Possum sed nolo

  • "Vermutlich wärst du dann ein Prinz, ja! … Wobei ein einfacher Bürger niemals in die königliche Familie aufgenommen werden würde. Aber ich will mal nicht so sein und gewähre auch einem einfachen Diener die Freude meines Anblickes", stellte Azita kichernd klar, dass es ohne adelige Herkunft keine Vermählung gegeben hätte und mit einer huldvollen Handbewegung spielte sie die "gnädige Herrin" und tat die scherzhaft gemeinte Frage nach einer möglichen Strafe damit spielerisch ab. Das Gedankenspiel ob ihrer Herkunft war ohnehin müßig, denn weder war Lyciscus von Adel noch konnte Azita in ihr altes Leben zurück. Die Chance, jemals von ihrem Vater gefunden zu werden, war jedenfalls mehr als be .. scheiden. Sie teilten also beide das gleiche Schicksal und sie würden noch für lange Zeit ein Sklavendasein fristen müssen - womöglich ihr ganzes restliches Leben. Lyciscus schien damit ganz gut zurecht zu kommen und anscheinend hatten sie mit dieser Aurelia auch eine ganz umgängliche Herrin erwischt. Ein Grund mehr, den Bogen nicht allzu sehr zu überspannen, denn Azita wollte keinesfalls riskieren, ein weiteres Mal verkauft zu werden.


    Lyciscus wollte ihr dabei helfen und das sogar ganz ohne Gegenleistung. So ein selbstloses Verhalten hatte Azita bislang nur sehr selten erlebt und entsprechend skeptisch runzelte sie kurz die Stirn, ehe sie amüsiert über die Bemerkung mit dem Unfug zu kichern begann: "Wie, du hast gesehen, dass ich auch anders kann? …Ach so, du meinst, als ich auf den alten Varro losgegangen bin? … Na, ich bin in einem Harem aufgewachsen. Du glaubst ja nicht, wie viele Intrigen es dort gibt und … mit diesen Giftnadeln hier, kann selbst eine schwache Frau - wie ich - den stärksten Kerl zur Not außer Gefecht setzen", erklärte Azita mit einem bedeutungsvollen Blick und deutete auf ihren goldenen Armreif, in dem die Giftnadeln verborgen waren. Azita machte keine Anstalten weiter ein Geheimnis daraus zu machen, da Lyciscus ja gesehen hatte, wie sie auf Varro losgegangen ist und sie nicht vor hatte, mit ihren "Waffen" hier bei den Flaviern irgendwelchen Unfug anzustellen. Das wäre mit Sicherheit ihr Todesurteil und Prinzessin hatte nicht vor, ihr Leben leichtsinnig zu verwirken.


    "Ich verspreche dir, dass ich keinen Unfug anstelle und diese Dinger hier behalte ich nur für den äußersten Notfall. …Mein Ehrenwort … Ahura Mazda sei mein Zeuge!", beteuerte Azita, dass sie es ernst meinte und weder sich noch Lyciscus in Schwierigkeiten bringen wollte. Vielmehr wollte Azita nach ihrer langen Odyssee von Parthien bis nach Rom endlich ein wenig zur Ruhe kommen und wenn sich eine passende Verwendung für sie finden ließe, dann würde sie sich - wohl oder übel - in ihr Sklavendasein fügen - müssen (vorerst) …


    Welche speziellen Fähigkeiten könnte Prinzessin also anbieten? "Puh … also, ehm … ich …mmmh ...", da musste Azita erstmal stirnrunzelnd durch atmen und scharf nachdenken: "Ich kenne mich mit Düften, Kleidern und Schmuck aus … und mit Kräutern und Giftstoffen. Zur Not kann ich auch massieren, tanzen, singen und eben einer Patrizierin Gesellschaft leisten. … Ich denke als Leibsklavin würde ich mich ganz gut anstellen. Solange es nichts körperlich anstrengendes ist, … so wie diese furchtbare Gartenarbeit", zählte Azita einige ihrer "Fähigkeiten" auf wobei unschwer heraus zu hören war, dass Prinzessin am liebsten gar nichts arbeiten würde. "Glaubst du die Aurelia benötigt noch eine weitere Leibsklavin? … Ich hab bisher nur diese Mara in ihrer Nähe gesehen. Aber eine römische Patrizierin wird doch wohl mehr als eine Leibsklavin haben, oder? … Wann willst du sie denn fragen, oder soll ich am besten mit dabei sein?" Fragend und mit leicht skeptischer Miene betrachtete Azita den Thraker und sie war sich nicht sicher, ob ihre Worte wirklich überzeugend geklungen haben …


    Sim-Off:

    Spass macht es mir auf alle Fälle, keine Frage! :) Und wenn die Hitzewelle vorüber ist, wird mein Hirn auch wieder leistungsfähiger sein für regelmäßige Posts, versprochen.

  • Es war durchaus erfreulich, Azita Humorvoll zu sehen, trotz der Situation in der sie sich befand, die ihr vermutlich überhaupt nicht gefiel, schon allein weil sie mit Sicherheit anderes gewohnt war und zusätzlich eine Prinzessin war. "Du bist sehr gütig, Prinzessin, Danke das Du mich verschonst." entgegnete Lyciscus der hübschen Sklavin während er sie weiterhin angrinste, und sich sogar leicht verbeugte. Dem Thraker gefiel es sehr gut, das Azita sich nun von dieser Seite zeigte, denn als er sie das erste mal gesehen hatte, war er nicht sonderlich begeistert von ihr, und misstraute ihr auch.


    Nun, Azita schien auch sehr schnell begriffen zu haben, das Lyciscus Anspielungen auf ihre erste Begegnung machte. Aufmerksam hörte er ihr natürlich zu, und er verstand auch, warum die kleine Sklavin soviel Feuer in ihrem Hintern hatte. Doch die Tatsache das sie ständig Giftnadeln bei sich trug, lies den Leibwächter erstmal schlucken. "Ich hoffe doch sehr, das Du diese nur einsetzen wirst, sofern Du Dich verteidigen musst?" dabei zog der Thraker eine Augenbraue hoch. "Und ich würde diese Information auch für Dich behalten... Gerade mir solltest Du so etwas nicht unbedingt erzählen, da ich stets auf das Wohl unserer Herrin achten muss, und Deine Giftnadeln sind definitiv eine Gefahr!" sprach Lyciscus weiter, und behielt vorerst einen ernsten Gesichtsausdruck. "Jedoch bin ich Dir auch dankbar für Deine Ehrlichkeit mir gegenüber, und Du brauchst Dir auch keine sorgen darum machen, das ich diese Information jemanden weitergeben werde." fügte der Thraker schlussendlich hinzu, um Azita zu zeigen, das sie ihm auch vertrauen konnte. Es beruhigte den Leibwächter natürlich das die Sklavin bestätigte, das sie nichts Böses im Sinne hatte, und tatsächlich glaube Lyciscus ihr auch.


    Der Leibwächter schmunzelte ein wenig, als Azita nachdenken musste, was denn ihre Talente sein konnten. Trotzdem wartete er geduldig ab, und hörte weiterhin aufmerksam zu als die hübsche Sklavin zu sprechen begann. Düfte, Kleider und Schmuck waren für Frauen sicherlich eine interessante Beschäftigung, wahrscheinlich auch für die Aurelia, obwohl Lyciscus sie am liebsten in ihrer natürlichen Gestalt bewunderte. Genau so, wie der Duft ihrer Haare, oder der Glanz ihrer Wundervollen Haut. Schon musste der Thraker wieder an den gestrigen Tag denken, wo er seiner Herrin so nah wie noch nie gekommen war, und dies auch noch sehr genossen hatte. Giftstoffe wären wohl eher uninteressant, obwohl Lyciscus sich nicht ganz sicher war, ob die Aurelia nicht vielleicht doch dem ein oder anderen gerne mal ein paar Tröpfchen ins Essen mischen wollen würde. "Du kennst Dich also mit Kräutern aus? Kannst Du damit auch was anderes herstellen außer Gift? Also Medizin zum Beispiel?" fragte der Leibwächter interessant nach, schließlich wäre dies durchaus eine sehr nützliche Fähigkeit. Als es dann um das massieren, tanzen und singen ging, musste der Thraker wieder etwas schmunzeln. Ja massieren war durchaus auch ein netter Zusatz, obwohl Lyciscus diese Fähigkeit vermutlich viel lieber in Anspruch nehmen würde, als seine Herrin selbst. Und dann auch noch von so einer schönen Frau, nun, vielleicht würde sie ja wirklich eines Tages für etwas Entspannung sorgen.


    Azita hatte schon recht, sie würde bestimmt eine gute Leibsklavin abgeben, aber würde sie auch mit den vielen Launen, die Mara erwähnt hatte, zurecht kommen? Außerdem wusste der Thraker nicht wie viele Leibsklaven die Herrschaften meistens hatten, sollte sich dies auf nur eine Person beschränken, dann wäre die Aurelia bereits bedient. Und ganz bestimmt würde sich Lyciscus nicht dafür einsetzen, Mara auszutauschen, auf gar keinen Fall, dazu mochte er die Griechin zu sehr. "Also ich kann unsere Herrin mal fragen, doch versprechen kann ich leider nichts, ich weiß nicht wie viele Leibsklaven normalerweise für die Herrschaften arbeiten." sprach der Thraker zu der hübschen Sklavin. "Also ich denke ich werde sie in Antium darauf ansprechen, da ist es etwas ruhiger, und ich denke das sie dort auch sehr gute Laue haben wird. Ob Du hier bleiben musst, oder mit uns mitkommen wirst, kann ich Dir noch nicht sagen, das wird unsere Herrin entscheiden." fügte Lyciscus hinzu.


    Der Leibwächter schenkte Azita nochmal einen Becher Wasser nach, und trank selber noch den letzten Rest aus dem Krug. "Hat Dir jemand eigentlich schon das Anwesen gezeigt? Was hast Du eigentlich überhaupt schon alles von Rom gesehen?" fragte Lyciscus nochmal nach, schließlich wollte er nicht den ganzen Tag in diesem Schuppen verbringen, also warum nicht ein wenig mit der hübschen Sklavin durch die Gegend spazieren, während man sich unterhielt.

  • Irgendwie wurde Azita das Gefühl nicht los, dass Lyciscus ihr immer noch nicht ganz abnahm, dass sie eine echte Prinzess war. Andererseits, was brächte es ihr, wenn er es täte? Dieses Leben gab es nicht mehr, auch wenn sie immer noch darauf hoffte, dass eines Tages ein Wunder geschehen würde. Tja und bis dahin musste Azita ihr Sklavendasein akzeptieren und das Beste daraus machen. Rückblickend betrachtet hatte sich ihre Situation - seit dem Tag an dem ihr Vater sie verstoßen hatte - ja nur verbessert und hier in Rom, bei ihrer neuen Herrin, fühlte sich Azita zum ersten Mal wieder einigermaßen sicher.


    Wozu also die heimlichen Waffen tragen, die ihr im Zweifelsfall zum Verhängnis werden könnten? Zumal Lyciscus nun davon wusste und dieses Wissen um die Giftpfeile ihm etwas Unbehagen zu bereiten schien. Kein Wunder, schließlich trug er ja in gewisser Weise die Verantwortung für die Sicherheit der Herrin und am Ende würde er noch Schwierigkeiten wegen ihr bekommen. Das wollte Azita wiederum nicht und so überlegte sie kurz ehe sie beschwichtigend die Arme hob: "Na gut …na gut … Ich werde die Armreife ablegen wenn es dich beruhigt. Ich denke hier im Haus wird mir schon nichts passieren und falls ich mal allein in Rom unterwegs sein sollte, kann ich sie ja mitnehmen. …. Wäre das in deinem Sinne?"


    Mit diesem Kompromiss könnte die junge Partherin gut leben und so nahm sie die beiden Armreife prompt ab und legte sie neben sich auf die Truhe. Gleichzeitig schenkte sie Lycisus ein nettes Lächeln während sie auf seine nächste Frage antwortete: "Ich kenne mich im übrigen nicht nur mit Gift aus, sondern habe auch gelernt wie man Heil- und Genussmittel herstellt. Natürlich kenne ich mich bei weitem nicht so gut aus wie ein medicus, aber für´s Nötigste sollte es reichen. Wenn du also mal eine Wunde zum versorgen hast, kannst du dich gerne an mich wenden. Natürlich nur wenn du keine Angst hast, dass ich dich hinterrücks vergiften könnte."


    Azita kicherte über ihren kleinen Scherz, denn der ernste Gesichtsausdruck des Thrakers von vorhin hatte so gewirkt, als würde er ihr nicht ganz über den Weg trauen. Andererseits, wem konnte man schon vertrauen? Azita hatte bereits in jungen Jahren gelernt was es im wahrsten Sinne bedeutet "verraten und verkauft" zu werden und deshalb vertraute sie so gut wie niemandem. Bei Lyciscus würde sie vielleicht eine Ausnahme machen, sofern seine folgenden Worte wirklich ernst gemeint waren und er sich für sie bei der Aurelia einsetzen würde.


    "Danke", erwiderte Azita daraufhin knapp aber mit einem dankbarem Lächeln und nun hieß es wohl warten und darauf hoffen, dass in Antium der richtige Zeitpunkt wäre, um die Herrin von ihren "Qualitäten" zu überzeugen. Der Dank galt auch dem Becher mit Wasser, den Lyciscus ihr nachschenkte. Nachdem Azita einen Schluck getrunken hatte, entgegnet sie schulterzuckend auf seiner letzte Frage hin: "Nein, so richtig gezeigt hat mir hier noch niemand etwas und von Rom habe ich auch nur ein paar enge und überfüllte Straßen und Gassen mit bekommen, als ich auf dem direkten Weg hierher war." Wollte der Thraker damit etwa andeuten, dass er sie herumführen und ihr Stadt zeigen wollte? Na das wäre ja tausend Mal besser als arbeiten!!!!! Da begannen ihre Augen regelrecht zu leuchten, bei dem Gedanken:"Meinst du, du könntest mir ein bisschen was von der Stadt zeigen? …Und unsere Arbeit? Vermisst uns niemand, wenn wir einfach das Haus verlassen? … Und was wollen wir uns ansehen?", fragte Prinzessin sicherheitshalber nach, wobei ihr freudiger Gesichtsausdruck zeigte wie angetan sie von dem Gedanken war, denn ALLES war besser als arbeiten!

  • Während der ganzen Zeit blickte der Leibwächter hin und wieder zu dem Armreif den Azita erwähnt hatte. So klein und unscheinbar, und vermutlich doch sehr tödlich. Ja Lyciscus hatte etwas sorge, das die Sklavin diesen Reif um ihren Arm trug, schließlich konnte sie ihn jederzeit einsetzen. Und das er sie schon völlig wutentbrannt gesehen hatte, machte das ganze nicht einfacher. Doch scheinbar hatte Azita die Blicke von Lyciscus nicht übersehen, und wollte ihn zugleich beruhigen. "Es würde mich in der tat beruhigen, und wie Du selbst sagst, hier im Haus wird Dir nichts passieren. Und sollten wir unterwegs sein, werde ich auch ein Auge auf Dich werfen, keine Sorge." sprach Lyciscus fröhlich zu der kleinen Sklavin. Natürlich würde er auch sie beschützen, so wie er es bei Mara genau so tun würde. Aber an erster Stelle stand natürlich die Aurelia, die geschützt werden müsste.


    Zuerst zog der Thraker eine Augenbraue hoch als Azita fertig gesprochen hatte, und den Satz mit dem vergiften beendete, doch dann schmunzelte er, denn die hübsche Sklavin machte einfach nur einen Scherz, und das gefiel dem Leibwächter wiederum. "Also das klingt ja schon mal sehr gut, was Du noch so alles kannst. Vielleicht komme ich mal in die Situation um Deine Künste zu testen." grinste der Thraker die kleine Sklavin frech an.


    Scheinbar wurde Azita direkt in das Anwesen gebracht, und dabei wurde ihr vermutlich auch nicht viel erklärt. "Ja, daran musst Du Dich wohl gewöhnen, Rom ist überall überfüllt von Menschen, da kommt es auch nicht selten vor, das man ungewollt Körperkontakt mit anderen Personen hat!" entgegnete Lyciscus mit einem kurzen lachen. Und ob der Thraker ihr etwas zeigen könnte? Nun, er selbst hat ja nicht viel gesehen bisher, auf dem Forum waren zwar immer viele Menschen versammelt, aber sich das langweilige Gerede von den Leuten anzuhören, war auch nicht unbedingt das was Lyciscus wollte. Die Subura die er mit Angus besucht hatte war definitiv kein Platz den er Azita zeigen wollte, außerdem würde ihr das nicht viel bringen diese zu kennen, so dachte zumindest der Leibwächter. "Also ich kenne selbst noch nicht alles, aber wir könnten zumindest mal auf den Marktplatz gehen, denn sollte unsere Herrin vielleicht in Zukunft von dort etwas brauchen, findest Du dann bereits alleine hin um das geforderte zu besorgen." erklärte der Thraker kurz und knapp. Der Marktplatz wäre auf definitiv ein guter Anfang, und auch hilfreich sollte die Aurelia wirklich mal die kleine Sklavin auf den Marktplatz schicken, um Utensilien zu erwerben. "Also es wird schon völlig in Ordnung sein wenn ich Dir ein bisschen die Stadt zeige, denke ich zumindest..." kurz runzelte Lyciscus die Stirn, war es denn wirklich in Ordnung? Und auch ohne der Aurelia bescheid zu geben? Nun, es war ja eigentlich in ihrem Sinne, also dachte sich der Leibwächter das es wohl schon in Ordnung gehen müsste.


    "Wenn genügend Zeit ist, können wir vielleicht noch den ein oder anderen Tempel besichtigen, oder sonst ein Gebäude, ich habe ja selbst noch Interesse die Stadt genauer kennen zu lernen." fügte Lyciscus hinzu ehe er seine Hand zu der Sklavin ausstreckte, um ihr quasi von der Truhe zu helfen auf der sie saß. "Warte dann einfach an der Porta, ich muss nur kurz in meine Kammer und mir etwas anziehen. Los komm." lächelte der Leibwächter Azita freundlich zu, während er darauf wartete das sie seine helfende Hand ergreifen würde.

  • Der Vorschlag, auf den Marktplatz zu gehen, klang verlockend und es wäre in der Tat sehr hilfreich zu wissen wo dieser lag, falls die Aurelia mal Besorgungen zu erledigen hätte. Auch der Besuch der Tempel wäre eine gute Sache, um eventuell den eigenen Göttern ein Opfer dar zu bringen. Wer weiß, vielleicht ließe sich Ahura Mazda ja erweichen, ihrem Schicksal eine positive Wendung zu geben. So richtig wollte Azita nicht daran glauben, aber wenigstens wäre sie für den heutigen Tag eine ihrer größten Sorgen los (wie sie sich vor der Arbeit drücken solle): "Das klingt wirklich gut! Ich freue mich und ich beeile mich! … Ich will nur schnell die Armreife verstecken, denn die werde ich ja wohl nicht brauchen, bei so einem starken Beschützer", entgegnete Prinzessin ehrlich freudestrahlend, als sie Hand des Thrakers ergriff um sich von der Truhe herunter helfen zu lassen.


    Den Treffpunkt an der porta bestätigte Azita mit einem kurzen Nicken und während sie gemeinsam die Hütte verließen und sich auf den Rückweg machten, zauberte Prinzessin einen kleinen Lederbeutel aus dem Ärmel ihrer Tunika. Das leise Klimpern verriet bereits den Inhalt, noch ehe Prinzessin diesen auf ihre flache Hand schüttete: "Hier sieh mal …", flüsterte Azita verschwörerisch als sie die zehn Goldmünzen Lyciscus vor die Nase hielt: "Diese Münzen hab ich dem toten Varo abgeno …mmmh …ehm, ich meine, ich … ich hab sie mal in Verwahrung genommen, ehe man ihn zur Verbrennung weg gebracht hat. Wäre doch schade gewesen, wenn sie jemand anders entdeckt hätte, oder?, verbesserte sich Prinzessin schnell mit einem unschuldigen Blick in die Augen des Thrakers.


    Prinzessin war sich nicht sicher, ob das Wissen um den "kleinen Schatz" dem Thraker Bauchschmerzen bereiten würde, denn eigentlich gehörte das Geld ja der Aurelia. Aber was waren schon läppische 10 Goldmünzen im Vergleich zu dem riesigen Vermögen das ihr gehörte? Und was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß, so dachte Azita darüber. Und wie dachte Lyciscus darüber? "Von dem Geld können wir ja ein kleines Opfer für den ollen Varro darbringen, damit er in das Elysium eintreten kann, von dem er mir mal erzählt hatte", schob die junge Partherin noch einen Vorschlag nach, wobei sie nicht vor hatte das ganze Geld für ein Opfer auszugeben. Eher nur einen Bruchteil, denn mit dem Rest wüsste sie besseres anzufangen: "Und von dem Rest kaufen wir uns etwas Schönes, quasi als Entschädigung dafür, dass der Kerl uns beide umbringen wollte, einverstanden?" Mit einem um Zustimmung heischenden Blick tänzelte Azita um Lyciscus herum und packte die Münzen schnell wieder weg, denn sie hatten die Sklavenunterkünfte fast erreicht …

  • Natürlich erfreuten die Worte von Azita Lyciscus, die ihn als starken Beschützer definierten. Und ja in der tat, er würde sich natürlich auch um ihr wohlergehen kümmern, soweit es ihm möglich wäre. Als die hübsche Sklavin dem Thraker die Münzen zeigte, war er zwar etwas überrascht, aber dennoch freute er sich über die ehrlichkeit die Azita ihm entgegen brachte, was natürlich das Vertrauen stärkte. Es waren nur zehn Goldmünzen, warum nur? Nun, der Thraker hatte ja bereits schon mal einblick in die Schatulle der Aurelia, im Gegensatz zu dieser Summe waren die Goldmünzen in Azita's Hand eher lächerlich. "Schon in Ordnung, Azita." lächelte Lyciscus ihr entgegen, obwohl er sich eigentlich, trotz der geringen Summe, nicht so ganz sicher war, ob es denn wirklich in Ordnung war.


    "Ich denke es wird schon in Ordnung sein wenn wir was am Marktplatz besorgen, aber ich würde Dich trotzdem bitten, das ganze dann für Dich zu behalten..." sprach der Thraker als Antwort auf Azita's Idee. Grundsätzlich würde er der Aurelia natürlich jegliche Information zukommen lassen, vor allem die, die ihr schaden könnten, jedoch ging es hier um ein paar Goldmünzen, und soviel Lyciscus über seine Herrin sagen konnte, war es zwar sicherlich angenehm für sie genügend Geld zu besitzen, aber mit Sicherheit war sie nicht kleinlich und gierig. Außerdem dachte sich der Thraker, waren Münzen sicherlich nicht der wichtigste und größte Wert für die Aurelia.


    "Wir treffen uns dann an der Porta, ich beeile mich!" mit diesen Worten verschwand Lyciscus in seiner Kammer, um sich schnell was anzuziehen. Eine kurze Zeit später traf er auch schon die hübsche Sklavin an der Porta wie vereinbart. "So wir können los gehen." bestätigte Lyciscus und führte Azita durch die Porta Richtung Marktplatz.

  • Zehn Aurei waren nun wirklich kein großes Vermögen, aber immerhin neun mal mehr als der Betrag, den der alte Varro damals für Azita bezahlt hatte. Eigentlich eine Frechheit, dass der Händler sie für diese lächerlich geringe Summe an den Verwalter verscherbelt hatte, wobei Prinzessin natürlich ihr übriges dazu getan hatte, dass der Händler sie unbedingt loswerden wollte. Über dieses unschöne Kapitel schwieg Azita besser und da Lyciscus nichts gegen das Einbehalten der Münzen einzuwenden hatte, bedurfte es auch keiner weiteren Überzeugungsarbeit. "Sehr schön! … Und natürlich schweige ich. Das ist unser kleines Geheimnis sozusagen", grinste Azita breit und sogleich packte sie die Münzen zurück in den Beutel, um diesen wieder im Ärmel ihrer Tunika zu verstauen.


    "Ich beeile mich auch. Bis gleich! Mit diesen Worten verabschiedete sich Azita anschließend, ehe sie bei den Sklavenunterkünften abbog, um noch schnell eine etwas hübschere Tunika als die Arbeitskleidung anzuziehen. Kurz darauf erschien Prinzessin dann am vereinbarten Treffpunkt, wo Lyciscus bereits auf sie wartete.


    ~~~ tbc ~~~

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!