Auf seinem Schreibtisch herrschte geordnetes Chaos. Links die Rollen und Tabulae, die er noch durcharbeiten musste. In der Mitte Tabulae und zum Teil aufgerollte Papyrii, die in Arbeit waren und rechts die durchgearbeiteten Rollen und Tabulae.
Eine Schriftrolle lag ausgebreitet vor ihm. Die Liste der derzeit für die Legion produzierenden Villen. Der Stylus grub sich in das Wachs der Tafel. Massa hatte sich genau notiert welche Villa rusticae er aufsuchen musste. Die Vorräte waren hier enorm wichtig. Für ihn ungewohnt, weil es in Aegyptus das ganze Jahr über an fast nichts mangelte. Die Vorräte ,außer Getreide, beliefen sich auf Erbsen, Linsen, Feldbohnen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Knoblauch, Zwiebeln, Haselnüsse und Walnüsse. Auf dem Wasserweg kamen zusätzlich Feigen in getrockneter Form, getrocknete Weinbeeren, Oliven meist eingelegt.
Gemüse gab es von den Händlern auf dem Forum oder in den Canabae. Unter anderem weiße Karotten, Pastinake, Kohl ( Ähnlichkeiten mit Grünkohl, Broccoli, Kohlrabi und ein Vorläufer des Kopfkohls), Sellerie, Mangold, Portulak, Amarant, Porree, und Feldsalat. Selbst gesammelt wurden Pilze, Brennessel, Ringelkraut, Löwenzahn und vor allem Sauerampfer.
Die Fleischreserven mussten über einen längeren Zeitraum aufgestockt werden. Zum größten Teil aus schon verarbeiteten Teilen. Geräucherte Hinterschinken und geräucherte Würste, Speck und Schweinefett. Rindfleisch wurde das ganze Jahr von den Villen bezogen.
Die Anzahl der Fuhrwerke zur Aufnahme eines Teils der Vorräte legte Massa auf 14 fest. 3 Mann pro Wagen reichten. Dafür brauchte er nur etwas über die Hälfte der III. Centurie, der II. Kohorte. Die andere Hälfte sollte Ernten gehen. Die III. Centurie der I. Kohorte musste beim Ernten und Beladen helfen.
Auf einer zweiten Tabula führte er das Material auf, was er in zwei Tagen brauchte. Wägen,Leitern, Fässer, Säcke, Stricke usw.
Auf einer dritten, das Material, was im Lager zur Konservierung gebraucht wurde, Fässer, Schnüre, Essig, Honig, Süßwein, eingekochter Most, Salz, Gewürze usw. Morgen wollte er das mit dem Praefectus durchsprechen damit der im Bilde war. Massa lehnte sich zurück und atmete tief durch. So langsam bekam er eine vage Vorstellung von dem was da auf ihn zu kam.