Weil sich der Consul beim Amtsantritt vorgenommen hatte, entweder selbst für die Ausgestaltung von Feiertagen Sorge zu tragen, ein Opfertier zu spenden oder wenigstens sich davon zu überzeugen, dass die eigentlich Verantwortlichen ihren kultischen Verpflichtungen nachkamen, führten ihn seine Schritte - ja, als alter Soldat lief er noch immer mehr als dass er sich tragen ließ - heute zum ersten Meilenstein der Via Flaminia. Die Straße begann am Kapitol, direkt auf dem Hügel, und führte nach Norden. Am ersten Meilenstein befand sich ein Hain, auf dem bereits viele Einwohner Roms versammelt saßen oder standen. Das Fest der Anna Perenna glich einem Volksfest im Grünen. Das Besondere an den Opferungen bestand im Antrieb: Der Opfernde wollte möglichst lange leben. Dem Außenstehenden mochte das Treiben wie ein Trinkgelage vorkommen, den Involvierten gab jeder geleerte Becher die Hoffnung auf ein zusätzliches Lebensjahr.
Der Consul gab seinen Liktoren zu verstehen, dass sie heute im Dienst trinken durften, allerdings empfahl er stark verdünnten Wein. Er selbst ließ sich Wasser reichen und da Trinken von reichlich Wasser den Geist und den Stoffwechsel anregte, sah er darin ein doppelt gutes Werk.