Marcus Decimus Livianus

Lucilla schaut Aemilia fragend an. "Eine dritte was?" Dann wird ihr klar, was die Sacerdos damit meint. "Ach so. Mhm. Aber wir können doch nicht einfach irgendjemand... ich meine... Andererseits, Felicitas wird schon wissen, wen, oder nicht?"

Sie blickt auf die Notizen, welche sie bisher zusammengesammelt hatten. "Ich bin dafür, dass wir einfach mal anfangen. Mit Hilfe der Götter wird es schon seinen Lauf nehmen. Selbst wenn die Statuten noch nicht gelten, wir können doch nicht einfach ignorieren, was geschehen ist. Ich kann ja schoneinmal etwas ausarbeiten. Darin bin ich recht gut, beim Cursus Publicus muss man ja ständig etwas ausarbeiten." grinst sie. "Und du könntest in Rom nochmal zu Felicitas nachforschen, vielleicht haben wir etwas übersehen."

"Hmmm..."
Aemilia macht ein nachdenkliches Gesicht. Sie lässt alles Geschehene noch einmal Revue passieren.
"Du hast recht... Ich glaube auch, sie wird uns selbst zeigen, wer die dritte sein wird."
Sie lächelt optimistisch.
"Die Göttin lässt uns nicht im Stich..."
Das Wachstäfelchen schiebt sie zu Lucilla hinüber.
"Ja... Am Besten schaust du noch einmal genau im Codex nach. Aber so in etwa müsste es schon funktionieren. Wir können ja über Briefe weiterhin in Kontakt bleiben. Hmm... Was ist mit... mit ihm...? Was machen wir als nächstes?"

Lucilla nimmt das Täfelchen lächelnd in die Hand. Mit ein wenig Arbeit sollte sich daraus etwas machen lassen.

"Ich schicke dir dann eine Nachricht, wenn ich eine erste Version der Statuten habe, dann kannst du ja noch nachbessern."

Sie schaut gedankenverloren auf die Wachstafel in ihrer Hand. .

"Ja... er." überlegt sie und weiß auch nicht so recht weiter. "Wir sollten uns kundig machen. Ein wenig beobachten. Gedanken sammeln. Solche Sachen eben."

Aemilia nickt.
"Ja, etwas anderes bleibt uns bis dahin wohl kaum übrig... Sobald ich wieder in Rom bin, werde ich mich auch noch etwas genauer erkundigen. Es gibt sicher genügend Informationen... Ob die Prätorianer noch mehr wissen? Dürfen die uns das sagen? Soll ich Hungi mal fragen?"
Noch einmal geht sie in Gedanken das weitere Vorgehen durch.
"Hmmm... Sobald wir von der Dritten wissen und auch alles weitere so weit ist, sollte ich wohl einmal um eine Audienz beim Pontifex Maximus anfragen..."
Schon jetzt steigt bei diesem Gedanken Nervösität in ihr auf. Der Pontifex Maximus!
"Oder möchtest du vielleicht mit? Vielleicht kann mich ja auch die Dritte begleiten..."

"Die Prätorianer?" Allein der Name hat einen gefährlichen Beigeschmack. Dieser verflüchtigt sich jedoch, als Aemilia Hungi erwähnt. "Hungi, ja, das ist eine gute Idee. Ich bin sicher, er könnte uns helfen."

Sie nickt und winkt dann ab. "Ach nein, zum Pontifex Maximus muss ich nicht unbedingt mit. Ich muss ja immer schauen, dass ich nicht zu lange aus Hispania fort bin."

Und das ist ihr ganz recht. Vor den Augustus zu treten ist immer so eine Sache, ob in seiner Funktion als Imperator oder als Pontifex Maximus ist dabei nebensächlich.

"Ich weiß auch gar nicht, ob ich da überhaupt einen Ton herausbekommen würde vor lauter Nervosität." grinst sie.

"Gut. Ich frag ihn. Kostet ja nichts..." grinst Aemilia.
"Ich hoffe ja nur, dass mich seine Furie von einer Verlobten nicht mit Haut und Haaren auffrisst..."
Schicksalsergeben zuckt sie mit den Schultern.
"Na gut... Dann gehe ich halt hin. Son bißchen kenne ich ihn auch schon. Wird schon schiefgehen... Ich hoffe auch noch auf den Beistand der Dritten... Als wäre ich nicht aufgeregt, wenn ich zum Pontifex Maximus gehe..."
Aemilia seufzt.
"Nun ja... Ansonsten haben wir dann ja alles, nicht wahr?"

"Ach, Hungaricus Verlobte ist gar nicht so übel. Immerhin heiratet sie als Patrizierin einen Plebejer, das darf man nicht vergessen. Sicherlich ein Grund, warum sie manchmal so verbittert ist. Aber wenn es so weit ist, wird sie ihre Hochnäsigkeit schon einstellen müssen. Wobei ich sagen muss, dass sie zu mir bisher eigentlich immer recht höflich war. Aber man hört ja mitunter Geschichten..."

Sie schüttelt den Kopf.

"Naja, ich denke auch, dass wir sonst alles haben. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich doch zu dir gekommen bin. Wer hätte das vermutet."

Sie grinst schelmisch. "Aber jetzt erzähl doch mal wie es mit dir und Livianus läuft. Ihr seid jetzt tatsächlich verlobt? Wann wird die Hochzeit stattfinden? Dann gehörst du ja zu unserer Familie! Ach, das ist so aufregend. Wenn du willst, dann helfe ich dir bei den Vorbereitungen. Oder... macht das jemand aus deiner Familie?"

"Geschichten? Was für Geschichten?"
Aemilia ist ganz Ohr. Neuen spannenden Gerüchten und Lästereien gegenüber ist sie natürlich immer sehr neugierig.

"Oh, es könnte nicht besser laufen... Seit er das Kommando über die Cohortes Urbanae erhalten hat, ist er ziemlich im Stress. Aber das ist in Ordnung. Ihm macht die Arbeit viel Spaß und ich denke, er macht sie auch gut. Gemeinsam waren wir kürzlich bei meinem Bruder. Und er hat der Verlobung jetzt endgültig zugestimmt!"
Sie grinst gut gelaunt.
"Die Verlobungsfeier findet ANTE DIEM XII KAL OCT DCCCLV A.U.C. (20.9.2005/102 n.Chr.) in der Casa Decima Mercator in Rom statt. Ich hoffe doch, dass du auch kommen kannst? Die Hochzeit selbst wird dann irgendwann in der Casa Didia gefeiert. Aber dafür haben wir noch keinen Termin..."
Nachdenklich kratzt Aemilia sich am Kopf und zuckt schließlich grinsend mit den Schultern.
"Ich glaub, die Vorbereitungen sollten Livianus und ich gemeinsam übernehmen. Keine Ahnung... Ich denke, dass Ganymed mir da auch noch helfen muss. Wenn dir aber langweilig ist, dann kannst du gerne ein paar Tage früher schon anreisen und dich mit ins Getümmel stürzen! Es wird schon werden..."
Sie nickt zuversichtlich.

"Aber, wie sieht es denn bei dir aus? Ich habe auf der Bibliotheks-Feier da sehr verdächtiges Herumgezwinkere beobachtet..."
Aemilias Lächeln könnte verschmitzter nicht sein.

"Naja, du weißt schon. Solche Geschichten, die man von Patriziern eben so hört. Dass sie ihre Sänften-Träger-Sklaven durch Rom hetzt, dass sie bald umfallen; dass sie unentwegt an Hungi herummäkelt, weil er nur ein Plebejer ist, solche Dinge eben. Aber wie gesagt, zu mir ist sie immer freundlich. Nun ja, wir arbeiten ja sozusagen auch zusammen und ich halte sie für eine sehr fähige Praefectus Vehiculorum, Patrizierin hin oder her."

Lucilla grinst wissend. "Ich will dir deinen Zukünftigen ja nicht madig machen, aber du solltest wissen, dass diese Arbeitswut in der Familie liegt. Zumindest bei den männlichen Decima. Dafür haben sie auch eine Menge guter Eigenschaften, aber die..." sie schaut unschuldig in die Luft. "... die musst du schon selbst herausfinden. Als Schwester und Cousine bin ich bei so etwas an mein familieninternes Schweigegelübde gebunden. Und ich komme natürlich auf die Feier, sowohl auf die Verlobung als auch auf die Hochzeit. Ich kann mir sicher ein paar Tage dafür frei nehmen."

Als Aemilia auf die Feier zu sprechen kommt, vergeht Lucilla das Grinsen ein wenig. Sie ist sich noch immer nicht sicher, wie es mit Spartacus weitergehen soll, ob es überhaupt irgendwie weitergehen kann. Wenn sie es nicht beenden würde, dann wäre es nur eine Frage der Zeit, bis Meridius davon Wind bekommt. Und dann... sie will lieber nicht darüber nachdenken. Für ihren Geschmack wissen oder ahnen es sowieso schon zu viele.

"Ach das. Das ist nur so ein bisschen Herumgezwinker, du weißt schon... Nichts Ernsthaftes... denke ich..."

"Naja... Hungi ist ja groß und stark. Er wird sich schon zu wehren wissen. Wahrscheinlich tut es ihm aber auch mal ganz gut, wenn ihm eine Frau nicht augenblicklich zu Füßen liegt. Ein bißchen Erziehung wird ihm nicht schaden. Er verkraftet das schon..."
Sie grinst breit.

"Oh, das ist wunderbar, dass du kommst! Livianus wird sich sicher sehr darüber freuen. Ja, in eurer Familie scheinen sich wirklich alle wunderbar zu verstehen. Du hast es gut..."
Aemilia lächelt ein wenig schief.
"Bei mir ist es momentan alles etwas zerrissen. Meine Zwillingsschwester hat sich mit meinem Bruder gestritten und ist nun in die Gens Germanica gewechselt... Natürlich verstehe ich mich trotzdem noch mit beiden gut, aber die Familie ist einfach nicht mehr das, was sie einmal war."

Schmunzelnd nimmt sie Lucillas Geheimnistuerei auf und beugt sich direkt neugierig zu ihr herüber um noch mehr zu erfahren.
"So ist das also... Nun, ich bin schon sehr gespannt. Ich hoffe natürlich, dass du da nicht aus eigener Erfahrung sprichst. Wie war Livianus denn so als kleiner Junge? War er ein sehr schlimmer Finger?"

Aemilia ist natürlich sofort aufmerksam, als Lucilla bei Spartacus so zögerlich abwinkt.
"Ui... Denkst du? Ich weiß nicht... Wenn ich mich recht an seine Blicke erinnere, dann gibt es garkeinen Zweifel daran, dass er bis über beide Ohren in dich verliebt ist... Siehst du das denn nicht?"
Sie grinst und rückt ein wenig näher.
"Nun, erzähl. Ich werde bestimmt nichts weitersagen. Habt ihr euch schonmal allein getroffen? Was hat er gesagt?"

Auch Lucilla grinst bei Aemilias Worten über Hungi. Andererseits findet sie, dass keine Frau Hungaricus für sich alleine verdient hat, auch nicht Tiberia Livia. Hungi sollte eigentlich Allgemeingut aller Frauen des Imperiums sein. Sie seufzt.

"Das mit deiner Familie ist schade. Für mich bedeuted die Familie... naja... Familie eben." Sie grinst. "Aber du bist ja dann bei uns und dann hast du sogar zwei Familien. Das ist das tolle am Heiraten, wenn du mich fragst. Denn nur weil du nicht mehr Didia heißt, heißt das ja nicht, dass du nicht mehr zu ihnen gehörst."

Dann blickt sie Aemilia entsetzt an. "Aus eigener Erfahrung? Ich bitte dich! Nein, nein, aber als die Jungs angefangen haben sich für Mädchen zu interessieren, da war ich selbst ja noch ein kleines Ding, auf das keiner geachtet hat. Sie haben oft voreinander geprahlt, während Eleanora, Alessa und ich im Atrium gespielt haben." Sie kichert. "Aber du brauchst dich nicht zu sorgen, Livianus war eher ein ruhigerer Typ. Wenn er nicht mein Cousin wäre, könnte ich fast neidisch auf dich werden." Sie lacht offen.

Und da ist es wieder, das Thema, bei dem Lucilla ganz heiß wird.
"Verliebt? In mich? Meinst du das ernst? Ich meine... er hat doch sicher... er kann jede haben... warum sollte er ausgerechnet mich wollen?" Sie reibt verlegen den Stoff ihrer Tunika zwischen den Händen. "Wir haben uns zufällig im Stadtparkt getroffen. Und da... also... er hat mich geküsst. Und dann nochmal in meinem Officium." Jetzt ist es raus. Aber mittlerweile ist es eh egal, nachdem es ja doch schon das halbe Imperium zu wissen scheint.

Aemilia lächelt.
"Du magst Hungi sehr, nicht wahr? Zwar nicht so sehr wie ihn, aber doch schon ziemlich, hm? Ja... Ich kann das verstehen... Bei mir hat sein Charme auch gewirkt."
Verschmitzt zwinkert sie Lucilla zu, spricht aber nicht weiter.

"Oh ja. Auf meine neue Familie freue ich mich auch schon sehr. Die Decima in Rom sind jedenfalls fast alle unheimlich nett zu mir. Nur..."
Sie schaut sich um und Lucilla dann ein wenig unsicher an.
"Sag es nicht weiter, aber bei deinem Bruder habe ich manchmal das Gefühl, dass er mich nicht leiden kann. Ich weiß auch nicht. Wahrscheinlich ist es nur Einbildung..."
Ratlos zuckt sie mit den Schultern.

"Ein ruhigerer Typ? Nun, dass stille Wasser tief sind, weißt du sicher selbst. Manchmal sind genau die ruhigen Typen die schlimmsten. Hatte er schon viele Freundinnen? Bei seinem Aussehen müssen die Frauen ihm doch zu Scharen zu Füßen liegen!"
Aemilia mustert sie genau. Die Antwort auf diese Frage interessiert sie sehr.

"Natürlich in dich. Sonst hat er jedenfalls keine Frau dermaßen angestarrt. Seine Augen haben förmlich an dir geklebt."
Sie lacht.
"Warum dich? Na, weil du schön und intelligent bist, zum Beispiel? Außerdem gibt es keine Gründe, wenn man sich verliebt. Man verliebt sich einfach und aus. Vielleicht hat Venus ja auch noch etwas damit zu tun und sie wollte dir einen Gefallen tun. Bis jetzt warst du wohl ziemlich brav, hm?"
Die erwartete Überraschung in Aemilias Miene bleibt nicht aus.
"Er hat dich geküsst? Spartacus? Er? DER Spartacus? Wahnsinn... Du musst die glücklichste Frau auf der ganzen Welt sein!"
Einen Moment lang ist sie sprachlos.
"Und jetzt? Was passiert weiter? Trefft ihr euch noch? Werdet ihr euch verloben?"

"Ja, Hungi ist schon ein toller Mann. Er weiß genau, was eine Frau hören will." grinst sie in sich hinein, wird jedoch auch durch Aemilias nächstes Thema an den Empfang erinnert, als sich Meridius und Hugi gestritten haben.

"Meridius ist in mancher Hinsicht etwas schwierig. Vor allem, was seine Familie angeht. Du musst wissen, unsere Eltern sind beide früh verstorben und Meridius hat schon in seiner Jugend viel Verantwortung für die Familie übernommen. Natürlich waren auch Onkel Mercator und Onkel Proximus immer für uns da, Mercator ist es ja zum Glück immer noch, aber Meridius hatte schon immer seinen eigenen Kopf und das hört auch nicht bei Onkel Mercators Familienzweig auf. Und weil unsere Familie noch nicht lange den Stand hat, den sie heute hat, darf es keine Skandale geben, nur positive Schlagzeilen, naja... was ich eigentlich damit sagen will ist, dass wenn er dich ersteinmal näher kennt und dann zwangsläufig feststellt, dass es Livianus gar nicht hätte besser treffen können, dann wird er auch seine netten Seiten auspacken." Sie lächelt Aemilia aufmunternd zu.

"Stille Wasser, mhm, ja..." Lucilla überlegt, wie viel sie Aemilia wohl erzählen kann, ohne dass Livianus sauer wird. "Naja, Livianus hat zumindest nie viel damit geprahlt. Aber ich bin sicher, die ein oder andere Verehrerin hatte er schon auch."

'Seine Augen haben förmlich an dir geklebt.' - das geht Lucilla runter wie Olivenöl. Sie schluckt.

"Naja, es war mein erster Kuss. Und es war... ach, Aemilia, es war einfach umwerfend schön. Er ist so... " sie seufzt. "Ich weiß nicht, was weiter passiert.Ich habe dir ja schon erzählt, wie Meridius in solchen Sachen denkt und... Spartacus ist nur ein Gladiator. Nein, sag nichts, für uns mag ein Gladiator der beste Mann überhaupt sein, aber Männer sehen das seltsamerweise etwas anders." Sie seufzt. "Ich weiß nicht, ob es eine Zukunft hat."

"Du hast sicher recht... Danke!" lächelt Aemilia auf die Erklärungen zu Meridius hin. Sie fühlt sich schon ein ganzes Stück erleichtert. Wenn Lucilla es so beschreibt, dann muss es ja stimmen.

"Livianus.. So, so... Na, dann werde ich ihn wohl selbst noch einmal ein bißchen ausquetschen müssen. Ich traue ihm zu, dass er es faustdick hinter den Ohren hat und nur so unschuldig tut. Aber nach unserer Hochzeit werde ich ihm solche Anwandlungen austreiben. Seine Verwandten sind da ja auch nicht ohne..."

Aemilia grinst, wie sie Lucillas Verlegenheit sieht.
"Also, so wie die Meridius schilderst, würde er dir sicher nachgeben wenn du ihm sagst, dass du Spartacus wirklich liebst. Mein Bruder Falco hat auch immer sehr auf mich aufgepasst. Während der Sache mit Hungi war er überaus skeptisch und wollte mich kaum aus den Augen lassen. Aber als ich dann wegen Livianus mit ihm gesprochen habe, als es mir wirklich ernst war, da hat er seine Zustimmung doch noch gegeben. Brüder sind nun einmal so. Aber ich glaube an die Liebe und ich glaube, dass er deinem Glück niemals im Wege stehen würde."
Sie zwinkert verschmitzt.
"Zur Not müssen wir dir bei der Überzeugungsarbeit halt noch ein bißchen helfen. Livianus würde bestimmt mit Meridius reden und ihn davon überzeugen, dass Spartacus ein guter Mann für dich sein wird."
Aufmunternd legt sie Lucilla die Hand auf die Schulter.
"Das wird schon. Doch nun lasst euch erst einmal Zeit mit dem Kennenlernen. Es wäre natürlich klug, wenn du Meridius wenigstens fragen könntest, ob du Spartacus treffen kannst. Das ist besser, als wenn ihr es heimlich hinter seinem Rücken macht. Aber ob das einen Sinn hat, das weißt du wohl besser selbst..."

Da fällt Aemilia noch etwas ein.
"Ach, ich muss doch noch meine Wette einlösen! Wollen wir gleich ins Peristyl gehen und uns von Ganymed etwas vorspielen lassen? Ambrosius kann gleich mitkommen. Ich bin schon sehr neugierig auf ihn..."

Lucilla seufzt noch einmal leise, dann jedoch stiehlt sich ein kleines, zufriedenes Lächeln auf ihr Gesicht. "Wahrscheinlich hast du recht. Meridius könnte mir niemals etwas abschlagen. Vielleicht sollte ich ihn wirklich fragen."

Beim nächsten Vorschlag weicht die Sorge gänzlich von Lucillas gesicht. "Oh ja, eine wunderbare Idee. Habe ich dir schon von Ambrosius geschickten Fingern erzählt? Aber ja, natürlich..."

Die beiden stehen auf und verlassen das Cubiculum, um sich im Peristylium dem gepflegten Nichtstun hinzugeben.

Ein Sklave hatte mir berichtet, dass mein Bruder Livianus endlich angekommen war.

Die Frage nach den Umständen des Todes, meines geliebten Vaters, brannte mir schon seit Germania auf der Seele.

Deshalb suchte ich gleich den Weg zum Cubuculum von Livianus und klopfte an die Tür.

Klopf Klopf

Hin und Hergerissen zwischen dem Schmerz über den Tod meines Vaters und der Freude, Livianus wiederzusehen, wartete ich auf ein Zeichen aus dem Innneren....

Ich erwiderte die Umarmung und es viel mir schwer die Tränen zu unterdrücken.... "Mein Bruder...."

Dann fing ich mich wieder, löste mich aus der Umarmung und sprach zu meinem Bruder "....doch die Freude über unser Wiedersehen wird schwer getrübt.... Marcus, ich möchte alles wissen....Alles über den Tod unseres Vaters..... wie konnte dies passieren?"