Ankunft in Germanien - Eine Kaiserin und ein LAPP auf Reisen

  • <<<<<<<<<<< Italia


    Der Tross des neuen Statthalters von Germania Superior und der mit ihm reisenden Kaiserin erreichte nach dem langen und für die marschierenden Soldaten teilweise beschwerlichen Weg über die Alpen endlich die Grenzen Germaniens. Auch wenn die Prätorianer gut im Kampf trainiert waren, so war dieser Ausflug in den Norden doch ein alles andere als alltäglicher Gewaltmarsch gewesen und alle freuten sich bereits darauf einige Wochen hier in der Provinz verschnaufen zu können, ehe die Kaiserin alleine ihre geplante Reise durch die nördlichen Provinzen fortsetzte. Im gemächlichen Marschtempo zog sich die Kolonne wie eine lange Schlange aus Mensch, Tier und Wagen über die gepflasterte Legions-Straße in Richtung ihrer nächsten Station Vindonissa, wo eine längere Pause geplant war und bereits die ersten Meldereiter in Richtung Mogontiacum ausgeschickt werden sollten, welche von der Ankunft des Statthalters und der Kaiserin in der Provinz berichten konnten. Bis zur eigentlichen Ankunft in der Hauptstadt dieser Provinz würden bei ihrem aktuellen Tempo noch gut und gern ein paar Wochen vergehen, sofern sich die hochrangige Reisegesellschaft nicht kurzfristig dazu entschloss, bei den auf ihrem Weg liegenden Städten eine längere Pause einzulegen. Dann würde sich das Ganze noch mehr verzögern. Aber zumindest hatte man den schwierigsten und beschwerlichsten Teil der Reise hinter sich gelassen und nun schon das Ziel ein wenig mehr vor Augen.

  • Der Weg über die Alpen lag also hinter ihnen und Livianus nutzte die Gelegenheit Meldereiter loszuschicken, welche ihre baldige Ankunft in den diversen verbleibenden Stationen ihrer Reise ankündigen sollten. Besondere Mitteilungen ließ er zum Interiemslegaten Manius Arennius Cavarinus zur Legio VIII senden, sowie zur Provinzverwaltung in Mogontiacum und den dort stationierten Einheiten. Die Reise dauerte zwar noch seine Zeit, doch man konnte diese dort bestimmt gut dafür nutzen alles für die Ankunft der Kaiserin und des neuen Statthalters vorzubereiten. Auch wenn der Decimer sein Amt erst antrat, so wollte er der Kaiserin dennoch einen standesgemäßen Empfang bieten.


    Umso näher sie ihren Ziel kamen, umso mehr freute er sich auf seine neue Aufgabe und die Herausforderungen, die diese mit sich brachte. Daher schien ihm auch die lange Anreise nicht viel auszumachen. Natürlich zwickte es bei einem Mann in seinem Alter dort und da ein wenig. Die langen Strecken auf dem Pferd trugen dazu ebenso bei wie das nicht minder anstrengende lange Sitzen im Reisewagen, zu dem der Decimer wechselte, wenn er wieder einmal seinen Rücken zu stark beansprucht hatte. Jammern hörte man ihn dennoch nie. Zu seiner Überraschung schienen auch seine beiden Begleiterinnen die Reise beherzt und standfest zu ertragen. Obwohl man Aglaia an manchen Tagen anmerkte, dass sie sich schon sehr das Ende der Reise entgegenwünschte, hatte sie bisher kein Wort des Unmuts darüber geäußert. Natürlich war der Decimer sich bewusst, dass dies weniger an ihm lag, als an der Tatsache, dass Aglaia im Laufe der letzten Wochen zu einem recht regelmäßigen Gast im Wagen der Augusta geworden war. Eine Abwechslung die wohl beiden Frauen sehr gut tat. Offensichtlich hatte Aglaia einen guten Zugang zur Kaiserin gefunden, welche die Anwesenheit der Peregrina wohl zu schätzen gelernt hatte. Dem Decimer konnte das nur recht sein, wenn er so seine Begleiterin bei Laune halten konnte, ohne selbst viel dazu beitragen zu müssen. Und welche Frau würde nicht gerne von sich sagen, die persönliche Reisebegleitung der Kaiserin zu sein. Davon konnte sie bestimmt noch in Jahren erzählen und in der römischen Gesellschaft angeben. Alles in Allem verlief die Anreise nach Mogontiacum also zur Zufriedenheit aller.

  • Und es ging immer weiter nach Norden.


    Nicht mehr lange, und sie würden wohl in jener zivilisationsfernen Provinz ankommen, die Livianus zu verwalten gedachte. Nachdem sie die Alpen überquert hatten, ging die Reise einfacher, allerdings sah die Landschaft nördlich des Gebirges deutlich anders aus als die offenen, gerodeten und kultivierten Ebenen Italias. Hier war alles wild, verwuchert, dunkel. Am schlimmsten war es, als sie in ein Gebiet kamen, das der ein oder andere Veteran Silvia Nigra nannte. Man war noch immer in einem Gebirge, allerdings war dieses so dicht bewaldet, dass man auch tagsüber kaum die Sonne zu sehen bekam. Zu sagen, dass diese Örtlichkeit unheimlich war, traf die bedrohliche Kulisse nicht einmal annähernd.


    Aber Aglaia hatte ja Ablenkung. Tagsüber teilte sie sich mit der Kaiserin häufig die Kutsche. In der Zwischenzeit kannte Veturia Serena dutzende von Geschichten: Von Ennia Damasippa, die sich sogar hatte versklaven lassen, nur, um mit dem Sklaven ihres Nachbarn zusammen sein zu können. Von den legendären Orgien von Volusus Hirrius Hirpinus, der einen riesigen Nubier mit noch riesigerer Bestückung besaß, der zu Beginn jeder Orgie ein 'Jungfrauenopfer' durchführte und teilweise noch mit Jungfernblut an seinem besten Stück gleich zu der ein oder anderen Dame hinzustieß. Ebenso kannte sie jetzt die Geschichte von Iuventia Laeca, die ihren Mann umgebracht hatte, um mit ihrem Liebhaber und seinem Reichtum ungestört zusammen sein zu können, und die nur erwischt worden war, weil sie zufällig auf dasselbe Schiff nach Achaia steigen wollte wie ihr Schwager.
    Und auch sonst hatte die Kaiserin sehr viel gelernt. Aglaia zog sich zu ihren gemeinsamen Treffen schon vorwiegend Sachen an, die leicht abzustreifen waren, und meinte ähnliches an der kaiserlichen Garderobe zu vermerken. Inzwischen wusste Aglaia sehr genau, wie sie die junge Frau am schnellsten zum Höhepunkt bringen konnte, und fing gekonnt an, damit zu spielen, es herauszuzögern bis die Kaiserin fast um Erlösung bettelte, um sie ihr dann nur umso intensiver zu gewähren. Ganz einfach war es nicht, da sie ja nach wie vor nicht zu laut werden durften und es nicht immer vollständig befriedigend war, im entscheidenden Moment in ein Kissen beißen zu müssen. Dennoch war sich Aglaia recht sicher, dass die Kaiserin jede einzelne Berührung mittlerweile mehr als nur zu schätzen wusste und auch etwas mutiger darin wurde, ihrerseits fremde, nackte Haut zu erkunden.


    Und nachts wiederum war Livianus bei ihr, erzählte von seinen Eindrücken und Plänen, während sie ihm die Verspannungen aus den Beinen und Schultern massierte, seinen Körper mit Küssen bedeckte und das ein oder andere Mal, wenn er nicht zu müde oder erschöpft war, nicht ganz so streng auf die Lautstärke achtete und für ein wenig Entspannung ihrer selbst sorgte. Und die Befriedigung von Livianus, natürlich.


    Livianus ahnte sicherlich nichts von dem, was in der kaiserlichen Kutsche vorging. Aber bisweilen fragte sich Aglaia, ob die Kaiserin sich dessen gewahr war, was Aglaias Zunge teilweise nur Stunden zuvor mit Livianus getan hatte, und ob sie diese Vorstellung als zusätzliches, verbotenes Element wohl eher erregte oder nicht. Am einfachsten wäre es ja, ihre beiden Liebhaber miteinander zu kombinieren, aber das würde wohl nicht passieren. So also wechselte Aglaia vom einen zur anderen und wieder zurück und überlegte sich schon Pläne, wie sie das bei ihrer Ankunft zu ihrem persönlichen Vorteil wohl fortführen könnte.

  • Die Reise war unerwartet angenehmer geworden, als die Kaiserin es noch bei ihrer Abreise gedacht hatte. Sie hatte Einblicke erhalten, die sie sich nicht zu träumen gewagt hatte. Natürlich wurden auf der reise auch offizielle Verpflichtungen wahrgenommen, schließlich war das kein reiner Privatausflug. Hier ein Empfang bei einem Stadthalter, dort eine andere wichtige Persönlichkeit , die unbedingt besucht werden musste.
    Viele Bitten wurde an die Kaiserin weitergegeben. Sie notierten sich alles und verfasste entsprechend auch immer wieder Briefe nach Rom um ihren Mann von den unterschiedlichen Etappen zu berichten.
    Nun hatten sie also die Alpen hinter sich gelassen und es ging unaufhaltsam dem Ziel entgegen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!