[Atrium] Die Ankunft einer Iunia

  • Der Ianitor führte die Dame ins Atrium und ließ sie dort, bei ein wenig Obst und Getränken sitze, während er nach dem Dominus schicken ließ. Seneca war gerade damit beschäftigt einige Einsatzberichte zum zurückliegenden Einsatz zu verfassen als er von der Ankunft eines Gastes informiert wurde. Noch einen kurzen Moment schrieb er den Bericht, setzte dann aber sein Siegel drauf und zupfte seine Tunika zurecht um schließlich im Atrium aufzuschlagen...
    "Caerellia! Du hast es geschafft! Wie schön, dass du da bist. Lass dich ansehen!" sagte Seneca freudig und mit ausgebreiteten Armen während er aus einer Seitentür ins Atrium trat und zügig auf die Iunia zuging "Das letzte mal als ich dich zu Gesicht bekommen habe warst du noch winzig! Wie ist es dir ergangen?" fragte er nach, während er schon fast vor ihr stand.

  • Ihr Cousin war also Zuhause. Caerellia wurde zunehmend nervöser. Sie konnte gar nicht anders. Immerhin war es eine Ewigkeit her, als sie sich das letze Mal gesehen hatten. Sie konnte sich eigentlich nicht wirklich an ihn erinnern. Sicherlich hatte sie eine Vorstellung von ihm und seiner Familie. Sie hoffte so sehr, dass sie sich alle verstanden.
    Caerellia nickte zur Antwort dem Ianitor zu und verabschiedete sich vom Kutscher. Und schon folgte sie ihm ins Atrium. Dann ließ der Ianitor sie alleine.


    Nervös ging Caerellia hin und her. Sie fand keine Ruhe und merkte das sie schwitzige Hände bekam, was ihr sehr unangenehm war. Dann hörte sie die Stimme ihres Cousins. Sie drehte sich um und sah, dass er aus einer Seitentür das Atrium betrat und auf sie zuging. Verlegen sah sie ihn an.


    "Salve Aulus! Ich freue mich so sehr hier zu sein. Es ist wirklich wunderschön hier."
    Sie wusste nicht, ob sie ihn umarmen sollte. Gehörte sich das?
    "Es geht mir sehr gut. Ich kann es immernoch nicht glauben hier zu sein."
    Langsam verflog ihre Aufregung. Aber hier wartete ein neues Leben auf sie und endlich würde sie in die Gesellschaft eingeführt werden. Daher war es selbstverständlich, dass ein bisschen Nervosität dabei war. Aber sie musste sich zusammenreißen, immerhin kam sie aus einer Soldatenfamilie, da war es nicht so schick, wenn man Schwächen zeigte.

  • "Danke, man tut was man kann nicht wahr?" entgegnete Seneca lächelnd auf das Kompliment hinsichtlich des Landgutes. Caerellia würde es wohl öfters genießen können als er selbst aber auch er nahm sich oft die Zeit um hier schöne Momente mit der Familie verbringen zu können...
    Natürlich umarmte er sie kurz, sie war eine Iunia und Familie, auch wenn sie sich lange nicht gesehen hatten teilten sie ja noch immer das Blutsband miteinander, was Seneca genügte um nicht den Soldaten sondern den privaten Aulus rauszulassen...
    "Nun ich könnte dich kneifen aber das wäre wohl nicht in deinem Sinne. Ich hoffe die Reise war nicht allzu unkomfortabel? Ich wusste leider nicht genau an welchem Tag du kommst jedoch lasse ich dir schnell schon mal ein Zimmer einrichten." erklärte er und fuhr fort "Aber bitte, machs dir doch bequem und erzähl mal, was hast du so getrieben in den letzten Jahren?"

  • Natürlich lächelte sie zurück, nachdem sie dieses Kompliment gemacht hatte. Sie wirkte schon ein bisschen verunsichert, denn auch wenn Aulus ihr Cousin war, war er doch für Caerellia ein fremder Mann. Außerdem hatte sie großen Respekt vor ihm.
    Doch schon die kurze Umarmung machte für sie die ganze Situation ein wenig leichter. Er war sehr freundlich zu ihr, auch wenn er ein Soldat war. Lag wohl an Frau und Kind, auf die Caerellia natürlich auch sehr gespannt war.


    "Nein, das musst du nicht. Wahrscheinlich werde ich mich morgen früh kneifen, wenn ich hier aufwache. Oh nein, ich habe die Reise gut überstanden."
    Gut, ihr Hintern tat ihr schon ein bisschen weh, durch das lange sitzen und der unebenen Strecke. Sie war froh die Reise hinter sich zu haben, wenn sie ehrlich war. Aber das brauchte ihr Cousin nicht wissen, nicht das er noch glaube sie wäre das verzogene Töchterlein seines Onkels.
    "Das ist nicht so schlimm. Mein Zimmer wird schon rechtzeitig fertig werden."


    Dann setzte sich auf der ihr angebotenen Bank und sah zu ihrem Cousin hoch.
    "Ich werde mein Zuhause vermissen und meine Kindheit. Ich glaube es ist mir noch nicht wirklich klar geworden, dass ich meine Heimat vielleicht nie mehr wieder sehe. Aber mein Vater wäre stolz auf mich. Ich habe die letzten Jahre viel gelernt, damit auch auch eine gute Hausfrau werde. Aber ich will nicht nur meine Eltern stolz machen, sondern unsere ganze Familie."
    Dies war eine Aufgabe, die sicherlich nicht sehr leicht werde würde. Aber dem war sich Caerellia bewusst.

  • "Nun, ich bin mir sicher, dass du uns alle sehr stolz machen wirst. Aber wir sollten nichts übereilen auch wenn du natürlich im heiratsfähigen Alter bist solltest du dich erst einmal einleben." sagte Seneca abgeklärt. Es war nicht so als ob der Iunier riesige Erfahrungen damit hätte Frauen an heiratswillige Partner zu vermitteln, darum ging es ja letztlich immer beim ominösen "in die Gesellschaft einführen", er hatte sich aber vorgenommen, dass er Caerellia nur in die allerbesten Hände weggeben würde und das dieser Vorgang einige Zeit dauern sollte, schließlich war sie ja gerade erst angekommen und jung war sie zudem auch noch.
    "Ich bin übrigens froh, dass du nach Mogontiacum gekommen bist und dich nicht nach Rom aufgemacht hast. Die Casa Iunia in Roma ist recht betriebig, hier ist es ruhiger und ich kann mich besser um dich kümmern." scherzte der Iunier und setzte sich ebenfalls zu ihr mit einem Becher verdünnten Wein.

  • Caerellia nickte bei den Worten ihres Cousins. Ein bisschen erleichtert war sie ja schon, dass er die Aufgabe sie zu verheiraten nach hinten setzte. Denn sie hatte Angst vor diesem Schritt, auch wenn man sie ihr ganzes Leben darauf vorbereitet hatte. Hier war auch alles neu, doch neben ihr stand Aulus, ihr Cousin. Wenn sie heiraten würde, dann käme sie in eine völlig andere Familie, in welcher sie keinen kannte und in der sie auf sich alleine gestellt war. Aber sie wollte nicht mit ihrem Cousin über solche Dinge reden. Sie war sich nicht sicher, ob er sich in sie hineinfühlen konnte. Immerhin war ein Mann und noch dazu ein Soldat. Vielleicht konnte er es, aber sie wagte es nicht mit ihm darüber zu reden.


    "Die Reise von Coloniae Claudiae Ara Agrippinensium nach Mogontiacum war für mich schon ein einziges Abenteuer. Eine Reise nach Roma hätte ich mir gar nicht vorstellen können.", kicherte sie verlegen.
    "Germania und ruhig passt irgendwie nicht.", scherzte sie dann.
    "Aber ich will dir wirklich nicht zur Last fallen. Du hast bestimmt viel zu tun und in der wenige Zeit die du hier auf dem Landgut verbringen kannst, will ich dich nicht immer stören."
    Sie wollte nicht das er durch sie zusätzliche Arbeit hatte.

  • Sie schien schüchtern, so schüchtern, dass Seneca schon fast ein wenig grinsen musste.
    "Du fällst mir nicht zur Last Caerellia, keineswegs. Du gehörst zur Familie und bist hier willkommen solange du willst. Mehr noch, ich möchte, dass du dieses Landgut auch als dein Zuhause betrachtest." versuchte er ihr klar zu machen und sprach weiter "Darüber hinaus bist du ja bereits eine junge Frau. Ich maße mir weder an dich weiter erziehen zu wollen oder dich in deinem Alltag einzuschränken." soweit zum grundsätzlichen. Seneca lächelte erneut kurz...
    "Jedoch, und darauf bestehe ich, würde ich mich freuen dich in die gemeinsamen Familienessen und Feste einzubinden. Wir veranstalten alljährlich zu den Saturnalien ein großes Fest. Meine Frau ist schwanger und außerdem noch mit der Erziehung unserer Tochter Silana beschäftigt, es gäbe also durchaus einige Lücken im gesellschaftlichen Leben und Repräsentation der Gens Iunia zu füllen." deutete Seneca an und wartete erst einmal die Reaktion seiner Cousine ab.

  • Senecas Worte waren Balsam für ihre Seele. Sie wollte auf keinen Fall das ihr Cousin ein falsches Bild von ihr hatte. Deswegen war sie so bescheiden, was Seneca sehr belustigte. Aber sie war ihm deswegen nicht böse. Ganz im Gegenteil. Er verstand sie und die junge Iunia konnte sich vorstellen, dass sie sich hier sehr wohl fühlen könnte.
    "Gerne werde ich an den Familienessen teilnehmen und bei den Festen behilflich sein. Es wäre eine große Ehre für mich, diese Lücken füllen zu dürfen."
    Sie strahlte ihren Cousin an, auch wenn sie wusste, dass dies nicht leicht werden würde. Immerhin kannte sie hier in Mogontiacum nur eine Person, ihren Cousin und diesen hatte sie heute erst kennengelernt. Solche Worte waren leicht ausgesprochen, die Umsetzung war für Caerellia gewiss nicht so leicht.
    "Und es freut mich so sehr für dich und deine Frau das sie ein weiteres Kind erwartet." Obwohl sie ihren Cousin kaum kannte freute sie sich wirklich sehr darüber.

  • "Sehr gut, das ist alles was ich wissen muss." entgegnete der Iunier und nippte an seinem Becher "Ich hoffe auf einen Erben. Aber gut, sollte es ein Mädchen sein so wäre ich auch nicht tief unglücklich." erklärte Seneca beiläufig und blickte einmal quer durchs Atrium, wobei er ein ihm nur allzu bekanntes Gesicht erspähte welches durch eins der Fenster ins Atrium blickte, und sich beim schneiden der Blicke schnell wegstehlen wollte...
    Ein breites Grinsen huschte über Senecas Gesicht als er sich räusperte...
    "Ich glaube, dass sich dir jemand vorstellen will!" merkte Seneca an "Silana! Silana komm raus! Keine Sorge, Caerellia beißt nicht." rief der Iunier etwas lauter und kurz darauf stand ein Mädchen, kaum sieben Sommer alt, in einer weißen Tunika gekleidet im Atrium. Die braunen Haare geflochten ging es zwar schnurstracks auf die kleine Bank zu versteckte sich dann jedoch halb hinter den recht breiten Schultern ihres Vaters..
    "Iunia Caerellia, das ist meine Tochter Silana. Silana, das ist Iunia Caerellia, meine Cousine, was sie zu deiner Großcousine macht. Aber sie ist dir sicher nicht böse wenn du sie einfach Caerellia nennst." sagte Seneca und warf Caerellia einen vielsagenden Blick zu. Silana war schüchtern geworden, etwas zurückhaltender, eben wie ihre Mutter. Doch genau wie ihre Mutter wurde sie sehr herzlich und offen wenn sie ihr Gegenüber besser kannte.

  • Es war eine knappe Antwort ihres Cousins. Sie wollte Seneca auf keinen Fall enttäuschen. Es würde nicht leicht für sie werden, aber ihre Kindheit war vorbei, nun würde der Ernst des Lebens beginnen. Der Iunia gefiel die Einstellung ihres Cousins. Er schien nicht ungeduldig auf einen Erben zu warten, sondern liebte seine Tochter gleichermaßen. "Dann hoffe ich, dass die Götter dir diesen Wunsch erfüllen."


    Caerellia sah nun in die gleiche Richtung wie Seneca. Sie hatte das kleine Mädchen am Fenster aber nicht entdeckt. Da aber stand schon die kleine Iunia mitten im Atrium. Schon huschte sie zu ihrem Vater um sich zu verstecken. Caerellia mochte Kinder. Sie konnte sich auch vorstellen Mutter zu sein. Ihr Herz ging auf als sie die Kleine sah. Die Iunia beugte sich vor, um einen Blick auf Senecas Tochter werfen zu können, welche sich geschickt hinter ihren Vater versteckt hatte. Caerellia lächelte Silana an.
    "Sieh mal Silana, wenn ich mich zurücklehne kann ich mich auch hinter deinen Vater verstecken, so wie du. Möchtest du dann mit mir eine Runde verstecken spielen?" Darauf hatte sie wirklich Lust und sie selbst liebte das Spiel, als sie noch klein war.
    "Sie ist wirklich sehr süß!", sagte sie an Seneca gerichtet. "Es würde dir und deiner Frau doch nichts ausmachen, wenn ich später mir ihr ein bisschen spielen gehe."

  • Senecas Herz ging eigentlich immer auf wenn seine Tochter sich an ihn schmiegte, in diesem Fall jedoch hatte sie ja gar keinen Grund schüchtern zu sein, aber das wusste die Kleine natürlich nicht.
    Caerellia wusste was sie tat und Silana, noch immer schüchtern, lugte leicht vor Seneca hervor um doch einen Blick auf die Fremde zu erhaschen. Ein kleines Lächeln war schnell abgerungen doch noch immer wollte sie nicht so recht hervorkommen.
    "Na komm, sie beißt nicht." sagte Seneca lächelnd und hob Silana mit einem Ruck hoch und setzte sie auf den Bank zwischen den beiden erwachsenen Iuniern "Natürlich kannst du mit ihr spielen. Silana freut sich sicher oder?" fragte Seneca und stupste seine Tochter dabei leicht an, "Hmm." stimmte die kleine zu während sie auf ihre Hände blickte und mit ihren Fingern spielte, Seneca war Caerellia einen vielsagenden Blick zu, Kinder waren eben Kinder, "Aber ich warne dich, Silana legt schon einiges an Kreativität an den Tag was die Verstecke angeht. Du solltest dich also auf was gefasst machen." scherzte der Iunier und kam dann wieder zu etwas anderen Themen da Silana ja offensichtlich noch eine kleine Aufwärmphase brauchte..
    "Also, womit kann man dich denn begeistern? Theater? Spiele?" fragte Seneca, schließlich gab es in Mogontiacum einiges zu erleben, auch wenn es im Vergleich zu Rom natürlich tiefste Provinz war.

  • Seneca setzte nun die kleine Silana zwischen den beiden Erwachsenen, die ganz schüchtern auf ihre Hände blickte, anstatt ihre Großcousine anzusehen. Aber das machte Caerellia nichts aus. Sie war genauso gewesen. Leider musste sie sich eingestehen, dass sie bei manchen Personen jetzt noch keinen Blickkontakt halten konnte. Auch wenn das selten der Fall war. Es war die Art von Personen, die ihr vollkommen überlegen waren und dies der Iunia auch deutlich machten. Sie fühlt sich dann unwohl und das verunsicherte sie noch mehr.
    Caerellia musste kichern, als Seneca seine Tochter anstupste und nur ein 'Hmm' als Antwort kam.
    "Dessen bin ich mir bewusst. Mit ihrer Hilfe lerne ich alle Ecken des Landgutes kennen.", meinte sie ebenfalls scherzhaft. Dann wendete sie sich der kleine Iunia zu.
    "Also wenn du später Lust hast. Ich würde mich sehr darüber freuen."
    Dann sah sie wieder zu ihrem Cousin.
    "Siehst du doch mit Kindern. Nein, aber nicht nur. Du willst wissen ob ich Gladiatorenkämpfe mag? Bist du schockiert, wenn ich zugebe, dass sich sie dem Theater vorziehe?"
    Caerellia lächelte ihrem Cousin entgegen. Vielleicht wirkte sie mehr wie eine Romantikerin, vielleicht war sie auch eine und dennoch zog sie lieber dieses Spektakel vor.

  • Auch wenn das ungeschulte Augen es wohl nicht bemerkt hätte, so spürte Seneca wie Silana sich durchaus über das Angebot ihrer Großcousine freute. Wenn Esquilina, die Ziehtochter des Iulius Licinus gerade nicht im Hause war wurde es doch recht einsam für das kleine Mädchen, besonders weil ihre Mutter im Moment auch recht wenig Zeit hatte.
    "Na gut musculus, geh spielen!" schickte Seneca seine Tochter fort, gab ihr aber noch einen Kuss auf die Stirn mit bevor sie von der Bank hüpfte. Dann wandte er sich wieder an Caerellia, welche ihn durchaus überraschte...
    "Nun, schockiert nicht aber überrascht." befand Seneca, Gladiatorenkämpfe hätte er nun wirklich nicht von dieser zierlichen Person gegenüber erwartet "Aber du entstammst ja einer Soldatenfamilie, also liegt dir der Kampf ja schon im Blut." stellte er dann wiederum fest und hatte dann die Idee!
    "Wir könnten uns ein paar Kämpfe ansehen, ich meine nicht heute sondern die Tage irgendwann. Würdest du mich begleiten?"

  • Caerellia war sich sicher, dass sich Silana bald an sie gewöhnen würde. Dann hatte die kleine Iunia eine Spielgefährtin und Caerellia eine Freundin. Auch ihre Cousin Seneca war Caerellia sehr sympathisch. Jetzt musste sie nur noch Decima Seiana von sich überzeugen.
    "Bis später, Silana!" Caerellia sah der Kleinen hinterher, als sie wieder dein gleichen Weg zurück lief von dem sie gekommen war.
    Dann wandte sich Seneca wieder ihr zu. Natürlich war er überrascht. Niemand würde es ihr zutrauen. Aber ihren Cousin schien das zu gefallen.
    "Ja, so ist es wohl. Auch wenn ich mir nicht wirklich vorstellen kann ein Soldat zu sein. Somit bewundere ich jeden Soldaten in unserer Familie.", meinte sie ehrfürchtig.
    "Oh ja das würde ich sehr sehr gerne!" Sie ergriff mit ihren Händen Senecas Hand vor Aufregung.
    "Ich habe immer Zeit, wenn du Zeit findest."
    Das sagte sie jetzt einfach so daher, weil sie noch keine Verpflichtungen kannte. Aber sie würde sich die Zeit nehmen. Nein, das würde sie sich nicht nehmen lassen.

  • "Das schöne an einem eigenen Kommando ist die Möglichkeit sich die Zeit zu schaffen." scherzte der Iunier und drückte kurz die Hand seiner Verwandten "Ich muss jedoch gestehen, dass ich gerade in Gesprächen bin um ein Theaterstück in der Stadt zu inszenieren. Ich selbst bin weder ein glühender Anhänger des Theaters noch der Spiele, aber ich erkenne ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft an und natürlich, ab und an sind derartige Zerstreuung auch bei mir willkommen." erklärte Seneca und fuhr fort "Jedenfalls gibt es eine Menge zutun. Schauspieler müssen engagiert werden und auch die Stadtprominenz muss geladen werden. Solltest du also dahingehend Zeit und Muße haben würde ich dir ein paar gesellschaftliche Aufgaben überstellen. Dein Charme sticht den meinen ja sowieso aus." erneut ließ sich der Iunier zu einem Scherz hinreißen um seine Botschaft zu vermitteln. Letztlich musste Caerellia ihr Engagement jedoch selbst einschätzen können.
    "Lass dich jedoch zu nichts drängen, es war nur so ein Gedanke. Möchtest du etwas Essen oder ein Bad nehmen?" fragte er deshalb, damit sie sich nicht allzu gedrängt und unter Druck gesetzt fühlte.

  • Das war wohl der Vorteil, wenn man der Kommandeur war. Caerellia lächelte immerzu. Auf den Scherz ging sie nicht weiter ein, aber natürlich hatte sie ihn verstanden. Aufmerksam hörte sie Seneca über seine Pläne sprechen. Er hatte sich eine hohes Ziel gesetzt, für einen der nicht so viel vom Theater hielt. Sie konnte es nicht leugnen, aber dafür das er kein Freund des Schauspiels war er doch ein Charmeur.
    "Aber gerne helfe ich bei den Vorbereitungen. Ich habe so etwas zwar noch nie gemacht, aber irgendwie kriegen wir das schon hin. Immerhin habe ich ja meinen Charme." Caerellia ließ sich auf das Spiel ein, aber in Wirklichkeit hatte sie auch große Lust mitzuhelfen. Somit hatte sie ihre erste Aufgabe, die sie zu erfüllen hatte.
    "Du hast mich doch schon überzeugt und brauchst nicht versuchen mich mit einem Bad oder Essen zu bestechen. Aber du hast recht! Ich würde mich wirklich dann gerne zurückziehen, um ein Bad zu nehmen und etwas zu Essen."
    Caerellia war gewiss müde von der lange Reise, eine Müdigkeit die sie jetzt erst wieder spürte, als Seneca sie darauf ansprach. Vor allem fühlte sie aber eine Erleichterung, alles so gut hinter sich gebracht zu haben und sich mit ihren Cousin so gut zu verstehen.

  • "Es freut mich wahrlich das zu hören." stellte Seneca zufrieden fest als Caerellia ihm ihre Hilfe zusicherte. Als es dann wieder zu praktischeren Themen überging, rief Seneca seinen Leibsklaven Maahes heran...
    "Maahes! Maahes?" rief Seneca den Gang des Atriums hinunter und fuhr direkt fort, schließlich würde er ja nicht allzu weit von ihm entfernt herumstreunen...
    "Bitte bereite meiner Cousine eine Speise zu und sag den Sklavinnen das sie ein Bad für Caerellia einlassen sollen!" rief er ihm zu und lächelte dann seine Cousine erneut an "Nun, ich übergebe dich dann vorerst in die sorgenden Hände des Maahes. Ruhe dich ein wenig aus, ich habe jederzeit ein Ohr für dich, auch wenn ich im Kastell bin. Vielleicht kriegen wir ja eine Familiencena hin, ich würde mich freuen."

  • Gerade hatte er sich nicht unweit des Atrium mit Aesara, einer Sklavin unterhalten, welche ihm schon seit Wochen schöne Augen gemacht hatte. Das hatte ihm natürlich geschmeichelt. Nun stand sie da, den Leib mit dem Rücken gegen die Wand drappiert, leicht lasziv und mit einem attraktiven Schmollmund. Nein, er war noch nie ein Kostverächter gewesen. Wie immer wenn sie das tat, schlug sein Herz höher und er war nur einen Wimpernschlag davon entfernt, sich einfach vorzuneigen und sich dieses Lippenpaar zu Eigen zu machen. Warum nicht? Hier sah sie niemand, denn es war ein versteckter Winkel, der wenig Einsicht in derartige Aktiviät bot. Sie reckte sich ihm entgegen, er beugte sich ihr. Nur noch Millimeter trennten sie voneinader, als auch schon die Stimme des Dominus durch das Atrium hallte und Maahes davon abhielt, letzten Endes doch von der verbotenen Frucht zu kosten. Unwillig knurrte er und die Sklavin schnaubte auf. Dann verzog er den Mund und richtete sich wieder auf. Offenbar war jemand angekommen, der hier für die nächste Zeit eine Unterkunft benötigte, einschließlich Speis‘ und Trank. “Du hast es gehört,“ grollte er unwillig über diese Störung. “Sag es den anderen.“


    Die Sklavin stieß sich von der Wand ab und wischte sich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn. “Natürlich!“ Auch sie schien nun launisch über diese Unterbrechung zu sein. “Sehen wir uns später?“, wollte sie wissen. Maahes nickte. “Und bis dahin hörst du auf, so gut auszusehen!“, raunte er ihr zu, ehe er sich gänzlich von ihrer Anwesenheit löste und dem Atrium zustrebte. Mit einem Lächeln im Gesicht trat er schließlich seinem Herrn und dessen Besucherin entgegen. Ein schöne Frau war es, doch er verbannte gekonnt die Erstauntheit darüber aus seinen Blicken. Offenbar eine Cousine des Herrn. “Das Bad wird bereitet, Dominus,“ sagte er freundlich, nachdem dieser seine Worte ausgesprochen hatte. “Und die Speise natürlich auch.“ Er würde der Küche Bescheid geben, denn er selbst war nicht allerbeste Koch und war wenig wahrscheinlich, dass ein schlichtes Brot und etwas Olivenöl ausreichte. “Gibt es besondere Wünsche?“, wollte er dann wissen und schaute diensteifrig zuerst seinem Herrn, dann der angekommenen Dame entgegen.

  • Caerellia hatte ihren Cousin zufrieden gestellt, nachdem sie seinen Vorschlag angenommen hatte. Sie lächelte ihm sympathisch zu und sah in die Richtung in welche Seneca rief. Er gab ihre Wünsche weiter und Caerellia konnte es kaum erwarten etwas zu essen und sich dann beim Baden entspannen zu können.
    Sie nickte ihren Cousin zu, als er davon sprach, dass sich nun Maahes um sie kümmern würde.
    "Das hoffe ich sehr!" Damit meinte sie die Familiencena. "Danke nochmal das du mich in deinem Haus aufnimmst. Ich freue mich sehr darüber!" Dabei umarmte sie kurz ihren Cousin nochmal.


    Der Sklave Maahes betrat nun das Atrium und bestätigte das beiden Wünschen von Caerellia nachgekommen werde. Als er fragte, ob man besondere Wünsche hätte sah sie zu ihren Cousin. "Nein, nein! Ich will keine Umstände machen." Caerellia war wirklich nicht wählerisch und hatte so großen Hunger, dass sie wohl auch schlichtes Brot mit Olivenöl gereicht hätte.

  • "Dafür nicht." wiegelte Seneca ab, schließlich war jeder Iunier jederzeit willkommen in seinem Haus.
    Schon betrat Maahes das Atrium und Seneca war sich sicher, dass seine Cousine nun in guten Händen war, sodass er ein paar Schritte zurücklegte und sich den beiden noch einmal zuwandte...
    "Bringe ihr etwas vernünftiges auf den Tisch. Etwas Fleisch, Käse und so weiter, du verstehst schon. Die Cena ist erst heute Abend." erinnerte er ihn, schließlich wurde eigentlich nur einmal groß gekocht im Haus.
    "Ich ziehe mich nun erst einmal in mein Officium, wenn etwas ist dann kannst du mich jederzeit aufsuchen." erklärte der Iunier und wandte sich kurz an seinem Sklaven um ihm knapp zuzunicken bevor er in einer Seitentür verschwand.

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