• Prima, Probatus! Doch jetzt noch einige Kleinigkeiten von mir!


    Wenn ihr den Arm zu nahe am Körper haltet, dann seid ihr nicht beweglich, könnt nicht ausweichen und euer Fuss guckt unter dem Rand des Schildes hervor.


    Daher müsst ihr eine gespannte, aber dennoch einigermassen lockere Position finden mit dem Gewicht auf dem Vorderfuss.


    Deutliches Zeichen für einen Fehler ist entweder, wenn ihr das Scutum fallen lasst bevor ich auf 1000 gezählt habe, oder wenn ihr bei einem Stoss von mir nach hinten ausweicht.


    Ich liess sie das Scutum heben und schritt die Reihe ab. Dann nochmals zurück. Hier und da drückte und stiess ich einen Probatus. Mancher fiel einen Schritt nach hinten, aber noch hatte keiner den schweren Schild fallen gelassen. Ich war jedoch auch erst bei 500 angekommen. :D

  • Ich hielt das Scutum in einer Position, die in etwa der entsprach, die uns der Centurio gezeigt hatte. Er war erst bei 500. Und langsam wurde das Scutum verdammt schwer. Ich musste meinen Bauch anstrengen, um das Ding nicht fallen zu lassen. Irgendwann kam der Centurio auch bei mir an. Ich fragte mich, ob es bei mir richtig war.

  • Mit aller Kraft warf ich mich gegen das Scutum, der Probatus wankte nach hinten.


    Ruhig stehen, Probatus!! Verteile das Gewicht besser, noch immer zuviel auf dem hinteren Fuss!


    Und du da hinten, das Scutum hoch, oder muss ich nochmal bei 0 anfangen?

  • Zitat

    Original von Tiberius Classicus


    Ruhig stehen, Probatus!! Verteile das Gewicht besser, noch immer zuviel auf dem hinteren Fuss!


    "Ja, Centurio."


    Ich verlagerte das Gewicht nun weiter auf den vorderen Fuß. Nun hatte ich das Gefühl, stabiler zu stehen.


    Zitat

    Original von Tiberius Classicus


    Und du da hinten, das Scutum hoch, oder muss ich nochmal bei 0 anfangen?


    Der Mann nahm pflichtbewusst das Scutum höher.

  • Gut so! 1000.


    Scuta abstellen! Nun zum Gladius. Wie ihr merkt ist diese Waffe sehr kurz. Im Wesentlichen benutzen wir sie dazu zu stechen, und dies aus der sicheren Deckung des Scutum heraus.


    Um diese Technik aber anzuwenden, müssen wir erst einmal lernen wie man mit der Waffe im allgemeinen umgeht!


    Ganz wichtig ist, dass ein Angriff immer von Innen nach Aussen abgewehrt wird! Du! Greiff mich mal an!

  • "Ja, Centurio!"


    Ich nahm den Gladius in die rechte Hand und wog ihn kurz. Er lag gut in der Hand. Dann schloss ich meine Hand fest um den Griff. Schließlich stand ich vor dem Centurio und tat einen schnellen Schritt auf ihn zu. Es sah ziemlich unbeholfen aus.

  • Der Stoss kam, wie nicht anders zu erwarten nach meinen Ausführungen, direkt auf mich zu.


    Von Innen nach Aussen schob ich mit der hölzernen Klinge die stumpfe Waffe mühelos an meinem Körper vorbei und liess den Probatus ins Leere laufen.


    Habt ihr gesehen? Absolut kein Problem und der Probatus hat keine Chance. Nun bitte einen Schlag von oben!

  • "Ja, Centurio!"


    Noch immer etwas sauer, dass ich einfach so ins Leere geführt worden war, trat ich wieder an den Centurio heran. Fest umschloss ich den Griff und hob dann den Arm. Mit einem geraden Bewegung schlug ich von oben nach unten mit dem Gladius.

  • Bei der Legio waren die Probati jeweils sehr böse geworden, wenn ich sie so vorführte und das war gut so. Auf jeden Fall war ich darauf gefasst, dass hier ein ziemlicher Schlag folgen würde.


    Wieder wehrte ich, diesmal weit über meinem Kopf, von unten Innen nach oben Aussen ab. Die schwere Holzwaffe des Probatus flog in hohem Bogen aus seiner Hand.


    Ihr seht, ich muss nicht viel machen. Jetzt ihr! Übt die Abwehr von Innen nach Aussen auf Hieb und Stich in 2-er Gruppen!

  • Ich sammelte innerlich wütend mein Gladius auf und stellte mich dann zu Quintus, der schon wartete und sein Gladius bereithielt.


    "In Ordnung, Pictor, soll ich zuerst?", fragte er mich mit einem verschlagenen Grinsen, das viel verriet.


    "Tu dir keinen Zwang an, ich weiß ja jetzt, wie ich es in etwa machen muss! Zuerst von vorn.", antwortete ich lächelnd.


    "Geht klar!", sprach er mit ernstem Blick. Dann tat er einen weiten Ausfallschritt und zielte auf meinen Bauch.


    Ich schlug den Gladius zur Seite weg und drehte dabei meine Hüfte raus, wie es der Centurio gezeigt hatte. Dabei war ich aber nicht schnell genug und fing mir einen Stich in die Seite ein. Kurz schmerzte es höllisch, dann ging es wieder.


    "Nochmal!", sagte ich fordernd.


    Er nahm nochmal Stellung ein und tat den gleichen Schritt nochmal. Die Parade. Hüftdrehung. Und diesmal klappte es auf Anhieb. Mit einem Lächeln sagte ich ihm:


    "Komm, jetzt von oben!"


    "In Ordnung.", bestätigte er.


    Der Schlag kam schnell und einigermaßen präzise. Doch ich parierte den Schlag. Ich wusste selbst nicht, wie das kam. Vielleicht hatte mein Vetter Cyprianus doch Recht gehabt: das Soldatentum lag uns in den Genen.


    Schließlich wechselten wir die Rollen. Ich war Angreifer, er Verteidiger. So trainierten wir gut eine halbe Stunde.

  • Ich ging der Reihe nach von Gruppe zu Gruppe. Korrigierte hier etwas, gab da einen Tipp. Gross Dampf machen musste ich nun nicht. Alle wussten, hier ging es um das, was ihr Überleben sichern würde.


    Nachdem alle es einigermassen im Griff hatten, liess ich die Probati erst einmal etwas ausruhen.


    Lasst gut sein! Mittagessen! In 2 Stunden treffen wir uns wieder hier!

  • Alle kamen wohlgenährt und ausgeruht auf den Platz. Auch der Centurio hatte sich vor einigen Minuten dort schon eingefunden. Langsam nahm der Exerzierplatz wieder unsere völlige Aufmerksamkeit in Anspruch und auch der Letzte hörte auf mit seinen Gesprächen. Alle standen wieder in einer Reihe und nahmen gewohnt Haltung an.

  • Alle nahmen ihr Gladius und das Scutum. Dann stochen und schlugen wir abwechselnd. Quintus hatte erst den Verteidigerpart, dann wechselte er zum Angreifer. Synchron mit den anderen vollführten wir jeweils den Angriff und die entsprechende Parade. Eine gute halbe Stunden trainierten wir das im Akkord.

  • Gut Männer! Nun noch die richtige Arbeit mit dem Scutum dazu und die Grundlegende Taktik steht euch zur Verfügung.


    Erinnert euch daran, wie ihr das Scutum halten sollt! Dann sticht man über den Rand nach der Schulter des Gegners.


    Wechselt den Gegner und bekämpft euch gegenseitig!

  • Quintus und ich verabschiedeten uns scherzhaft. Schließlich stand ich vor Titus, der ebenfalls schon kleinere Grunderfahrung mit Scutum und Gladius hatte. Nach dem Klatschen des Centurios umkreisten wir uns leicht. Immer wieder versuchten wir kleiner Ausfälle und Paraden. Doch es gab keinen klaren Sieger dieses Übungskampfes. Wir waren beide gleich gut oder schlecht.

  • Leute, Leute, was soll das? Ihr sollt kämpfen, nicht herumlauern wie Löwen, wenn ihr wisst wie die sich in Freiheit verhalten!


    Du da! Komm her, ich zeig dir was ich unter einem Kampf verstehe.


    Ich hatte mir diesmal einen anderen Probatus ausgesucht, der sich in seiner Lauerei von allen noch etwas abgehoben hatte.

  • Der Probatus horchte auf und sah dann zum Centurio.


    "Ja, Centurio!"


    Etwas nervös nahm er seinen Gladius fest in die rechte und das Scutum in die linke Hand. Dann stellte er sich vor den Centurio. Was ihn wohl erwarten würde?
    Ich schaute dem ganzen nicht ohne Belustigung zu.

  • Da stand nun also ein Probatus, der sich vorher noch gerade wahnsinnig lustig gefunden hatte. Doch ich wusste genau, auf was diese Lektion hinauslaufen würde. ALLE würden etwas lernen.


    Also griff ich mit einem gezielten Stich über den Rand meines Scutum an, jedoch nicht wirklich ernst gemeint. Ich wollte in Deckung bleiben und den Probatus zum Angriff reizen.


    Na komm schon. LOS! Ich sagte kämpfen, nicht warten!

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