• "Ach vergiss es" meinte ich nun etwas humorvoll. " Das war ein Scherz"


    " Aber den Besuch auf morgen anzusetzen finde ich gut Schließlich hat man auch noch wichtige Dinge zu erledigen" Wie Zb nach Ostia zu zischen um einer dubiosen Einladung zu folgen. Das war aber nicht für Stella relevant


    " Was für ein Charakter ist Duccia Clara? Damit ich nicht wieder unangenehm auffallen. Ich will dich nicht in Verlegenheit bringen"

  • Cerretanus war nicht nur sympathisch, der besaß sogar einen gewissen Sinn für Humor, aber vermutlich nicht jeder verstand seine Scherze.


    "Verstehe ..." lächelte Stella verschmitzt, "Dann gehen wir morgen Duccia besuchen, Lyda wird bei Dir anklopfen und wir treffen uns dann vor der Casa"


    Nun, es war genug für heute. Stella war müde, es war etwas zu viel Aufregung für sie und es war auch Zeit, sich zurückzuziehen.


    ".... Clara ist eine liebe Freundin mit gutem Charakter und auf keinen Fall kannst Du mich in Verlegenheit bringen, das lasse ich einfach nicht zu " sagte Stella noch nebenbei und nickte leicht ,"Und nun gehe ich schlafen, gute Nacht, lieber Cousin."

  • Tiberios kam mit dem Tablett mit der Post von der
    porta um es auf dem Schreibtisch auszuleeren und die Briefe zu ordnen.
    Da er das täglich tat, achtete die Sklavin , die gerade auf Knien mit einemn weichen Tuch die Mosaiken auf dem Boden polierte, nicht auf ihn.
    Es blieb nicht aus, dass er das Schreiben von Helvetius Archiais in die Finger bekam.
    Er hatte wenige Skrupel das Siegel zu brechen und es zu lesen, schließlich war es seine Aufgabe, Unwichtiges von Furius Philus fernzuhalten. Und Tiberios hatte soeben entschieden, dass das Schreiben unwichtig war.
    Er las :

    Ad
    Gnaeus Furius Philus
    Casa Furia
    Roma


    Salve, hochgeschätzter Furius Philus!


    Mein Name ist Nero Helvetius Archias, ich bin der Wirt der Taverne "Zum blinden Esel" gegenüber der neuen Urbanerstation am Rande der Subura.


    Ich möchte dir auf diesem Wege mitteilen, dass dein Sklave Tiberios in meinem Lokal großspurig mehrere Leute eingeladen und seine Rechnung danach nicht bezahlen hatte können. Ich denke eine kleine Disziplinierung deinerseits dürfte solche Vorfälle in Zukunft unterbinden, wo derlei Aktionen ja auch das öffentliche Ansehen der Gens Furia beschädigen.


    Vale bene


    N. Helvetius Archias


    Der junge Sklave knirschte mit den Zähnen. Diese widerwärtige aufgeblasene Kröte, möge er an seiner Bosheit ersticken. Mögen ihn die Erinnyen, die fürchterlichen Rachegöttinnen an den tiefsten Punkt des Tartaros jagen und ihn in seinem eigenen muslum ertränken.....
    Es machte ihn wütend , dass er die Schulden abgearbeitet hatte, und dass Helvetius Archias ihn dennoch anschwärzte.
    Ein Privatsekretär musste untadelig und vertrauenswürdig sein. Auch wenn er nicht gleich verkauft oder geschlagen wurde - er konnte seine Stellung verlieren und zu einem ganz gewöhnlichen Hausdiener gemacht werden. Er war zu kurz in Furius Philus' Besitz , um dessen Reaktion wirklich einschätzen zu können, aber der Römer war streng und duldete keine Nachlässigkeiten.
    Sein früherer Herr in Alexandria hätte die ganze Angelegenheit vielleicht sogar lustig gefunden, aber sein Haushalt war auch wesentlich weniger organisiert gewesen als der furische.


    Wie dumm dieser Archias ist „, murmelte Tiberios : „Er müsste wissen, dass ich als Sekretär die Post immer zuerst sehe. Ich weiß nicht, wann sich die Gelegenheit ergibt, aber eines Tages werde ich ihm auch schaden !“


    Am liebsten hätte er zurückgeschrieben – in Furius‘Handschrift, die er mittlerweile nachmachen konnte ,und er klappte eines der Wachstäfelchen auf, die für Notizen auf dem Schreibtisch lagen, und schrieb mit seinem Griffel:


    Ad
    N. Helvetius Archias
    Taverne der Blinde Esel
    Subura
    Gegenüber der neuen Urbanerstation
    Roma


    Salve Helvetius Archias
    Wenn mein Privatsekretär dir Geld schuldet, gib die Summe an, damit die Casa Furia dir den Betrag anweisen kann.
    Und sag mir nicht, wie ich meine Sklaven zu behandeln habe .


    Vale bene
    Gn. Frurius Philus


    Der letzte Satz war zu dick aufgetragen, den löschte Tiberios mit der dicken Seite des Griffels wieder aus :
    Und sag mir nicht, wie ich meine Sklaven zu behandeln habe .


    Über so etwas sollte man eine Nacht schlafen. Vernünftiger war es ohnehin , den Brief gar nicht zu beantworten . Auch wenn es zu schön gewesen wäre, im Namen von Furius Philus diesem hinterlistigen Wirt seine Verachtung zu zeigen.


    Tiberios nahm die Schriftrolle des Helvetius Archias in seine Hände. Auch dessen Schrift würde er hinbekommen, wenn er übte. Vielleicht sollte er das Schreiben etwas ändern. Vielleicht eine Beleidigung an die gens Furia anfügen , die Furius Philus‘ Zorn erwecken würde.
    Tiberios brach seine Überlegungen ab, er hatte noch zu tun .


    Aber das Schreiben des Wirtes leistete ihm zunächst mal gute Dienste, wenn er sich dessen Schrift aneignen wollte.


    Er nahm die Schriftrolle und die Wachstafel mit zu seinen Sachen.

  • Tiberios legte den von ihm verfassten Bericht über die Geschäftsvorgänge, Ein- und Ausnahmen des Handelshauses Furii auf den Schreibtisch für Gnaeus Furius Philus. Er hatte angefügt, dass er für die drei Sklaven und sich einen neuen Henkeltopf anschaffen würde.
    Er hätte sich bei Lyda noch gerne bedankt, da es aber schon spät geworden war , und er noch heute nach Ostia- Hafen zurück musste, brach er zum Forum um den Minerva Tempel auf.

  • ich kam aus dem namenlosen, kleinen Park zurück nach Hause, setzte mich hinter den Schreibtisch und wartete auf Tiberios, dem ich eine halbe Stunde gegeben hatte, diesen ominösen Urbaner abzufertigen.
    Meine Miene verriet nichts Gutes. Andreas, mein Cubicularius, sah etwas unglücklich drein; bestimmt hatte er den Maiordomus nicht verpetzen wollen.
    Aber er hatte richtig gehandelt. Ich sagte zu ihm:
    "Mach dir keine Sorgen. Ich werde Tiberios nicht den Kopf abreißen. Aber was er tut und lässt, darüber ist er mir, solange Furia Stella nicht im Haus ist, Rechenschaft schuldig!"
    Ich las etwas in der Politeia von Platon, die auf dem Tisch lag, und wartete.

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  • Namenloser Park der Dryade Kraneia >>>

    Tiberios kam etwas zu spät und blieb sehr aufrecht vor dem Schreibtisch stehen, bevor er sich verbeugte:
    "Salve Dominus Saturninus. Ich sollte zu dir kommen, sobald ich zurück bin.", sagte er leise.
    Das letzte Wort des furischen Dominus an ihn war eine Drohung mit Strafe gewesen. Aber Tiberios fühlte nicht, dass ihn irgend etwas heute härter bestrafen konnte als der Abschied von dem einen geliebten Menschen.

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    SKLAVE - IUNIA PROXIMA

    Einmal editiert, zuletzt von Tiberios ()

  • " Tiberios, ich weiß, dass du hier als Maiordomus eine Vertrauensstellung hast.", sagte ich:
    "Aber meine Cousine ist auf Reisen, und daher vertrete ich die Hausherrin: Ich habe dich und diesen Urbaner zusammen gesehen und frage dich gerade heraus: Stehst du in irgendeiner verbotenen Beziehung zu ihm? Du hast geweint, war das, weil der Mann grob mit dir wurde?"
    Ich winkte Tiberios zu mir her, drehte ihn um und hob seine Tunika an. Sein Rücken war unversehrt, er war wohl auch noch nie kräftig ausgepeitscht worden. Nur sehr blass und kleinlaut war der Alexandriner, was ich meinem Ärger zuschrieb, der aber nur zum Teil dem Sklaven, zum größeren Teil diesem Miles Scato galt:
    "Offensichtlich hat er dir nichts getan.", sagte ich: "Also, was war das heute im Park?"

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  • Tiberios fiel nach Alexandriner Sitte auf ein Knie und streckte eine Hand aus, er bat um Gnade und wirkte verzweifelt:
    "Dominus Saturninus, ich bin schlecht.", sagte er:
    "Alles ist alleine meine Schuld, und ich flehe dich an, mir zu vergeben!"

  • "Um der Götter Willen lass diesen orientalischen Überschwang und steh auf!", sagte ich kopfschüttelnd. Solche Unterwürfigkeitsgesten machten mich nervös:
    "Einfach nur eine vernünftige Erklärung verlange ich."

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  • Tiberios schluckte und erhob sich, doch er schlug immer noch die Augen nieder:
    „In meiner freien Zeit darf ich für zahlende Kunden Übersetzungen aus dem Griechischen anfertigen.", sagte er leise:
    „Das ist sehr nützlich, weil ich so das Übersetzen nicht verlerne, und Domina Furia Stella hat nichts dagegen. Aber ich habe schon seit langer Zeit bemerkt, dass die Sesterze zahlreicher werden, wenn ich mich auch auf andere Weise...zugänglich zeige. Ein Streicheln hier, eine Berührung dort oder ein Kuss und…. Ich bekomme wesentlich mehr Trinkgeld als für den Schriftkram.
    Nur – Dominus Scato hat mir meinen Versuch, ihn zu umgarnen, fürchterlich übel genommen. Er hat mich alles Mögliche geheißen, deshalb habe ich geweint.“

  • Ich war doch nun etwas entsetzt: Tiberios war diensteifrig und gefällig, aber mir gegenüber hatte er niemals irgendein zweideutiges Verhalten gezeigt. Und anderswo führte er sich auf wie….wie ein Lupo.
    „Du bekommst ein größeres Peculium als alle anderen Sklaven hier. Ist das nicht genug für dich? Hier hast du ein Dach über dem Kopf, Kleidung und Nahrung. Für was brauchst du denn noch mehr Geld?“, fragte ich:
    „Ich weiß gerade gar nicht was ich sagen soll: Du Maiordomus, dem meine Cousine so vertraut, dass sie ihn alleine nach Alexandria schicken will, belästigst römische Bürger.
    Ich hatte die Situation falsch eingeschätzt: Jetzt bin ich gezwungen mich wegen deines Benehmens bei diesem Miles Scato zu entschuldigen.“

    Das fachte, weil es mich gegenüber dem Urbaner in eine schwächere Position brachte, meinen Zorn weiter an.

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  • Tiberios zuckte die Schultern, und als er sprach, klang seine Stimme akzentuiert und kalt:
    „Du fragst, für was ich Geld brauche, Dominus Saturninus? Ich spare, um mir endlich meine Freiheit zu erkaufen und ein Libertus zu werden. Dafür würde ich noch ganz andere Dinge tun, als Schmeicheleien und süße Worte von mir zu geben.“

  • Tiberios wirkte unnahbar und spöttisch. Ich fragte mich, ob meine Cousine die Wahrheit über den Charakter dieses Jünglings erahnte, der sie mit seiner Bildung und seiner Höflichkeit für sich eingenommen hatte.
    „Wie undankbar du bist.“, sagte ich fassungslos:
    „Ich denke, ich werde Domina Furia Stella einen Brief nach Brundisium schreiben müssen, in dem ich schildere, was du wirklich denkst und wie du dich aufführst.“
    Ob Tiberios noch tragbar als Maiordomus war und ob er immer noch Furia Stellas Vertrauen verdiente, dass musste seine Domina entscheiden.

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  • Tiberios nickte ernst: „Soll ich mein Schreibzeug holen und mitschreiben, Dominus Saturninus?“, fragte er.

  • Die Frage des Maiordomus kam so spontan, dass ich schon wieder lachen musste.
    Ich konnte von Tiberios keine Moralvorstellungen wie von unsereinem erwarten, er war schließlich nur ein Sklave. Ich beschloss, eine Nacht darüber zu schlafen und dann zu überlegen, ob ich wirklich nach Brundisium schreiben oder besser alles auf sich beruhen lassen sollte. Warum Stella aufregen?!
    „Ach lass mal!“, sagte ich und drohte ihm scherzhaft mit dem Finger:
    Morgen sehen wir weiter. Du kannst jetzt gehen.“

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  • Ein Sklave namens Ancillus


    Das Tablinum war das wichtige, heilige Herz der Casa. Hier stand der aus feinstem Metall gearbeitete Schreibtisch der Familienoberhäupter.

    Kostbare Vasen, Repliken von griechischen Statuen und eine Katzenstatue aus dem fernen Aegyptus statteten den in Rot, Gold, Schwarz und Weiß gehaltenen hohen Raum aus.

    Im Tablinum befand sich auch das Sacellum, der Schrein für die Laren der Furii.



    Diocles führte Ancillus vom Posticum zum Tablinum.

    Aulus Furius Saturninus saß an seinem Schreibtisch und las konzentriert.


    Diocles räusperte sich: "Dominus Aulus, darf ich dich einen Moment stören? Ich bringe dir Ancillus, den Sklaven des edlen Senators Annaeus Florus. Er hat einen Brief für dich."

    Er nickte Ancillus zu und zog sich zurück.

  • Als der Sklave begonnen hatte seinen Herrn anzureden war Ancillus wie er es gelernt hatte auf die Knie gesunken und hatte seinen Blick zu Boden gesenkt. So erwartete er die Ansprache durch den Hausherren. Seine Nervosität kehrte zurück und er war sich sicher dass man sein Herz schlagen hören konnte.

  • Ich hatte mich wieder einmal in die Politeia Platons vertieft, verglich sie in Gedanken mit Cicero und dachte daran, dass mir der große Traum, nämlich eine moderne Res Republica für unser kosmopolitisches Staatswesen zu schreiben, über den Tagesgeschäften immer mehr entfleuchte. Ich kam zu nichts.....

    Da unterbrach mich Diocles (der das eigentlich nicht durfte) und mit zusammengezogenen Brauen blickte ich auf. Er brachte mir einen Jüngling, gesandt von meinem Patron, ja, das konnte wichtig sein, also durfte er meine Lektürestunde stören.

    Die Schriftrolle legte ich zur Seite.

    Der annaeische Sklave hatte sich hingekniet, welch reizende Demutsgeste, die ich seit Alexandria nicht mehr gesehen hatte; schon war ich versöhnt und sagte freundlich:

    "Du darfst dich erheben, puer. Wir sind hier nicht im Orient", ich redete ihn mit Junge an, denn den Namen hatte ich nicht mitbekommen: "Gib mir das Schreiben, wenn du schon hier bist. Du hättest es freilich auch dem Diocles überlassen können, er ist meine rechte Hand."

    Ich streckte meine Hand nach dem Brief aus, den der blonde Sklave mit sich trug.

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  • Ancillus erhob sich und trat auf den Schreibtisch des Dominus zu. Kurz war ihm so, als ob er das Gesicht schon einmal irgendwo gesehen haette. Aber das konnte auch truegen. Mit einem Knicks reichte er dem Herrn das Kuvert und knickste erneut um dann einen Schritt zurückzutreten. Der andere Sklave war bereits entfleucht. Ancillus fiel auf, dass der Herr trotz der Störung nicht boese war. Und so nahm er seinen ganzen Mut zusammen um dem Herrn zu erklären warum er das Schreiben nicht dem Sklaven übergeben hatte: "Verzeiht Dominus, aber mein Gebieter hat mir ausdrücklich den Auftrag erteilt diesen Brief dir persönlich uebergeben. Ich wollte nicht Ungehorsam sein. Keinesfalls misstraute ich deinem Sklaven."

    Ancillus stand nun vor dem Herrn, hatte seinen Blick ehrfürchtig gesenkt. Lieber waere er auf die Knie gegangen so wie man ihn erzogen hatte. Er hatte immer den Eindruck gehabt dass ein kniender Sklave nicht so schnell sich den Unmut der Freien zuzog. Und wie alle Boten, die schon einmal einen Brief ueberbracht hatten, fürchtete er die Reaktion des Lesers. Es waere nicht das erste Mal gewesen dass den Boten der Unmut des Empfängers traf. Und so wartete Ancillus. Ob er wohl entlassen sei und in das Haus seines Gebieters zurückgehen sollte? Er wuerde es sicher gleich erfahren.

  • „Es war absolut richtig, dass du den Befehl deines Herren genau ausführst“, sagte ich, während ich das Siegel brach und den Brief las:

    An

    Furius Saturninus

    Von

    Lucius Annaeus Florus Minor


    Mögen meine Worte dich bei guter Gesundheit und mit viel Freude im Herzen finden, sei gegrüsst.

    Der Überbringer dieses Briefes ist der Sklave Ancillus, den ich vor

    einigen Tagen auf dem Forum vor deiner Nase weggekauft habe.


    Ich hatte den Eindruck, dass auch du auf der Suche nach einem Sklaven

    warst. Ich biete dir daher an, diesen Mann auch in deinen Dienst zu

    stellen. Ich bin sicher, dass wir eine Lösung finden, wie er uns

    beiden nützlich sein kann. Ich verbringe ja die Morgenstunden nach

    der Salutatio jeweils im Senat. In dieser Zeit kann er durchaus in

    deinem Dienst stehen. Nach der Arbeit im Senat, in den späteren

    Abendstunden wäre er für mich wieder nützlich bis zum nächsten

    Morgen nach der Salutatio.


    Wenn

    du dieses Angebot annehmen möchtest, dann kommt der Sklave nicht

    umgehend zurück zur Domus Annaea sondern steht dir heute zur

    Verfügung, damit du ihn kennenlernen kannst. Ansonsten schickst du

    ihn mit deiner Antwort wieder zurück.


    Mit

    den besten Wünschen für dich, Lucius Annaeus Florus Minor

    Ich war erfreut. Florus Minor war aufgefallen, dass ich damals hatte bieten wollen, aber mich dann zurückgehalten hatte, weil er mein Patron war. Das war aufmerksam. Und der Brief war in sehr freundlichem wertschätzendenden Ton gehalten, auch war gut. Nun hatte ich also einen Teilzeitsklaven, wenn man so wollte.


    Ich rückte zwei Becher auf dem Schreibtisch zurecht und deutete auf den Wasserkrug, der daneben stand.
    "Schenk ein und nimm dir auch einen.", sagte ich und wies auf den Hocker am Fuße einer der Sessel für Besucher:

    „Setz dich“, sagte ich:

    „Weißt du denn, was in dem Brief deines Herren steht, Ancillus?“ Jetzt hatte ich den Namen behalten.


    Es gab ja die Geschichte von Bellerophon, der von seinem königlich Stiefvater mit einem Brief zu einem Nachbarkönig geschickt wurde. Der Inhalt des Briefes war, dass man ihn töten solle. Vermutlich kannte Ancillus die Geschichte gar nicht, dennoch wollte ich ihn dahingehend erstmal beruhigen.

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