Privatzimmer des Vinicius Massa

  • .... und es dauerte nur wenige Augenblicke bis sie ein "Tritt ein" vernehmen konnte.


    Nachdem genug Platz in der Villa war, war Massa Privatraum nicht ein übliches Cubiculum, sonder zwei zusammenhängende, wobei eines als Schlafraum diente und ein zweites als Aufenthaltsraum, sozusagen. Mit einem kleinen Schreibtisch und einem großen Teppich mit ein paar Kissen am Boden, was so gar nicht römisch war. Doch diese gemütliche Sitzgelegenheit hatte Massa auf seinen Reisen gesehen und in seinen privaten Räumen umgesetzt.
    Da hier nie hausfremde Personen empfangen wurden, war dies auch egal.

  • Bevor ich dann tatsächlich die Tür öffnete, um einzutreten, zerrte ich noch einmal an dieser besch…eidenen Tunika in der Hoffnung, dass sie doch noch ein bisschen länger wurde. Aber den Gefallen tat sie mir nicht. Was soll's, dachte ich, ich bin ja eh nur die Putze! Scheißegal wie ich aussah.


    Langsam ging also die Tür auf und ich steckte erst mal meine Rübe durch, bevor ich eintrat, so al wollte ich nachgucken, ob Massa auch wirklich da war. Was ja absoluter Schwachsinn war, weil er ja gesagt hatte, ich solle reinkommen.
    „So da bin ich, Dominus“, meinte ich als ich ein paar Schritte nähergetreten war. Meine Haare hatte ich nach hinten zusammengesteckt. Bis auf die blöde Tunika sah ich jetzt eigentlich ganz ansehnlich aus.
    Ein wenig aufgeregt war ich ja schon, weil ich keine Ahnung hatte, was jetzt kam. Vielleicht war Massa ja gar nicht der für den ich ihn hielt. Vielleicht war er ja genauso Irre wie der Tiberer und konnte es in der Öffentlichkeit nur besser verbergen.

  • Ich saß am Schreibtisch, als Thula eintrat, über einer Schriftrolle und blickte nicht gleich hoch. Erst als sie mitten im Raum stand, sah ich auf, stand ohne Worte auf, besah sie mir von oben bis unten und umkreiste sie dabei.
    Und es schien, als hätte sich der Kauf doch ausgezahlt. Nachdem sie gewaschen war und in halbwegs ordentlich Gewand gesteckt, sah sie ja doch recht ansehnlich aus.


    "Wir müssen dir etwas zum Anziehen besorgen." sagte ich, bevor ich meine letzte Runde um sie beendete. Nun stand ich vor ihr und sah sie an. Es dauerte etwas bis ich wieder zu Reden begann "Setz dich!" und auf den Teppich deutete "Ich möchte von dir erfahren, deine Geschichte und wie du nach Rom kamst!"


    Ich wartete nicht und bequemte mich selbst schon auf einen Polster. "Doch bevor du anfängst lass dir noch etwas sagen! Mein Vater hat mich gelehrt jedem Menschen mit dem notwendigen Respekt zu behandeln. So halte ich es auch. Dennoch bist du ein Sklave. Du wirst tun was ich sage, wenn ich es sage. In der Öffentlichkeit oder wenn fremde Personen hier sind, verhältst du dich wie es sich gehört. Hier in der Villa, wenn wir alleine sind, darfst du offen sprechen, sofern es mir nicht zu viel wird!"
    Mit einem Lächeln fuhr ich fort "Du kannst es hier bei mir gut haben, aber solltest du mich hintergehen wirst du es bereuen. Du darfst das Haus verlassen, aber glaube mir, wenn du davon läufst werde ich dich finden. Halte dich an die Regeln und dir wird es an nichts fehlen. Gewinne mein Vertrauen und du wirst es nicht bereuen!"


    Nun, das war Vertrauensvorschuss genug aber Massa hatte gerne klare Fronten


    "Und jetzt erzähle von dir!"

  • Ich versuchte ruhig zu bleiben, als er mich umrundete. So begafft zu werden, war mir schon immer zuwider gewesen. Dennoch sagte ich nichts und hielt den Atem an, bis Massa endlich wieder vor mir stand. Dass die dämliche Tunika nicht passte, hatte sogar er gesehen, obwohl den meisten Kerlen sowas ziemlich egal war (zumindest denen, die ich gekannt hatte).
    Tja, dann stand er vor mir und sah mich eine ganze Zeit lang unverwandt an, sagte aber nichts. Mist, dachte ich, hatte ich irgendwas falsch gemacht? Gefiel ich ihm doch nicht? Vielleicht sah ja die Frisur Kacke aus…


    Endlich redete er wieder. Ich sollte mich setzen , dabei deutete er auf die Kissen am Boden. Komisch, was suchten die Kissen denn am Boden? Na egal, ich setzte mich auf den Boden und ließ die Kissen wo sie waren. Er selbst hatte es sich auf den Kissen bequem gemacht. Meine Arme umfassten meine angewinkelten Beine. Irgendwie kam ich mir komisch vor… ungefähr so wie der Kanarienvogel, der gleich von der Katze gefressen wurde.


    Bevor ich was von mir erzählen konnte, stellte er erst mal ein paar Sachen klar. Naja, das klang ja nicht so schlecht. Auf jeden Fall war der Kerl hier kein zweiter Callinax, dem es immer Spaß gemacht hatte, mich zu quälen. Ich versuchte sein Lächeln zu erwidern, allerdings war ich dafür im Moment einfach zu eingeschüchtert. „Danke Dominus, ich hoffe, ich werde dich nie enttäuschen,“ meinte ich ein wenig kleinlaut.


    Bevor ich dann endlich von mir erzählte, brauchte ich einen Moment Zeit, um zu überlegen, wo ich eigentlich anfangen sollte. „Naja, also… als ich vier oder fünf war, da wurde ich vom Meer angespült. Ich war auf einem Schiff gewesen, aber woher das Schiff kam und wer noch auf dem Schiff war, weiß ich nicht mehr. Da gab es einen Sturm, der dieses Schiff zum sinken brachte. Und ich wurde angespült. Das war irgendwo in Nordgallien. Armorica haben die Leute die Gegend genannt. Die, die mich fanden, gaben mir was zu Essen und waren auch eigentlich ganz nett zu mir, obwohl ich ihre Sprache nicht verstand. Aber dann kamen ein paar böse Männer, die mich mitnahmen und mich schlugen. Ich hab mich gewehrt und geschrien. Aber die ließen mich nicht los.“ Schon ewige Zeiten hatte ich nicht mir über diesen furchtbaren Tag nachgedacht. Bisher hatte sich niemand dafür interessiert.

  • Ich hörte aufmerksam zu, doch es klang wieder wie so eine erfundene Geschichte, die sich die Sklaven ausdachten, um ihre Situation irgendwie zu rechtfertigen. Doch liess ich mir nichts anmerken und forderte sie auf "Also in Gallien? Und was dann?" weiter zu erzählen.

  • Jetzt erst wurde mir bewusst, dass ich das was damals passiert war, die ganze Zeit über ausgeblendet hatte. Und da ich nun darüber sprach, kamen alle meine Erinnerungen, die ich daran noch hatte, wieder hoch. Ich spürte plötzlich wieder, wie ich mich als kleines hilfloses Kind gefühlt hatte, in einer Welt, die ich nicht verstand und der ich vollkommen ausgeliefert war.


    Als ich weitererzählen wollte, kam zunächst nur ein kratziges Geräusch aus meiner Kehle und ich befürchtete schon, die Stimme bliebe mir weg. „Diese Männer brachten mich zu einem Sklavenhändler namens Brennus, der mich dann mitnahm. Und immer, wenn er in eine Stadt kam, versuchte er, mich zu verkaufen. Aber niemand wollte mich, weil so abgemagert und halbtot ausgesehen hatte. Es dauerte eine ganze Weile, bis Brennus mich loswurde. Er hatte sich für mich eine Geschichte ausgedacht, die er den Leuten immer erzählte. Ich sei eine von Piraten entführte Prinzessin aus Thule, die vor Gallien Schiffbruch erlitten hätte. Das war natürlich alles dummes Zeug! Ich war bestimmt keine Prinzessin oder so. Aber dadurch bekam ich meinen Namen – Thula.“ Ich hatte mich nie ernsthaft gefragt, woher ich eigentlich kam. Es gab ja auch keinen, der mir darauf hätte eine Antwort geben können. Aber irgendwoher musste ich doch gekommen sein! Aber was spielte das auch für eine Rolle? Nur seltsam waren die Zeichen auf meiner Haut, kleine mysteriöse Kreise und Striche, die man mir an den Oberarmen und links und rechts des Brustbeines eintätowiert hatte.
    „Naja, auf jeden Fall hatte er damit Erfolg und er wurde mich los. Aber der, der mich kaufte, hatte das nicht aus Mitleid getan... “ Nein, Callinax hatte nie etwas aus Mitleid getan. Er hatte dieses Wort gar nicht gekannt!

  • Als Thula wieder zu sprechen bekam bemerkte ich natürlich, dass sie etwas mit der Stimme rang und während sie weiter erzählte, stand ich auf, ging zum Tisch und füllte einen Becher mit Wasser aus einem Krug, der dort bereit stand.
    Natürlich hätte die Sklavin, dies, nach meiner Anordnung, auch selbst tun können, aber in diesem Fall machte ich eine Ausnahme.


    Ich reichte ihr also den Becher und liess mich dann wieder nieder, den Worten lauschend, die weiterhin wie so viele Geschichten klangen, die man so von Sklaven hörte. Schliesslich war sie das ja auch zum Teil- eine Geschichte.


    "Sondern?" fragte ich in einer Stimmlage, wo man schwer einordnen konnte, ob es nun genervt oder interessiert klang.

  • Ein wenig irritiert sah ich Massa schon an, als er plötzlich aufstand, um mir ein Glas Wasser zu holen. Aber ich nahm es und bedankte mich, ehe ich weitererzählte.
    Nun kamen wir an einen Punkt meiner Geschichte an, der mir noch immer sehr schwer zu schaffen machte. Die Zeit bei Callinax, das war meine verlorene Kindheit. Die Zeit in der ich statt guter Worte und Liebe nur Hass und Gewalt kennengelernt hatte.
    Massa sah mich forschend an. Was glaubte er denn, weshalb man Sklaven kaufte? Sicherlich nicht aus Mitleid. Auch er selbst hatte das heute sicher nicht getan, sondern er erwartete sich etwas von mir. Was genau das war, hatte er ja schon angedeutet. Callinax hatte es damals aus einem einzigen Grund gemacht. Aus reinem Geiz hatte er es getan. Ein schwächliches Kind, das wenig kostete und dem man nur so viel zu Essen geben musste, damit es nicht verhungerte. So und nur so hatte seine Rechnung ausgesehen! Und immer noch erwischte ich mich dabei, wie die Angst in mir hochkroch, wenn ich über ihn sprechen sollte.


    „Der Mann, der mich kaufte war… ein Schuhmacher aus Cenabum… Callinax. Er hatte nicht mal hundert Sesterzen für mich bezahlt. Und deshalb, weil ich so billig war, nahm er mich. Ich musste den ganzen Tag in seiner Werkstatt mithelfen. Aber das war nicht das Schlimmste. Nie konnte ich ihm etwas recht machen…“ Schließlich kam ich ins Stocken. Ob ich noch weitererzählen sollte? Ich war mir nicht sicher ob es ihn interessierte, wie oft Callinax mich geschlagen hatte - und zwar wegen nichts. Und dann war ja noch meine Flucht, die allerdings nur einen Tag gedauert hatte…

  • Ich lauschte den Worten und bei dem damaligen Kaufpreis musste ich unweigerlich etwas Lächeln, obwohl das Thema anscheinend nicht so angenehm für sie war. Also setzte ich wieder eine ernste Mine auf "Fahr fort, Thula"


    Ich sah ihr in die Augen und konnte die Unsicherheit erkennen "wenn du aber nicht möchtest, dann musst du nicht!"
    Auch das war eher unüblich Sklaven gegenüber, sie hatten im allgemeinen Ansehen ja keinen eigenen Willen. Aber wie schon erwähnt, hatte mein Vater mir etwas anderes beigebracht.

  • Ich ging einen Moment in mich, entschied mich aber dann doch weiter von Callinax zu erzählen, weil ich mir davon erhoffte, dass es mir gut tun würde. Er verprügelte mich für jede Kleinigkeit… und doch…. Bin ich immer bei ihm geblieben… weil… weil er der Einzige war, den ich hatte.“Tja, das war ganz schön krass gewesen. Er war meine Familie gewesen, obwohl er eigentlich ein so mieses Schwein gewesen war.
    „Aber dann… eines Tages… ich war etwa zehn Jahre alt… da gab es für mich die Gelegenheit abzuhauen… Und ich nutzte sie. Die Tür stand offen und Callinax war nicht in der Nähe… und dann rannte ich so schnell ich konnte. Ich versteckte mich auf einem Ochsenkarren, der auf dem Weg aus der Stadt war… und dann war ich…“ Frei…? Nein, war ich nicht!
    „Als der Wagen haltmachte, kroch ich hervor und lief in den Wald… Bald wurde es dunkel und ich hatte noch nie im Freien übernachtet. Ich bekam furchtbare Angst, denn in dem Wald sollte es Wölfe geben…. Ich war eben erst zehn!“, meinte ich entschuldigend. „Noch in der Nacht bin ich zurückgelaufen, zurück nach Cenabum… zurück zu Callinax…“

  • Nach aussen hin unberührt merkte ich nur an "Eine bewegte Kindheit" und stand auf und um mir selbst einen Becher mit Wasser zu nehmen, allerdings mit etwas Wein gemischt..... einen Spritzer, wie es mein Onkel Hungaricus immer nannte....


    "Nun, du sollst es hier besser haben. Wie schon erwähnt, gewinne mein Vertrauen und sei loyal, halte dich an Anweisungen und enttäusche dich nicht und du wirst hier ein gutes Leben haben!"


    Mit diesen Worten machte ich es mir wieder bequem und beobachtete ihre Reaktion....

  • Tja, ziemlich bewegt, dachte ich zynisch, ließ mir aber nichts anmerken. Nun holte auch er sich ein Getränk und mein Blick begleitete ihn dabei. Schließlich stand er über mir und ich blickt hoch zu ihm. Wieder sprach er davon, dass ich es besser bei ihm haben würde, natürlich aber nur, wenn ich stets gehorchte und loyal war. Apropos loyal… da fiel mir wieder die Elster von heute Morgen ein…
    Inzwischen hatte er es sich wieder auf den Kissen bequem gemacht. Vorsichtig stützte ich mich mit meinen beiden Händen ab und beugte mich mit meinem Oberkörper zu ihm hin, so dass ich schließlich auf den Sohlen meiner Sandalen saß. „Dafür werde ich auch immer dankbar sein, Dominus. Und ich werde dir gerne dienen, was immer du wünschst, ich werde alles tun... und ich werde auch immer loyal sein, Dominus… so wie heute Morgen auf dem Markt.“ Vielleicht erinnerte er sich ja noch. Ok, das klang jetzt alles ziemlich arschkriecherisch.. und ob mir dem alles wirklich auch alles gemeint war, das ließ ich jetzt erst mal offen... aber wenn er Wort halten würde, dann würde er mit mir garantiert keinen Stress haben.

  • Thula kam mir näher und ich kam nicht umhin, ihren Körper zu betrachten. Irgendwie hatte sie etwas was mich anzog und ich hatte auch schon länger keine Frau mehr.
    Doch schnell schob ich den Gedanken beiseite. Auch wenn es durchaus üblich war, Sklaven für derartiges Vergnügen zu benutzen, so war es nicht das, was mein Vater mir beigebracht hatte.


    "Heute Morgen? Am Markt?" fragte ich, um aus den Gedanken zu entkommen und mich wirklich zu erinnern.

  • „Ähm,“ meinte ich erstmal, bevor ich weitersprach. Schnell kam der Gedanke, vielleicht ein bisschen übermütig gewesen zu sein. Aber vielleicht hatte er es einfach schon wieder vergessen oder überhaupt erst gar nicht richtig gerafft heute Morgen. Typisch Kerl eben!
    „Ja, heute Morgen… dieses rothaarige Weibsstück… die sich so dicht an den Leuten vorbeigedrückt hat… und daraufhin dann dummerweise ein paar Geldbeutel verschwanden. Solche Typen kenne ich. Die nehmen dich aus und du merkst es nicht mal! Ich musste die nur einen Augenblick beobachten und schon war mir klar, was das für eine ist. Und dann hab ich dir doch ein Zeichen gegeben, dass du aufpassen sollst. Hast du das etwa nicht mitgekriegt?!“ Zugegeben, meine Frage klang ziemlich vorwurfsvoll, aber schließlich war es ja um was Wichtiges gegangen. Aber gleich regte ich mich wieder ab und gestand ihm, warum ich ihn gewarnt hatte. „Und außerdem wollte ich nicht, dass sie dich beklaut und du dann kein Geld mehr hast… um mich… zu kaufen. Denn… ich dachte mir… naja, du warst der einzige anständige Kerl dort, der mitgeboten hatte.“ Komisch, ich hatte das Gefühl, meine Backen glühten. Wahrscheinlich war ich bei diesen Worten auch noch rot geworden.

  • Und so war es auch. Mir war es auch gleich aufgefallen, dass ihre Gesichtsfarbe etwas rötlich wurde. Wobei ich doch gar nichts gemacht habe, um dies auszulösen.....


    "Nein, habe ich nicht mitbekommen.....aber zum Glück, hat es sich ja schnell ausgestohlen dort am Markt...... ah du meinst ich wäre ein anständiger Kerl? Wie kommst du zu dem Schluss?"


    Ich beugte mich vor und sah ihr mit einem verschmitzten Lächeln direkt in ihre Augen...... welche Farbe war das eigentlich.....

  • Sagen wir es mal so, in meiner Vergangenheit hatte ich nicht viel Gelegenheit, mit jemand über persönliche Sachen, wie zum Beispiel meine Gefühle und Empfindungen zu sprechen. Warum? Na weil es niemand interessiert hatte, was ich dachte oder fühlte. Deswegen war ich darin noch ein bisschen unsicher und lief gleich rot an. Eigentlich hatte ich es schon wieder bereut, ihm zu sagen, dass er ein anständiger Kerl sei. Und seine Frage war ja schon berechtigt.
    „Naja, also ähm… ich hatte ja genug Zeit, um dich zu beobachten… und du bist die ganze Zeit ruhig geblieben. Nicht so wie dieser andere Blödmann, der herumgeschrien hat wie ein Irrer. Hast du mitgekriegt, was seine Männer gemacht haben? Die haben diesen Händler vermöbelt und keiner hat was gemacht, um dem armen Kerl zu helfen! Hier ist es fast genau so schlimm, wie in Massalia!“ Gerade noch rechtzeitig merkte ich, wie ich wieder abschweifte und zu plappern anfing. „Also was ich sagen wollte… du hast die Fassung behalten und….“ Plötzlich beugte er sich zu mir, sah mir tief in meine blauen Augen und lächelte auf so eine komische Art, bei der ich nicht wusste, ob ich mich entspannen oder doch besser auf der Hut sein sollte.„…ich sah es in deinen Augen…. dass du… also dass du ein netter anständiger Kerl sein könntest…. Du bist doch ein netter Kerl, oder? Ob ich jetzt auch lächeln sollte? Ich war mir nicht sicher. Seine Augen hatten eine seltsame Wirkung auf mich. Ich wich nicht zurück, sondern ließ mich eher noch von diesem Blick anziehen. Ich lächelte schließlich zaghaft. Eigentlich musste ich keine Angst haben, denn mein Kopf sagte mir, ich müsste keine Angst haben… Allerding hatte ich schon ein komisches Gefühl in mir, dass sich nicht wirklich deuten ließ.

  • Während sie sprach liess ich den Blick nicht von ihr weichen....
    Was sie da über den Wutwichtel und die Prätorianer sprach liess ich einfach links liegen, kozentrierte mich eher auf das was dann kam. Sie schien ein wenig nervös zu sein, wobei ich zugeben muss, dass mir das schon gefiel, dieses Spiel.


    "Soso, du hast mich beobachtet?" Mein Grinsen wurde etwas breiter "und du kannst aus meinen Augen lesen? Ich wäre ein netter Kerl?" Ich beugte mich noch mehr nach vorne und mein Lächeln wurde wieder etwas weniger "Und was liest du jetzt gerade in meinen Augen?"

  • „Ja, das hab ich,“ gab ich ohne weiteres zu. Schließlich war es ja nicht verboten, zu beobachten. Natürlich war mir klar, dass es vielleicht irgendwann mal schlecht ausgehen konnte, wenn ich den Falschen beobachtete. Aber das war eben Risiko. Aber ansonsten war diese Gabe ein wertvolles Werkzeug.
    Massas Grinsen wurde breiter und ich wurde unsicherer und sein Blick hatte sich keinen Deut verändert. Wieder lächelte ich, obwohl sich das seltsame Gefühl in mir verstärkte. Ich spürte, wie das Blut in mir pulsierte. Sollte ich doch Angst haben? „Ich denke schon, Dominus“, beantwortete ich mit zittriger Stimme seine Frage. Inzwischen hatte er sich noch weiter zu mir hin bebeugt, so dass unsere beiden Gesichter nur noch wenige digiti voneinander getrennt waren. Dann wich sein Lächeln allmählich aus seinem Gesicht. War er nun immer noch nett? Ich war mir plötzlich doch nicht mehr so sicher, keine Angst haben zu müssen. Mein Puls raste, doch ich blieb standhaft. Ich wich nicht zurück, denn ich wollte wissen, wie 'nett' er tatsächlich war. Das wollte ich riskieren, auch wenn ich es hinterher bereuen sollte. „Ich… ich weiß nicht, Dominus… aber ich denke schon.“

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