[Triclinium] Der Sohn eines alten Freundes

  • "Nun, dann hast du dir ja einiges vorgenommen", antwortete Macer, denn der Senat zählte nicht gerade wenige Köpfe. "Du bist mir immer willkommen, auch wenn ich vermute, dass du mir dann nicht viel neues über deine Kandidatur wirst erzählen können, was du nicht heute schon wüsstest. Oder hast du noch Dinge in Planung, die noch einer weiteren Vorbereitung bedürfen, bevor du sie verkünden kannst?"

  • Ja, das gibt in der Tat einiges zu tun, aber ich weiss auch, dass einige Senatoren derzeit nicht in Rom weilen und daher hoffe ich, es wirklich auf eine Mehrheit zu schaffen.


    Was ich natürlich noch tun muss, ist meine Kandidatur beim Consul anzumelden. Ausser dass dies nun erfolgt ist und ich mir vielleicht noch eine weitere Sache für den Wahlkampf überlege, wozu ich aber erst mit dem Schatzmeister der Gens sprechen muss, wird es wohl nicht viel Neues gaben, da hast du sicherlich Recht.


    Sim-Off:

    Damit wäre das Thema innerhalb des Threads auch wieder in die Reihenfolge der anderen Geschehnisse korrekt eingebaut. ;)

  • "Dann hoffen wir mal für Rom, dass der Schatzmeister deiner Gens dir keinen Strich durch die Rechnung macht", antwortete Macer, der durchaus wusste, wie kostspielig ein Wahlkampf werden konnte. Andererseits erwartete von einem angehenden Vignitivir wohl kaum jemand, sich finanziell zu verausgaben. Das kam erst bei den späteren Ämtern. "Und natürlich bin ich dann auch gespannt, welche Überraschungen du noch mitbringen wirst."


    Damit schien das Thema erst einmal abgeschlossen und Macer griff wieder bei den Speisen zu, denn immerhin war dies hier auch ein Abendessen und Macer war noch nicht satt. Außerdem wollte er noch Gelegenheit zu weiteren Bemerkungen geben, bevor er gegebebenfalls das Thema wechselte.

  • Da niemand mehr etwas sagte, schien ein Themenwechsel angeraten zu sein und Macer fiel als Gastgeber die Aufgabe zu, diesen einzuleiten. "Weißt du eigentlich, wie es eure Verwandtschaft aufgenommen hat, dass deinem Vater ein Platz im Ulpianum gewährt wurde?" erkundigte er sich. Genaugenommen hatte er nämlich keine Ahnung, in wie weit die Verwandtschaft und Nachkommen der Geehrten in den Prozess involviert waren und ob man sich die Mühe gemacht hatte, sie zu informieren oder sogar anzuhören.

  • Es war Purgitius, der ein neues Thema anschnitt, wie es ihm als Gastgeber zustand. Leider konnte ich ihm da aber nicht wirklich eine Antwort geben.


    Wenn ich ganz ehrlich bin, dann wusste ich selbst bis vor wenigen Tagen noch nicht, dass dies geschehen war. Was meine Onkel und Tanten oder sonstige Verwandte damals wussten oder dachten, das wurde mir nie mitgeteilt. Das tönte nun so, als wäre es mir egal, was natürlich überhaupt nicht stimmte.


    Für mich ist es eine riesige Ehre, dass mein Vater so geehrt wurde. Es macht mich stolz ein Annaeus zu sein und zu wissen, dass unser Name bekannt ist, aber es ist auch eine Verpflichtung. Seit ich davon weiss ist in mir jeder Zweifel über meine Laufbahn gewichen. Ich bin mir nun absolut sicher, dass ich eine Aufgabe übernehmen muss um diesem Erbe gerecht zu werden. Das war ebenso wahr, aber noch nicht alles.


    Aber ich werde mich hüten, mich jemals darauf auszuruhen. Die Leistungen meines Vaters können mich zwar stolz machen, aber es sind nicht meine Leistungen und daher habe ich nichts davon.

  • Anscheinend hatte man also die Verwandtschaft nicht informiert, was Macer bedauerlich fand. Es erst spät und über Dritte zu erfahren, dass ein enger Verwandter zu den besonders geehrten Personen des Reiches gehörte, war sicher ein seltsames Gefühl. Aber Macer bleib lieber bei der positiven Seite der Gefühle. "Es ist auch zweifellos eine große Ehre und du bist zu Recht stolz auf ihn. Selbst wenn du noch keine eigenen vergleichbaren Leistungen vorweisen kannst, strahlt etwas von seinem Ruhm auch auf dich zurück. Lass dich von der damit verbundenen Verpflichtung nicht erdrücken", gab er dem jungen Mann dann noch als Rat mit, wobei er sich zu erinnern meinte, dass er ihm das ohnehin schon einmal gesagt hatte.

  • Diese Worte hatte ich in der letzten Zeit schon öfters gehört.


    Ja, das werde ich auf jeden Fall versuchen. antwortete ich und steckte dann schnell nochmals etwas in den Mund, um nicht weiter reden zu müssen, denn langsam war der Abend lange geworden, der Wein immer weniger verdünnt und mein Gehirn dementsprechend auch müder.

  • Mit weiteren, eher belanglosen Themen ging der Abend dann langsam seinem Ende entgegen und es lag nicht in Macers Interesse, aus dem geselligen Abendessen eine Veranstaltung bis tief in die Nacht hinein zu machen. Immerhin hatten seine Gäste ja auch noch einen Heimweg vor sich, auch wenn es der Senator aus der Nachbarschaft nicht weit hatte.


    "Ich habe diesen Abend in angenehmster Gesellschaft verbracht und auch wenn ich diese gerne noch fortsetzen möchte, so scheint es mir doch an der Zeit sein, das Zusammenkommen zu beenden", nahm Macer daher wieder seine Aufgabe als Gastgeber wahr, auch wenn es immer eine schwierige Sache war, die Gäste höflich zum Ende zu dirigieren. Andererseits setzte er darauf, dass sich keiner der Männer ernstlich wehren würde.

  • Dasselbe gilt auch für mich. Es war mir eine grosse Freude so ungezwungen in Kontakt mit einem guten Freund meines Vaters treten zu können. Da ich für meine bevorstehende Meldung zum Wahlkampf noch Viel zu erledigen habe, kann ich die Nachtruhe gut gebrauchen.


    Es war in der Tat ein sehr angenehmer Abend gewesen und er hatte sich für mich in absolut jeder Hinsicht gelohnt. Alles Weitere würde ich nun selbst in die Hand nehmen müssen.


    Nach den üblichen Verabschiedungen verliess ich die Domus und wurde von meinem Leibwächter und einigen kräftigen Sklaven auf dem Heimweg begleitet. Diese hatten sich auf die übliche Zeit vor der Domus versammelt, da von Anfang an klar war, dass es keine ewige Feier geben würde.

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