Sklavenunterkunft | Die letzte Nacht

  • Lyciscus schlenderte langsam in die Unterkunft hinein, der Tag verlangte ihm Körperlich nichts ab, doch sein Kopf war doch etwas mitgenommen. Etwas verwundert blickte der Sklave in alle Ecken der Unterkunft, niemand anderer schien hier zu sein, hatte er sich erwartet doch auf jemanden zu treffen. Nun, es störte ihn nicht, so konnte er vielleicht wirklich etwas Entspannung genießen, er sollte schließlich ausgeruht sein, wenn der nächste Tag beginnt.


    Vor seinem Bett fing er an sich zu entkleiden, dabei begann er den Brustpanzer zuerst auszuziehen, anfänglich hatte er etwas Schwierigkeiten, Mara dürfte diesen wirklich gut zugeschnürt haben, doch dann landete das Stück trotzdem auf dem Boden. Die Arm und Beinschoner bekam er etwas schneller von seinem Körper getrennt, zusammen legte er die Kleidung sowie die Knüppel wieder auf den Tisch von dem er sie entnommen hatte. Zuletzt entfernte er noch die Sandalen die er wie üblich zum Eingang der Unterkunft stellte. Als sich der Thraker dann in sein Bett legen wollte, fiel ihm der Sack mit der Tunika auf, er hatte diesen doch im Bad vergessen. Ein leichtes grinsen machte sich bemerkbar, Danke Mara, dachte sich der Sklave, da sie es wohl war die ihm den Sack hier her gelegt hatte. Da hatte sich seine Domina wirklich eine anständige Frau zur ihrer Leibsklavin gemacht.


    Nachdem Lyciscus den Sack mit der Tunika in seiner Truhe verstaut hatte, legte er sich auf das Bett, dabei legte er seine Hände in den Nacken und starrte noch eine weile auf die Decke des Raums. Schlafen könnte er jetzt womöglich so oder so nicht, also blieb ihn nichts anderes übrig als sich wieder mit seinen Gedanken zu beschäftigen. Der Tag war reichlich gefüllt von Informationen, viele davon eher trauriger Natur, dabei wünschte er sich wieder seine Familie in den Arm nehmen zu können. Der Sklave schloss seine Augen, und es spielte sich eine kleine Fantasie in seinem Kopf ab, die wohl den nächsten Tag beschrieb.


    So sah er sich bereits am Morgen Hellwach, und schlenderte durch die Villa, dabei traf er auf andere Sklaven wie auch Bewohner der Villa, die er ja tatsächlich bisher nicht zu Gesicht bekommen hatte. Mit dem ein oder anderen führte er kurze oder auch längere Gespräche, jedes durfte wohl erfreulich gewesen sein da ständig gelacht wurde. Er begutachtete die Villa und deren Beschaffenheit, immer wieder fand er andere Konstruktionen die ihn für kurze Zeit in den Bann gezogen hatten, da er solche in Thrakien nie gesehen hatte. Langsam bewegte sich Lyciscus auf den Garten zu, und bevor er noch wirklich darin stand, konnte er etwas erblicken, das so unglaublich wirkte wie es ja tatsächlich auch der Fall war. Aurelia Prisca spielte mit zwei Kindern, und es waren definitiv ihre Kinder, ein kleines Mädchen und ein etwas größerer Junge, das Bild das sich dem Thraker hier bot war von starker Wärme umgeben. Die Augen des Mannes wuchsen an, er betrachtete das Schauspiel eine ganze Weile, sie lachten und hatten sichtlich Spaß. Dabei lehnte sich Lyciscus an eine Säule und grinste über den ganzen Mund, dieses Bild erfreute ihn wirklich sehr, doch noch mehr erfasste es sein Herz, zu sehen wie überglücklich seine Herrin in diesem Moment zu sein schien.


    Am Bett liegend und völlig seinem zustand der Trance ausgeliefert, fiel dem Thraker nicht mal auf, das sich eine Träne löste und seine Wangen hinunter glitt. Würde man den Mann hier so liegen sehen, könnte man glauben das dieser gerade äußerst zufrieden schläft.

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