[Landgut] Saturnalienfeier im Hause Iunia

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus: "Ich danke dir!" entgegnete Licinus durch den Kuss ein klein wenig überrumpelt. "Aber du lobst den falschen. Die Idee hatten die Kinder, ich habe nur meine Rolle gespielt." Licinus selbst hatte keine Ahnung, wie es den Kindern gelungen war, sich zu koordinieren. Esquilina -- der mutmaßliche Kopf der Verschwörung -- hatte darüber absolutes Stillschweigen bewahrt, als sie ihn instruierte, wie er seine Rolle zu spielen hatte. "Nur das Geschenk ist von mir. Io Saturnalia und meinte besten Wünsche für das neue Jahr" wünschte er nochmals (oder zum ersten Mal? Ein wenig waren die Begrüßungen verschwommen). "Du siehst richtig entspannt aus, Alpina. Viel entspannter als beim letzten Mal. Freut mich für dich!" Er prostete ihr mit einem Becher zu, den ihm irgendeine gute Seele in die Hand gedrückt hatte.


    Als Licinus feststellte, dass Alpina entspannter aussah, errötete sie. Ahnte er, dass es an ihren Gefühlen zu Massa lag? Alpina wollte es noch nicht herausposaunen, denn offiziell war Corvinus nicht tot. Er galt nur als vermisst.


    Nun war es an Alpina, Licinus sein Geschenk zu überreichen. Ein Glas voll in Honig eingelegte Nüsse. Nichts Besonderes aber eben mit Liebe hergestellt und überreicht. Sie holte noch ein zweites Glas hervor.
    "Hier, das ist für dich und das zweite für Esquilina. Wo ist sie denn?"


    Sie sah sich suchend um, denn eigentlich wollte sie es ihrer kleinen Freundin selbst überreichen.

  • Runa stand mit einem Becher Wein etwas abseits und beobachtete das Geschehen. Ihr war dieses Jahr nicht nach feiern zu mute. Aber da Alpina sich so sehr auf diese Feier gefreut hatte, hatte sie sie auch nicht enttäuschen wollen und hatte sie hier her begleitet. Bisher hatte sich Runa aber zurückgehalten und lieber die Anwesenden beobachtet. Dies tat sie in letzter Zeit eh am liebsten. Die Menschen um sich herum beobachten und in ihnen lesen. Man kannte wirklich viel aus Mimik und Gestik herauslesen. Es war meistens nicht die Worte die die Wahrheit sprachen, aber in den Menschen selber konnte man viel lesen. So war ihr auch nicht entgangen, dass Alpina wohl mehr als freundschaftliche Gefühle für den Neuen in der Legio hegte. Runa lächelte in sich hinein. Es freute sie insgeheim, das Alpina es zuließ, dass sie nicht mehr Corvinus – der wahrscheinlich sich irgendwohin abgesetzt hatte – nachtrauerte. Auch wenn Runa es wohl lieber gesehen hätte, wenn Alpina und Licinus sich näher gekommen wären – wahr es ihr dennoch recht. Hauptsache, das Alpina endlich wieder zu Leben begann und nicht einem treulosen Corvinus nachtrauerte.

  • Und wie Alpina auflebte. Die Festlichkeiten und der Met, dem sie so reichlich zugesprochen hatte, ließen sie ausgelassen kichern. Immer wieder glitt ihr Blick über die wunderschöne Armspange und auch die neue Gewandschließe. Was für ein Fest. Ursi tobte mit Esquilina und Runas Kindern durch das Landhaus der Iunier.


    Irgendwer reichte ihr einen neuen Becher, dieses Mal war er mit warmem Gewürzwein gefüllt. Mit Honig gesüßt, fast wie ein Mulsum, rann er so herrlich die Kehle hinunter. Alpina ahnte nicht, dass dieses warme Getränk sehr bald ihre Sinne benebeln würde... zunächst aber machte es sie noch lustiger und ausgelassener. Jeder Witz und jede Zote, von denen es an diesem Abend eine Menge gab, entlockte ihr ein Kichern und Glucksen.

  • Die Saturnalien waren dieses Mal etwas anderes für Massa. Sonst nur mit Männern des Exercitus unterwegs heute auf einer Saturnalienfeier seiner Verwandten und Bekannten. Keine zusammengewürfelten Gruppen und Gesellschaften, die auf der Straße feierten. Keine Frauen, die man im Vorbeigehen kennenlernte und nach kurzem Flirten oder durch zechten Stunden zu einem Stell-Dich-ein irgendwo in einem Bett zurück ließ. Sich keine Gedanken über Konsequenzen machen musste. Man wusste vom anderen eh nichts.
    Hier hatte er mehr oder weniger nur eine Frau im Blick. Weniger wegen einem Stell-Dich-ein. Es steckte echtes Interesse dahinter. Das hielt ihn nicht davon ab, sich den Genüssen der Feierlichkeit hinzugeben. Einen leeren Becher gab es nicht. Massa feierte für seine Verhältnisse ausgelassen. Inmitten dieser illustren Gesellschaft war das nicht schwer. Er fühlte sich hier wohl. Langsam machte das Nüchterne dem Trunkenen Platz. Er sah hin und wieder zu Alpina. Sie war fröhlich und feierte, vielleicht ein bisschen zu sehr. Aber wer tat das hier nicht. Besser er gab etwas auf sie acht. Was im weiteren Verlauf der Feierlichkeiten nicht einfach werden würde. Er hatte nicht vor auf Wein und Ausgelassenheit zu verzichten.

  • Seneca lachte herzlichst als die Kinder ihren Streich spielten, das etwas tapsige Auftreten der jungen Germanen und Römer hatte durchaus etwas drolliges, welches sein raues Soldatenherz erweichen ließ. Besonders als seine kleine Silana ihren Part spielte mischte sich ein wenig Stolz in das Lachen, sie war sonst so still und der Iunier war froh, dass die kleine sich dazu hatte durchringen können mit den anderen Kindern aufzutreten, und sich noch dazu so gut mit ihnen verstand. Ihren kleinen geographischen Fehltritt bemerkte er gar nicht.
    "Bravo! Bravo! Keine Gnade mit dem Dieb!" rief Seneca laut als die Kinder auf Licinus stürzten und den alten Knurrhahn durchkitzelten.
    Als das kleine Bühnenspiel vorbei war und Silana sich ebenfalls an den Süßigkeiten bereichert hatte, kam sie kurz an Seneca vorbeigelaufen, auch wenn sie eigentlich auf dem Weg war um weiter mit ihren Freunden zu spielen. Seneca knickte sich kurz zu ihr runter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn bevor er ihr durch die Haare wuschelte "Das hast du ganz toll gemacht, ich bin stolz auf dich meine Blume." sagte Seneca, der für seine rührselige Väterlichkeit nur ein "Papaaa." zurückbekam, Freunde und Süßigkeiten schlugen wohl einen liebevollen Moment mit den Eltern in diesem Alter. Etwas dumm aus der Wäsche guckend verfolgte Senecas Blick Silana noch kurz bevor er sich wieder an die Herrschaften wandte, allen voran Decimus Massa.


    "Hört hört, auf die Frauen!" prostete Seneca mit einem Grinsen zu und trank anschließend einen Schluck "Es ist fast schon so als ob du die See vermisst Appius. Nicht, dass dich der feste Boden unter den Füßen hier langweilt!" scherzte der Iunier "Aber keine Sorge, hier in Germanien wird es eigentlich auch recht selten langweilig. Irgendwelche Stämme führen immer Krieg gegeneinander, und in der Regel stehen wir auf mindestens einer Seite des Konfliktes."

  • Massa fühlte sich ertappt. Er vermisste das Meer und Alexandria. Aber gerade Alexandria hatte ihm offenbart, dass die Zeit gekommen war sich Neuem zu stellen. „ Ja, du hast recht. Langeweile? Die habe ich bis jetzt nicht gehabt. Es gab immer was zu tun. Außerdem habe ich... Ach lass uns die Saturnalien feiern wie es sich gehört.“ Massa behielt es doch lieber erst ein Mal für sich. Er mochte Alpina und ihre kleine Tochter Ursi und die Saturnalien waren nicht der richtige Zeitpunkt es an den Mann zu bringen. In kleinerem Kreis war das zu gegebener Zeit angebrachter. Nur ein kurzer Seitenblick zu Alpina. Ein flüchtiges Lächeln in ihre Richtung. „ Trinkt, trinkt und amüsiert euch. Heute werden wir eine Rex krönen.“ Gleich nahm er sich einen vollen Becher und trank ihn in einem Zug aus. Der Inhalt stellte sich als etwas herber heraus als gedacht. Massa schüttelte sich. „ Einen Gewürzwein oder einen Met! Schnell! Boah war das eben herb.“ Er hatte aus versehen eine ungemischte Variante an Wein erwischt. Sofort bekam er einen vollen Becher, nippte daran. Gewürzwein, damit ging es weiter. Heute waren für ihn nicht nur Saturnalien, er hatte einen kleinen Grund zu feiern.

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    Als Licinus feststellte, dass Alpina entspannter aussah, errötete sie. Ahnte er, dass es an ihren Gefühlen zu Massa lag? Alpina wollte es noch nicht herausposaunen, denn offiziell war Corvinus nicht tot. Er galt nur als vermisst.


    Nun war es an Alpina, Licinus sein Geschenk zu überreichen. Ein Glas voll in Honig eingelegte Nüsse. Nichts Besonderes aber eben mit Liebe hergestellt und überreicht. Sie holte noch ein zweites Glas hervor.
    "Hier, das ist für dich und das zweite für Esquilina. Wo ist sie denn?"


    Sie sah sich suchend um, denn eigentlich wollte sie es ihrer kleinen Freundin selbst überreichen.


    "Sie turnt vermutlich hier rum und verteilt selbst noch Geschenke," mehr als mit den Schultern zucken konnte Licinus nicht. Er war nicht groß genug um die ganzen Köpfe hier zu überblicken. "Die Zeiten, bei denen sie an Festtagen sich nicht von meiner Hand lösen ließ sind schon eine ganze weile vorbei." Eine Spur Wehmut schwang in Licinus Stimme mit, aber eigentlich war er froh, dass Esquilina so viel Anschluss gefunden hatte.
    "Nun, wir könnten eine Falle mit Honigkirschen aufstellen, oder?"
    Licinus schnalzte zweimal mit der Zunge und von irgendwoher ertönte ein weiteres zweimaliges Schnalzen. Licinus hörte es aber nicht.
    "Ein Überbleibsel vom Versteckspielen" erklärte er. "Aber sie scheint mich nicht gehört zu haben." Erneut schnalzte er zweimal.

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    Massa fühlte sich ertappt. Er vermisste das Meer und Alexandria. Aber gerade Alexandria hatte ihm offenbart, dass die Zeit gekommen war sich Neuem zu stellen. „ Ja, du hast recht. Langeweile? Die habe ich bis jetzt nicht gehabt. Es gab immer was zu tun. Außerdem habe ich... Ach lass uns die Saturnalien feiern wie es sich gehört.“ Massa behielt es doch lieber erst ein Mal für sich. Er mochte Alpina und ihre kleine Tochter Ursi und die Saturnalien waren nicht der richtige Zeitpunkt es an den Mann zu bringen. In kleinerem Kreis war das zu gegebener Zeit angebrachter. Nur ein kurzer Seitenblick zu Alpina. Ein flüchtiges Lächeln in ihre Richtung. „ Trinkt, trinkt und amüsiert euch. Heute werden wir eine Rex krönen.“ Gleich nahm er sich einen vollen Becher und trank ihn in einem Zug aus. Der Inhalt stellte sich als etwas herber heraus als gedacht. Massa schüttelte sich. „ Einen Gewürzwein oder einen Met! Schnell! Boah war das eben herb.“ Er hatte aus versehen eine ungemischte Variante an Wein erwischt. Sofort bekam er einen vollen Becher, nippte daran. Gewürzwein, damit ging es weiter. Heute waren für ihn nicht nur Saturnalien, er hatte einen kleinen Grund zu feiern.


    Auffällig unauffällig rollte Licinus mit den Augen. Die Krönung des Rex bibendi war nun einer der Punkte, auf die er selbst bei den saturnalia auch verzichten konnte. Blieb nur zu hoffen, dass er Kelch an ihm vorüberging.
    statt etwas zu sagen drückte er dem um Hilfe rufenden einen vollen Becher in die Hand und hoffte, von dem Thema ablenken zu können. "Dann hast du dich mit Met mittlerweile auch angefreundet?"

  • " Ja, es wird. So langsam komme ich hier an." Was zu Essen musste her. Ohne das hielt er nicht mehr lange durch. Seneca hatte genug auftragen lassen. Massa bediente sich. " Esquilina ist ja ein richtiger Wirbelwind. Sie ist sehr stolz auf ihren Vater, Iulius. " Für eine längere Unterhaltung zwischen Massa und ihr hatte es nicht gereicht. Wie auch, die Kinder hatten mit sich selbst zu tun. Aus dem Wortwechsel des kurzen Moments ihres Zusammentreffen hatte er das zumindest heraus gehört. " Das Essen hier ist auch nicht schlecht. Bist du hier schon mal Jagen oder Fischen gewesen?"

  • Der reichliche Genuss von Met und Wein hatte mehrere Effekte. Zum einen wurde Alpina ungewohnt fröhlich und redselig, zum anderen aber ab einem bestimmten Punkt unbeschreiblich müde. Sie gähnte in einem fort. Verstohlen sah sie sich nach einem Plätzchen um, wo sie sich einen Augenblick in Ruhe hinsetzen konnte. Nur ein paar Minuten die Augen schließen.
    Auf der Suche nach einer geeigneten Sitzgelegenheit verließ sie die anderen Feiernden und spazierte durch die Gänge des Landhauses bis sie einen kleinen Tisch mit zwei Stühlchen fand, der abseits des Geschehens lag. Sie ließ sich nieder und lehnte den Kopf nach hinten an Wand dahinter. Nur kurz die Augen schließen... nur kurz... einen Augenblick nur....


    und schon war sie eingeschlafen....

  • "Das freut zu hören!" antwortete Licinus. "Wenn bald der Frühling ansteht, wirst du Germanien auch von seiner angenehmen Seite kennenlernen." Der Herbst und Winter waren nun wirklich bittere Dinge.


    Mit väterlichem Stolz streifte Licinus Blick suchend über die Mengen und blieb an Esquilina hängen. "Normalerweise nicht, aber im Moment ist sie ein wenig wild. Aber heute soll mir das Recht sein. Was nun den stolz angeht. Das ist gegenseitig." Licinus merkte, dass sich seine Brust stolz geschwellt hatte und kam sich lächerlich vor. "Nun ja," meinte er etwas verlegen und verbarg sein Glas hinter dem Becher, den er an seine Lippen führte.


    Essen, das war eine hervorragende Idee. Licinus nahm sich irgendein scharf gewürztes Stück Fleisch, nicht mehr in der Lage wirklich zu unterscheioden, welches Tier es war.
    "Weder hier noch sonstwo." erklärte er "Italia war zu besiedelt und hier ... naja, ich hab nie gelernt mich anzuschleichen."
    Er lachte. Das war natürlich nicht viel mehr als eine faule Ausrede, aber mangelndes Interesse würden die Herren hier kaum gelten lassen.

  • So ganz war Massa nicht mehr bei der Sache. Der Met und der Gewürzwein begannen Wirkung zu zeigen. „ Ein paar Fische zu angeln wäre mal eine gute Sache. Da hast du recht.“ Ja er hatte wenigstens eine Tochter. „ Ihr seid ein tolles Gespann.“ Das wiederum mit Esquilina hatte er mitbekommen. Ein lichter Moment im aufkommenden Nebel um den Verstand. „ Da kann ich leider nicht mitreden.“ Ihm fiel plötzlich auf, dass Alpina fehlte. Er hatte sich vorgenommen auf sie aufzupassen. Aber eigentlich gab es hier keinen Grund dazu. Sie war eine erwachsende Frau und kannte ihre Grenzen. Es war zumindest zu hoffen. „ Hast du Susina Alpina gesehen?“ fragte Massa den Präfekten. „Verflixt noch eins. Jetzt habe ich sie aus den Augen verloren.“ murmelte er vor sich hin und trank seinen Becher Met aus. „ Ich geh mir mal die Beine vertreten.“ Vorerst verzichtete er auf einen weiteren Becher . Unterwegs überlegte er ob es ratsam war Alpina zu suchen. Vielleicht hatte sie ja jemanden kennengelernt und sie waren kurzerhand verschwunden. Und ohne zu wissen wie er dazu kam hielt er wieder einen Becher Met in der Hand und der erste Schluck rann durch seine Kehle. Der Alkohol wirkte, Massa begann auf seinem Weg Selbstgespräche zu führen. „ Nein, das macht Alpina nicht.“ sprach Massa mit sich selbst. „ Oder vielleicht doch?“ Er bog um die nächste Ecke. „ Nein, verflixt, das macht sie nicht.“ Massa lehnte sich an die Wand. „ Gib‘s zu du willst sie haben.“ Massa zog eine Schnute. „ Was ist daran verkehrt?“ fragte er und zog die rechte Augenbraue hoch. „ Armleuchter.“ Massa lachte auf. „ Ha! Jawohl! Ähm...“ das was er weiter sagen wollte hatte er vergessen. „ Püh.“ winkte er ab und ging leicht schwankend mit seinem Becher in der Hand weiter. Weswegen war er hier gerade nochmal unterwegs? Würfeln! Gewürfelt hatte er heute noch nicht. Nein, das war es nicht. NEIN, er suchte Alpina. Genau. Die nächste Ecke. War er hier nicht schon mal lang gegangen? Er lugte um die Ecke. Ach gucke, wer da saß. „ Pssst. Sie schläft. Mach jetzt bloß keinen Lärm.“ flüsterte er zu sich. Bevor er den Becher abstellte, trank er ihn aus. Dann hielt er inne. Ein herrliches Bild Alpina hier schlafend sitzen zu sehen. So wie sie hier saß, zum Schlafen war das viel zu kalt. Massa war sowieso zu warm in seiner Fellweste. Er zog sie aus und legte sie Alpina um. Abschätzend betrachtete er sein Werk. „ Ja, sieht gut aus. Hast du toll gemacht Appius.“ Beglückwünscht er sich selbst. Und nun? Wäre es nicht besser Alpina nach Hause zu bringen? So sehr weit war es ja nicht. Ok, ein Stück war es schon. Oder war es besser sie da sitzen zu lassen? Massa war hin und her gerissen. Um eine Entscheidung zu treffen, musste er sich kurz setzen. Also nahm er auf dem freien Stuhl platz und überlegte. Hier sitzen lassen und weiter trinken gehen, bis sie munter wurde. Oder nicht weiter trinken gehen, Alpina nach Hause bringen. Eine Gewissensfrage und die dauerte im Moment etwas länger durch den Alkohol.Er könnte ja auch, der jungen Frau Bescheid geben, mit der sie hergekommen war. „ Genau. So machen wir das.“ Und dann macht er es ganz anders. Vorsichtig rüttelte er an Alpinas Schulter. „ Alpina, munter werden.“ flüsterte er ihr ins Ohr.

  • Seneca hatte indes den ein oder anderen Wein weginhaliert. Und dann noch einen Wein. Und weil der Wein sein Werk eben so erfolgreich verrichtet hatte, hatte er auch noch dieses widerlich klebrige Met getrunken, und Bier. Ach und dann noch Gewürzwein.
    Zugegeben, seine Feier hatte schon früher begonnen und dennoch hatte der Iunier wohl in etwa so viel getankt wie seine komplette Einheit an einem freien Tag. Aber er war nicht der taumelnde pöbelnde Betrunkene sondern eher der lustig-wankende Typ, sodass er, immer auf der Suche nach seiner Frau die sich zweifelsohne mehr im Griff hatte, über das Parkett schwebte, wobei Schweben in diesem Kontext eher hieß, dass er hier und da mal was abräumte und völlig unbeteiligt weiterzog.
    Irgendwann, er war sicherlich schon das fünfte mal an den gleichen Leuten vorbeigekommen, erkannte er immerhin mal wieder das Gesicht seines alten Freundes Licinus...
    "Iulius du alter knurriger Mann!" sagte er freudig und legte ihm den Arm um die Schulter "Weißu was mein Freund? Ich bin echt froh, dass wir uns in Vicetia nicht abgestochen haben. Wäre schon ein Jammer gewesen." lallte er vor sich hin und grub dabei die alten Geschichten aus, "Bist ein astreiner Kerl, astrein. Und Esqui.. Esquilina so! Esquilana himmelt dich an. Das sag ich dir als Vater von zwei Kindern. Obwohl ich mit dem kleinen noch nicht so viel anfangen kann." das bilden klarer Sätze, das wusste man damals schon, stand in einer interessanten Korrelation mit dem Genuss von Alkohol.
    "Schön, dass du da bist!" noch einmal knuffte der sonst zwar auch humorvolle aber nicht so gefühlsduselige Iunier seinen Kameraden bevor er ebenso unverhofft wie er hierhergeschlurft war auch wieder davonschlurfte.
    Irgendwann führte sein Weg auf eine Kline, doch während er ruhte drehte sich der Raum gefühlt trotzdem weiter. Erst am nächsten Morgen würde die Erkenntnis reifen, dass er für das Trinken in seiner exzessivsten Form wohl langsam zu alt wurde.

  • Alpina träumte. Sie spazierte an der Seite Massas durch den Schnee. Er hielt ihre Hand und Ursi machte Schneebälle und bewarf die beiden damit.
    Verflucht! Es ist schon ordentlich kalt... geht so richtig durch und durch, dachte sie und fröstelte.


    Plötzlich wurde es wärmer. Angenehme Wärme legte scih um ihre Brust. Doch die behaglich warme Traumerscheinung blieb nicht lange bestehen. "Alpina, munter werden", hallte es durch ihren Traum. Munter werden? Wieso munter werden? Träume ich denn? Es sieht alles so real aus. So schön.... ich will nicht wach werden!


    Schließlich aber blieb nichts. Alpina öffnete die Augen. Massa sah sie an. Sie lächelte. Doch kein Traum? Aber die Landschaft hatte sich verändert. Plötzlich fiel ihr wieder ein, wo sie war. Herrje! Hatte sie sich so gehen lassen? Was dachte er jetzt von ihr? Alpina lief rot an.
    "Oh, Massa! Wie peinlich! Ich muss eingeschlafen sein. Der Met hat mich so müde gemacht. Ist das Fest noch im Gange? Ich muss Ursi suchen... Oje, hoffentlich geht es ihr gut!"

  • Sie sah so süß aus, wenn sie ihre Gesichtsfarbe wechselte. Massa hörte nur mit halben Ohr hin, was sie sagte. Endlich drang das Gesagte durch. „ Ähm, was ist daran peinlich, nach Met einzuschlafen? Ich finde das nicht schlimm. Ist mir auch schon passiert.“ Unter welchen Umständen und wo er teilweise eingeschlafen war, das erörterte nicht weiter. „ Ja sicher wird noch gefeiert. Alles was sich in der Lage dazu fühlt leert fleißig weiter die Becher.“ Das erinnerte ihn daran, dass er seit längerem nichts zu trinken hatte. „ Ursi wird bei den anderen Kindern sein. Ihr geht‘s ganz sicher gut. Aber wir können ja zusammen nachsehen.“ Massa lehnte sich an die Wand. Alpina sollte erst mal richtig zu sich kommen. „ Süß, einfach süß.“ Massa grinste vor sich hin. Wie sie da so angelehnt und geschlafen hatte. „ Ein Bild für die Götter.“ murmelte er in seinen Bart und grinste wieder. „ Was hältst du von einem Becher Wein? Ich könnte einen vertragen.“

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca


    "Iulius du alter knurriger Mann!" sagte er freudig und legte ihm den Arm um die Schulter "Weißu was mein Freund? Ich bin echt froh, dass wir uns in Vicetia nicht abgestochen haben. Wäre schon ein Jammer gewesen." lallte er vor sich hin und grub dabei die alten Geschichten aus, "Bist ein astreiner Kerl, astrein. Und Esqui.. Esquilina so! Esquilana himmelt dich an. Das sag ich dir als Vater von zwei Kindern. Obwohl ich mit dem kleinen noch nicht so viel anfangen kann." das bilden klarer Sätze, das wusste man damals schon, stand in einer interessanten Korrelation mit dem Genuss von Alkohol.
    "Schön, dass du da bist!" noch einmal knuffte der sonst zwar auch humorvolle aber nicht so gefühlsduselige Iunier seinen Kameraden bevor er ebenso unverhofft wie er hierhergeschlurft war auch wieder davonschlurfte.
    Irgendwann führte sein Weg auf eine Kline, doch während er ruhte drehte sich der Raum gefühlt trotzdem weiter. Erst am nächsten Morgen würde die Erkenntnis reifen, dass er für das Trinken in seiner exzessivsten Form wohl langsam zu alt wurde.


    "Weissich" auch Licinus Sprachzentrum war zu dieser Uhrzeit nicht mehr das präziste. Da wurden schon mal aus drei Worten eines "Binschauch. Heilfro'"


    "Is'n Golschatz meine Kleene! Abba deine wernauchnoch größer. Geht schneller alse guckst. Hässe ma Esquilina sehn sollen früher. Hadden Mund nich aufgemacht. Unjetzisse ne kleine Dame." Ja Licinus war vernarrt in das Kind. "Undeine Silana is doch auch schonne große. Auch nen Golstück!"
    Er merkte noch den Knuff, aber als er er sich zu seinem Freund dreht war der schon nich mehr da.
    "Wennu enschuldigst." Lallte er dem abwesenden zu.
    "Awwer ichglaub, ichh *hicks* ich hagenoch. Ich gehhins Bett"
    Immerhin schaffte er es tatsächlich noch bis isn Gästezimmer, aber das Bett war nicht dafür gebaut gewesen, dass ein muskelbepackter Soldat sich einfach darauffallen ließ. Der Lattenrost unter der Matrattze knackte deutlich und zwei oder drei der Latten hatten den Angriff nicht überlebt. Aber da schlief Licinus schon.

  • Noch ein Becher Wein? Alpina schüttelte heftig den Kopf. Sie wollte nach Ursicina sehen. Es war ihr unangenehm, dass sie sich nicht um ihr Kind gekümmert hatte. Was für eine Rabenmutter mussen die anderen Gäste denken.


    Also schüttelte sich Alpina. "Nein, danke! Lass uns lieber Ursi suchen. Es wird Zeit aufzubrechen. Gehst du heim oder bleibst du hier über Nacht?" fragte sie Massa.

  • Nein, keine Becher Wein. Ursi suchen gehen. Jawoll Domina Alpina. Geisterte es durch Massa‘s Kopf. Ähm schon gehen? Eine spontane Entscheidung seinerseits war gefragt. Er holte tief Luft und pustete sie gleich wieder raus. Dabei kratzte er sich am Hinterkopf. „ Nach Hause...“ murmelte Massa. „ Ja, ich gehe nach Hause.“ sagte er fest entschlossen. „ Mit dir und Ursi und Reiseproviant versteht sich.“ Er machte Anstalten zurück in die Räumlichkeiten zu gehen, in denen sich vorhin die Feierlichkeiten abgespielt hatten. Dort hatte er auch zuletzt die Kinder gesehen. „ Kommst du mit?“ Die Frage war überflüssig Alpina hatte ja gesagt, dass sie Ursi suchen gehen wollte. Aber Massa war nicht mehr ganz so klar.

  • Es klang wunderbar beruhigend. Ihr fiel gar nicht auf, dass Massas Sätze nicht unbedingt Sinn machten. Sie selbst war ja auch nicht mehr wirklich zurechnungsfähig. Sie wollte nur noch heim. Und vor allem Ursi finden.


    Tatsächlich fanden sie die Kleine. Sie spielte zwar noch doch konnte man ihr durchaus ansehen, dass sie müde war. Wieder und wieder gähnte sie.
    "Da bist du, meine Süße! Na, du siehst müde aus. Ich denke, es ist gut wenn wir jetzt gehen. Decimus Massa ist so lieb uns nach Hause zu begleiten. Komm, meine Kleine!"


    Zunächst maulte Ursi und wollte sich nicht trennen, dann aber ließ sie sich doch überreden. Es war eisigkalt draußen. Alpina hob Ursi hoch und wickelte sie in ihren Fellumhang, den Runa ihr geschenkt hatte, als sie ihre Reise ins Freie Germanien unternommen hatte.
    Sie warf Massa einen dankbaren Blick zu.
    "Wir wären soweit!"

  • Massa hatte sich während der Suche nach Ursi im Vorbeigehen zwei Becher Wein genehmigt und Alpina aus den Augen verloren. Nicht sehr lange, hatte er sie entdeckt. Sie war mit Ursi beschäftigt. Die Kleine schien anfangs nicht sehr begeistert zu sein, aber ließ sich dann doch Anziehen. Beim vorletzten Schluck aus seinem Becher meldete sich Alpina. Massa verschluckte sich fast. Wehmütig nahm er Abschied von dem süffigen Tropfen. " Ja, Domina. Fertig." salutierte er vor ihr. Schlug sich mit der Faust gegen die Brust und verzog vor Schmerzen das Gesicht und musste Husten. Ohne Brustpanzer sollte man mit weniger Kraft agieren. " Au, gar nicht gut." Er holte tief Luft. " Huuuu." Dann zog er sich seine Fellweste über und meinte nur. " Wir können gehen. " ..und stapfte los. " Nichts wie nach Hause. Zwei kleine Domina's müssen ins Bett. Husch, Husch."

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