Für ein energiegeladenes, junges Mädchen wie die kleine Valeria Vestina gab es nichts schlimmeres als den ganzen Tag nur im Haus zu verbringen. Und so hatte die Zeit, die Vestina mit ihren Eltern im römischen Haus der Valerier verbrachte, für die Kleine zu einer kleinen Qual geworden, was dazu geführt hatte, das die Stimmung des Mädchens so weit in den Keller gerutscht war, dass sie sogar ihre, eigentlich stets gut gelaunte, Mutter mit runtergezogen hatte.
Der Lösungsansatz des Elternpaares bestand darin, dass sie dem Mädchen gestatteten, das Haus zu verlassen. Da man ein so junges Mädchen natürlich nicht alleine durch eine fremde Großstadt streifen lassen konnte, hatten die Eltern einen vertrauenswürdigen Sklaven zu ihrem Schutz mit geschickt.
Und so waren das Mädchen und der Sklave unterwegs durch die Stadt. Für das kleine Mädchen gab es an diesem Tag eigentlich nur ein wichtiges Ziel, dass sie unbedingt sehen wollte. So zwang sie den Sklaven mit kleinen Sticheleinen dazu, dass sie direkt das Forum Romanum ansteuerten. Vestina machte bereits auf dem Weg dorthin große Augen, denn die riesigen Gebäude, an denen sie vorbei kamen, waren mehr als beeindruckend, auch wenn sie an diesen eher wenig Interesse hatte.
Als sie dann das Forum erreicht hatten, schaute sich die kleine Valerierin das Forum selbst eher flüchtig an und suchte mit wilden Blicken nach ihrem eigentlichen Ziel. Als das Ziel in ihr Blickfeld geriet, klappte ihr Mund, so gar nicht mädchenhaft, auf und sie staunte voller Freude. Der Tempel der Vesta war im Grunde genommen gar nicht mal so spektakulär, doch für das kleine Mädchen war der Anblick einfach nur überwältigend. Und so stand die Kleine, bewacht vom Sklaven, da und blickte aus großen Augen den Vestatempel an.
Wenn jemand mag...