Officium| Nero Tiberius Caudex

  • Ich sah sie streng an. Immer noch hielt ich ihre Hände gefangen. Ich knurrte unwillig, als sie mich weiter provozierte. Sie wusste genau, dass sie das ein gefährliches Spiel trieb. "Adria!" Sagte ich streng. Ich hatte ihr einmal nachgegen ein zweites Mal? Nein dazu war ich nicht bereit. Ich beugte mich nach vorn um ihr ins Ohr flüstern zu können. "Nun sind wir schon bei 5 Lektionen für den heutigen Tag nicht wahr?" Ich hob meinem Kopf und sah sie mit eben jenen von ihr so verhassten undurchdringlichen Blick an.

  • Die Lektionen wurden im Verlauf des Abends immer mehr...und jede Lektion wurde mir erteilt... wie versprochen.


    Dieser Mann war die personifizierte Sünde. Noch immer lag ich mit ihm ruhig auf dem Boden und streichelte ihm über den Kopf. Was er mir schenkte, bewahrte ich gut auf und würde niemals mit irgendjemanden darüber sprechen. "Ich danke dir für dieses Geschenk... ich danke dir wirklich...".
    Ich war unglaublich müde, weswegen ich mich nun wieder richtig anzog und aufstand. "Wir sollten schlafen gehen..." gab ich müde von mir und lehnte mich an seine Seite, nachdem er ebenfalls seinen Luxuskörper zu mir gesellte. "Kann ich dir noch was bringen?"

  • Ich richtet meine Tunika, die gerade wohl mehr als nur gelitten hatte, aber das war mir egal. „Nein, außer etwas Schlaf benötige ich nichts mehr.“ Kurz blickte ich auf das Chaos neben dem Schreibtisch, ich zuckte lächelnd mit den Schultern. „Das wird Morgen gerichtet.“ Sagte ich, hob sie auf meine Arme und trug sie in mein, nein unser Cubiculum.

  • Im Officium angekommen, stellte ich den Wein an seinen Schreibtisch und setzte mich wieder neben ihn. "Alles erledigt!" gab ich stolz von mir und streckte meine Brust heraus. Ich lobte mich gerade selbst: "Ich habe mich -niiiicht- verlaufen!"

  • Ich hatte sie natürlich mit gemischten Gefühlen allein in die Stadt gehen lassen, nicht das ich ihr nicht vertraute, es war diese Stadt, der ich nicht traute. Dennoch versuchte ich mich auf meine Arbeit zu konzentrieren und hoffte, das der Anhänger mit dem Wappen der Familie ausreichend war um sie zu schützen. Auch um ihr Temperament machte ich mir Sorgen, ich befürchtete insgeheim ja doch irgendwie, dass ich sie aus dem Kerker der Urbaner holen musste, weil sie irgendwem an die Gurgel gegangen ist.
    Die Rechnungen lenkte mich zumindest etwas ab und so war ich gerade bei dem letzten Stapel angekommen, als sie endlich mein Officium betrat. „Adira!“ Begrüßte ich sie mit Erleichterung. Fein gemacht wäre jetzt wohl die falsche Antwort auf ihr Selbstlob. So beließ ich es bei einem Streicheln über ihre Wange und einem. „Sehr gut.“ Ich nahm dankend den Wein. „Ich hoffe, dein Tag war spannender als meiner bisher.“ Ich machte eine theatralische Handbewegung über meinen Schreibtisch, auf dem wohl einiges Chaos zu finden war, aber noch fand ich mich darin zurecht.

  • Ein gefüllter Becher Wein wurde meinem Dominus in die Hand gereicht. Ich lehnte meine Wange gegen seine Berührung und lächelte freundlich. "Och... mein Tag war recht spannend, ich habe in der Stadt jemanden kennen gelernt." gab ich ihm zu verstehen und schenkte mir einen Becher Wasser ein den ich direkt an meine Lippen ansetzte und ihn trank. "Was machst du da?"

  • Ein kleiner Schluck, an dem ich mich beinahe verschluckt hätte. Ein Hustenanfall folgte und ich sah forschend an. "Du hast was? Wen?" Ihre zweit Frage überging ich glatt. Denn erst wollte ich eine Antwort auf meine Fragen.

  • Verwirrt sah ich ihn an und legte meinen Kopf schief. Hat er sich gerade verschluckt? Ich zog eine Augenbraue nach oben und klopfte ihm leicht auf den Rücken. "Trink nicht so schnell" züchtigte ich ihn und legte meine Hand auf seine Schulter. "Ich hab jemanden kennen gelernt. Ich bin über seine Füße gestolpert und habe ihm sein Essen aus der Hand gepfeffert. Ich hab geträumt" ich zuckte einmal mit meinen Schultern und nahm eines der Papiere in der Hand, als hätte ich gerade erzählt, die Sonne würde scheinen.
    Das er wegen mir so einen Hustenanfall bekam, war mir nicht aufgefallen.

  • „Ähm was? Ja ja... über wessen Füße bist du gestolpert? Und seien Essen aus der Hand? SEIN?“ Ich sah Adria fragend an. Bei den Göttern konnte man die Frau keinen Augenblick aus dem Augen lassen? Nein konnte man nicht. Das wusste ich eigentlich nur zu gut, aber ich wollte sie ja auch nicht einsperren. So blieb mir nur zu hoffen, dass sie sich wenigstens benommen hatte. „Es ist hoffentlich sonst nichts passiert?“ Fragte ich sicherheitshalber aber dennoch nach.

  • Ich presste meine LIppen erneut aufeinander und lächelte etwas panisch in sein Gesicht. Ich leckte mir überlegt kurz über den Eckzahn und legte mir die Worte im Kopf zusammen, wie ich ihm das nun am besten Erklären konnte. "Och... war nur irgend so ein Römer... ein Idiot auf der Straße, der mitten im Weg stand und mich nicht sah und ich ging mit meiner Größe leider etwas unter... " ich fing an mit meinen Fingern zu spielen und senkte nervös meinen Kopf. "Wie hieß er noch gleich...? Erm... Tiberius Iunius Proximus...". Ich hustete ein wenig verlegen und lies meine Haare nach vorne fallen, während ich noch immer einen Brief in der Hand hielt und unschuldig drauf glotzte nur um seinen fokusierenden Blick nicht sehen zu müssen.
    "Ob...ob ich mich benommen habe??? Erm...na ja...also...es ist so... es war... er hat mich provoziert...und... ja...weißt du...." druckste ich herum und lächelte ihn nun zuckersüß an.

  • Was? Oh bei den Götter was? Innerlich schlug ich mir gerade mit der Hand vor die Stirn. Warum bei allen Göttern hatte ich sie allein auf Rom losgelassen?
    „ADRIA!“ sagte ich streng . „Bei allen Götter ein Iunier?!!!“ Ich konnte es nicht fassen, ausgerechnet ein Iunier. Ich stand auf und tigerte im Zimmer umher, bevor ich herumwirbelte und sie tatsächlich böse an funkelte. „Bei allen Göttern! Er hat dich WAS?! Bitte Adria bitte sag mir, dass du ihm nicht gesagt hast, das er ein Idiot ist!“ Ich konnte nur hoffen, das sie ihr Temperament im Griff gehabt hatte.

  • Seine Reaktion gefiel mir gar nicht. Als er mich so streng anfuhr, zuckte ich sofort zusammen und wusste, dass ich nun verloren hatte. Ich konnte ihm doch nicht erzählen, was ich diesem Kerl alles an den Kopf geschmissen hatte, weswegen ich ihn noch süßlicher als vorher anlächelte und blinzelte. "Nein...ich nannte ihn nicht Idiot...sondern...Arschkriecher..." flüsterte ich so leise, dass man es kaum verstand, da ich mir zusätzlich nun auch noch an den Lippen herum spielte. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah ihn mit großen und unschuldigen Augen an. "W-warum? Was wäre denn dann?"

  • Mir fiel gerade die sprichwörtliche Kinnlade runter. „W A S?“ Ich starrte sie an und konnte es nicht fassen. „Bitte Adria sag mir das du das....“ Natürlich hatte sie.
    Ich kannte sie und ihr Temperament. Ich klappte meinen Mund wieder zu und starrte sie nur stumm an. Bei allen Göttern. Ich setzte mich hin und seufzte. „Adria.“ Kam es enttäuscht über meine Lippen. „Du weißt, das dein Verhalten auf mich zurückfällt?“ sagte ich in den Raum hinein, nein ich sah sie gerade nicht an. „Ich werde mich entschuldigen müssen.“ Sagte ich und nahm einen Bogen Papier zur Hand. „Du wirst den Brief morgen überbringen.“ Nun sah ich sie an und sie konnte wohl sehen, dass ich wirklich enttäuscht war.

  • Ich rieb mir durchs Gesicht, als ich seinen Blick bemerkte und lies den Kopf hängen. "Warte...hör zu..." hob ich meine Hand und legte sie auf den Bogen Papier, den er gerade zur Hand genommen hatte.
    "Ich entschuldigte mich, dass ich ihn anrempelte und gab ihm Geld, dass er sich etwas neues zu essen kaufen konnte, weil er eine Entschädigung verlangte...dann fing er an dich und mich zu beleidigen. Du solltest besser auf mich aufpassen, ich kann doch nicht alleine herumlaufen, das mir mein Dominus soetwas zutraut. Dann fing er an mich zu beleidigen.. ihm gefielen wohl meine roten Haare nicht und er machte keinen Hehl daraus, es mir zu verschweigen sondern meinte, es wäre komisch, meine Kopfbedeckung wäre merkwürdig gewesen. Er gab mir das Gold zurück in die Hand und befahl mir, dass ich ihm etwas neue zu essen kaufte. Das ist aber nicht meine Aufgabe - ich unterstehe -dir- und nicht ihm. Er hat kein Recht mir befehle zu geben, ich war schon so freundlich ihm sein Essen zu bezahlen. Daraufhin meinte er, wenn ich jemanden treffen würde, der nicht so "freundlich gesinnt" wie er ist, würde ich bald am Kreuz hängen und das wollte er nicht. Als er dich weiter beleidigte und dich in den Dreck zog mit Worten wie "Dein Dominus soll dich gefälligst besser erziehen, soll dir mehr beibringen und dir erklären, wie es hier in Rom läuft" ist mir eine Sicherung durchgebrannt, also habe ich gesagt, er ist hässlich, er soll seinen Mund halten und das er ein Arschkriecher ist...eigentlich beschimpfte ich alle Römer als Arschkriecher...als ich nochmal darüber nachdachte, enttschuldigte ich m ich für meine Worte persönlich, kaufte ihm etwas neues zu essen und sagte ihm, dass ich hoffe, dass wir uns nicht mehr sehen würden. WEIL er uns so beleidigt hat." erklärte ich ihm nun die ganze Geschichte und seufzte. "Es tut mir leid Nero..ich wollte dich nur verteidigen und wollte nicht, dass er dich in den Dreck zieht, weil ich eine unfähige Sklavin bin... die wohl anscheinend für nichts weiter gut ist, als die Beine breit zu machen....oh und Briefe wegtragen...."

  • Ich hörte ihr zu, ja das tat ich tatsächlich und ich ließ sie ausreden. Dann nahm ich ihr Kinn um ihr in die Augen zu blicken. „Sag so was nicht nochmal, also das du zu nichts nütze bist. Verstanden und Unfähig bist du auch nicht!“ Stellte ich klar und wischte mir unwirsch über die Stirn. „Verdammt!“ fluchte ich leise. „Es wäre alles nicht so tragisch, aber Corvina soll einen Iunier ehelichen.“ Erklärte ich, warum es ein Problem war. „Und es ist wohl auch mein Versäumnis, ich hätte dir gewissen Verhaltensregeln erklären müssen. Natürlich muss du keinem anderen außer mir und dem Rest der Familie gehorchen. Aber es wird nun mal erwarte, das Sklaven.. nun ja...“ Ich kratze mir am Kopf. „... nun ja demütig sind. Sich entschuldigen und der Gleichen.“ Ich umfasste ihre Schultern und blicke auf sie. „Wenn dir so was zukünftig nochmal passiert, dann entschuldige dich, erkundige dich nach dem Namen und sage, dass man sich zwecks Schadensregulierung an mich wenden soll. Meinst du du bekommst das hin? Und Adria?“ Ich umfasste ihr Kinn und strich ihr mit dem Daumen über die Wange. „Zügel bitte dein Temperament etwas. Denn der Mann hatte recht, wenn du an den falschen gerate wärst, müsste ich dich jetzt wohl aus dem Kerker der Urbaner holen. Und glaub mir, dass ist einer der Ort, die du nicht kennenlernen willst.“ Ich schob das Papier wieder beiseite. „Wir lassen, die Sache einfach auf sich beruhen, wenn es doch Probleme geben sollte, kann ich ihm immer noch Wiedergutmachung anbieten.“ Ich zog sie zu mir. „Wehe wenn du noch einmal sagst, dass du zu nichts nütze bist. Wegen mir kannst du ganz Rom beleidigen. Aber kleine Sklavin, du bist sehr wohl auch zu andere Dingen nützlich, außer deine Beine breit zu machen oder Briefe auszutragen. Was meinst du warum ich Luna gebeten haben dir lesen und schreiben beizubringen? Wenn ich nur wollte, dass du die Beine breit machst für mich, dann könnte ich mir das sparen...meinst du nicht? Ich möchte das du es lernst, damit du mir zur Hand gehen kannst, auch später wenn ich im Senat bin, wo reden geschrieben werden müssen. Texte abgeschrieben werden müssen und so weiter und so weiter. Ja ich habe dich gern um mich, aber nicht nur, weil ich dich ständig ins Bett zerren will. Ich halte dich für klug und ich denke, dass du das nutzen kannst und sollst. Deswegen möchte ich es dir ermöglichen, dass du Zugang zur Bildung erhältst.“ sagten ich und ja ich schwang gerade Reden, aber das tat mir gut, denn so verflog tatsächlich meine Enttäuschung, ich war nicht über sie enttäuscht also nicht wirklich, sondern ich hatte versagt. Ich hätte einfach besser auf sie einwirken müssen, ihr die Gepflogenheiten Roms besser erklären müssen. „Du weißt, das ich dein Temperament liebe, aber können wir uns darauf einigen, dass du das hier im Haus auslebst? Ich weiß nämlich sehr wohl, dass du dich auch im Zaum halten kannst, wenn es nötig ist. Also was meinst du bekommen wir das gemeinsam hin?“

  • Mein Blick senkte sich bei seinen Worten. Ich hörte ihm in Ruhe zu und nickte leicht ergeben über das, was er sagte.
    Er hatte recht - ich MUSSTE mein Temperament zügeln. Nicht nur um seinetwillen und um den Willen des Rufs der Familie Tiberius sondern auch um meinetwillen. Ich wusste nicht wie Römer waren, wusste nicht, wozu sie überhaupt fähig waren. Mein jugendlicher Leichtsinn würde früher oder später bestraft werden, -richtig- bestraft werden, das wusste ich. Allerdings konnte ich nun dagegen lenken und versuchen, das ganze richtig zu rücken. Ich bereute die Begegnung mit dem Mann, bereute es, dass ich nicht aufpasste und in ihn geknallt war.
    Zitternd legte ich eine Hand auf seine und drückte diese fest. Auch das, was mir Corvina an den Kopf war, verletzte mich zutiefst, doch darüber würde ich nicht mit ihm sprechen - es würde ihn nur unnötig in Sachen ziehen, für die er keinen Nerv hatte...wenn ich mir diese Papierberge so ansah, wusste ich, dass er womöglich noch nicht einmal wirklich Zeit für mich hatte, die er sich aber trotzdem nahm.
    Ich nickte auf seine Worte und strich ihm sanft über die Wange, nachdem ich nach vorne griff. "Ich versuche es....ich kann nichts versprechen. Das ist...nennen wir es...jugendlicher Leichtsinn, den ich an den Tag lege. Ich rechne nicht damit, dass mir etwas derartiges passieren könnte, weil ich es nicht gewohnt bin. Es wäre wohl besser, du würdest mich auspeitschen lassen, damit ich meine Lektion lerne, dennoch denke ich nicht, dass das die Sache besser machen würde, vermutlich würde es das ganze sogar noch verschlimmern und das will ich nicht.
    Bitte glaub mir, dass ich dir gerne eine Hilfe sein würde. Du hast mir so viel Vertrauen geschenkt auf deinem Weg und alles was ich bisher fertig bekommen habe, war dich zu enttäuschen... ich habe deinen Blick gesehen. Ich sah gerade in deine Augen und sah die pure Enttäuschung. Wäre ich lieber weggegangen, dann hättest du wohl schon wieder jemand neuen an deiner Seite, der dich nicht enttäuscht."

    Im Moment klang es eher so, als würde ich in Selbstmitleid versinken, aber so war das nicht. Ich wollte ihn tatsächlich nicht enttäuschen, doch alles, was wir bisher durch gekaut haben, war mein Verhalten, mein Benehmen und ständig diesen Ärger, weil ich ungehorsam war. Ich lehnte mich auf dem Stuhl nach hinten und legte meine Hände auf meinem Schoß, ehe ich die Finger ineinander verwebte.
    "Es tut mir leid, Nero...

  • Da bildet sich doch glatt eine Falten zwischen meinen Augen, als sie davon sprach, dass ich sie auspeitschen lassen sollte. Ich hob die Augenbrauen und zog sei zu mir. Und die Falte vertiefte sich noch, als sie sagte, dass sie wohl lieber gegangen wäre. Enttäuscht? Wenn sie wüsste. Also hob ihr ihr Kinn an, so dass sie mir in die Augen sehen musste. "Du wirst es lernen, aber sag mir was würde es bringen dich auszupeitschen? Würdest du dann besser und schneller lernen? Ich glaube kaum. Ich möchte, dass du es lernst, weil du es willst nicht weil du dazu gezwungen wirst. Nicht weil du weißt, wenn du was falsch machst droht dir eine Strafe. Wir machen alle Fehler und daraus lernen wir. Ich habe dich vielleicht auch etwas überfordert. Ich hätte dich noch nicht allein losschicken sollen." Sagte ich nachdenklich. "Du kommst aus einem kleinen Dorf, da kann so eine große überfüllte Stadt schon erdrücken sein. Es ist nichts ungewöhnliches, das man mal jemanden anrempelt oder angerempelt wird. Mir ist das selbst auch schon wer weiß wie oft passiert. Und glaub mir Kleines, dir wird das auch noch öfter so gehen. Können wir uns darauf verständigen, dass du dann einfach deinen Ärger vor Ort runterschluckst? Denn dir wird zumeist die Schuld in die Schuhe geschoben werden. So ist es nun mal schuld ist immer der, der in der Hirche am weitesten unten steht. Oder wie man so schön sagt, Scheiße fällt immer nach unten." Ja ich versuchte sie tatsächlich etwas aufzumuntern. "Nicht jeder kann mit so viel Temperament umgehen. Pass auf, wir machen es so, du nimmst dich draußen etwas zurück und hier darfst du es rauslassen. Darfst auf die idiotischen tollpatschigen, verwöhnten unfähigen - hab ich was vergessen? - Römer schimpfen." Nun zog ich sie fest in meine Arme. "So... und nun sag mir, was ich mit meiner kleinen ungezogenen, temperamentvollen, unbeherrschten und absolut liebenswerten Sklavin machen soll? Vorschläge?" Ich sah sie fragend, aber mit lachenden Augen an und flüsterte ihr ins Ohr. "Also gegen auspeitschen hätte ich nichts einzuwenden wie du weißt." Sie würde sehr wohl wissen, was ich meinte. Mein Stimme war noch leiser an ihrem Ohr. "Und wenn du nochmal sagst, dass du lieber von mir weg willst, binde ich dich fest. Du weißt, das ich dich nicht gehen lasse. Du gehörst mir."

  • Nur widerwillig lies ich mich in seine Arme ziehen. Nur weil er versuchte mich zum lachen zu bringen und mich in seine Arme zog, war das Thema für mich gegessen, nein... auch wenn ich es nicht aufwerten wollte, weil ich ständig darüber sprach, aber es ist fakt, dass ich mich so nicht verhalten kann, doch ich tu es.
    Wenn ich anders wäre, wenn ich aufhören würde, mich so derartig zu wehren... das wäre nicht mehr ich. Natürlich kann ich mich zusammenreißen, wenn es darauf ankommt, natürlich könnte ich genauso, wie jeder andere Sklave in diesem Umfeld auch, demütig sein, aber ab diesem Zeitpunkt wüsste ich, dass ich mich verloren hätte.
    Das Temperament lag in unserer Familie, anders hatte ich es nie gelernt. Mein Vater wollte immer das ich mich zur Wehr setze, auch wenn man es von Frauen nicht erwartet. Ich war kein stillschweigendes Mäuschen, dass sich in eine Ecke verzog, nur weil sie mal eine Schelle kassiert hatte, nachdem sie frech war.


    "Wäre das nicht unglaublich geheuchelt? Würde ich mich damit nicht selbst betrügen? Dich betrügen? Könntest du mit dieser Lüge leben? Würdest du in den Spiegel sehen und dich selbst belügen? Nur, weil man es von dir erwartet? Ich versuche es, ja? Aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich mich immer unter Kontrolle haben werde, vor allem nicht, wenn man dich für meine Taten verantwortlich macht... ich bin ein eigenständiger Mensch und kein verdammter Hund, den man sich erziehen kann..." gab ich schon beinahe beleidigt von mir und sah ihm in die Augen. "Dir zuliebe... ich tue das alles nur dir zuliebe. Weil ich weder am Kreuz hängen möchte... noch in einem Untergrund leben möchte... ich will bei dir sein, ich will dir helfen, dir unter die Arme greifen...das will ich wirklich."
    Ich nahm eine seiner Hände, verwebte die Finger ineinander, drückte diese leicht und lehnte meine Stirn gegen seine. "Ist es lächerlich, dass ich mich verliebt habe? Sollten wir doch lieber Abstand voneinander nehmen? Wäre es nicht besser für dich und deine Zukunft? Sie werden mit dem Finger auf dich zeigen... das sie mich wohl dafür auslachen ist mir egal....was ist mit dir?"

  • Ich betrachtete die ineinander verschlungenen Finger lange und schweigsam, bevor ich Adria wieder ernst ansah. „Du verstehst nicht was ich meine.“ Sagte ich als erstes. Hob sie von meinem Schoss, platzierte sie auf dem Hocker neben mir und ging zur Tür. Kurz rief ich nach Luna. Bevor diese nun erscheinen würde sprach ich weiter. „Ich erwarte nicht das du dich änderst. Ich erwarte etwas Diplomatie von dir. Ist es wirklich so schwer? So schlimm? Ist es für dich schon gelogen wenn du einem Krüppel nicht sagst, dass er ein Krüppel ist? Oder sagst du jemanden der hässlich ist ins Gesicht das er hässlich ist? Sind das für dich Lügen?“ Ich ging langsam wieder auf sie zu. „Ich finde auch nicht jeder Senator gut. Im Gegenteil es gibt sogar einige die ich verachte. Es gibt Familien in Rom, denen ich lieber aus dem Weg gehen, weil sie meine Familie verteufeln oder in den Dreck ziehen und doch behandele ich sie so wie es sich gesellschaftlich gehört. Es gibt Menschen hier in Rom, die wohl liebend gern jeden Tiberius tot sehen würden. Und doch werde ich genau diese zu Feierlichkeiten einladen. Sie als Gäste begrüßen und auch wie solche behandeln. Du nennst es vielleicht verlogen, ich nenne es Diplomatie und Politik. Wenn ich jedem sagen würde, was ich tatsächlich über ihn denke... ähm nun dann wäre ich wohl schon tot oder zumindest geächtet.Aber so sagen ich mir immer nicken lächeln Arschloch denken. Du wirst es schon noch erleben, wie ich ab und an über den einen oder anderen fluche.“ Sagte ich und dann betrat Luna das Zimmer und sah mich fragend an. Ich flüsterte ihr etwas zu. Sie sah mich mit großen Augen an, nickte dann aber zustimmend. „Außerdem möchte ich dich schützen. Nicht nur vor dir selbst, sondern vor der grausamen Seite Roms. Du sagst ich soll dich auspeitschen? Du weißt ich werde das nicht tun, aber es wird Leute geben, die das sicherlich tun werden und unsere Gesetze sehen mitunter drakonische Strafen vor. Mitunter sogar für Nichtigkeiten.“ Ich nickte Luna zu und sie entblößte ihren von den Peitschen Narben gezeichneten Rücken. Man konnte die tiefen Narben, die fehl zusammengewachsenen Sehnen, Muskeln und das tiberische Brandzeichen in ihrem Nacken nur zu deutlich erkennen. Ich legte Luna die Hand auf die Schulter. „Danke.“ Luna bedeckte ihren Rücken wieder und verließ leise das Zimmer. „Dies hat man ihr angetan, weil es ein Gerücht gab, das sie meinen Bruder mit einem Bahn belegt hat. Sie wurde öffentlich ad actio versklavt. Und es war mein Bruder der dieses Urteil ausführen musste. Er musste also die Frau die er liebt öffentlich auspeitschen und ihr das Brandzeichen setzen, damit man sie nicht tötet.“ Sagte ich und ging nun wieder zu Adria und nahm ihre Hände. „Rom ist grausam Adria. Rücksichtlos und grausam. Ich bitte dich nur um etwas Diplomatie. Weil ich es nicht überleben würde, wenn ich dir derartiges antun müsste.“ ich legte meine Stirn an die ihre. "Und niemand wird mit dem Finger auf mich zeigen nur weil ich meine Skalvin gern um mich habe. Das ist sogar fast normal in Rom. Fast jeder hat eine Konkubine. Es ist gesellschaftlich anerkannt. Das ist doch das perfide. Heiraten wir unter Stand ist es ganz fürchterlich und wird geächtet. Aber eine Sklavin als Geliebte, ist kein Problem. Selbst viele Römerinnen haben dies, weil eben ihre Ehen nicht unbedingt erfüllt sind. Genau so wird es hier sein. Natürlich wird sich meine Zukünftige auch jemanden haben. Ob nun Mann oder Frau...ich weiß es nicht. Die einzige Bedingung die ich stellen werde an sie ist, dass sie sicherstellt, dass die Kinder von mir sind. Ansonsten wird sie tun und lassen können was sie will. Viele in Rom leben genau so. Also nein du schadest mir nicht und es wird auch keiner mit Finger auf mich oder dich zeigen.“


    Sim-Off:

    mit der Spielerin von Luna abgesprochen

  • In aller Ruhe lies ich mich auf den Hocker setzen, sah ihn weiter bedenklich an und seufzte einmal, als er nach Luna rufen lies. "Ich hab mit Luna schon gesprochen..." gab ich ihm zu verstehen und beobachtete sie in Ruhe.
    Meine Augen weiteten sich merklich, als ich ihre Narben auf dem Rücken sah. Fast schon Schuldbewusst senkte ich meinen Blick und strich mir durch die Haare und sah ihr hinterher, als sie den Raum verließ. Grundgütiger... was war mit diesem Volk nur los?! Ich verkniff es mir zu weinen, denn das, was eine Germanin nicht leiden konnte, war wohl Mitleid, darum lies ich es einfach.
    Ich sah Nero nickend an und seufzte. "Ich habe verstanden..." gab ich ihm zu verstehen und rieb meine Hände an den Oberschenkeln. Ziemlich nervös. Nicht, dass ich Angst davor hatte, dass mir sowas passierte, sondern dass WENN sowas passieren würde, Nero wohl komplett einbrechen würde. Er würde keinem einzigem mehr auch nur einen Fetzen Gefühl mehr zeigen können und das wollte ich nicht. Ich presste meine Lippen aufeinander und nickte. "Gut... Diplomatie - ich schweige einfach... und werde mit meinen Augen "Fick dich" sagen...ist das okay?"

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