Ein wenig Entspannung

  • Iulia Phoebe fand, dass es langsam endlich einmal Zeit wurde für einen Thermenbesuch. Zuhause in Misenum hatte sie nie eine Therme betreten dürfen, weil ihre Mutter, Servilia Gemina, sie für zu schmutzig hielt. Diese Ausrede würde Iulia hier in Rom jedoch nicht gelten lassen, waren die Thermen hier ja von höchster Qualität und bestem Ambiente!
    Ganz aufgeregt war sie schon vor ihrem ersten Thermenbesuch. Immer wieder malte sie sich schon zuvor aus, wie sie ins lauwarme erste Becken steigen würde und dann umfangen von vollkommener wohliger Wärme des Wassers dort einmal ein oder zwei Stunden bleiben und sich des Lebens erfreuen würde. Entspannung war ein Grundbedürfnis der Frau, so wie sie einmal von einer kichernden Patrizierin beim Rundtempel der Vesta gehört hatte.


    Die erste kleine Hürde war nach dem Eingang jedoch schon das Apoditerium, der Umkleideraum der Frauen. Hier sollte sie sich vor den Augen aller anderer Frauen nackt ausziehen? Einen Moment trat Iulia verzagt von einem Bein auf das andere und beobachtete die hier anwesenden Frauen. Die meisten von ihnen zogen sich ganz natürlich aus und schritten dann selbstbewusst in Richtung der Tepidarien davon. Also faste sie sich ein Herz und entkleidete sich ebenfalls. Ein wenig kühl lag die Luft danach auf ihrer Haut. Auch war es ein eigenartiges Gefühl so ganz nackt vor so vielen Fremden. Und was das aufregendste war, weit und breit war kein Mann, der daran Anstoss nehmen konnte! Ein aufregendes Gefühl befiel Iulia. Langsam konnte sie sich mit solchen Thermenbesuchen anfreunden.


    Doch nun war es auch bei ihr daran, ins lauwarme erste Becken, das Tepidarium, zu gehen und sich dort in die angenehmen, warmen Fluten zu legen. So lief Iulia die kurze Strecke und hatte gleich darauf ihr Ziel erreicht. In dem Becken, das sie für sich ausgesucht hatte, saßen bereits eine gute Zahl von Frauen. Die einen schnatterten munter miteinander, andere hatten ihre Augen geschlossen und genossen das warme Nass. Nach kurzer Orientierung ließ sich auch die Iulierin ins Becken gleiten. Angenehme Wärme umfing sie. So ließ es sich leben!
    Beim Rande des Beckens sitzend und soweit wie möglich im Wasser drinnen (man wollte ja kein bisschen von dieser sagenhaften Wärme vergeuden!) besah sie sich dann eine Weile lang ihre Mitbadenden. Viele hier kannten sich offensichtlich nach der Art wie sie einmal mit dieser und einmal mit jener plauderten. Das erinnerte Iulia wieder daran, dass sie als Landküken aus Misenum niemanden hier in Rom kannte. Bisher hatte sie nur ihre iulische Verwandtschaft und eine alte Freundin aus der Heimat hier in der großen Stadt getroffen, doch Iulia wünschte sich auch Kontakt zu stadtrömischen Mädchen in ihrem Alter!
    Ein wenig zweifelnd ob dieses Wunsches beobachtete sie die anderen Mitbadenden. Ob sich das heute vielleicht ändern konnte?

  • Sim-Off:

    Ich bin mal so frei und schreib mich dazu^^


    Flora die schon etwas länger im Wasser saß.
    Sah eine junge Dame, die ebenfalls zu Ihnen ins Wasser stieg.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die junge Dame.
    Sie schien in ihrem Alter zu sein.
    Sie fasste sich ein Herz und sprach die Dame kurzerhand an.
    Hallo, mein Name ist Octavia Flora, du bist neu hier oder ?
    Begrüßte sie die junge Dame

  • Ganz in ihre Gedanken vertieft begutachtete Iulia die anderen Badenden. Freunde wären schon was tolles. Zuhause in Misenum hatte es dazu leider nur bedingt Möglichkeiten gegeben. Hauptsächlich durch ihre Mutter, Servilia Gemina. Hier in Rom aber würde das anders sein. Immerhin war das hier die Hauptstadt. Nirgendwo sonst lebten im Imperium so viele junge Frauen wie hier, da musste doch die eine, oder andere Freundschaft mit ihr schließen wollen!


    Wie erschrecktt war da erst Iulia, als sie plötzlich eine Fremde ansprach. Ihre Hände hielt sie automatisch vor ihre Brüste und verkniff sich die Schenkel. Dabei spritzte sie aus Versehen zwei Frauen ganz in ihrer Nähe mit Wasser voll, als sie sich dem neuen Gesprächspartner zuwandte. Iulia entspannte sich erst wieder, als sie sah, dass es eine Gleichaltrige war. So nahm sie wieder ihre Hände herunter und öffnete ihre Beine zu einer normalen Haltung. Wie ihr Herz trotzdem noch klopfte. "Hallo..." sagte sie noch ein wenig tonlos. Woher beim Zerberus wusste die Fremde, dass sie neu in Rom war? Oder meinte sie bloß neu hier in der Therme? Aber wenn ja, was war das dann für eine überflüssige Frage, wo doch alle zuvor sehen hatten können, dass sie noch völlig trocken das becken betreten hatte? Diese Person kam Iulia schon ein wenig suspekt vor.


    "Ja, äh.. hallo. Wie meinst du das mit der Frage, ob ich neu hier bin? Warum hast du mich angesprochen?" fragte sie ganz im Gegenteil zu ihrer ursprünglichen Absicht, hier vielleicht neue Leute kennenzulernen. Doch war es verständlich, Octavia hatte sie sehr erschreckt.

  • Flora merkte das sie das sie die junge Dame erschreckt hatte.


    Sie lächelte aufmunternd
    Verzeih bitte, ich wollte dich nicht erschrecken.


    Ich meinte mit meiner Frage ob du neu in Rom bist , du schienst beim betreten des Wassers dich unsicher zu fühlen , darum ging ich davon aus


    Sie fügte hinzu Ich bin oft hier, doch dich habe ich hier noch nicht gesehen , oder wir haben uns immer verpasst lachte sie


    Nun angesprochen habe ich dich weil du traurig wirkst ich dachte du brauchst vielleicht jemand der zuhört , es war wirklich nicht meine Absicht dich zu erschrecken. beteuerte sie nochmals .

  • Mit zweifelnder Miene hörte sich Iulia an, was die Fremde zu sagen hatte. Sie hatte sie also angesprochen, weil sie traurig wirkte? Aha... und warum wusste Iulia nichts davon? "Versteh mich nicht falsch... Octavia, aber machst du das öfters? Sprichst du öfters einfach so Fremde an, die baden wollen? Und was geht es dich an, ob ich neu in Rom bin? Das ist meine Sache, oder etwa nicht?"


    Die Art wie und warum die Octavierin Iulia angesprochen hatte, gefielen ihr nicht. Außerdem mochte sie sie nicht. Bei all ihrem Verständnis und ihrer Nachsicht, so war Iulia Phoebe trotzdem immer noch eine Iulia und mütterlicherseits sogar zur Hälfte eine Servilia. Octavia hatte sie zweifelsohne mit dem falschen Fuß erwischt, so wie sie sich gegeben hatte. Diese Art Freunde oder Bekannte, die ihre Nasen so sehr offenkundig in die Angelegenheiten anderer steckten, wollte Iulia nicht. So ähnlich war ja auch ihre Mutter schon gepolt und für deren Benehmen schämte sie sich ja auch so schon oft genug. Deshalb sah sie Octavia Flora nur noch mit einem kalten Blick an, bevor sie sich mit einem "Falls es dich nicht stört, ich versuche hier zu baden, guten Tag." demonstrativ zur anderen Seite abwandte.

  • Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet,
    das sie ihr nicht gleich ihr Herz ausschütten würde war ihr klar aber das sie so zickig reagieren würde
    Das könnte ja nur wieder eine von dem Patriezer Volk sein.
    Arrogant und hochnäsig.

    Verzeiung



    Sie wandte sich ebenfalls um und ging weiter


    .Pah Patrizier sie hielten sich doch alle für etwas besseres.

  • Eine gewisse Zeit nach dem kleinen Streitfall zwischen Octavia Flora und Iulia Phoebe, tauchte eine kleine Traube an jungen Frauen auf, die sich um eine laucht lachende Frau scharten, die nicht einmal wesentlich älter war. Silana ging mit einigen Sklavinnen und Freundinnen ins Bad, um sich einen schönen Tag zu machen. Und auch endlich jenen erfahrenen Gestank zu vergessen, der ihr zu folgen schien. Silana unterhielt sich lautstark und lachte bei jedem zweiten Satz. Die Claudia war glücklich und abgelenkt, von ihren derzeit trüben Gedanken. Sie strahlte freundlich zwischen ihren Freundinnen, die sich ebenfalls rege am Gespräch beteiligten. Es war eine gelöste Atmosphäre, die zwangslos und frei atmete.

  • Nach dieser ausgesprochen unhöflichen und aufdringlichen Ruhestörung badete Iulia wieder in aller Ruhe für sich allein zwischen all den anderen weiblichen Badegästen. Entspannt lehnte sie am Beckenrand und hatte die Augen geschlossen. Angenehm war das heiße Wasser und etwas Dampf waberte um ihren Kopf. So ließ es sich leben. Während Iulia so vor sich hindöste, fragte sie sich, wie es wohl drüben bei den Männern gerade so sein mochte. Schade, dass Geschlechtertrennung in römischen Bädern herrschte.


    Beim Gedanken an badende Männer ertappte Iulia sich dabei, wie ihre Gedanken ein klein wenig mehr ins unzüchtige abrutschten. Wie wohl all diese Männer untenrum aussehen mochten, wenn sie ins Bad stiegen? Ein ganzes Becken voller nackter Männer und sie Iulia mitten unter ihnen. Hmm das wäre schön. Wenn Servilia Gemina, Iulias Mutter, jetzt wüsste, welche Gedanken da durch den Kopf ihrer Tochter flatterten, sie wäre bestimmt aufs höchste nun... "ungehalten". Doch sei's wie's ist, Iulia war jung und erlaubte sich derlei Gedanken. Über Dinge wie Treue musste sie ja noch nicht nachdenken bei der Tatsache, dass jeder ihrer bisherigen Versprochenen das Zeitliche gesegnet hatte. Überaus ärgerlich, doch jetzt im Moment störte sie sich nicht besonders daran. Einen Freier konnte man sich auch noch morgen besorgen. Ein Gang über das Forum Romanum mochte schon genügen und ein junger Politikerhengst mochte sich Hals über Kopf in sie verlieben.


    So ihren Gedanken nachhängend lag sie also im warmen Wasser, als eine Gruppe neuer Mädchen das Bad stürmte. Zunächst schenkte Iulia ihnen keine Beachtung. Nach einer Weile wurde es ihr aber doch zu laut. Sie öffnete die Augen und erhob sich etwas. Um das Becken zu wechseln, oder sich bloß nur gerader wieder hinzuplatzieren, das konkret zu entscheiden war Iulia nicht mehr möglich. Das Gesicht einer der Mädchen hatte sie gebannt. Keine Ahnung woher, doch sie kannte dieses Gesicht von wo? Nur wo? "Wo" als Ortsangabe war gut, da konnte sie gleich Orte wie "Mond" oder "Olymp" einsetzen....
    Hmm, doch es musste erst kürzlich gewesen sein. Nur woher bei allen Göttern?! Ganz vergessen was sie da tat fixierte sie nachdenklich dieses Mädchen, verzweifelt ihr Hirn zermatternd, warum sie ihr so verdammt bekannt vorkam.

  • Silana hatte urplötzlich eine seltene Melodie, die sie einst als Kind gehört hatte, im Kopf und schloss für einen Moment die Augen, um diese alte Melodie zu genießen, die mitunter Schlaflied oder auch Trostspender war. Manchmal war Silana durchaus seltsam, verwirrt und dieser Welt entrückt. Mit zunehmenden Alter nahmen ihre seltsamen Verhaltensweisen zu, obwohl sie nicht derartig verrückt war, dass sie eine Gefahr darstellte. Sie war nur anders als andere Frauen in ihrem Alter. Vielleicht war sie selbst auch einfach nur ein Garten für Neurosen, die sie selbst durch ihr Verhalten hegte und pflegte. Silana wollte nicht normal sein, obwohl sie niemals ihrer Rolle entkommen konnte und sicherlich wusste, dass sie eines Tages Ehre für die Familie bringen musste. Eine bedeutsame Heirat war ihr bestimmt aber bis dahin war noch Zeit, da sie noch in ihrer Blüte stand. Ihre Freundinnen bemerkte, dass Silana wieder abdriftete und lachten gehässig über sie. Natürlich hielten sich die Sklavinnen zurück, da man sich nicht in die Sachen der Herrschaften einmischte. Silana brauchte einen Moment, um über das Lachen in die Realität zurück zu finden. Mürrisch grummelte sie aber stimmte dann mit ins Lachen ein, um ihnen die Macht der Gehässigkeit zu nehmen. Wenn sie lachte, würde das Lachen der anderen an Kraft verlieren, denn Silana besaß deutlich mehr Widerstandskraft als ihre zierliche Erscheinung vermuten ließ. Sie übertönte ohne Geschrei oder Gegacker die Tonlage der anwesenden Frauen, die sofort verstummt waren als sie bemerkten, dass sie Silana nicht treffen konnten. Als sie ihre Verrücktheiten beendete, bemerkte sie eine junge Frau unweit in einem Becken, welche sie ganz zermartert fixierte. War es nicht die Frau vom Brunnen, die ihr geholfen hatte, mit dem blöden Burschen fertig zu werden. Genau, endlich wurde der jungen Claudia von ihrem Gedächtnis geholfen. Es war die Cousine von diesem Iulius. Also eine Iulia, deren genauen Namen sie leider vergessen hatte. Silana wurde klar, dass sie sich noch immer nicht richtig bedankt hatte. "Geht ruhig schon vor," schickte sie ihren Tross von sich und entfernte sich mit weiten Schritten von der Gruppe, die perplex ihren Weg fortsetzte. Silana machte sich unter Freunden nicht viel aus falscher Höflichkeit. Doch in ihrer eiligen Bewegung rutschte sie aus und fiel kopfüber in das Becken, wo sie erst einmal abtauchte. Ein paar Blubberblasen stiegen aus dem Wasser auf, bevor Silana ihr Geschicht nach Luft ringend anhob. Eine Welle traf dabei Iulia Phoebe. "Verzeihung," versuchte Silana ein Wort zu formen, obwohl noch Wasser ihren Mund umspülte. Sie hatte Glück, dass sie nicht auf den Beckenboden geschlagen war. Mit einer Hand wischte sie die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, um die Iulia anzublicken. "Wir kennen uns doch," grinste Silana breit, obwohl ihr Fuß leicht schmerzte, den sie leicht verdreht hatte. Aber Schmerz war nun weniger wichtig. Es ging um ein Gespräch, welches ihre Neugierde stillen sollte.

  • Iulia starrte Claudia Silana immer noch mit Kuhaugen an. Sie war sich die ganze Zeit nicht sicher gewesen, wen sie da vor sich hatte, doch als die fremde Frau sich ihr genähert und sie angesprochen hatte, fiel es ihr wie Schuppen aus den Haaren. "Moment, jetzt weiß ich wieder woher ich dich kenne! Du, du bist doch dieses nette Mädchen von der Tiberbrücke gewesen, die vor meinem Vetter so tapfer für diese alte Frau eingestanden ist! Wow!"


    Auch wenn Iulia jetzt wieder völlig im Bilde war, so war sie doch ein wenig verdattert. Wieso war sie hier? Die Thermen waren zwar gratis, doch musste die Frau unter Tage nicht für ihren Unterhalt arbeiten? Und wer waren diese Mädchen gewesen, die sie da vorher begleitet hatten? Ihrem Aussehen und ihrem Benehmen nach waren sie allesamt Angehörige der Oberschicht gewesen. Doch was hatten sie dann nur mit dieser neuen Bekannten Iulias zu schaffen? "Diese Mädchen von vorher, waren sie grob zu dir?" fragte Iulia im Affekt. Sie hatte zwar nicht gewusst wer dort aller vorher dabei gewesen war, aber was sie wusste war, dass junge Frauen aus gutem Hause arrogant, herablassend, grob und einfach nur miese, miese Biester sein konnten. Vielleicht benötigte sie ja Hilfe?

  • Nun war es klar. Silana konnte die Frau endgültig einordnen. Ihre gespaltene Erinnerung fügte sich zusammen und gab ein fragmentiertes Bild ab, welches doch eine klare Erkenntnis vermitteln konnte. Es war diese Iulia von damals! Irgendwie verging die Zeit doch schneller als erhofft. Silana lächelte breit, zögerte nicht mit ihren Worten und sprach sie direkt an: "Iulia!" Die junge Claudia präsentierte stolz den Namen der Frau. Sie wollte beweisen, dass sie sich wirklich erinnerte. Nun musste sie doch über die Worte der Iulia nachdenken.


    Nahm Silana sich selbst als nett war? War sie wirklich so tapfer? Sie wäre es gerne und tat überzeugt, obwohl ihre versteckte Unsicherheit eine klare Antwort verweigerte. Silana war sich stets unsicher, ob sie passte, angenehm war oder wirklich positiv zu beschreiben war. Es waren diese verdammten Selbstzweifel und umschlagenden Sorgen, die eine junge Frau heimsuchen konnten. Silana in ihren jungen Jahren konnte noch nicht mit ihren Gedanken so frei umgehen, wie andere. Es fiel ihr schwer, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Nicht ganz so schlimm, wie vielleicht bei anderen, da ihre natürliche Lebensfreude Schlimmeres verhinderte aber auch sie war nicht frei von so gelagerten Gedanken. "Ob es tapfer war...," sagte sie beschwichtigend, da sie das Lob annehmen aber nicht übermäßig betonen wollte. Schließlich sagte die Iulia etwas über ihre Begleiterinnen und Silana ließ ihr Lächeln fallen. Nein, sie wurde nicht traurig aber legte ein deutlich neutraleres Gesicht auf. "Sie sind oft etwas...," suchte sie nach einer passenden Beschreibung, wischte sich mit der flachen Hand Wassertropfen aus dem Gesicht, bevor sie antwortete. "Sie sind etwas selbstgerecht und nicht leicht zu handhaben," versuchte sie sich an einer scherzhaften Bemerkung und grinste überspitzt, obwohl ihr eigentlich klar war, dass diese Mädels nicht immer sehr sanft im Ton waren.


    Sie waren oft selbstgerecht und arrogant, somit sicherlich auch grob im Umgang mit anderen. Silana war von Stand und hatte deshalb einen gewissen Schutz aber auch Silana erntete oft Spott, den sie zwar verarbeiten aber nicht immer erdulden wollte. Diese Claudia war halt anders als andere Kinder ihres Standes, wenn auch gebunden durch Umstände und ihren wertvollen Namen. "Es sind meine Freundinnen," schob sie unbestimmt nach, um eine sachliche Erklärung für einen Umgang zu geben. Diese Iulia war mehr als höflich, sogar sehr nett, so dass es Silana etwas peinlich war. Wie sollte sie erklären, dass sie mit diesen Hühnern auskam?

  • "Deine Freundinnen?" fragte Iulia verwirrt. Irgendwo musste sie etwas nicht bekommen haben. Wie konnten reiche Römerinnen mit einer einfachen Bürgerin befreundet sein? "Hör mal, ich geb ja zu es hat seine Vorteile mit reichen Familien befreundet zu sein, oder in ihren Diensten zu stehen, aber denkst du wirklich, dass dieser respektlose Umgang im Gegenzug es wirklich wert ist?" Sie beugte sich näher zu ihrer Gesprächspartnerin, damit sie leiser sprechen konnte. "Falls du noch irgendwelche Hilfe benötigst, wende dich gerne an mich und lass diese kirchernden Küken zum Hades fahren. Auch du bist mehr wert, als du denkst und hast derartige Kontakte nicht nötig, um es im Leben entwas besser zu haben. Falls du meinen Namen nicht mehr weißt, ich bin Iulia Phoebe aus dem Geschlecht der Iulii Caepiones und Enkelin des Ritters Tiberius Iulius Numerianuns. Die Iulier mögen zwar eines der weniger bedeutenden Senatorengeschlechter sein, doch verspreche ich dir, dass meine Familie trotzdem immer noch genug Wohlstand besitzt, um Ärmeren etwas davon abzugeben. Die Domus Iulia steht direkt am Esquilin, du kannst es nicht verfehlen, falls du einmal etwas brauchst."


    Iulia hatte die liebevolle Fürsorge der Fremden nicht vergessen, die sie einst an der Tiberbrücke einem armen alten Mütterchen angedeihen hatte lassen. Es würde ihr eine große Freude bereiten ihr helfen zu können. Immerhin kam im Leben immer alles zurück.

  • Respektlosigkeiten waren in Rom ein feines Gewürz für einen großen Moloch. Silana hatte schnell lernen müssen, dass in einer Welt der Lügner, das größte Theater auf kleinen Bühnen gespielt wurde. Die kleinen Alltagslügen, die die Gesellschaft zusammenhielten. Und auch die großen Lügen, die eine Wahrheit verstellten, die für viele zu unverständlich war. Silana war klug und spielte ihre eigenen Rollen mit vielseitiger Hingabe. Sie war nicht unglücklich mit dieser Welt aber durchaus interessiert. Silana verbarg gerne ihre wahren Interessen und Intentionen hinter diesem Vorhang, der nicht immer nur Lügen verstrahlte, sondern auch manchmal ehrliche Wahrheiten. "Jeder muss seinen Platz kennen," meinte sie mit einer unbedeutenden Handbewegung, indem sie auf sie sich zeigte. Natürlich meinte sie damit nicht, dass jeder an seinem Platz bleiben musste aber wenn man seinen Platz verstand, konnte man diesen beeinflussen, zu Gunsten neuer Möglichkeiten. "Iulia," sagte die Claudia und schlug zwei mal ins Wasser. "Du bist liebenswert," entschied sich sich Silana für eine echte Höflichkeit. Diese Iulia war nicht, wie die üblichen Frauen in gehobenen Kreisen. Nicht so veressen auf ihren eigenen Stand und Status. Eine wirklich liebenswerte Eigenschaft, die Silana wertschätzte aber auch für gefährlich hielt. In einem Korb voller Schlangen war es gefährlich keine Schlange zu sein. Merkwürdig war, dass sie besonders ihre Verwandtschaft hervorhob, was nicht ganz ins Bild passte. Ein Widerspruch, der neugierig machte. Diese Iulia konnte nicht ahnen, dass Silana aus einem der größten und reichsten Häuser des Reiches stammte. Und es bis zu diesem Zeitpunkt geschafft hatte, nicht verheiratet zu werden. Es mochte auch an ihrem Großpapa liegen, der seine Silana beschützen wollte. Immerhin war Silana eine seltsame aber schöne Blume, die schnell vergehen konnte, wenn sie nicht richtig gepflegt wurde. "Rom ist ein gefährlicher Ort, Iulia," wollte die Claudia warnen. "Hier ereignen sich oft merkwürdige Dinge und jeder in dieser Stadt trägt eine Maske," meinte sie nickend und strich mit ihrem Zeigefinger über das Wasser. "In letzter Zeit häufen sich die Zufälle, soweit ich weiß und da ist es besser, sich mit diesen Küken zu umgeben, da sie zwar gehässig sind aber nicht gefährlich," erklärte Silana aufgeschlossen. Ja, sie hatte diese kruden und sinistren Prätorianern beobachtet, wie sie bei ihrem Opa ein und aus gingen. Sie mochte diese Gestalten nicht und instinktiv fürchtete sie sich vor ihnen, da sie eine frostige Kälte ausstrahlten, die selbst das Sonnenscheingemüt einer Silana beeinträchtigen konnten. Silana erahnte, dass etwas in Rom vor sich ging und ihr geliebter Großpapa wohl darin verstrickt war. Manchmal verachtete sie Rom regelrecht für diese Stolperfallen und gefährlichen Gegebenheiten, die durch Stand und Geld kamen. Also war es besser, weiterhin die arme Plebejerin zu mimen. Zudem war es erfrischend leicht, mal eine andere und nicht reiche Person zu sein, die umgarnt wurde, weil sie einen Stand besaß. Iulia verhielt sich auch ohne dieses Wissen zuvorkommend, was sie glücklich machte. Es war etwas Echtes.

  • Iulia kicherte, als sie von der netten Fremden als "liebenswert" bezeichnet wurde. Die Gute war schon schräg! Während sie sprach betrachtete sie (zugegebenermaßen mit etwas Neid) diese prachtvollen, glänzenden Locken am Haupte ihrer Konversationspartnerin. So füllig und fest! Und dieser Glanz! Hatte Iulia schon diesen einmaligen Glanz bemerkt?
    Achja... Glückspilzinnen gab es wirklich einige auf der Welt.


    Ihre heiteren Gefühle änderten sich jedoch schlagartig in Verwirrung, ja sogar einer Spur Misstrauen, als die junge Frau da plötzlich etwas von einer Maske erzählte, die jeder Mensch tragen würde. "Maske" war ein aristrokratischer Begriff unter den wohlhabenden Geschlechtern Roms, jedoch nie und nimmer ein Wort, dass eine einfache Frau aus der Surbura gebrauchen würde. Ein Schatten huschte kurz über Iulias Gesicht, doch verflog er eilig wieder. Der letzte Satz machte auch keinen Sinn von ihr, wenn sie so nachdachte. Nichts davon hatte Hand und Fuß. Natürlich nickte Iulia jedoch brav, als sie mit ihrer Erzählung zu Ende war. "Du magst Recht haben mit deiner Meinung, jedoch ist sie nichts für mich. Ich bevorzuge es ohne Arrangements zu leben, was in meinem Fall bedeutet, dass ich entweder wahre Freunde um mich schare, oder bewusst alleine durch die Welt schreite. Falsche Freunde sind in meinen Augen Zeitverschwendung, ja wenn du von "Anhäufungen seltsamer Ereignisse" sprichst sehe ich sie sogar als Gefahr an. Was sind solche Bekanntschaften schon wert. Ich vertraue in so einem Fall lieber auf die Familie, oder meinem Ehemann, wenn ich einen hätte." Iulia reckte das Kinn. Natürlich ging ihre Ganz-oder-Gar-Nicht-Haltung fürs Leben nur soweit, soweit sie nicht mit den Interessen der Familie kollidierte. Wenn diese ihr eröffnete, sie müsse ein Scheußal zum politischen Wohl und Vorwärtskommen der Iulier heiraten, so würde sie sich fügen. In Bereichen jedoch in denen Iulia selbst Macht hatte (wie eben der Auswahl ihrer persönlichen Freunde), war sie gnadenlos. Entweder man war ehrlich mit ihr, oder hatte verspielt.
    Inzwischen war Iulia noch eine Frage in den Sinn gekommen. Wie war überhaupt der Name der Fremden mit dem schönen Haar, den reichen Pseudo-Freundinnen und einer ungewöhnlich gehobenen Ausdrucksweise für jemanden aus der Surbura? Sie hatten sich immerhin zuletzt an der Tiberbrücke und auch heute schon eine ganze Weile unterhalten und trotzdem wusste Iulia immer noch rein gar nichts über ihr Gegenüber. Wer war ihr Vater? Aus welcher Familie kam sie?
    "Darf ich fragen wie du heißt?" fragte Iulia zaghaft, um den ersten vorsichtigen Schritt ihrer Untersuchungen zu beginnen.

  • Silana seufzte, um kurz darauf für einen winzigen Moment mit ihrem hübschen Schädel, im Wasser zu verschwinden. Sie tauchte schlicht ab, um unter Wasser ihre wirren Gedanken zu sortieren. Ein paar Blubberblasen stiegen auf, als sie wieder auftauchte und sich mit beiden Händen ihre Haare hielt, damit diese nicht, wie nasse Wandteppiche, vor ihrem Gesicht hingen. Die Claudia ahnte bereits, dass sie ihre Maske nicht lange tragen konnte und strich sich nervös über ihren Kopf, nachdem sie ihre Frisur - nun durch Wasser verzogen - schlicht zurückwarf. "Familie ist so eine Sache...," kommentierte sie vorsichtig und rang sich ein skeptisches Lächeln ab, als sie entschuldigend ins Wasser blickte. Sollte sie Flagge bekennen oder doch eher eine Legende fahren, damit sie weiterhin so offen und frei sprechen konnten? Silana wollte nicht als Claudia erscheinen, da dies mit Macht und Reichtum verbunden war. Wenn nicht sogar: dem Reichtum in der römischen Welt. Die junge Frau ließ die Hände ins Wasser fallen, so dass es laut platschte. "Ehm...," verunsicherte sich Silana selbst, bevor sie sich wirklich entscheiden konnte. "Ich bin auch unverheiratet," schob sie vor, um zumindest eine gemeinsame Ebene zu finden und noch etwas Zeit heraus zu schinden, bevor sie wirklich eine Entscheidung treffen konnte. Silana zögerte und blickte dann mit großen Augen auf, während sie ängstlich ihre Lippen zusammenlegte. "Silana," antwortete sie und hielt ihren Familiennamen zurück, solange sie noch konnte. Wenn die Iulia nachfragen würde, würde sie sich offen zeigen und sich erklären aber nun konnte sie noch einmal einen Fluchtversuch unternehmen und diese Maske retten, die ihr so viel Erleichterung verschaffte. Iulia Phoebe war warmherzig und wirklich nett, was in in dieser furchtbaren Stadt selten war. Das wollte sie sich einfach nicht verderben und wirklich log sie ja auch nicht? Sie verschwieg nur etwas Wichtiges, um nicht damit in Verbindung gebracht zu werden. Silana wollte einfach nur eine Freundin, die sie verstand und sich nicht über den Stand allein definierte.

  • Die Aufregung war völlig umsonst gewesen. "Silana also, welch schöner Name" sagte Iulia. Ihr genügte diese Angabe vollauf. Außerdem rechnete sie ja auch nicht mit einem Gensnamen, dachte sie ja immer noch es mit jemanden aus der Unterschicht zu tun zu haben. Außerdem hatte Silanas Aussage sie auf andere Gedanken gebracht. Seufzend strich sie einen Wassertropfen von ihrer rechten Brust, als sie sprach: "Hmm, ich frage mich wie es sein mag verheiratet zu sein. Weißt du, ich war schon vier Mal verlobt in meinem Leben und vier Mal ist mein Versprochener vorzeitig verstorben. Manchmal glaube ich, dass ich von den Göttern verflucht bin. Iulias Blick glitt ins Leere. "Ich weiß gar nicht richtig wie es so ist mit einem Vater oder einem Ehemann zusammenzuleben, da mein Vater früh gestorben ist und ich praktisch nur von meiner Mutter erzogen wurde. Sie ist eine Servilia. Du hast von dieser Familie bestimmt schon einmal gehört, oder?" Iulia bezweifelte es zwar, jedoch wollte sie ihrer neuen Bekannten ebenfalls wieder Gelegenheit geben etwas zu sagen. Außerdem musste sie darauf achten nicht wie ein Wasserfall loszureden und ihr quasi ihr ganzes Herz auszuschütten. Doch das Thema Heirat bedrückte sie sehr und sie wurde davon immer etwas melancholisch.

  • Glück gehabt. Silana konnte den Eisberg umschiffen und somit gleichsam ihre Maske erhalten. Die junge Frau lächelte breit, als ihr bewusst wurde, dass sie vorerst diese Rolle weiter spielen konnte. Die Claudia ließ sich auf dieses "Frauengespräch" ein, da es leichtgängig war und nicht wirklich belastend. Es war ein handelsübliches Thema unter Frauen ihrer Zeit. So zumindest laut diverser Aussagen von Männern, die man aber nicht immer für vollens wahr halten konnte. Silana mochte diese Gespräche irgendwie, da man mit Humor und Gewitztheit schnell etwas Neues aus ihnen erschaffen konnte. Auch verrieten sie oft viel über die Sprechenden. "Niemand ist verflucht," meinte sie aufgeschlossen. "Ich halte nicht viel von diesem Gerede," erklärte die kluge Claudia mit einer einer ausschweifenden Geste. "Ja, ich habe von ihr gehört," sagte Silana und klatschte zwei mal mit ihrer Hand ins Badewasser, welches deutlich hochschlug und ihr selbst ein paar Tropfen ins Gesicht warf. Schnell verkniff sie beide Augen. "Verzeihung," entschuldigte sich die wilde Claudia für diesen unsympathischen Gefühlsausbruch, der nicht ganz zur Schwere der Situation passte. Silana durchbrach gerne Muster und Verhaltensweisen. "Du machst dir viel zu viele Gedanken! Du bist klug und schön. Das sind doch zwei Qualitäten!" Silana nickte ihr aufmunternd zu. "Ich bin ja auch nicht verheiratet, obwohl ich denke, dass mein Großvater recht froh darüber ist. Ich bin nicht gut auf den Heiratsmarkt zu bringen...," offenbarte die Frau mit einem frechen Ausdruck im Gesicht, der die Melancholie ihres Gegenübers durchbrechen sollte. "Man hält mich für wirr...," sagte sie ehrlich und grinste.

  • Iulia grinste zurück. Sie mochte diese verschrobene Art von Silana. "Ach, ich bin sicher, dass sich für dich schon jemand finden wird. Du weißt schon, so ein grundehrlicher Kerl, der ordentlich anpacken kann." Sie seufzte und lehnte ihren Kopf am Beckenrand bequemer an, als sie die Augen schloss und zu träumen begann. "Ich stelle mir hierbei für dich einen waschechten Mann vor mit Haaren auf den Beinen und Muskeln auf den Oberarmen. Von der vielen Arbeit versteht sich. Hm, doch was könnte er arbeiten? Ein Händler? Ach, nein!
    Für sowas verdrehtes wie Handel wäre dein Zukünftiger ein viel zu geradliniger Mensch! Ich denke er würde eher mit den Händen arbeiten. Ein Handwerker, ja, das wärs doch! Ein Tischler, oder Töpferer. Einer der Dinge erschafft die schön anzusehen sind und doch den Leuten etwas nützen! Oder vielleicht gar ein Bildhauer? Ein Künstler?
    " Iulia brummte wohlig. "Ach Silana, wie ich dich um so einen Mann beneide. Du kannst einen abbekommen der täglich zu dir nachhausekommt um diesselbe Zeit. Einer der freundlich und nett ist und dich auf Händen trägt, weil er ein einfacher, lieber Mensch sein darf. Ich hingegen muss wohl, oder übel einmal einen Politiker ehelichen. Ja mehr noch. Es darf nicht einmal ein einfacher Politiker sein, sondern mindestens ein Ritter, da er mir ja ebenbürtig sein muss vom Stande her." Iulia öffnete die Augen und drehte sich zu ihrer Gesprächspartnerin um. "Ach Silana, wie gerne würde ich meinen zukünftigen ritterlichen Politiker gegen deinen einfachen Handwerker tauschen." Sie lächelte dabei freundlich.

  • Silana schmunzelte frech, bei der Vorstellung an diesen Typus Mann und feixte kurz. Iuliua schien deutlich verträumter zu sein als sie selbst, obwohl sie sich selbst auch gerne in Tagträume flüchtete. Silana überlegte kurz, wie sie reagieren konnte, ohne ihre Tarnung als einfache Frau aufzugeben. Immerhin hatte sie Spaß damit und wollte nicht sofort dieses Schauspiel beenden, welches ihr derartige Ablenkung vom langweiligen Alltag einer patrizischen Frau verschaffte. Ihr Großvater meinte es nur gut mit ihr aber dieses abgeschirmte und geschützte Leben verhieß kein Abenteuer und keinerlei Entwicklung. Ihre Schwester Sassia schien sich mit ihren Machtspielen und ihrer Rollen zu begnügen, aber Silana wollte Abenteuer und neugierig Wissen erwerben. "Mein Mann sollte aber nicht nur Handwerker sein, sondern auch Verstand besitzen. Ich wertschätze gute Gespräche," erklärte die Claudia selbstsicher und durchbrach damit die Fantasie der Phoebe, die sich sehr auf dieses idealisierte Bild eines Handwerkers eingeschossen hatte. Silana mochte diesen Gedanken zwar aber durch Reflektion der Umstände war ihr schnell klar, dass ein einfacher Mann nur mühsam an ausreichende Bildung gelangen konnte, die sie so sehr schätzte. Sie mochte weltfremde Philosophen und Querdenker. Andersartige, die nicht immer auf gewohnten Pfaden gingen. "Die Politik ist ein Scherbenhaufen aus Eitelkeiten und Gier," meinte sie vielsagend und wissend um ihren Großvater, der sehr unter den Erfahrungen seiner langen Karriere litt und sich oft ins Private flüchtete. "Wenn du einen solchen Mann ehelichst, sei auf der Hut!" - war eine ernstgemeinte Warnung, bevor Silana aufgeregt mit beiden Händen ins Wasser schlug.

  • "Und gut im Bett sein! Ein Pferd von einem Mann!" schoss es da Iulia in einem verrückten Moment von der Dauer einer Nanosekunde durch den Kopf und direkt aus dem Mund. Noch während sie es aussprach registrierte sie, was sie da eigentlich sagte. Vor Schreck und eigener Überraschung über sich selbst weiteten sich ihre Augen und sie hielt sich die Hand vor den Mund. "Uups!" und dann musste sie kichern wie ein kleines Mädchen.
    Als sie sich wieder halbwegs beisammen hatte wischte sie sich über ein Auge und sagte: "Tun wir besser so, als ob ich das letzte nicht gesagt habe ok? Also einen gebildeten Mann voll Witz und sprühenden Ideen suchen wir, fern jeder Politik und SONST KEINER WEITERER ANFORDERUNGEN" betonte sie die letzten paar Worte und musste schon wieder losprusten. Iulia vermutete, dass sie inzwischen wohl zu oft in den Gedichten Meleagros' von Gadara gelesen hatte, diese wolllüstigen Texte färbten offensichtlich langsam auf ihr sittliches Gemüt ab.

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