Sorgen mache." schlug der Praefectus ein wenig ernstere Töne an bevor er sich das selbst auferlegte Arbeitsverbot wieder in die Gedanken rief...
    "Aber genug der Sorgen! Kommt! Nehmt ein wenig Wein!" lud er die drei ein und drehte sich um, nur um anschließend den Finger zu heben "Da fällt mir ein: Es gibt auch Bier und Met! Wir kommen den örtlichen Gepflogenheiten ein wenig entgegen auch wenn ich doch eher dem süßen Saft des Südens treu bleiben werde!"

  • Die äußerst vornehmen Worte der kleinen Esquilina erwischten Seneca tatsächlich auf dem falschen Fuß. Mit einem verdutzten Grinsen blickte er zu Seiana, deren Mundwinkel sich ebenfalls wunderschön kräuselten. Ein kurzer Blick zielte noch auf Licinus ab bevor er sich schließlich an die Anführerin des Grüppchens wandte..
    "Und ich freue mich, dass du meine Familie und mich mit deiner Anwesenheit beehrst." entgegnete Seneca ebenfalls ein wenig gespielt ernst, denn Esquilina kam doch recht oft auf das Landgut der Iunier, auch wenn Seneca sie und Silana den meisten Tag entweder nicht sieht, weil er selbst im Kastell ist, oder die beiden wage als kleine Wesen wahrnimmt, welche ab und zu die Korridore der Villa durchwandern und die überall Puppen und Nussschalen liegen lassen.
    "Iulius Licinus?" fragte er sich theatralisch und rieb sich das bärtige Kinn, "Den Namen habe ich schon einmal gehört. Ein Tunichtgut und Raufbold wie ich hörte." spielte er weiter und musste dann ebenfalls Lachen, "Aber vor allem ein immer gern gesehenes Gesicht, welches mich selbst immer daran erinnert, dass ich nicht als einziger älter werde. Ich grüße dich mein Freund! Kommt doch herein, wir freuen uns euch zu sehen!" durchbrach er die Scharade und trat einen Schritt zur Seite, ohne zu ahnen, dass auch Susina Alpina ein besonderes Verhältnis zu den beiden hatte.
    "Silana fragt schon den ganzen Tag nach dir Esquilina. Sie muss hier irgendwo sein. Ich werde ihr sagen, dass sie nun endlich nicht mehr mit uns langweiligen alten Menschen weilen muss."

  • Apolonia saß vor ihrem Frisiertisch, den sie aus Rom mitgebracht hatte. Sie konnte sich einfach nicht von ihm trennen, seit ihrer Zeit im Lupanar begleitete er sie.
    Sie zupfte an einigen Locken ihrer kastanienbraunen Perücke herum und schaute dabei kritisch in ihren Spiegel. Ihr capsa stand geöffnet auf einenm kleinen Tisch neben ihr. Eine Reihe von Flaschen, Dosen, Töpfen und Tiegeln, mit den verschiedenste Salben, Tinkturen und Pomade befanden sich in ihm oder auf dem Frisiertisch. Eine ornatrix hatte sie nicht, sie war sehr eigen was ihre Köperflege anging und wollte sich ausschließlich selber um sie kümmern. Mit all den Mitteln um zu gehen hatte sie schon im Kindesalter schmerzhaft erlernen müssen.
    Babila der in der Nähe stand eilte herbei und half ihr das Dop pel schlau fen col lier aus Gold und Sma ragd zu schließen und reichte ihr anschließend die dazu passenden Pendelohringe. Noch ein zufriedener letzter Blick auf ihr Spiegelbild.


    Für eine Palla war es ihr zu kalt, deshalb wählte sie das ricinium, sie wollte nicht gleich in einer cyclas auftreten.
    Ihr Custos Appius Peducaeus Messianus und Sklave Babila würden sie begleiten. Bevor sie gingen schärfte sie den beiden nochmals ein, ihr Name wäre ab jetzt Tadia Ticinia.


    Apolonia hatte sich erkundigt die größte und wichtigste Saturnalien in Mogontiacum würden auf dem iunische Landgut stadtfinden. Diese wollte sie besuchen um sich mit Persönlichkeiten ihrer neuen Heimat vertraut zu machen.
    Als aufmerksamen Zuhörerin würde sie bestimmt einiges wichtiges und für sie brauchbares erfahren.


    Einer kleinen Gruppe folgend betrat sie voller Erwartung die Eingangshalle des
    Landgutes. Sie sagte ein fröhliches "Io Saturnalia", gab ihren beiden Begleitern ein Zeichen, dass sie ebenfalls essen und trinken könnten und trat lächelnd auf den Gastgeber zu.

  • Wie üblich versuchte Seneca die Gäste seiner Feier persönlich zu begrüßen... Natürlich nur sofern er sich nicht gerade den Becher mit Wein auffüllte und deshalb die Tür den anderen Mitgliedern des Haushalts überließ. In diesem Fall jedoch hatte er alles im Blick und ging schnurstracks, noch war er dazu in der Lage, auf das Grüppchen zu, und begrüßte alle anwesenden nach bestem Wissen und Gewissen, bis er auf Apolonia traf.


    "Io Saturnalia!" gab er freudig zurück und fuhr direkt fort, "Ich bin Aulus Iunius Seneca, der Herr des Hauses. Es freut mich, dass du und deine Bekannten den Weg hierher gefunden habt. Esst, trinkt und habt viel Vergnügen. Ich fürchte jedoch, dass du mir gänzlich unbekannt bist. Falls nicht verzeihe mir meine Unwissenheit..."...'oder meinen leichten Alkoholnebel welcher meine Fähigkeit mich an Namen zu erinnern einschränken könnte.' verkniff sich der Iunier und lächelte stattdessen kurz, bevor er einen Schritt zur Seite trat und die Frau damit symbolisch in die Villa einlud.

  • Endlich ich habe es geschafft, dachte Apolonia zufrieden. Konnte ich mich bisher nur in den Straßen Roms als Dame zeigen, so bin ich hier gleich bei einem der einflußreichsten Männer zu Gast.
    "Ich danke dir für dein willkommen", lächelte Apolonia ihren Gastgeber freundlich an. "Das glaube ich dir gerne, denn ich kam auch erst vor ein paar Tage frisch aus Rom in deine Stadt an. Mein verstorbener Mann Gaius Gacia Falco hat mich gut versorgt und ich versuche mir hier ein neues Leben aufzubauen. Du verstehst, in Rom erinnerte mich zu viel an meinen Gemahl. Jetzt brauche ich nur noch ein neues Domizil." Verlegen legte sie ihre Hand vor den Mund, "Da rede ich und rede, verzeih, mein Name ist Tadia Ticinia. Du versehst bestimmt meine Aufregung, all die neuen Gesichter". Letzteres kam etwas verlegen über ihre Lippen.
    Ja anderen etwas vorspielen konnte sie schon immer gut. Nun hatte sie Die Hoffnung, dass damit alle Frage was ihren Lebenstil betraf beantworte waren.

  • "Ich bedaure deinen Verlust." versuchte sich Seneca ein wenig anstandsvoll zu benehmen, auch wenn die ausgelassene Stimmung in der Villa Iunia dieses unterfangen ein wenig schwieriger machte als es zum Beispiel an jedem x-beliebigen anderen Tag gewesen wäre, "Ich hoffe du wirst hier in Mogontiacum dein Glück wiederfinden." fuhr er ebenso bemüht anständig fort, während er sich wunderte warum um alles in der Welt man aus Rom in den kalten Norden ziehen würde. Er selbst war hierher versetzt worden. Nicht auf Befehl zwar, doch das Angebot des LAPP war zum damaligen Zeitpunkt zu gut dotiert als das ein vernünftiger Mann es hätte ablehnen können.
    "Tadia Ticinia also. Willkommen in Mogontiacum. Es ist nicht Rom, das habe auch ich erst einmal lernen müssen, doch man kann hier auch ein kultiviertes und erfülltes Leben führen. Möchtest du etwas trinken?" fragte Seneca, der einen der Becher griff welche auf den Tabletts im Haus verteilt waren.

  • "Wenn ich mich so umschaue, habe ich da keinen Zweifel, dass es sich hier recht annehmbar leben lässt. Danke ich nehme gerne einen Wein. Lass dich von mir nicht aufhalten, ich sehe da kommen weitere Gäste". Lächelnd hob Apolonia ihren Becher in die Richtung des Praefectus, ehe sie weiter schlenderte.
    Es war für sie peinlich geworden, über den Verlust ihres imaginären Mannes zu reden. Sie hatte vor sich zu amüsieren, deshalb versuchte sie jetzt möglichst schnell in der Menge unter zu tauchen.

  • „Bona Saturnalia, Iunius.“ Erwiderte Runa den Gruß. „Ich freue mich hier sein zu können.“ Sagte die Germanin mit einem schwachen Lächeln. Ja sie war einfach nicht so locken wie noch vor einem Jahr. Viel zu viel war im vergangenen Jahr geschehen. Vieles von dem würde sie zu gern ungeschehen machen, aber das stand außerhalb jeder Macht. Runa war dem Gastgeber dankbar, das er sie nicht nach ihrer Familie fragte, denn sie hätte ihm eh nur eine unbefriedigende Antwort geben können. Sie wusste wirklich nicht ob es ein Duccier heute hier her schaffen würde. Aber sie ging davon aus, dass sich wohl keiner blicken lassen würde.
    Als ihr Mann dann das Wort ergriff sah sie sich im Raum um. Wenn sie ein bekanntes Gesicht entdeckte nickte sie zur Begrüßung.
    Nebenher verfolgte sie dennoch dem was der Gastgeber so sagt. Dann entfuhr ihr tatsächlich ein Lachen. „Nun Iunius, kein Wein des Südens ist der Süßes des Mets gewachsen.“ Sagte sie mit einem Zwinkern. Sie nickte ihrem Mann kurz zu und war schon auf dem Weg sich einen Becher des wohlschmeckenden Honigweines zu holen.

  • Wenn er so darüber, wie eng Curio mit seiner Frau und seinem Sohn auf dem Landgut gewesen war, war es beinahe schon erschreckend, wie sehr sie sich wieder voneinander distanziert hatten, seitdem sie von der Nachricht von Alpinas Vergewaltigung wieder zurückgerufen worden waren. Solche Anlässe wie heute führten ihm das erneut schmerzhaft vor Augen, denn während sie beide ihre Pflicht kannten, eine traute Ehe nach außen zu zeigen, war er sich mal wieder nicht so sicher, was in Silvana brodelte, nur dass da etwas war und er nicht ausschließen konnte, dass es auch etwas mit ihm zu tun haben könnte. Curio schluckte und schaute seiner Frau nach, die ankündigte, sich etwas zu trinken holen zu wollen.


    Bring mir einen Becher mit -


    er brach ab, denn er war kurz versucht sie wie sonst auch immer mit 'mein Herz' zu betiteln, doch verzichtete er in dieser öffentlichen Umgebung lieber darauf. Stattdessen wandte er sich wieder dem Iunier zu.


    Ich habe die germanischen Getränke zu schätzen gelernt, vor allem den Met, doch bleibt er für mich vor allem ein Getränk für solche Feierlichkeiten. Zu Hause bleibe ich dann doch eher beim Wein.


    erklärte er mit einem dezenten lächeln, konnte sich danach aber doch nicht so ganz von amtlichen Themen trennen.


    In der Tat ist auch der Ordo decurionum mit der Ernte zu frieden. Ich hoffe aber doch, dass auch die Versorgung der Einheiten gesichert ist? Wie steht es um die Ala dahingehend?

  • Lange blieb er nicht alleine. Während er noch die Atmosphäre in sich auf aufsog und die ankommenden Gäste ins Visier nahm – natürlich auch gelegentlich an seinem Becher nippte – war jemand auf ihn zu getreten, der ihn auch ohne Umschweife ansprach. Unrühmlich, wie sich heraus stellte. Sofort waren seine Blicke bei Agetas und er zog ein wenig missbilligend seine Stirn kraus. “Salve Agetas,“ grüßte Maahes dann. Offenbar war der andere mit dem Wein bisher auch nicht zimperlich gewesen. Doch was sollte es schon. Immerhin waren die Saturnalien. “Du weißt doch, ich liebe es schwarz und dunkel,“ erklärte er dann unter einem müden Scherz und hob den Becher zu einem kleinen Prosit. “Aber du hast recht, wer zu lange kriecht verliert irgendwann den Überblick.“ Nun grinste er. “Und den gilt es doch unbedingt zu behalten.“ Nun trank er einen guten Schluck. “Wie ich sehe hast du schon ein wenig mehr genossen als ich.“ Seine Blicke hielten Agetas aufmerksam fixiert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!