[Ludi Palatini] Eröffnung und Hinrichtungen

  • Zitat

    Original von Titus Pompeius Atticus
    “Consul hat gesagt, er veranstaltet Spiele zu Ehre von Göttin Concordia. Hat gestanden so in die Ankündigung. Hat Ausrufer so geschrien den ganzen Tag lang, bis Pepe haben geklingelt die Ohren! Auch wenn heute nicht ihr Festtag, Consul hat so gesagt!“
    Den fremdenfeindlichen Quatsch überhörte Pepe dabei gekonnt. Wenn ein Peregriner sowas einem anderen vorwarf, hatte das schon etwas ganz Lächerliches an sich.


    "Siehste, du stammst offensichtlich nicht von hier. Hättest du unsere Sprache richtig verstanden, dann wäre dir bei der Ankündigung aufgefallen, dass Concordia ANTE DIEM XVII KAL FEB DCCCLXVIII A.U.C. (16.1.2018/115 n.Chr.) geehrt wurde und wir mittlerweile bei der Ehrung des Augustus angekommen sind."
    Eigentlich fand er diese Klärung unwichtig. Was interessierte es ihn auch, wenn jemand Ankündigungen individuell auslegte oder eben einfach falsch verstand. Marsyas interessierte das Rennen, daher blickte er zu Lusorix und Pigor Secundus.
    "Stimmt, jede Factio sollte nur einmal starten und mir wurde gesagt, im letzten Vorlauf startet die Aurata. Und? Siehst du sie? Ich nicht." Er wusste selbst, dass der Consul am liebsten die Aurata hier gehabt hätte, aber inzwischen freute er sich, dass die nicht erschienen waren. "Gelost wurde bei den Factiones. Wann wurde von wem behauptet, dass bei den Ersatzfahrern auch gelost wird? Wenn der Consul improvisieren muss, legst ganz sicher nicht du die Regeln dafür fest!"
    Plötzlich ging Marsyas ein Licht auf.
    "Was setzt du dich überhaupt so für die factiolosen Fahrer ein? Ihr habt selbst ein Auge auf sie, häh?" Na klar, so machte dieser Aufstand auch Sinn. Die raffgierigen Besten im Imperium bekamen den Hals nicht voll, wollten noch mehr und genossen es, wenn seine Factio, die Praesina, möglichst am Boden liegenblieb. Und klar wollte Maryas trainieren, aber vor den Spielen gab es dafür keine Kapazität an Zeit, weil alle einzig damit beschäftigt waren, die personellen Lücken bei den Praesinafahrern zu schließen.


    "Ja, jeder Fahrer hat nur einmal in einem Vorlauf die Chance, ins Finale einzuziehen. Ist bei mir genauso, ich bekomme auch keine zweite Chance. Ich starte außer Konkurrenz und ich wüsste nicht, was euch das beeinträchtigen sollte. Ihr habt euren Wettbewerb untereinander, um den Finalfahrer der Albata zu ermitteln." Neid und Missgunst schlugen ihm in großem Stil entgegen. So wollte Marsyas nicht werden.

  • Pheidon von Calydon hatte sich das ganze Geplänkel jetzt eine Weile angeschaut und bislang nichts gesagt. So, wie der grüne Neuling sich aber gerade aufspielte und bei den Dingen, die er um sich warf, hatte er jetzt dann doch die Nase voll. Sein Rennen war bereits vorbei, sein Platz im Finale wäre sicher. Nicht, dass er da auch nur einen Blumentopf gewinnen würde gegen die Veneta und die Russata, dennoch war er zumindest im Finale.
    “Wir alle waren einmal ohne Factio, und sie haben es genauso verdient wie wir alle, sich dem Publikum zu zeigen, wenn sie eingeladen werden. Ich gebe der Albata recht mit dem, was sie tun. Entweder, der Consul richtet faire Spiele aus und hält sich an seine Zusagen, oder seine Spiele finden auch ohne mich statt.
    Im übrigen war die Anmeldefrist für die Fahrer doch schon einige Tage zuvor verstrichen. Warum sollte der Consul überhaupt andere Fahrer einladen, wenn er die Zusage von der Aurata doch hatte, sie würden starten?“

    Wenn der Consul sich von Anfang an nicht an seine eigenen Richtlinien hielt, war das noch viel weniger ein Problem der Fahrer und zeigte eher noch viel tiefere Abgründe in dem ganzen Rennen hier.
    “Ich habe keine Ahnung, was der Consul sich gedacht hat oder auch nicht gedacht hat, aber dass er Hermippus und Athenodorus gerade eben zu erpressen versucht hat, das ist doch wohl unbestreitbar und offensichtlich? Da ist es doch völlig egal, wie viele oder wenige Rennen sonst jemand gefahren hat oder auch nicht. Das ist Betrug, ganz gleich, wie man es zu wenden versucht. Und wenn die Albata hierbei nicht mitmacht, dann hat sie meine vollste Unterstützung. Ich mache hierbei auch nicht mit.“



  • Vinicia Livenineae - Liv


    Liv hatte bis zum Ende des Theaterstückes ausgeharrt, was sie auch nicht bereute, trotzdem regte sich nun etwas wie ein schlechtes Gewissen in ihr. Sie musste genau wie die anderen ihren Beitrag leisten. Seufzend erhob sie sich und schaute sich um. Wo konnte sie gut Beute machen? Nun die Geldsäcke saßen gut bewacht in ihren Logen, doch ihre Sklaven rannten bestimmt mit gefülltem Beutel herum, um ihre Herrschaften gut zu versorgen. Oder sollte sie versuchen an die Beutel von Geschäftsleuten heran zu kommen, die standen doch bestimmt überall in Grüppchen herum und nutzten den Tag, an dem sich Hinz und Kunz begegnete um gute Geschäfte zu machen.
    Beides erschien Liv als guter Plan und so machte sie sich auf um ihren Teil, an ihrem gemeinsamen Unternehmen, beizutragen.

  • "Stimmt, wir alle waren einmal ohne Factio und alle wollten wir uns dem Publikum zeigen." Darin stimmte Marsyas zu. Diese Situation lag bei ihm nicht lange zurück. "Aber keiner der geladenen factiolosen Fahrer, und es sind mehr als drei, besitzt eine Garantie auf einen Startplatz." Das wusste Marsyas.


    "Jede Factio hat ihre drei Fahrer gemeldet. Wie ihr ausgewählt wurdet, ob durch Los oder einfach so bestimmt, interessierte keinen, so wie es euch nicht zu interessieren hat, wie jetzt die drei Ersatzfahrer für die ausgefallene Aurata ausgewählt werden. Sie besitzen keine Factio, also ist es wohl logisch, dass stattdessen der Ausrichter der Spiele über den Startplatz bestimmt. " Eigentlich verstand Marsyas nicht, warum die vor ihm stehenden Fahrer das nicht verstehen wollten. Andererseits regte er sich langsam ab. Er schnaubte wie ein Pferd und fühlte sich etwas erleichtert.


    "Ich wäre übrigens gerne erpresst worden mit einem fürstlichen Gehalt, einer großen Einmalzahlung und einem Startplatz." Er grinste zum ersten Mal. "Ganz ehrlich, Hermippus und Athenodorus sind einfach nur dämlich. Zu dumm, ein lukratives Angebot anzunehmen und damit niemand ihre Blödheit erkennt, stellen sie es jetzt als Erpressung hin. Ich wünschte, ich hätte so ein Angebot bekommen." Das wünschte er wirklich.
    "Naja, auf alle Fälle glaube ich nicht, dass sich der Consul von euch unter Druck setzen lässt. Sagt mir, wer starten will, ich richte es ihm aus."

  • Wie auch immer ein neuer Fahrer Einblicke in die Denkweise eines Consuls haben wollte und wieso auch immer er meinte, direkt zu ihm einfach so gehen zu können. Die Fahrer der Albata blieben bei ihrer Aussage.
    “Gegen wirklich factiolose Fahrer, wie es vereinbart war, fahren wir drei gerne. Noch einmal gegen die Praesina fahren wir nicht. Das kannst du gerne ausrichten, wenn du meinst.“


    Man konnte sagen, was man wollte, aber die Albata stand zu ihrem Wort. Im Gegensatz zum römischen Consul, wie es schien.



  • "Gut, dann richte ich aus, die Albata verzichtet auf eigenen Wunsch." Er würde ja offensichtlich so oder so nicht starten können. Entweder das dritte Rennen fiel aus oder die Albata trat an, aber nur, wenn er selbst nicht antreten durfte.


    "Und du? Verzichtest jetzt auch auf deinen Finalplatz, richtig?" Er erwartete nichts anderes als eine Zustimmung von Pheidon. Ihn störte das reineweg gar nicht, im Gegenteil. Als er jedoch bemerkte, wie Gier und Neid auch ihn ergreifen wollten, stieß er einmal die Luft aus. Er wollte nie und nimmer so werden. Als ob Fahrer über Regeln bestimmen konnten. Die Regeln legte ein Ausrichter fest. Und was für ein Wort diese Fahrer auch gehört haben wollten, es gab so ein Wort nicht, außer in ihrer Einbildung.

  • "Nein, die Albata fährt gerne gegen factiolose Fahrer oder sonstwie, aber nicht gegen eine erneute Aufstellung der Praesina oder die erneute Aufstellung einer anderen Factio. Und die Entscheidung hierüber liegt beim Consul."


    Schon irgendwie interessant, wie der neueste Fahrer der Factio erst nicht nur die genauen Pläne und Gedankengänge des Consuls kennen wollte, sondern sich jetzt auch anmaßte, für ihn zu sprechen und Entscheidungen zu fällen.

  • "Du sagst es, der Consul entscheidet und nicht ihr." Für Marsyas blieb es bei einer Absage und so würde er die auch dem Consul verkaufen.


    Ein wenig Mitleid regte sich in ihm, was er als gutes Zeichen sah. Trotz aller Konkurrenz und der Tatsache, dass er selbst nicht noch einmal starten konnte, gab er einen nett gemeinten Hinweis ab. "Ich bin zwar neu, aber ich habe verstanden, dass in den Vorläufen keine Factio gegen eine andere fährt. Du fährst gegen deine Kollegen aus der Albata, die sind deine Konkurrenz. Du könntest statt der Aurata oder den Factiolosen genauso gegen Eselgespanne antreten und es würde sich daran nichts ändern." Marsyas erkannte beim besten Willen nicht das Problem, dabei hielt er sich für schlau. Es blieb am Ende nur die Erklärung, dass die Albata und die Purpurea von missgünstigen Fahrern besiedelt waren.


    Die Fahrer der Veneta und der Russata hielten sich bisher zurück. Sicherheitshalber fragte Marsyas auch bei ihnen nach.
    "Ihr habt ja mitgehört. Gibt es etwas, das ich dem Consul bezüglich des Finales mitteilen soll?"

  • Zitat

    Original von Marsyas
    Marsyas schüttelte zuerst den Kopf, dann ging er dazwischen.
    "Sagt mal, hört ihr euch eigentlich selbst zu? Ihr aus der Albata steht an der Spitze der erfolgreichsten Fahrer des Imperiums, [...]"


    Die Fahrer der Russata hatte sich aus dem Tumult weitgehend herausgehalten und nur am Rande zugehört. Sie hatten weder Lust, die Factio zu wechseln, noch war die Factio derzeit wohl aktiv auf der Suche nach neuen Kollegen, so dass man den Wechselgerüchten nur soweit folgte, um auf dem Laufenden zu sein. Als jedoch Marsyas die Stimme erhob, konnten sich die Roten einen lauten und vergnügten Protest nicht verkneifen. "Albata an der Spitze? Äh, Hallo Kollege, farbenblind? Letzter Sieg der Albata war nochmal wann genau?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Als jedoch Marsyas die Stimme erhob, konnten sich die Roten einen lauten und vergnügten Protest nicht verkneifen. "Albata an der Spitze? Äh, Hallo Kollege, farbenblind? Letzter Sieg der Albata war nochmal wann genau?"


    Marsyas grinste, denn er war wieder gut drauf. "Mann, ich hab das kleine aber wichtige Wörtchen mit vergessen. Sie stehen halt mit ganz oben und natürlich hinter euch." Er grinste nochmal. So viel wie heute hatte er sich in seinem jungen Alter noch nie aufgeregt. Da konnte es schon mal vorkommen, dass es einen Stolperer gab.
    "Ich hab nichts gegen erfolgreiche Fahrer. Die können sogar ihre Schmählieder singen. Ist mir zwar nicht egal, aber es ist legal. Wogegen ich was habe, sind Neid und Missgunst. Ich möchte nicht als kleinstes Licht von allen von den großen Lichtern Knüppel zwischen die Beine geschleudert bekommen." Marsyas fand, eigentlich konnten sich alle Fahrer der anderen Factiones so gelassen wie die Roten geben. Er stellte für niemanden eine Gefahr dar mit seiner Jugend und der geringen Erfahrung.
    "Ich frag sicherheitshalber noch mal. Soll ich dem Consul von euch was ausrichten?" Marsyas sah sowohl die roten Fahrer als auch die aus dem blauen Rennstall an.

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    Original von Tiberius Helvetius Faustus
    Nach einiger Zeit des Grübelns räusperte ich mich, wandte mich zu dem Claudier und meinte,
    ich glaube wir sollten es lassen, das Abwerben meine ich. Wir leben zwar in Rom, wo dies durchaus üblich ist, aber ehrlich gesagt ist es noch die harmloseste Art und Weise neue und vor allem gute Wagenlenker zu gewinnen. Drohungen und Erpressungen sind dabei auch an der Tagesordnung und wer kann schon sagen, was den Fahrern, die du anwerben wolltest, geboten wird um unserer Factio zu schaden. Ich befürchte, das Missgunst und Neid hier schnell Blüten treiben lassen. Versuchen wir doch lieber, auch wenn der Weg der längere ist, mit jungen Fahrern eine neue Elite für unsere Truppe aufzubauen. Dann starten wir eben jede Woche ein Trainingsrennen. Die Factio Praesina wird schon wieder groß werden, auch wenn die Konkurrenz es bestimmt befürchtet. Ich möchte natürlich auch schnell Gewinne sehen, dennoch glaube ich bei dem längeren Weg fühle ich mich noch besser, denn so haben wir es uns selber erarbeitet. Durch gute Verträge, die du schließlich machst, binden wir die Fahrer auch an uns und der ein oder andere Fahrer wir nach einem Abwerbeangebot auch auf den Boden spucken.
    Suchend schaute ich mich um.
    Ich brauche einen Schluck verdünnten Wein, etwas Käse und Brot. Du auch?


    "Als Abwerben sehe ich das nicht, Faustus. Sie fahren ja für keine Factio und es ist das erklärte Ziel eines jeden Fahrers, einem Rennstall anzugehören. Ansonsten sitzen sie nämlich ständig auf der Ersatzbank. Als Fahrer einer Factio haben sie hingegen gute Chancen, an den Start bei solchen Spielen gehen zu können." Menecrates wusste nicht genau, ob Faustus seine Bemerkung anders gemeint hatte oder ob ihm noch die Einblicke fehlten. "In vielem gebe ich dir aber Recht. Immer, wo es um Konkurrenz geht, wird es Neider geben und sicher auch intrigantes Volk. Vielleicht sollten wir in der Tat unsere Suche bei noch jüngeren Talenten ansetzen. Solchen, die sich noch nicht Wagenlenker nennen. Um regelmäßiges Training kommen wir nicht herum., das ist auch ein Fakt." Trotzdem schien der Consul nicht glücklich.
    "Auf der anderen Seite habe ich Geld. Selbst wenn ich regelmäßig Klienten, Sekretäre und die Fahrer unserer Factio beschenke, habe ich einfach genug, um auch erfahrenere Fahrer einkaufen zu können. Wer sagt eigentlich, dass dies nicht erlaubt ist? Wer schreibt die Anzahl von Fahrern einer Factio vor? Da gibt es doch sicherlich keinerlei Beschränkung. Und wer will mir vorschreiben, in welcher Weise ich gedenke, den erheblichen Rückstand auf die anderen Rennställe zu verkürzen?"

  • Zitat

    Original von Marsyas
    "Ich hab nichts gegen erfolgreiche Fahrer. Die können sogar ihre Schmählieder singen. Ist mir zwar nicht egal, aber es ist legal. Wogegen ich was habe, sind Neid und Missgunst. Ich möchte nicht als kleinstes Licht von allen von den großen Lichtern Knüppel zwischen die Beine geschleudert bekommen." Marsyas fand, eigentlich konnten sich alle Fahrer der anderen Factiones so gelassen wie die Roten geben. Er stellte für niemanden eine Gefahr dar mit seiner Jugend und der geringen Erfahrung.
    "Ich frag sicherheitshalber noch mal. Soll ich dem Consul von euch was ausrichten?" Marsyas sah sowohl die roten Fahrer als auch die aus dem blauen Rennstall an.


    Die Aurigae aus dem Rennstall der Blauen hatten sich bisher das Theater um den letzten Vorlauf mit wachsendem Erstaunen angesehen. Der jüngste Fahrer, Prusias Kynegros, wollte zwar schon hier und dort einen bissigen Kommentar einwerfen, wurde allerdings von Hamiris zurückgehalten. Dies war nicht ihr Streit und solange niemand die Fahrer aus der befreundeten Russata anblökte, wollte Hamiris sich heraushalten. Immerhin legten die Weißen sich gerade mit dem Consul an. Die Blauen waren sich aber jedenfalls einig, dass diese ganze Diskussion gewiss den Konkurrenzkampf der Factiones zukünftig weiter anheizen und auch eine gewisse Portion Galligkeit mitbringen würde.


    Schließlich wandte Marsyas sich an die Fahrer der Russata und Veneta. Hamiris zog überrascht die Augenbrauen hoch. Etwas abschätzig sah er den Jüngling an, bevor er antwortete: "Ich habe mich für den Endlauf qualifiziert, also fahre ich auch im Endlauf." Sein Tonfall deutete an, dass er für die Frage keinerlei Verständnis aufbringen konnte.


    Daraufhin wandte er sich an die Fahrer der Albata mit einem bemüht vermittelnden Tonfall: "Vorschlag zur Güte, Freunde: Warum fahrt ihr nicht einfach allein? Es geht ja offenbar nur darum, sich gegen die eigenen Leute durchzusetzen. Dem Consul kommt es ja scheinbar nicht so sehr darauf an, dass die Qualifikationsrennen spannend sind." Den Seitenhieb in Richtung Veranstalter konnte er sich dabei nicht verkneifen. Aber womöglich wäre der Vorschlag ja auch für den Consul akzeptabel. Hamiris warf Marsyas einen Seitenblick zu. Der würde dem Claudius ja so oder so berichten, was hier besprochen wurde.

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    Original von Caius Duccius Callistus
    Schließlich wandte Marsyas sich an die Fahrer der Russata und Veneta. Hamiris zog überrascht die Augenbrauen hoch. Etwas abschätzig sah er den Jüngling an, bevor er antwortete: "Ich habe mich für den Endlauf qualifiziert, also fahre ich auch im Endlauf." Sein Tonfall deutete an, dass er für die Frage keinerlei Verständnis aufbringen konnte.


    "Naja, ich hab nur wegen dem Schulterschluss der Purpurnen zur Albata nachgefragt. Ich bin neu und kann nicht wissen, wer da alles noch so nachrückt." Mit halben Auskünften wollte er nicht beim Consul aufschlagen und dass er dorthin musste, stand außer Frage, weil sein eigener Start samt dritten Vorlauf mehr als kippelte.
    "Albata ist raus, so wie ich es verstanden habe. Die rebellieren gegen die Besetzung und eins ist klar, ich geb meinen Startplatz außer Konkurrenz nicht freiwillig auf." Marsyas - eher schmächtig als muskulös - versuchte aus seinem Körper herauszuholen, was an Imposantz herauszuholen war. Er fixierte die Albatafahrer, dann sah zu den Blauen. Sein Finger wies zuerst auf die Fahrer der Albata und anschließend auf den Finalisten der Purpurea. "Da ist was im Busch, ich sag es euch. Pheidon von Calydon gibt ebenfalls seinen Startplatz auf. Aus meiner Sicht gibt es für einen durchschnittlich intelligenten Fahrer keinen nachvollziehbaren Grund, wegen der Benachteiligung einzelner Factioloser den eigenen Startplatz aufzugeben. Die planen was, da wette ich mein Monatsgehalt drauf."

  • Zitat

    Original von Marsyas
    "Naja, ich hab nur wegen dem Schulterschluss der Purpurnen zur Albata nachgefragt. Ich bin neu und kann nicht wissen, wer da alles noch so nachrückt." Mit halben Auskünften wollte er nicht beim Consul aufschlagen und dass er dorthin musste, stand außer Frage, weil sein eigener Start samt dritten Vorlauf mehr als kippelte.
    "Albata ist raus, so wie ich es verstanden habe. Die rebellieren gegen die Besetzung und eins ist klar, ich geb meinen Startplatz außer Konkurrenz nicht freiwillig auf." Marsyas - eher schmächtig als muskulös - versuchte aus seinem Körper herauszuholen, was an Imposantz herauszuholen war. Er fixierte die Albatafahrer, dann sah zu den Blauen. Sein Finger wies zuerst auf die Fahrer der Albata und anschließend auf den Finalisten der Purpurea. "Da ist was im Busch, ich sag es euch. Pheidon von Calydon gibt ebenfalls seinen Startplatz auf. Aus meiner Sicht gibt es für einen durchschnittlich intelligenten Fahrer keinen nachvollziehbaren Grund, wegen der Benachteiligung einzelner Factioloser den eigenen Startplatz aufzugeben. Die planen was, da wette ich mein Monatsgehalt drauf."


    "Das ist nicht meine Sache", kommentierte Hamiris die Absage des Purpurea-Fahrers. Prusias Kynegros wollte nun wieder ärgerlich dazwischenfahren, aber Hamiris genügte ein Blick, um ihn Stillschweigen zu heißen. Oxtaius beobachtete die Szene sprachlos. Er hatte noch nie erlebt, dass Aurigae einen Start verweigerten.


    Was Marsyas dann zu den Weißen Fahrern sagte, ergab dann für Hamiris weiterhin keinen Sinn. Dieser Startplatz außer Konkurrenz war nicht viel wert, wie er fand. Natürlich konnte der Grüne etwas Erfahrung sammeln und sich präsentieren. Aber das konnte man auch bei anderen Rennen. So oder so, das war eine Sache zwischen Praesina und Albata (und Purpurea). Marsyas' Meinung über factiolose Fahrer dagegen entlockte ihm ein verächtliches Schnaufen. Diese Factiolosen könnten irgendwann seine Kollegen sein. Aber das würde Marsyas wohl selbst früh genug herausfinden.

  • Im Gehen wandte sich Marsyas noch einmal an Hamiris. "Merk dir die Namen Hermippus und Athenodorus. Ich gehe jede Wette ein, dass die Albata und die Purpurea planen, ihren Fahrerbestand aufzustocken. Es könnte natürlich auch ein anderer Factioloser sein, aber glaub mir, die haben ein Auge auf einen von denen geworfen."


    Marsyas wischte sich über den Mund, mehr als Geste des Entschlusses als dass dort wirklich etwas klebte. Er schlängelte sich durch herumstehende Helfer bis er zu den Zuschauerrängen kam. Dort fiel das Laufen leichter, weil die meisten bereits wieder saßen und der dritten Hinrichtung entgegensahen. Man gewährte ihm den Durchlass zum Consul, weil er als relevant für die Ludi und zusätzlich für die vom Consul unterstützte Factio galt. Er wartete, bis der Blick auf ihn fiel, dann berichtete er.


    "Ich habe eine wichtige Mitteilung." Er kratzte sich am Ohr, weil er die richtigen Worte suchte. "Die Fahrer der Albata weigern sich, gegen mich und Syennesis anzutreten. Dabei hab ich denen erklärt, dass ich außer Konkurrenz starte, aber die wollen nur gegen Hermippus und Athenodorus an den Start gehen. Die denken, die waren ausgelost. Sind sie doch nicht, oder?" Immerhin hatte sich Marsyas diesbezüglich weit aus dem Fenster gelehnt. "Da ist noch was. Der Pheidon von Calydon verzichtet auf seinen Finalplatz." Marsyas beeilte sich, gute Nachrichten nachzuschieben. "Die Roten und die Blauen starten im Finale. Die haben es nicht moniert, dass ich nur zur Übung mitfahre und Syennesis nach den Ludi einer von uns sein wird."

  • Die Unterhaltung mit Faustus wurde durch Marsyas' Eintreffen unterbrochen. Der Consul sah dem Jungfahrer an, dass ihm Wichtiges, vielleicht sogar für die Spiele Relevantes, auf der Seele brannte. Er entschuldigte sich bei Faustus und wandte sich Marsyas zu. Während dem Zuhören entstanden Falten auf seiner Stirn, die weniger seiner Sorge als vielmehr seiner Ungläubigkeit entsprangen. Sein Blick suchte Faustus, der - was die Praesina betraf - gleichberechtigt in seinem Boot saß.
    "Ich hätte nicht gedacht, dass der Konkurrenzkampf solche Blüten treibt. Das war nicht abzusehen, als ich mich für einen Rennstall engagieren wollte." Er lachte auf, dann fügte er an: "Und ich habe dich auch noch in dieses bittere Geschäft gelockt." Hoffentlich bereute sein Sekretär das nicht. Obwohl sich Menecrates von der Realität enttäuscht zeigte, aufgeben würde er nicht.
    "Das heißt dann wohl, der dritte Vorlauf fällt aus." Er blickte zu Faustus und hob die Brauen. "Das bedeutet weiterhin, es sind nur vier Plätze im Finale durch Qualifikation vergeben, was eines Finalrennens unwürdig ist. Die vakanten Plätze werden besetzt, allerdings", er öffnete die Hände in einer raumgreifenden Geste, "nur die regulär qualifizierten Fahrer werden um den Sieg kämpfen können."

  • Da war es wieder geschehen, bei besonderen Gelegenheiten wirbelten meine Gedanken derart durcheinander, dass ich mich nicht immer klar genug ausdrückte.
    Ich meine damit nicht grundsätzlich das Abwerben, ich meinte damit nur hier heute bei dem Rennen, denn ich befürchte um deine Reputation. Grundsätzlich ist für mich abwerben, überbieten oder ähnliches in Ordnung. Doch an solchen Tagen rennen viele mit Scheuklappen durch die Gegend, wiegeln auf, verdrehen gesagtes, legen es falsch aus. Wenn die heutigen Schreihälse das Geld hätten, würden sie genauso handeln. Da kannst du dir noch so große Mühe geben, ehrlich und offen alles erklären sie wollen es nicht hören und halten dir Manipulation vor. Bei dir kommt noch hinzu, du bist Veranstalter und deshalb unterstellt man dir du würdest gerade das ausnutzen. Einer braucht nur, Machtmissbrauch oder Betrug ins Gespräch zu bringen, so geht es in einem Lauffeuer um.
    Erschrocken hielt ich inne was machte ich gerade? Der Consul brauchte doch von mir keine Nachhilfe.
    Vielleicht ist der bessere Zeitpunkt für Abwerbungsgespräche nach einer Rennpause. Dann ist jeder heiß auf Rennen und bei uns sehen sie dann bessere Chancen sich gegen ihre Factiomitglieder durchzusetzen. Junge Fahrer einzustellen befürworte ich auf jeden Fall.
    Nach einem nachdenklichen Blick zur Arena kam von mir noch.
    Ob es möglich ist den Zuschauern zu erklären wie es zu dieser Situation kam? Natürlich ohne diese haltlosen Unterstellungen ins Gespräch zu bringen.

  • Ein Lächeln entstand auf Menecates Gesicht, weil er den Göttern für seinen treuen und aufrichtigen Freund dankte. Faustus war längst über den Status eines Sekretärs oder Liktors hinausgewachsen. Keinem vertraute Menecrates so sehr wie ihm.
    "Es ehrt dich, dass du dir Sorgen um mein Ansehen machst", erwiderte er. "Und doch sehe ich dafür keinen Grund. Ich fühle mich nicht, als hätte ich Unrechtes getan. Außerdem kann ich gut abschätzen, was rechtlich in Ordnung geht und gegen Rufmord kann man etwas unternehmen." Menecrates legte Faustus beruhigend die Hand auf die Schulter, drückte kurz, dann führte er beide Hände aneinandergelegt vor den Mund und überlegte.
    "Wen würdest du in das Finalteam berufen? Wir haben noch vier Plätze frei." Er senkte die Hände in den Schoß und blickte Faustus an.

  • Menecrates dachte kurz über das selbst Gesagte nach, dann tippte er sich an die Stirn. "Faustus, ich habe Quatsch erzählt. Wir haben ja nur drei qualifizierte Finalisten. Den Fahrer aus der Russata, den aus der Veneta und unseren eigenen. Der aus der Purpurea hat verzichtet, Albata hat den Start verweigert, Aurata ist gar nicht erst erschienen. Ich höre mir gerne deinen Alternativvorschlag an, mir kommt aber selbst eine recht passable Idee.
    Was hältst du davon, wenn wir zu den drei Finalisten den jeweils Zweiten der Factio starten lassen? Dann wären wir bei sechs besetzten Finalplätzen, wobei die Zweitplatzierten nicht um den Sieg fahren. Zu besetzen gilt es dann noch die beiden letzten Plätze. Diese Fahrer starten ebenfalls außer Konkurrenz."

    Menecrates schaute verschmitzt. Infrage kam Syennesis. Ihm hatte er einen Startplatz bei den Ludi versprochen. Für Marsyas standen die Chancen nicht so gut, eher für einen der Factiolosen oder ein gänzlich Unbekannter. Der Consul rätselte noch, während er auf Faustus' Vorschläge wartete.

  • Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus


    Daraufhin wandte er sich an die Fahrer der Albata mit einem bemüht vermittelnden Tonfall: "Vorschlag zur Güte, Freunde: Warum fahrt ihr nicht einfach allein? Es geht ja offenbar nur darum, sich gegen die eigenen Leute durchzusetzen. Dem Consul kommt es ja scheinbar nicht so sehr darauf an, dass die Qualifikationsrennen spannend sind." Den Seitenhieb in Richtung Veranstalter konnte er sich dabei nicht verkneifen. Aber womöglich wäre der Vorschlag ja auch für den Consul akzeptabel. Hamiris warf Marsyas einen Seitenblick zu. Der würde dem Claudius ja so oder so berichten, was hier besprochen wurde.


    Pigor Secundus überlegte kurz und gab dann beschwichtigend zu: “Ja, das ist zwar nicht die ideale Lösung, aber damit wären wir durchaus einver...“ Weiter kam er nicht, weil Marsyas sofort dazwischen grätschte und irgendwelchen hanebüchenen Unsinn von sich gab. Enerviert und ratlos hob der Albata-Fahrer die Arme. Was sollte man da denn noch machen? Sie hatten den Grünen ja sogar ein offizielles Trainingsrennen schon zuvor zugesagt, aber das war anscheinend nicht gut genug. Nein, Marsyas hatte offensichtlich beschlossen, dass, wenn er jetzt nicht hier und heute noch einmal fahren konnte, er das auch allen anderen schon allein aus Prinzip kaputt machte.
    Als der dann noch irgendwelche Verschwörungstheorien bezüglich Hermippus und Athenodorus losließ, überschritt das Ganze die Grenze der Lächerlichkeit. Die Albata-Fahrer hatten zwar freilich keine Ahnung, wie das in anderen Rennställen so lief, aber zumindest in der Albata wurden die Fahrer nicht in irgendwelche langfristigen Personalplanungen mit einbezogen, und sie konnten auch nicht die Gedanken von irgendwelchen Albata-Geldgebern lesen. Entweder war Marsyas schlichtweg ein komplett durchgeknallter Irrer, der Stimmen hörte – was wahrscheinlicher war – oder aber, der Consul Roms pflegte seine Planungen mit einem kleinen Peregrinen haargenau durchzugehen. So oder so, gegen diesen Irrsinn hier und heute konnten die Albata-Fahrer nichts weiter unternehmen. Es tat ihnen ein wenig leid, dass sie die Purpurea mit hinein gezogen hatten, auf der anderen Seite waren sie durchaus dankbar und würden das nicht vergessen, dass diese ihnen beigestanden war.


    Als Marsyas also abgerauscht war unter wüsten Verleumdungen, schüttelte Lusorix einfach nur den Kopf. “So. Ein. Vollidiot.“ Mehr fiel ihm dazu echt nicht mehr ein.
    Pigor Secundus wandte sich noch einmal an Hamiris. “Danke für deinen Vorschlag, aber was soll man da machen? Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und freue mich, wenn wir uns bei einem fairen Rennen gegenüber stehen.“


    Auch Pepe sprang auf und ging hinüber zu Bagoas. “Ah, große rote Mann, zeig diese grüne Betrüger wie man fährt richtige Rennen. Pepe geht jetzt und macht eine Wette auf dich. Sofern Pepe jemand findet, der bei diese olla de grillos sich traut, anzunehmen Wette.“


    Lusorix hingegen hatte durchaus andere Pläne. Er verabschiedete sich noch und begab sich dann hinauf zur Zuschauertribüne zum Block der weißen.

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