Das Spiel des Rabastos

  • Hephitios folgte von der Nebengasse bei der Casa Octavia aus immerzu der roten Spur vor sich am Boden, immer noch zu den Göttern betend, dass es nicht Floras Blut wäre, dem er da im Mondenlicht folgte. Die Spur bog nach Südosten ab, hinein in die finsteren und engen Winkel der Subura. Hephitios gefror das Blut. Er hatte Angst vor der Gegend und vor den Gefahren, die dort des Nachts lauerten. Wie nur hatte Rabastos sie hierher geschleppt? Und was noch wichtiger war, wohin genau?!
    Erneut schüttelte sich der Junge Tränen der Angst aus dem Gesicht. Er musste jetzt konzentriert bleiben! Immerhin befand er sich mit Dominus Octavius Maro und diesem Iulius auf Rettungsmission! Da durfte Hephitios keine Schwäche zeigen!


    Die Linie wies ihm da schon eine ganze Weile den Weg, tiefer und tiefer hinein ins Gedärm der Ewigen Stadt, mit Maro und Caesoninus hinter sich im Schlepptau. Plötzlich trat Hephitios auf etwas pelziges. Ein Quicken und kurz darauf ein mächtiger Schmerz in seinem rechten, nackten Fuß. Als er mit seiner Fackel nach unten leuchtete, sah er gerade noch eine braune Ratte in den Schatten einer Nebengasse verschwinden. Die Bisswunde blutete stark, doch Hephitios achtete nicht weiter auf sie. Er musste weiter! Wenn dies wirklich Floras Blut da am Boden wäre, müsste die Ärmste längst völlig blutleer sein, dachte er sich verzweifelt. Das musste rote Farbe sein! Kein Mensch könnte das überleben!
    Hephitios fühlte sich wie an einem fremden Ort, wenn er sich so die Häuser links und rechts des Weges besah. Als ob er gar nicht mehr in Rom wäre. Die Leute die hier lebten, gehörten zu den Ärmsten der Armen in diesen bröckligen, ruinenhaften Gebäuden. Niemand hier interessierte sich vermutlich für die stadtrömische Politik, die am fernen Forum Romanum stattfand, es sei denn sie bekamen eine erneute freie Brotspende in ihr Viertel geschickt. Das war wohl der einzige Bezug, den die Bewohner dieser Gegend zu Rom hatten. Aus der Dunkelheit einer Gasse brechend trat Hephitios nun heraus auf einen kleinen, schmutzigen Platz. Der Mond beschien diesen heruntergekommenen Ort, an dem sich mehrere verwinkelte Wege der Subura kreuzten. Weit weg von der nächstgelegenen Hauptstraße. Die Linie führte den Sklaven bis zur Mitte des Platzes als... was war DAS?!
    Die rote Linie trennte sich hier plötzlich in drei einzelne auf, die jede in eine andere Gasse führte! Panik wallte erneut in Hephitios hoch. Das konnte nicht sein. Das konnte doch einfach nicht sein! Am Punkt, wo sich die Linie aufsplittete lag erneut eine Wachstafel.


    Zwei Wege sind falsch und einer nur richtig. Gehst du den falschen war alle Müh nichtig.


    Wann hatte dieser kranke Bastard nur die Zeit gehabt all dies zu arrangieren?! Hephitios wandte sich um und rief: "Dominus! Dominus sieh nur!"
    Was wohl jetzt nur zu tun war?

  • Der Cornicularius nahm die Tafel.


    "JETZT SPIELT DAS SCHWEIN AUCH NOCH SPIELCHEN MIT UNS."


    Er sah sich um. Was war zu tun? Sie hatten keine Zeit allein die Spuren zu verfolgen. Es gab nur eine Möglichkeit sicher zu stellen, dass jeder Spur nachgegangen wurde.


    "Caesonius. Du gehst jetzt am besten zur Castra Praetoria. Und dort scheuchst du die Urbaner auf. Ich will hier eine Kohorte sehen, die dieses Drecksoch außeinander nimmt, bis wir das Schwein gefunden haben. Geh zu Tribun Crispus, der wird die Dinge in Bewegung bringen. Gib ihm das hier."


    Er reichte dem Iulier die Tafel. Und zückte dann eine der Tafeln, die er als Ermittler der Urbaner immer bei sich hatte.


    Tribun,
    erbitte dringend Unterstützung bei der Beendigung einer Geiselnahme in der Subura. Octavia Flora wurde von einem Sklaven entführt. Der Iulier wird dich zum Ausgangspunkt der Spuren führen. Es ist äußerste Vorsicht geboten.
    Vale
    Maro


    "Alles klar? Führ sie hier her. Und dann geht ihr die Spuren absuchen. Ach ja. Sie sollen ein paar Leute wenn möglich für Zeugenbefragungen abstellen. Vielleicht hat einer der Bewohner hier was gesehen." Das war nicht die optimale Lösung. Ein in die Enge getriebener Sklave war auch ohne die Urbaner im Nacken gefährlich. Aber sonst würden sie es dem Zufall überlassen müssen und das konnte Maro nicht verantworten.


    Er wandte sich an Hephitios.
    "Wir gehen schon mal vor.... Und zwar in medias res. Ab durch die Mitte. Auf gehts."

  • Wieder zurück in der Subura brauchte Caesoninus eine Weile bis er die richtige Stelle wiedergefunden hatte. Immer noch musste er an die Ignoranz der Torwache denken. Vielleicht war es auch besser so. Egal, Flora musste gerettet werden. Seine Fackel ging zur Neige, weshalb er eilig eine seiner beiden Ersatzfackeln hervorholte und entzündete. Vor ihm leuchtete wieder die rote Linie am Boden. Er folgte ihr wieder bis zu jenem einsamen Platz inmitten der dichtgedrängten Häuser, wo sich die Spur in Drei aufteilte. Welchen Weg sollte er jetzt nehmen? Maro und Hephitios waren dem mittleren Weg gefolgt. Sollte er ihnen folgen, oder einen der beiden anderen Wege nehmen? Caesoninus kniete sich nieder und beleuchtete die Stelle näher, wo der Weg sich aufteilte. Die Linien vor ihm am Boden waren eindeutig Blut, doch was bemerkte er da? Eine der drei Linien, die linke, unterschied sich in Farbe und Tropfenkonsistenz von der Mittleren und der rechten Spur!
    Die Tropfen waren feiner, heller und die Spur allgemein war fragiler, ein Detail das in aller Aufregung zuvor niemand von ihnen bemerkt hatte. Caesoninus bekam eine Vermutung. Was, wenn das hier die richtige Spur, bestehend aus Floras Blut wäre und die beiden anderen Wege, wie auch die bisherige Spur von der Casa Octavia hierher, aus Tierblut gemacht waren? Das würde erklären wieso beim linken Pfad die "Markierungen" sparsamer verwendet worden waren. Immerhin hatte Rabastos noch etwas mit Flora vor, wie Caesoninus vermutete, ansonsten hätte er nie diesen ganzen Aufwand betrieben. Caesoninus stand auf. Die Würfel waren gefallen, er machte sich auf den Weg in den linken Pfad.

  • ~ Zwischenszene ~


    ~ Gleichzeitig irgendwo in der Subura ~



    Rabastos, entlaufener Landwirtschaftssklave


    Der Mond schien durch ein großes Loch im Dachstuhl hell hinein in das Innere des Verschlags. Zwei ausgeblutete Schafskadaver lagen in einer Ecke des Raumes, als Rabastos durch die Tür hereinkam. Er steuerte direkt auf die rechte Wand zu. Dort im Schatten konnte man bei näherem hinsehen eine aufrecht sitzende Gestalt im Schatten erkennen. Es war Flora. Ihr rechter Arm war vollkommen mit ihrem eigenen Blut überzogen. Rabastos hatte sie mit Eisenschellen an Eisenringe an die Wand gefesselt. Keine Chance auf ein Entkommen. Er kam keuchend und pfeifend zu ihrem Schemel. "Alles ist bereit für den Untergang deines kleinen Freundes." flüsterte er ihr ins Ohr. Rabastos hatte keine Ahnung, ob Flora ihn verstand, oder ohnmächtig war. Die Dunkelheit war zu dicht für ihn, um das erkennen zu können. Er sprach trotzdem mit ihr. In seinem Wahn war es ihm sowieso egal, ob ihm jemand zuhörte. Er sprach einfach weiter. "Dein Betthäschen hat großes Glück, dass alle meine alten Freunde, die noch hier in der Gegend leben, mir helfen meine Rache zu nehmen. In diesem Moment wartet je ein Trupp bewaffneter Schläger auf den zwei falschen Wegen darauf Hephitios unter ihre Keulen und Messer zu bekommen. Sollte er wider Erwarten doch den richtigen Pfad hierher finden wird es mir eine große Freude sein ihn selbst kalt zu machen." Er kicherte hemmungslos und zog aus den Lumpen seiner Kleider einen Dolch mit einer breiten, gebogenen Klinge hervor.

  • Flora kam irgendwo in der Dunkelheit wieder zu sich.


    Das erste das sie bemerkte war das ihr Arm brannte wie Feuer und eine klebrige Flüssigkeit diesen stetig hinunterlief.


    Blut? Ja es musste mein Blut sein


    Ihr war schwindelig,sie musste bereits einiges an Blut verloren haben und wenn das so weiter ging würde sie hier vielleicht sogar sterben.


    Sie spürte auf einmal die Stimme des Sklaven an ihrem Ohr und
    eine Welle von Zorn dutchflutete sie und sie versuchte nach ihm zu schlagen.
    Bis sie merkte das es nicht ging,wie wild zerrte sie an den Ketten,doch die gaben nicht nach.
    Diese Hilflosigkeit stachelte ihre Wut noch mehr an.
    Und so tat sie das einzige was sie konnte und trat ihm zwischen die Beine.


    du wagst es mich anzurühren und mir auch noch Dinge zu unzerstellen,wehe dir .Und eins kann ich dir Versprechen egal wo hin du dich verkriechen wirst sie werden dich wie eine Ratte aufscheuchen und dein Versteck ausräuchern,ich mag dann nicht mehr leben aber ich werde warten und in der Unnterwelt sehn wir uns wieder und dann bist du mein


    Diese sagte sie mit einer tödlichen Ruhe in der Stimme


    Ach und nur das du es weist Hephitios ist nicht so dumm er wird nicht alleine sein.


    Innerlich war sie längst nicht mehr so stark wie sie tat,sie war furchtbar müde,und ihr Blut lief immer noch uneingeschränkt ihren Arm hinunter.ihr Kleid bzw.was davon noch übrig war klebte an ihr,sie fror und gleichzeitig war ihr heiß.
    Sie war dankbar als sie das sü§e Nichts sie umfing



    fort von diesem Ort war ihr letzter Gedanke


  • Rabastos, entlaufener Landwirtschaftssklave


    Flora musste ein akrobatisches und schmerzunempfindliches Genie, oder ein Schlangenmensch sein, denn trotz dass sie viel Blut verloren hatte und sich durch ihre Armverletzung nicht in die rechte Handschelle stützen konnte schaffte sie es Rabastos zu treten. Glücklicherweise für ihn hatte er sich schon wieder etwas von ihr entfernt gehabt, sodass ihn nicht die volle Wucht des Schlages traf, doch auch so erwirkte der Tritt wohl nicht die beabsichtigte Wirkung. Die getroffene Stelle pulsierte und die Schmerzrezeptoren meldeten ihr Signal auch brav in Richtung Gehirn, doch anscheinend war in jenem Moment Rabastos wieder etwas mehr im Land des Wahns verschwunden, denn er keuchte nur und krümmte sich etwas, doch dann fing er zunächst leise und dann immer lauter und lauter gackernd zu lachen an, sodass Flora sein Speichel ins Gesicht flog. Rabastos schmiegte immer noch lachend die Klinge seines Dolches an Floras Wange entlang, ehe er in Richtung Tür humpelte, um nachzusehen, ob Hephitios schon gekommen war, um hier zu sterben.


    ~ Ende der Zwischenszene ~

  • Eine fette Ratte huschte über jene Straße, der Caesoninus gerade folgte. Es schien ihm, als käme er in eine Art aufgegebenes Lagerviertel. An jedem Straßeneck fand sich nämlich ein verfallenes Silo, ein Getreidespeicher, oder ein Lagerhaus. Auch Holzverschläge, die gewiss von dem einen, oder anderen wohlhabenderen Armen unter den Armen von hier als Viehstall genutzt wurde. Wo wohl Hephitios und Maro wohl jetzt gerade im Moment waren? Und wohin führten wohl eigentlich die zwei falschen Wege?


    Caesoninus war sich mit seiner Entscheidung vorhin ziehmlich sicher, doch bestand natürlich immer noch die Möglichkeit, dass er es vielleicht schon sehr bald selbst herausfinden könnte. Ob sie einfach irgendwo ins Leere führten? Oder in Sackgassen? Er musste zugeben, dass es schon durchaus bemerkenswert gewesen war, was dieser verrückte Sklave in aller Kürze so auf die Beine gestellt hatte. In diesem Moment wäre es ihm doch ganz lieb gewesen, hätte die Wache am Tor der Castra Praetoria auf ihn reagiert und eine Kompanie Soldaten würden jetzt die Gegend durchkämmen. Doch sei's wie's ist, der Wille der Götter war nun einmal ein anderer gewesen.

  • Die Rattenbisswunde blutete an Hephitios' Fuß immer noch äußerst stark. Teile rund um sie hatten sich leicht grün und violett zu färben begonnen, doch er ignorierte seinen Fuß und humpelte so gut es ging neben Maro weiter der Linie am Boden nach.
    Es war immer noch viel zu still. Offenbar hatte Caesoninus die Truppe immer noch nicht alamiert. Sie hätten es bestimmt an jeder Stelle hier im Viertel, egal wo, mitbekommen, wenn eine Hundertschaft bewaffneter und befackelter Urbaner alles hier auseinanderzunehmen begonnen hätte. Im Schein seiner Fackel riskierte er einen Seitenblick auf Maro. Was der wohl gerade fühlen mochte?


    Plötzlich hörte er ein leises Knacken vor sich. Hephitios' Blick schoß nach vorne. Doch außerhalb des Fackelscheins herrschte gähnende Dunkelheit. "Dominus, vorsicht, ich habe etwas gehört! Ganz deutlich! Wir sind nicht allein!" Zu dumm nur, dass er keine Waffe bei sich hatte außer der Fackel!


    Ein Stück weiter vor ihnen im Dunkel schalt einer der Rabastos-Schläger gerade einen seiner Kumpane mit einer stummen, aber schmerzhaften Kopfnuss dafür, dass dieser vorzeitig ihre Position verraten hatte mit seinem Geräusch.

  • Irgendwas war da schief gelaufen bei den Urbanern. Maro würde das be inächster Gelegenheit rausfinden.


    Aber im Moment hatten sie dringendere Probleme. Der Cornicularius hatte das Geräusch auch wahrgenommen und er hatte eine starke Ahnung, dass das der gesuchte Mann sein könnte.


    "Rabastos! Komm raus. Es ist vorbei. Gleich taucht hier eine Kohorte Urbaner auf und dann bist du am Arsch. Rück Octavia Flora raus. Dann lassen wir dich aus der Stadt und schneiden dich nicht in Stücke. Das ist das Angebot."


    Innerlich machte er sich natürlich auf einen Kampf gefasst. Mar konnte sich nicht vorstellen, dass irgendein Sklave gegen einen ausgebildeten Soldaten bestehen würde können und das würde der Mann auch wissen. Schon allein das Wissen um diesen Umstand würde die Kampfkraft des Rabastos herabsetzen. Ihm drohte der sichere Tod falls er nicht aufgab. Wenn er aufgab gab es wenigstens die Chance, dass er davon käme.
    Nicht dass Maro auch nur im Traum daran gedacht hätte, das Schwein weiter als nötig kommen zu lassen wenn es soweit war.

  • Hephitios stand direkt neben seinem Herrn und lauschte aufmerksam, als dieser plötzlich laut nach Rabastos zu rufen begann. Innerlich zuckte der Junge heftig zusammen. Sämtliche seiner Sinne standen auf Alarm und dass das was Maro da an Lärm veranstaltete alles andere als klug sein konnte. Egal wer oder was den Lärm verursacht hatte wusste auf jeden Fall jetzt ganz genau dass jemand hier war und wo genau sie sich befanden. Von Anschleichen oder gar Überraschungsmoment war beileibe keine Rede mehr. Ein unkontrolliertes Zittern überfiel den Jungen. Stille.
    Für einen Moment dachte er es war doch noch einmal alles gut gegangen und Maros Ruf hätte keine Folgen nach sich gezogen. Schon wollte er erleichtert aufatmen, ehe ein jähes Kampfgebrüll und Laufgeräusche seinen zarten Hoffnungen auf ein gutes Ende je zunichte machten.


    Den Maros Ruf war durchaus gehört worden, jedoch nicht von Rabastos persönlich wie vom Octavier erhofft. Dieser befand sich ja zusammen mit seinem Entführungsopfer Flora auf einem der anderen beiden verbliebenen Wege. Hier in der Gosse bei den beiden gab es nichts außer einen der beiden Schlägertrupps, der nur solange mit seinem Angriff nach ihrem Entdecken gewartet hatte, da sich der Anführer viel zu sehr wunderte, was da sein Überfallsopfer vor ihm einige Meter entfernt noch an seinen Boss zu rufen hatte. Doch die Drohung mit den Urbanern schreckte den Schlägerboss nicht. Als er fertig war mit sich wundern schwenkte er sein Beil (er war gerade am Holzhacken gewesen als Rabastos' Ruf ihn erreicht hatte) und stürmte auf die beiden zu gut fünf, sechs ebenfalls schwerbewaffnete Mann hinter sich.

  • Endlich kam dieser Abend zur Sache. Innerlich hatte Maro natürlich geflucht, als er sechs Kerle aus den Schatten rennen sah. Wenig optimal. Ganz und gar schlecht.


    Obwohl. Wahrscheinlich wäre dieser rennende Haufen Dreck ihnen in den Rücken gefallen und das hätte die Sache auch nicht besser gemacht.


    Aber für solche Gedanken blieb keine Zeit und ohne darüber nachzudenken war Maro in den Kampfmodus gewechselt. Sechs Gegnern gegenüber zu stehen war zwar beschissen aber das waren alles keine Soldaten des Kaisers und Maros Wut war mittlerweise zu einer Art heiß kochendem Hass geworden, der ihn durchflutete wie weiß geschmolzenes Eisen Vulcans Hochofen. Der ließ die Atmung schneller gehen, den Blick eng werden, jeder Muskel angespannt, bereit die Spannung in den präzisen Hieben und Stichen und Manövern zu entladen, die man ihm jeden Tag eindrillte. Ha. Jetzt würde es Blut geben, oh ja. Jetzt würde dieser Abschaum den Preis dafür bezahlen sich an der Octavia vergriffen zu haben. Er würde ihre Kopfe persönlich vor der Tür der Domus aufgespießt aufstellen um jedem Vorbeigehenden zu zeigen, dass es gefährlich war, die Octavia anzugreifen, oh ja. Und dann würde er gehen und die Subura eigenhändig ausräuchern, niederbrennen, überrennen und dem Abschaum den Garaus ausmachen bis der ganze Eiter abgeflossen war und sein Gladius abgestumpft...


    In seinen Hass hineingesteigert hätte Maro der Bande um ein Haar zugerufen, gefälligst schneller zu rennen. Hephitios machte nicht den Eindruck in besonderer Kampfesverfassung zu sein. Trotzdem. Maro musste sich jetzt einfach drauf verlassen, dass der Sklave seinen Kampfesmut entdecken würde. Maro wusste aus Erfahrung, dass Todesangst sowas durchaus richten konnte. Wenn nicht würde er die BAnde halt allein abstechen. Mars und die Furien nochmal.


    Endlich war der vorderste Angreifer da und Maro stach auf den Angreifer ein, wie auf sonst keinen Gegner. Subura spielte auf und der Tanz begann.


    Sim-Off:

    Manchmal kann man auch mal übertreiben ;)

  • Abseits des Geschehens



    Flackernd spiegelden sich Schatten an den Hauswänden wider, Schritte mehrerer Personen waren zu hören. Nächtens in dieser Gegend spazieren gehen war nichts für Jedermann oder Jederfrau. Ansässige wussten dies und hatten sich schon längst in die Insulae und unterschlupfe zurückgezogen. Jene die man noch auf der Gasse antraf waren Subjete unkoscherer Art
    Und auch wenn die Subura das letzte beherbergte was sich unter der Sonne, in Rom, tummelte so war es an der Tagesordnung dass sich die Urbaner wie auch kleine Trupps der Vigiles um die Ruhe und Sicherheit kümmerten.


    " Wenn ich es nicht besser wissen würde könnte man glauben dass sich wirklich jeder mal in sein Loch zurück gezogen hat um ja nicht ein paar mit dem Knüppel aufs Haupt zu bekommen." meinte einer der Urbaner trocken und verzog die Lippen zu einem schmalen Lächeln.
    Als Antwort bekam er ein kurzes Schnaufen gefolgt von einem Grunzen.
    " Wenn sich die Leute immer daran halten würden. Und die Sauerei hier......." Appius kickte professionell eine Amphore zur Seite. Scheppernd landete diese an einer Hauswand und zersprang.
    Abrupt hielt der Optio an und deutete mit einem Hanzeichen still zu sein.


    Irgendwoher hallten Rufe her. Nicht zu weit entfernt...Das Gewirr der Gassen und schmalen Hohlwege konnten manchmal in die Irre führen.


    " Wahrscheinlich ein Besoffener der nicht nah Hause findet." flüsterte einer der Urbaner grinsend und verstummte sofort wieder nach der fahrigen Handbewegung des Optios.
    Einige Augenblicke lauschte der Optio angestrend.....hatte er sich getäuscht? Einfach nur eingebildet da es doch sehr ruhig war heute?
    Doch dann waren wieder Geräusche und eine Stimme zuhören. Verständlicher als beim ersten mal und es war nun eindeutig dass es sich nicht um eine besoffenen Bürger handelte sondern um jemanden der allen anschein nach Ärger suchte.


    " Vorrücken. Rasch." Das kurze Kommando ließ nun alle aufhorchen und die Langeweile fiel ab wie Schuppen aus den Haaren.
    Im schnellen Schritt zog nun die Patrouille in jene Richtung aus der die Rufe kamen. Eine Insula wurde passiert und nachdem man an eine Strassenecke kam war sichtbar was die Quelle des Lärms war.

  • Von den turbulenten Ereignissen in der Gosse rund um Maro und dem Sklaven entfernt schlich Caesoninus immer noch seiner eigenen Spur, der linken der drei, durch dieses schaurige Lagerviertel oder was es auch immer sein mochte hinterher. Der Mond und die Fackel waren die einzigen trostspendenden Dinge hier bei ihm, der Rest versank in einem alles verschlingenden Schwarz. Ob es wohl besser wäre die Fackel zu löschen und sich von jetzt an auf die eigene Nachtsicht zu verlassen? Caesoninus war hin und hergerissen. Einerseits bekam er Licht und Wärme von den Flammen, andererseits verschluckte der Feuerschein dafür die ganze Umgebung die außerhalb des Lichterscheins war vollkommen und falls hier wirklich jemand mit Hintergedanken auf seinem Weg lauern sollte, würde sich Caesoninus ihm schon auf hunderte Meter ankündigen. Was also tun? Der Mond schien klar und Hell am Himmel. Für eine gute Nachtsicht wäre gewiss gesorgt, jetzt wo er so strahlte (anders noch als in der Dämmerung zu Beginn ihrer Suche), doch was wäre, wenn er dann im Schatten der Häuser die Spur nicht mehr fände? Caesoninus überlegte noch einmal kurz, ehe er sich einen Ruck gab und eine Entscheidung traf. Er hatte beschlossen sein Glück auf die Probe zu stellen. Entschlossen warf er die Fackel zu Boden und trat sie aus. Nachdem die letzten Zungen verloschen waren umfing auch ihn die Dunkelheit und hieß ihn im Reich der Finsternis willkommen.


  • Rabastos, entlaufener Landwirtschaftssklave


    Rabastos spähte eine ganze Weile hinaus in die Nacht. Dieses Lagerviertel hier eignete sich gut als Versteck. Heillos verwinkelt und verbaut war hier alles. Noch aktive Lagerhallen firekt neben lange verfallenen und keiner machte sich von der Stadtverwaltung die Mühe hierherzukommen und einmal nachzusehen wem eigentlich was wo genau gehörte. Dazu noch die Lage mitten im verrufensten Viertel Roms, es war einfach perfekt für Gesindel wie ihn.


    Als es ihm zu dumm wurde länger auf das Schwarz der Nacht zu starren drehte er sich wieder in der Tür um und sah zu Flora in den Raum hinein. "Na was ist, dein Betthäschen kommt wohl doch nicht mehr!" trällerte der Sklave. Er redete einfach, ob Flora gerade wach war oder nicht, diese Mühe machte er sich nicht nachzusehen. "Hat wohl die Hosen vollbekommen der Kleine, was? Hat nicht den Mumm gehabt hier zu erscheinen!" wieder begann Rabastos über diesen einmalig guten Scherz laut loszukichern. Laut zu sein und über sein Opfer zu lästern machten ihm auf jeden Fall mehr Spaß, als eine dunkle, leere Nacht anzustarren und darauf zu hoffen, dass ein gewisser Sklavenjunge auf der Bildfläche erschien.

  • Caesoninus tastete sich vorsichtig durch das Stadtgelände. Erst einmal an die herrschenden Lichtverhältnisse gewöhnt kam er weit besser voran, als er ursprünglich gedacht hatte. So eilte er so rasch wie möglich vorwärts. Caesoninus war seit dem Löschen der Fackel noch nicht ganz so lange gegangen, als er plötzlich ein Geräusch vernahm. Eine Stimme, Caesoninus hörte eine Stimme!
    Kurz erstarrte er. Es schien als gehöre sie einem älteren Mann. Ob er sein Ziel erreicht hatte?


    Jetzt war Caesoninus mehr als froh, dass er sich zuvor der Fackel entledigt hatte. Eingehüllt in das schützende Schwarz der Nacht duckte er sich und horchte. Bald schon konnte er genauer bestimmen woher sie kam und setzte sich langsam und vorsichtig in Bewegung.

  • Am linken Pfad



    Rabastos, entlaufener Landwirtschaftssklave


    Sich seinen dreckigen Bart mit der Klinge des Dolches kratzend stand Rabastos da und stierte ins Leere.
    Zuvor noch hatte er einen ausgefuxten weiteren Racheplan in seinem Kopf ausgetüfftelt, doch irgendwie hatte er gerade eben einfach so den Faden verloren und das ärgerte ihn ungemein. Es wäre ein grandioses Vorhaben geworden! Doch was war es! Was verdammt! Bei Hades und bei Pluto! Mittlerweile war Rabastos doch nicht mehr so erheitert über sein gerade laufendes Spiel mit dem Sklavenjungen, ja es begann ihn immer stärker zu langweilen. Wie lange verbarg er sich wohl schon hier? Langsam wurde es Rabastos leid. Irgendetwas musste geschehen. Jetzt.
    So hob er etwas die Klinge und begann auf Flora zuzuschlurfen. "Dooomina. Oh Dooomina sieh doch mal her" trällerte er während er mit erhobener Klinge langsam auf sie zuschlich bereit zum zustoßen wenn er erst nahe genug wäre. "Oh Domina, liebste Domina, was hälst du davon wenn wir dein Gesicht ein wenig aufhübschen während wir warten? Lass uns dir ein Lächeln auf deine Pausbäckchen schnitzen, hahahahahaa!!" Unaufhaltbar kam er der gefesselten Flora näher und näher.


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    Am mittleren Pfad


    Hephitios fühlte weder Angst noch Panik, als er realisierte, dass da vor ihm Männer auf ihn zurannten die die Absicht hatten ihm seinen Lebensfunken auszuhauchen. Er stand einfach wie erstarrt da mit offenem Mund zitternd und unfähig sich zu bewegen, selbst wenn er gewollt hätte. Er war kein Krieger, er war Fischer!
    Natürlich konnte er Flora entschlossen gegen kriminelles Gesindel verteidigen wenn es seine Kyria belästigen sollte, aber für das kalte harte Tötungshandwerk war er dann doch wieder nicht gemacht. Was nur tun! Sein erster Impuls wäre gewesen wegzulaufen, doch er konnte doch seinen Herrn Maro jetzt nicht im Stich lassen, der sich so entschlossen neben ihm in den Kampf warf. Doch zum Glück wurde Hephitios sein Dilemma von Kampf oder Flucht abgenommen, da nicht lange nach dem Ansturm der Banditen ein Trupp Urbaner um der Ecke erschien. Offensichtlich hatte Caesoninus doch Erfolg gehabt! Den Göttern sei Dank! Hephitios atmete auf.


    Auch der Anführer der Banditen hatte die Berufssoldaten entdeckt. "He!! Das war aber nicht abgemacht! Weg hier Jungs! Die Polente!" rief er und versuchte schon sich dem Zugriff der anrückenden Obrigkeit zu entziehen. Er hatte zugestimmt einen nichts ahnenden Sklavenjungen und dessen eventuelle Verstärkung abzustechen, doch nicht sich von einem Trupp SOLDATEN abschlachten zu lassen! Das war es nun wirklich nicht wert.

  • Das man hier nun direkt in ein kleines Wespennest stach hatte niemand vermutet, auch nicht der Anführer des Trupps. Doch wie es schien waren die Wespen mit einem zu kleinen Stachel ausgerüstet. So schnell es denen möglich war verschwanden sie in der Dunkelheit.


    Lautes Poltern, Scheppern und vereinzelnde Fluche kennzeichneten den Weg der Flüchtenden und wenn es nicht eine ernste Sache wäre würde sich sicher der eine oder andere köstlich darüber amüsieren.



    “ Was ist hier los?“ blaffte der Patrouillen Anführer den jungen Mann an der immer noch unbeweglich da stand und sichtlich sogar Angst davor hatte zu blinzeln.
    Der Cornicularius, der ebenfalls am Ort des Geschens war, wurde nicht sofort gesichtet daher war der Sklave erstmal das Ziel der Patrouille.

  • Caesoninus folgte der Stimme noch eine Weile weiter, ehe er feststellen konnte, dass sie aus einem halb verfallenen Verschlag kam. Dort redete offenbar ein alter Mann mit kratziger Stimme. Ob das der gesuchte Entführer war, oder bloß ein Betrunkener oder verwirrter Obdachloser, der sich hier sein Nachtlager bereitete? Immerhin hatte Caesoninus ja keine Ahnung wie dieser Rabastos genau aussehen mochte. Jedoch war er immer noch auf dem Weg, den ihm die Blutspur vorzeichnete, also konnte es gut und gerne stimmen. Er beschloss sich vollends Gewissheit zu verschaffen. Darauf achtend auch ja gut im Schatten verborgen zu bleiben schlich Caesoninus näher und lugte durch die offene Tür in den Verschlag hinein. Caesoninus durchfuhr ein Schreck und seine Nackenhaare stellten sich auf. Da! Da saß jemand auf einem Schemel bei einer Wand! War das etwa...Flora?!

  • Langsam kam sie wieder zu sich sah mit Schrecken diesen .. Sklaven näher kommen und mit dem Messer herumfuchteln,was er da vor sich hin plappert wollte sie hatte nur für erst hören,es hätte eh kein Sinn.
    Der Kerl war einfach nur wahnsinnig
    Berüh mich und du stirbst quallvoll,aus dem Hause der Ocatvier sind stärker als du denkst,du wirst nicht um Mitleid winseln sehen,du Bastard
    Und mit diesen Worten spuckte sie ihm ins Gesicht.
    Dieser Abschaum sollte leiden dafür würde sie Sorgen falls sie das Überlebte,was sie jedoch im Moment bezweifelte.
    Doch würde sie mit Würde dem Ende entgegen sehen.

  • Schnell sprang Caesoninus los. "Flora! Ich komme!" rief er und eilte auf Rabastos zu. Bevor dieser wirklich wissen konnte wie ihm geschah hieb Caesoninus ihm den Knauf seines Übungsgladius gegen die Schläfe und stieß ihn zusätzlich zur Seite weg. Dann kam er vor Flora zu stehen. "Flora! Geht es dir gut? Nicht zu fassen!" sagte er selbst noch ganz aufgeregt. Er begann zu untersuchen wie Flora angekettet war. Wie würde er sie da nur herausbekommen?

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