Hinterzimmer: collegium funeraticum

  • Verus, in einfacher aber würdiger Kleidung, hatte sich in einem kleinen Hinterzimmer der bekanten Taverne eingefunden, um auf die ersten Mitglieder seiner zu etablierenden Sterbekasse zu warten. Heute ging es um die große Sache. Man wollte das collegium ins Leben rufen und die ersten Eide sprechen sowie das Vertragswerk aufsetzen, welches allen ein ehrbares Andenken bewahren sollte. Verus hatte beim Wirt Wein und kleine Happen bestellt, um den ersten Gästen eine möglichst angenehme Atmosphäre zu bieten.

  • Sassia hatte ja schon länger eine sinnvolle Aufgabe gesucht. Und diese hier erschien ihr nun wirklich geeignet. Die Toten, die Ahnen zu ehren, dass war nun wirklich eine ehrbare Aufgaben. So erschien sie heute hier. Vor der Taberna hielt eine Sänfte. Sassia erhob sich, ihre dunkelgrüne Tunika fiel langsam in fliesender Bewegung fast bis auf den Boden. Auf übermäßigen Schmuck hatte sie heute verzichtet. So durchschritt sie nun also den Schankraum und betrat das Hinterzimmer.
    „Salve ich bin Claudia Sassia. Danke für die Einladung.“

  • Auch ich hatte mich aufgemacht. Frohen Mutes war ich in die Stadt gegangen und hoffte das Beste und natürlich darauf, einem weiteren Verein beitreten zu können. Eigentlich hatte ich für derartige Dinge ja gar keine Zeit, doch bildete ich mir ein, dass viel Engagement mich auch auf meiner Karriereleiter weiter voran bringen würde. Und wer konnte schon wissen, welche ich Höhen ich eines Tages noch erreichen konnte? Als ich über die Schwelle der Taverne schritt, schaute ich mich zunächst einmal um und gesellte mich zu den beiden Personen, welche ich als Initiator und Interessentin ausmachen konnte. "Salve! Mein Name ist Decimus Casca, bin ich hier richtig? Ich meine, ich wollte zu dem Verein, der sich um die Ehre der Ahnen kümmern möchte..." Das wäre ein besonderes Anliegen. Vielleicht würde so auch Scipio posthum noch zu einigen Ehren gelangen.

  • Verus war überrascht, dass tatsächlich allerhand Leute auftauchten. "Willkommen," sagte er und nickte beiden Neulingen aufrichtig zu. Denn diese Sache war ihm als Soldat wirklich wichtig. Denn der Tod kam schneller als man dachte und man sollte Vorsorge treffen. "Du bist hier richtig," antwortete er dem jungen Mann und drückte diesem ungefragt einen Becher unverdünnten Gedächtniswein in die Hand. Der gute Wein mit Kräutern. Sassia erhielt selbstverständlich in der nachfolgenden Sekunde ebenso einen verzierten Tonbecher. Auch weitere Bürger und sogar Nichtbürger fanden sich ein, um in dieser Sache ihr Heil zu finden. Totenkult und ein persönliches Andenken waren wichtige Dinge in Rom. Verus hatte allerhand zutun, den Leuten einen Becher in die Hand zu drücken und einen Platz zu zuweisen. Er wollte diese Veranstaltung so angenehm, wie möglich, gestalten.


    Sim-Off:

    Yeah! Damit haben wir drei Spieler! (Gerne können auch noch mehr kommen! :D) Ich werde mal die Tabulariumsseite beantragen. Positionen und Vertragswerk erarbeiten wir ;)

  • Überaus interessant fand Cerretanus einen Aushang. Und zwas jenen den ein gewisser Tiberius Verus angeschlagen hatte. Ein Kulturverein der sich um die Bestattung, Gedenken und was damit zusammenhängt, kümmerte.
    So hatte er sich nun aufgemacht und irrte kurze Zeit umher bis er die richtige Adresse gefunden hatte.
    Nachdem er nun die Taverne betreten hatte vermutete er dass sich alles in einem Hinterzimmer abspielen würde denn hier war sonst niemand zu sehen.
    Ohne weiteren Aufwand betrat er nun den hinteren Raum.


    "Salve. Ich bin Germanicus Cerretanus. Ein Aushang am Forum hat mich aufmerksam gemacht" stellte er sich vor und begründete seine Anwesenheit.

  • Verus blickte zum nächsten Ankömmling. Er hatte keine große Zeit, sich erneut Gedanken zu machen. Wie auch? Diese Vereinsgründung verlangte seine gesamte Aufmerksamkeit. "Salve," grüßte Verus den Germanicus und reichte auch diesem einen Tonbecher mit Würzwein. "Nimm' doch Platz," verlangte der Tiberius ein wenig soldatisch und deutete auf einen freien Stuhl unweit. Dann entfernte er sich selbst in die Mitte des Raumes, um mit dem eigentlich Auftakt zu beginnen. "Salvete," begrüßte er noch einmal alle Anwesenden. Der alte Soldat war ruhig und bestimmt, so auch seine Haltung. Er wirkte nicht gerade unruhig und unsicher, da er einer Säule gleich dort stand, während er die Worte sachgerecht zusammensuchte. "Um es klarzustellen: Wir haben uns hier versammelt, um ein collegium funeraticum zu gründen. Es geht um eine wichtige Sache, unser aller Andenken und das Sterben," begann er seine Rede und sein Gesicht zeigte, dass er wirklich den Tod gesehen hatte. Seine Augen waren leer aber fixiert. "Ich bin bin Centurio des Exercitus, und habe allerhand erlebt, um zu wissen, wie wichtig eine solche Einrichtung ist. Der Tod kommt niemals passend. Niemals wirklich erfüllend und ist selten erwünscht, doch er kommt auf uns alle zu. Wir müssen uns um unser Andenken selbst kümmern. Doch niemand muss diese Bürde alleine tragen. Niemand muss alleine mit dieser wichtigen Aufgabe stehen, denn am Ende zählt das, was wir hinterlassen und wer sich an uns erinnert. Dieser Verein soll sich diesem Andenken widmen und jedem baldigen Mitglied bei der Bestattung und deren Kosten Beihilfe leisten. Auch ist es mein Wunsch, dass wir kultische Handlungen durchführen, um die Namen unserer Mitglieder insbesondere zu ehren. Niemand sollte einfach so vergessen werden und aus diesem Grund ist diese Neugründung auch für mich persönlich von besonderer Wichtigkeit," führte er aus und erinnerte sich während seiner Worte an die Gefallenen seiner aktiven Frontzeit. Ja, der alte Kriegsmelancholiker musste sich zusammen nehmen, um nicht allzu offen seine seelische Beschädigung zu zeigen. "Ich bin dankbar für euer aller Erscheinen und mache nun darauf aufmerksam, dass wir nach alter Sitte den alten ius iurandum sprechen werden, der uns mit dem Vereinszweck und der Gemeinschaft verbinden soll, bevor wir mit der eigentlichen Vereinsarbeit anfangen, dem Vertragswerk," erklärte Verus und nickte ernst.

  • Während alle anderen schon fließig tranken begann Sassia die Vereinssatzung aufzusetzen.
    Nun las sie ihr Geschriebenes vor und schaute zu den Mitgliedern.


    Der Verein collegium funeraticum widmet sich dem Andenken Verstorbener leistet Hilefe bei der Bestattung und beteiligt sich an deren Kosten. Zur Ehrung der Mitglieder werden kultische Handlungen durchgeführt um einem Vergessen zu begegnen. Neue Mitglieder werden vom Magister oder in seiner Abwesenheit vom Pro Magister ernannt. Einen Ausschluss kann der Magister nur durch eine mehrheitliche Abstimmung erwirken. Der unterste Rang innerhalb des Vereins ist der eines Sodalis Minor. Jedes neue Mitglied beginnt als Sodalis Minor. Drei Monate nach dem Eintritt wird durch eine Abstimmung der Sodalis Maior entschieden ob er in ihre Reihen aufgenommen wird. Sklaven bleibt dieser Aufstieg allerdings verwehrt. Geleitet wird der Verein von einem Magister und dessen Stellvertreter einem Pro Magister. Kandidaten für diese beiden Ämter müssen Sodalis Maior sein. Bei der Wahl des Vorstands und auch bei anderen Wahlen haben alle Sodalis, außer Sklaven, das Stimmrecht. Falls es notwendig sein sollte, kann der Magister einen Sodalis zum Scriba ernennen.

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