Albus, - Alb
Schon bei der ersten Morgendämmerung hatte Alb sich in der Nähe der Villa Tiberia sein Versteck so gewählt, dass er den Eingang gut im Auge hatte. Jetzt hieß es wachsam sein und genauestens beobachten. Er musste sich eine ganze Weile gedulden ehe der Tiberier erschien. Er war der erste der die Villa verließ. Alb prägte sich den Ablauf ein und hatte auch, von seiner Position eine Stelle ausgemacht, die er einnehmen würde. Viel Zeit würde ihm nicht zur Verfügung stehen. Seine Hoffnung war, dass seine Leibwächter sich zuerst um den Tiberier kümmern würden. Was aber wenn nicht? Alb beschloss sich nach geeignete Fluchtmöglichkeiten umzuschauen.
Es hatte sehr lange gedauert bis er sich entschieden hatte. Eigentlich war es die schwierigste Entscheidung die er jemals getroffen hatte. Der Auftrag konnte ihm sein Leben kosten. Dieses Opfer war geschult, was er so mitbekommen hatte, war er der gefährlichste Prätorianer den Rom seit langer Zeit gesehen hatte. Wieso dieser Auftrag? War es eine Falle? Warum aber unbedingt diese Körperstelle? Wenn, so sollte es doch keine Rolle spielen.
Um ein wenig von dem sich drehenden Gedankenkarusell weg zu kommen, machte er einen langen Spaziergang an der Servianische Mauer entlang.
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Am nächsten Morgen hatte Alb sich eng an die Hauswand der Villa Tiberia gepresst, ganz in der Nähe der Eingangstüre. Auf dem Boden neben ihm lag auf einem Tuch eine Stoßklinge. Eine Stoßklinge besonderer Art, nicht nur das ihr Kopf abgeflacht war, die Klinge war vergiftet. Damit er nicht mit dem Gift in Berührung kam, hatte Alb die Klinge vordem mit einem Stück Stoff umwickelt.
Er spürte wie die Morgenfrische seine Muskeln erkalten ließ, deshalb spannte er sie immer wieder an und löste sie. Wichtig für ihn wäre nach der Tat schnell den Ort zu verlassen. Noch war es Zeit um alles ab zu blasen, zu seinem Zimmer zu eilen, um sich in seinem Bett zu verkriechen. Sich selber beruhigend dachte er, der Stoß braucht nicht so stark zu sein, das Gift wirkt schon, wenn die Haut nur angeritzt ist und den verminderten Kraftaufwand kann ich nutzen bei der schnellen Flucht. In der Menge untertauchen oder sich schnell in ein Versteck zurückziehen, war bei dieser Tat nicht möglich.
Gerade hatte Alb seinen Atem, zu seiner Beruhigung, etwas lauter ausgestoßen, als er hörte wie sich die Eingangstüre öffnete. Mit einer vorher oft geprobten Bewegung hob er die Stoßklinge auf, sie lag wirklich gut in der Hand und sah drei Männer sich nebeneinander aufstellen und gleich darauf im Gleichschritt los gehen. Den mittleren Mann fest im Blick, zählte Alb kurz bis drei und rannte los. Bei dem Centurio angekommen, denn dieser sollte sein Opfer sein, stieß er mit seiner linken Schulter gegen den Begleiter während sein rechter Arm hoch fuhr und mit einer Abwärtsbewegung die Klinge den linken Oberarm des Trecenarius entlang gleiten ließ um gleich weiter zu rennen. Im Lauf warf er unterwegs die Klinge von sich und rannte auf Schritte hinter sich lauschend weiter.