Ancillus war noch immer sehr unruhig, er hotte dass man ihm seine Unruhe nicht anmerken möge, aber es war schwer diese zu verbergen. Der Herr war ganz gelassen, es war gut dass seine Stimme nicht scharf und fordernd war. Zwar war Ancillus seit seinene Kindertagen als Haussklave eingesetzt, aber ganz offensichtlich hatte sein Herr andere Gebräuche in Bezug auf die Domestiken gepflegt. Sein verblichener Herr war viel in der Welt herumgekommen und hatte mit allerlei Dingen aus dem Orient gehandelt. Selber hatte er dort lange gelebt. Ancillus vermutete dass viele der Gebräuche im Hause seines ehemaligen Dominus daher von dort inspiriert waren.
Ancillus trat an den Schreibtisch heran und knickste ehe er den Wasserkrug aufnahm und zwei Becher damit füllte. Er ergriff den Becher für den Herrn kniete nieder und reichte ihn dem Dominus dar. Sodann nahm er , es war für ihn sehr ungewohnt auf dem Hocker platz. Vermutlich stellten die Freien auf diesem Hocker sonst ihre Füße ab, aus dem Haushalt seines Herren kannte er diese Möbel nicht. "Nein Herr, was in dem Brief steht ist mir unbekannt, ich habe keine Ahnung, ich bin nur der Überbringer gewesen. Mein Dominus verlor über das was in dem Brief steht kein Wort. Und selbst wenn ich es gesehen hätte, Schreiben und Lesen sind nicht gerade meine Stärken, ich beherrsche es , aber nur in Grundzügen. Mein Dominus hatte mir befohlen mich , vor allem im Schreiben zu üben."
Für einen Unfreien war dies eine ungewöhnlich lange Antwort , peinlich berührt senkte Ancillus seinen Kopf und schwieg wieder. Ob es wohl nun eine Ermahnung gäbe? Vor Ancillus stand sein Becher, der Gang durch die Stadt hatte ihn durstig gemacht, aber er wusste dass er im Beisein eines Freien nicht zu trinken hatte.