Ein dicker Wollmantel, ein Sessel mit einem dicken, weichen Kissen und eine Sklavin mit einem Tablett auf dem ein Becher stand, aus dem dampfende Schwaden aufstiegen. Das waren die Zutaten die an diesem Tag dafür sorgen sollten, dass Polla seit einer gefühlten Ewigkeit, zum ersten Mal wieder für längere Zeit ihr Cubiculum verlassen konnte.
Die Flavierin, die ja schon lange nicht mehr die Jüngste war, hatte mehrere Wochen mit einer schweren Krankheit gekämpft, die sie an ihr Bett gefesselt hatte. In dieser Zeit hatte sie vieles verpasst, was in der Villa Flavia vor sich gegangen war, denn auch wenn ihre Leibsklavin sich bemüht hatte, sie auf dem Laufenden zu halten, waren die meisten Informationen erst gar nicht richtig durch die Krankheitsschwaden durchgedrungen.
Mit sehr langsamen Schritten bewegte sich Polla nun von ihrem Cubiculum in Richtung Atrium. Ihr Leibsklave ging einen halben Schritt hinter ihr, stets bereit ihr stützend zur Hilfe zu eilen, sollte seine Herrin sich doch übernommen haben. Langsam ging es also voran, hin zu jenem Sessel der bereits vorbereitet worden war. Als Polla endlich an ihrem Ziel angekommen war, liess sie sich mit einem lauten Seufzen auf den Sessel plumpsen und schloss erst einmal die Augen um zur Ruhe zu kommen. Die Sklavin mit dem Tablett näherte sich und stellte den heißen Becher neben dem Sessel auf den kleinen Tisch. Pollas Sklave platzierte sich unauffällig im Hintergrund, während die Sklavin mit dem Tablett sich wieder entfernte.
Es dauerte einige Minuten, ehe Polla die Augen wieder öffnete und sich, mit einem leichten Lächeln in ihrem noch immer etwas kränklich wirkenden Gesicht, im Atrium umblickte. Sie freute sich darüber, endlich wieder etwas anderes als die Wände ihrer Räumlichkeiten und die Gestalt ihres Medicus zu sehen.
Liebe Familie, ich bitte um Vergebung für meine ungeplante und viel zu lange Inaktivität.