Am Stadtrand Roms lag ein Grundstück, das ab sofort Sisenna ihr eigen nennen durfte. In Begleitung ihres Sklaven Sofian und einer Abordnung an Leibwächtern und sonstigen Begleitpersonen besuchte sie ihr Land heute zum ersten Mal. Eher durfte sie nicht aus dem Haus, die Unruhen mussten erst vollständig abklingen.
Lange vor Erreichen der Stelle lugte sie aus der Sänfte. Sie mutmaßte oft falsch, aber schließlich wurde die Sänfte vor einem der Landstücke abgesetzt. Anders als vorhergehende Flächen stand hier kein Haus, auch keine Hütte, kein Brunnen oder sonst etwas. Die Fläche war von irgendjemand frei und sauber gehalten worden, bereit für eine Nutzung, welche auch immer.
Sisenna rutschte vor und stellte die Füße auf den Boden.
"Komm, lass uns einmal drüberlaufen und Schritte zählen“, forderte sie Sofian auf. Sie fasste seine Hand und zog an ihm, als sie losging. Da sie ihn aber nur in Bewegung bringen wollte, ließ sie bald los. "…dreiundzwanzig, vierundzwanzig, fünfundzwanzig.“ Sie blieb abrupt stehen. "Hier“, sie wies zu ihren Füßen, "soll ein Baum gepflanzt werden. Hier ist eine schöne Zahl.“ Sie blickte zu Sofian. "Wir müssen diese Stelle markieren. Du könntest ein Stöckchen in die Erde stecken.“ Die Grasnarbe war dicht und es müsste schon ein größeres Stöckchen sein, damit es über das Gras hinausragte und beim Einstecken nicht zerbrach. Bäume gab es auf ihrem Grundstück nicht, nur einzelne Büsche und viel Gras.